Beiträge von Paulchen

    An meiner Schule habe ich in den letzten 3 Jahren das DELF-Zertifikat (ähnlich dem CAE, nur für Französisch) eingeführt und erfolgreich durchgeführt. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr interessierte Schüler dazu, was mich natürlich gefreut hat. Im letzten Jahr hatte ich 4 verschiedene DELF Kurse laufen und da war schon die Schmerzgrenze erreicht; alleine kann man das nicht mehr bewältigen. Komischerweise war aber (bis auf einen Referendaren) keiner aus meiner Fachschaft bereit, sich da mit einzuklinken.
    Im neuen Schuljahr werde ich Bundesland und Schule wechseln und jetzt kommen plötzlich die Stimmen hoch "Ja, und was ist mit DELF?".
    Hier wäre die Schule (und die Franz-Fachschaft) besser damit beraten gewesen, eine zweite Person mit einzuschalten.

    klöni: Solange Du als die Hauptverantwortliche giltst und die Organisation übernimmst, nimmt Dir doch nicht wirklich jemand etwas weg. Sieh es als Arbeitserleichterung.

    Wieso sollte die nicht angemahnte 5 nicht zählen? bei uns werden die Mahnungen kurz nach den Osterferien verschickt. Da sind noch einige Leistungsnachweise bis zum Schuljahresende offen. Und somit kann es durchaus passieren, dass ein schwacher 4er Kandidat (nicht gemahnt) zum Ende doch noch auf die 5 abrutscht.

    Frage: "Hast Du betrogen?"
    Antwort: "Nein!"
    Frage: "Erläutere das genauer."

    --> Das hat meines Erachtens mit einer realen Situation wenig gemein. Ebensowenig wie die Antworten. Kein Schüler gibt gleich eine bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Ausredenliste. Eigentlich ist eine solche Aufzählung von Ausreden noch mehr Hinweis auf Betrug - aber kein Beweis!
    Keiner der gezeigten Personen vermeidet Augenkontakt und bloßes Nesteln mit den Fingern (als Zeichen für Unsicherheit?) ist für mich noch kein Zeichen für Betrug während des Tests.

    Wenn ich den Verdacht habe, dass ein Schüler in einer Arbeit/Klausur, einer einzureichenden Hausaufgabe oder einem Test geschummelt hat, kann ich ihn nur dann zum Gespärch zitieren, wenn ich schlagkräftige Beweise habe: beispielsweise den aus Versehen mit abgegebenen Spickzettel, die 100%-ige Übereinstimmung der merkwürdigen Fehler mit dem Nachbarn oder die 100%-ige Übereinstimmung mit Internetquellen (die ich dann ausgedruckt bereit halte).
    Mit bloßem Spekulieren "Ich habe den Eindruck, dass Du geschummelt hast." komme ich nicht weiter und stehe auch rechtlich gesehen auf SEHR dünnem Eis.

    UND : Gymnasium fehlt als Schulform am Ende des Fragebogens. Schließe ich daraus, dass dort weniger gelogen wird? ;)

    Ich habe bisher diese "Lektion" immer gemacht, sie aber relativ schnell durchgezogen. Sie ist ja eigentlich eine Mini-Lektüre, die die Buchgeschichten nochmals anspricht. Die Detektivgeschichte kam bei den Kids auch immer gut an.
    Es handelt sich ja um keine richtige Lektion und ist in einer Doppelstunde machbar.

    Du schreibst einfach was Du vorhast, wo Treffpunkt ist, welche Kosten entstehen.

    Warum sollen die Schüler den Brief unterschreiben? Oder meinst Du damit eine Einverständniserklärung der Eltern bei minderjährigen Schülern?

    Hmmm ... verstehe das Problem nicht.

    "die Veranstaltung findet erst am Veranstaltungsort statt" ?? Heißt das, dass Du Dich mit den Schülern direkt an der Uni treffen willst? D.h. OHNE gemeinsame Bus/Bahnfahrt dahin?

    Da die Schüler in einem LK ja meistens schon volljährig - oder kurz davor - sind, sollte das kein Problem sein. Ich habe mich auch schon mit Schülern zu einem abendlichen Besuch eines Theaterstückes direkt am Theater (ca. 70 km vom Schulort, aber mit Bus und Bahn sehr gut zu erreichen) getroffen und mich dort auch wieder verabschiedet.

    Wieso musst Du einen Brief aufsetzen? Für wen? Schüler? Schulleitung? Eltern?

    Du musst es so sehen: Du hast die Schüler gut vorbereitet, die Schüler haben gelernt und deshalb ist die Arbeit gut ausgefallen. Das motiviert die Kids - warum solltest Du die Kinder dafür "bestrafen", dass die Arbeit "zu leicht" gestellt wurde?

    Wieso denn Bilder? Lass die Kleinen doch etwas wirklich MACHEN. Sind Imperative schon eingeführt? Dann soll ein Schüler eine Tätigkeit pantomimisch vormachen und L demonstriert daran das present progressive: "Look! He is reading a book." Die Tätigkeiten kann L erst noch vorgeben, dann die S selbst erfinden lassen. Somit hast Du die Schüler wirklich aktiv dabei und gleichzeitig erfahren sie noch, dass das present progressive für Handlungen benutzt werden, die jetzt gerade stattfinden.
    Am Anfang wiederholen die S den Satz des Lehrers und nach ein paar Beispielen können sie selbst versuchen, einen Satz zu bilden. Funktioniert bei mir immer.

    Ich würde auch dringend davon abraten in der Steuererklärung anzugeben, dass das Arbeitszimmer anteilig auch privat genutzt wird - gibt nur Ärger. Ich habe das im ersten Jahr gemacht und musste dann dem Amt Rede und Antwort stehen. Danach habe ich 100% berufliche Nutzung angegeben und nie mehr etwas von den Damen und Herren gehört.

    Beim Schüleraustausch war ein türkischer Junge dabei, der Taifun hieß. Später stellte sich heraus, dass er noch einen Bruder hat: "Orkan". Ich dachte erst, die wollen uns veräppeln, aber es war so.

    Es gab auch noch eine Schwester, aber nur aus unbestätigten Berichten ging hervor, dass ihr Name "Laues Lüftchen" sei.

    Bei mir in der Klasse ist ein Mädchen namens Desireé [sic!]. Erst mal nix Ungewöhnliches. Aber als ich sie mal darauf angesprochen habe, dass ihr Akzent falsch sitzt, meinte sie "Das gehört so - meine Eltern haben den dahin gesetzt." -- Super. Hauptsache französischer Name. Schreibung --- egal!

    So aus der Ferne läßt sich wohl keine Diagnose à la "Nimm auf jeden Fall Französisch!" oder "Wähle auf jeden Fall Latein!"abgegeben.
    Ich mache jedes Jahr für die fünften Klassen Schnupperstunden in Französisch (die Lateinkollegen tun dies natürlich auch in ihrem Fach) und da kommt auch immer wieder die Fragen: "Was ist denn leichter?", "Warum soll ich denn Französisch wählen? Ich will ja schließlich mal Arzt werden..."

    Ich denke, dass das Berufsargument das schwächste unter allen ist, denn woher soll das Kind jetzt schon wissen, was es später wirklich machne wird? Die Tatsache, dass das Latinum in manchen Fächern gebraucht wird läßt sich ebenso anführen wie die Tatsache, dass man in der Zeitung in vielen Stellenanzeigen die Forderung nach 2 modernen Fremdsprachen findet.

    Für mich würde viel mehr im Vordergrund stehen, wie das Kind derzeit mit der ersten Fremdsprache zurecht kommt. Hat es Spaß am Kommunizieren, am Briefe Schreiben, an Rollenspielen, an Liedern, etc. dann ist eher zu Französisch zu raten. Der moderne Französischunterricht ist genauso wie der Englischunterricht aufgebaut und auf Kommunikation in der Fremdsprache ausgerichtet. Die Vorgehensweise ist fast identisch.

    Sollte das Kind eben genau an diesen Dingen keinen Spaß haben und eher in Richtung "Kulturfach" denn "Sprachfach" tendieren, ist wohl Latein die bessere Wahl.

    Wohin der Weg später genau geht, liegt am Lehrplan des Bundeslandes. Aber tendenziell kommen nach dem Erwerb der Grundfertigkeiten in der Sprache immer mehr auch authentische Materialien zum Einsatz und das kompetente, eigenständige Nutzen der Sprache kommt mehr zum Tragen. Dies kann in den höheren Jahrgängen mit Lektüren (Romane, Kukrzgeschichten, Gedichte...) und der Auseinandersetzung mit (aktuellen) Sachthemen geschehen (Zeitungsartikel, Filme, Lieder...).

    Die Englischlektüren, die Du angesprochen hast, zählen ja eher zum traditionellen Lektürekanon. Den gibt es natürlich auch im Französischunterricht, da im Lehrplan auch die Lektüre von Texten aus verschiedenen Epochen verlangt wird. Daneben gibt es aber auch ständig neues, aktuelles "Futter" aus Frankreich, das ich meinen Schülern auch gerne zum Lesen gebe. Immerhin handelt es sich um eine moderne Fremdsprache und da kann ich nicht nur mit Molière und Voltaire kommen.

    Ich sehe es eigentlich auch so wie eliah. Ein Lied kann man im Fremdsprachenunterricht einfach auch mal "zum Spaß" hören. Ich mache das ganz oft in Französisch, wo ich den Schülern aktuelle frz. Popsongs vorspiele, wobei sie kleine Höraufträge bekommen. Die Texte sind teilweise noch einiges zu schwer als dass sie (2. Lernjahr) es verstehen könnten, aber inzwischen höre ich immer wieder von den Kids "Hören wir mal wieder ein Lied?" und dann singen sie den Refrain kräftig mit. Ab und zu werde ich auch nach der CD gefragt, oder sie kommen in der Folgestunde stolz zu mir und erzählen, dass sie sich das Lied auf's Handy geladen haben. Was will ich als Fremdsprachenlehrer mehr??

    Natürlich setze ich Lieder auch zu umfangreicheren Hörverständnisübungen und Diskussionen ein, aber das "écouter pour le plaisir", bzw. der ästhetische Genuss sollte auch nicht zu kurz kommen.

    Das wäre dann allerdings eine Stunde, in der der Lehrer überhaupt nicht mehr auftaucht und somit für einen Unterrichtsbesuch nicht wirklich geeignet.

    Wie ich in meinem ersten Post schon angemerkt habe, finde ich die Stunde immer noch inhaltlich äußerst voll.

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