Beiträge von Paulchen

    inaj77: Meine Fachleiterin hat damals ausdrücklich von jedem Ref eine Grammtikstunde sehen wollen.
    Natürlich sollen solche Stunden nicht die Oberhand gewinnen, aber das heißt ja nicht, dass Grammatik völlig ausgeblendet werden darf.

    Ich denke dabei mit Grauen an die freien Texte, die dann später völlig grammatikfrei geschrieben werden ... "aber der Bub' hat sich ja irgendwie ausdrücken und verständigen können." Toll! - Setzen, 1.

    Ich gehe mal davon aus, dass damit gemeint ist, dass Grammatik situativ eingebettet sein sollte und nicht isoliert und rein analytisch betrachtet werden sollte.

    Man kann einerseits den Lehrbuchtext nehmen, neue Strukturen raussuchen lassen und diese dann kognitivieren. Man kann aber andererseits auch Situationen schaffen, in denen die SchülerInnen die neue Struktur unbedingt benötigen, um sich richtig zu verständigen. Die neue Grammatik wird demnach zuerst angewandt und erst in einem zweiten Schritt kognitiviert und weiter geübt.

    In die gleiche Richtung sollen auch die Aufgaben in Klassenarbeiten gehen: Dort sollen keine isolierten Einzelsätze mit Lücken auftauchen, sondern ein Fließtext, in dem sich aus der Situation heraus die Verwendung der grammatischen Struktur ergibt.

    Ein völliger Verzicht auf Grammatikstunden ist meiner Ansicht nach nicht möglich. Dabei fällt mir die Präsentation des neuen Lehrwerks Camden Town an unserer Schule ein, wo der Vertreter ständig darauf hinwies, dass in Lektion eins schon past tense Formen vorkommen, die von den Schülern "einfach so" hingenommen werden, aber noch nicht kognitiviert werden sollen. In der Unit, die das simple past eingeführt wird, geschieht das auch nur "so nebenbei" - ohne genügend Übungen. Mich würde mal interessieren, wie die Kids damit zurecht kommen.

    Ich habe schon einige Referendare betreut und da war von A-Z alles dabei.

    Da war die Referendarin, der ich blind vertrauen konnte und die den LK für ein paar Wochen fast schon professionell übernahm und ich mich beruhigt hinten rein setzen konnte. --> Sehr wenig Arbeit.

    Da war der Referendar, dem zwei Stunden vor seinem UB plötzlich einfiel, dass er ja auch mal selbst unterrichten müsste und der nach dem UB sofort wieder weg war und mir das "Scherben zusammenfegen" überließ. --> Wenig Arbeit, da ich ja nur zwei mal beratend auftreten musste.

    Da war die Referendarin, die mitten in ihrer Stunde zu mir sagte, dass sie mal kurz was kopieren müsse und mich fragte, ob ich nicht spontan übernehmen könne. --> Sehr viel Arbeit, denn solche Klopse kamen ständig.

    Da war de Referendar, der sich noch eher als Unidozent denn als Lehrer sah und den ich erst so langsam an die verschiedenen Methoden ranführen musste. --> Viel Arbeit, aber fruchtbar und dadurch ok.

    Du siehst, man kann nicht prinzipiell sagen, dass dei Betreuung von Referendaren mit viel oder wenig Arbeit verbunden ist. Es hängt immer davon ab, was die Refs mitbringen, wie gut man miteinander auskommt und wie "beratungsresistent"(oder nicht) sie sind.

    Ich muss mich hier Birgit anschließen. Mit Kopierfolien würde ich keine Experimente machen, da die falsche Folie enorme Kosten nach sich ziehen kann.
    Bei unseren Kopierern muss man eine ganz bestimmt Sorte von Folien benutzen, sonst zerstört es die Walze. Wenn Du also auf Nummer sicher gehen willst, solltest du im Sekretariat mal nachfragen.

    Bei uns ist youtube gesperrt. Damit hat sich die Frage, ob es im Unterricht eingesetzt werden kann, für mich erledigt. Ganz nachzuvollziehen ist das allerdings nicht, da es ja auch sehr nützliche Beiträge dort gibt (z.B. politische Reden, die durch das Visuelle noch mehr gewinnen).

    Ich fange mit 5. Klassen immer bei Null an, da ich nicht davon ausgehen kann, dass alle Schüler aus den verschiedenen Grundschulen auf demselben Stand sind. Viele Schüler sind deswegen total stolz, dass sie schon "die einfachen Sachen" können (Name, Wohnort, Alter sagen, Zahlen, Farben, Gegenstände im Klassenzimmer).

    Die Probleme fangen häufig dann an, wenn es um das Schreiben der Wörter und Sätze geht. Und noch schlimmer wird es, wenn Grammatik thematisiert wird ("Wie, Grammatik? Wir haben doch Englisch und kein Deutsch!"). Deswegen fände ich es schon nicht schlecht, wenn auch in den Grundschulen nicht nur Lieder gesungen und Spiele gespielt würden, sondern auch das ein oder andere Wort geschrieben würde, damit für die Kinder keine Welt zusammenbricht. Wobei ich nicht sage, dass Lieder und Spiele völlig daneben sind - im Gegenteil, das machen wir im Gymnasium ja auch noch.

    Die von Herzchen genannten 100 Vokabeln pro Woche finde ich übrigens etwas übertrieben.

    Zitat

    Ich habe eine 1. Klasse im Fach Deutsch und nun steht schon bald mein erster Unterrichtsbesuch an. Deshalb möchte ich euch um kreative Ideen bitten. Ich bin sehr ratlos, was ich für eine Stunde planen soll.

    Machst Du es Dir nicht ein wenig einfach? Wie wäre es denn, wenn du mit konkreten Vorschlägen hier ankämst und dann nachfragst, ob andere das genauso machen würden, oder ob es Verbesserungsvorschläge gibt?

    Jeder Unterrichtsbesucht ist mit viel Nachdenken verbunden - wir alle mussten/müssen da durch und dieses Nachdenken über den eigenen Unterricht und über bestimmte Entscheidungen für oder gegen einen Inhalt oder eine Methode ist auch gar nicht so falsch und bringt Dich weiter.

    Einfach nur hier einloggen und "Bitte um Vorschläge" (für mich schwingt da mit: Ich setze mich mal hin und warte, ob Ihr Euch etwas brauchbares ausdenkt, das ich dann einfach übernehmen kann.) eintippen wird dazu führen, dass Du beim zweiten, dritten und vierten ... UB auch selbst nicht weiterkommst.

    Bei Zeitenfehlern in der summary gebe ich bei der ersten falschen Form einen Fehler und sehe den Rest als Folgefehler - mit Abzug in der Stilnote.
    Wenn der SChüler ständig zwischen den Zeiten hin- und herspringt, gebe ich für jeden Zeitensprung ins simple past einen Fehler.

    Jetzt kann ich diesen Thread auch schließen ... Nach einem halben Jahr Wartezeit haben wir nun die Zusage bekommen, dass wir unser Projekt mit allen angegebenen Partnerschulen (Frankreich, Portugal, Italien und Türkei) durchführen dürfen ... Jetzt geht das Abenteuer Comenius wohl erst richtig los :)

    Sorry, aber das ist Quatsch.

    Du wirst im Beruf herausfinden, dass die von dir genannten 25-50% Reisekostenzuschuss völlig aus der Luft gegriffen sind. Wenn ich Glück habe, werden höchstens 30-40 Euro erstattet. Auf dem Rest würde ich sitzenbleiben.

    Zudem ist die Formulierung "Deine Klassenfahrt" meiner Ansicht nach etwas irreführend. Ich reiße mich nicht um die Klassenfahrt und es ist auch kein Urlaub, den ich mir ausgesucht habe. Zeige mir einen Geschäftsreisenden (und ich sehe eine Klassenfahrt als nichts anderes!), der selbst seine Reisekosten bezahlen und auf die Spesen verzichten würde. (Nein, ich will keinen Profit aus der Klassenfahrt schlagen - aber es muss Null auf Null aufgehen, Verpflegung zählt nicht dazu).

    Die Eltern und auch die Schüler erwarten, dass Klassen- und Kursfahrten durchgeführt werden, dann scheue ich mich auch nicht davor, die Kosten umzulegen oder einen Freiplatz (wie im Falle meiner jetzigen Kursfahrt) für mich zu beanspruchen und nicht auf die Gruppe zu verteilen.

    Hier wird immer wieder davon gesprochen, dass es nicht rechtens ist, die Kosten umzulegen - aber wo steht denn, dass ich verpflichtet bin, mehrere hundert Euro aus eigener Tasche für eine solche Fahrt, wo ich mich als Verantwortlicher den ganzen Tag um ein ordentliches Programm kümmere, bezahlen muss.

    Ich möchte das jetzt nicht so verstanden wissen, dass ich mich gegen Klassenfahrten wehre. Klassenfahrten sind sinnvoll und auch angenehm, wenn die Schüler mitziehen. Aber ich mache dabei Überstunden ohne Ende, die keinen interessieren.

    Bärentreff: Vielleicht muss man ein paar Jahre in dem Beruf gearbeitet haben um zu merken, dass das Bild des sich für seine Schüler aufopfernden Pädagogen, der zu allem Ja und Amen sagt, völllig an der Realität vorbeigeht. Uns wird eben nebenbei eine Stunde Unterricht mehr aufgebrummt, wir müssen immer mehr (unnötige) Verwaltungstätigkeiten erledigen und wir sind diejenigen, die den teilweise unüberlegten Mist aus dem KuMi (z.B. Unterrichtsgarantie Plus in Hessen oder die Umsetzung der unausgegorenen G8 Pläne) umsetzen und dann kommt mir auch noch die "Ehre" zu, einen Abiturvorschlag mit Erwartungshorizont für das Zentralabitur auszuarbeiten (natürlich ohne Ausgleich). Irgendwann muss man auch mal "Jetzt ist genug!" sagen können. Der finanzielle Aufwand einer Klassenfahrt gehört für mich u. a. hierzu.

    Bitte nicht falsch verstehen: Ich habe meine Berufswahl noch nicht eine Sekunde bereut, ich habe einen guten Draht zu den Schülern und ich habe morgens keine Magenschmerzen, wenn ich zur Arbeit fahre. Aber ich bin als Lehrer nicht der barmherzige Samariter der Nation.

    Amen :)

    P.S. Sorry, dass dieser Thread gerade etwas von der ursprünglichen Frage abdriftet, aber ich musste mir jetzt mal Luft machen :)

    Ok, da war ich wohl n bissl zu schnell ;) - Schieben wir's auf die späte Stunde...


    Das mit dem Genießen ist so eine Sache. Sicher gibt es bei solchen Fahrten nette Momente, aber ich bin gezwungen diese Fahrt durchzuführen und das geht mir etwas gegen den Strich. Ich denke, dass ich als Lehrer schon genug Geld für Unterrichtsmaterial investieren muss, da muss die Klassenfahrt nicht auch noch sein. Und ein Urlaub, den ich mit "genießen" verbinde, stelle ich mir anders vor.

    Etwas anders sieht es bei freiwilligen Veranstaltungen aus: Ich war schon mit Schülern für ein verlängertes Wochenende in Paris und das mehr oder weniger privat. Da habe ich natürlich meine Kosten voll übernommen. Ebenso tue ich das beim Besuch von Theatervorstellungen, die ich öfter anbiete. Dabei ist es MEINE Entscheidung, die Veranstaltung anzubieten oder nicht. Bei der Studienfahrt (Abschlussfahrt) bin ich von der Schule gezwungen mitzufahren.

    Das sehe ich etwas anders. Bei mir gehen immer die Alarmglocken an, wenn ich als Lehrer für Kosten aufkommen soll, die durch Klassenfahrten entstehen.
    Ich würde keinen Cent von den 50 Euro bezahlen, sondern unter den 4 Schülern aufteilen.
    Mal nebenbei gefragt: Zahlt ihr Klassenfahrten aus eigener Tasche, wenn es keinen Freiplatz gibt? Wie sieht das mit Eintrittsgeldern und sonstigen Unternehungen vor Ort aus? - Ich lege alle Kosten auf die Anzahl der Schüler um (Ausnahme ist natürlich die Verpflegung), denn ich sehe es nicht ein, auch noch aus eigener Tasche draufzuzahlen, wenn ich 5 Tage oder länger von morgens bis abends mit Schülern unterwegs bin.
    Bei meiner anstehenden Studienfahrt bin ich alleine als Begleitperson dabei, da der Kurs zu klein (12 Personen) ist und alle Schüler schon volljährig (und völlig harmlos) sind. Das wird wohl einerseits kein großes Problem sein, da ich mit demKurs sehr gut auskomme, aber man möchte sich ja vielleicht doch hier und da mit jemandem "auf Augenhöhe" unterhalten. Will heißen: ich stecke für die 5 Tage schon genug zurück -- da wird sicher nix aus eigener Tasche bezahlt.

    Ich schließe mich dem PRINZ an. Ich habe auch für diesen Oktober eine Studienfahrt geplant. Die Schüler wissen schon seit Anfang des Jahres Bescheid, dass sie mir das Geld bis Anfang September überwiesen haben müssen. Dabei ist es mir egal, ob der ganze Betrag auf einmal oder in 5 Ratenzahlungen kommt.

    Ich denke nicht, dass man von den Eltern verlangen kann, von jetzt auf gleich 200 Euro lockerzumachen. Dem Einen mag es leicht fallen, der Andere hat vielleicht noch 2 weitere Kinder, die just zu diesem Zeitpunkt auch auf Klassenfahrt fahren, und dann kann es finanziell schon eng werden.

    Mir ist in deinem Fall auch nicht klar, weshalb die Fahrt dann plötzlich 50 Euro teurer wird. Hattest du die Reise (und damit den Preis) nicht reserviert? Erscheint mir etwas komisch. Ich habe für meine Reise im Januar bereits eine Anzahlung bezahlt, was den Preis festlegt. Den Rest zahle ich Anfang September.
    Sieht fast so aus, als wäre die Klassenfahrt doch etwas zu kurzfristig geplant gewesen.

    Mit dem Basisdossier (und den Folgedossiers) deckst du eben nur ein Thema ab. Der Vorteil dabei ist, dass man nur Material für eben dieses Thema kauft und nicht noch 5 andere Themen dabei hat, die man sonst nie bearbeiten würde.

    Da wir in Hessen Lernmittelfreiheit haben, kann ich die Schüler keine Bücher anschaffen lassen und bin somit auf das in der Schule vorhandene Material angewiesen. Wir haben sowohl "Parcours" (mag ich nicht so) als auch "Nouveaux horizons" (auch die neue Auflage, die sich nur teilweise von der alten unterscheidet). Ich arbeite so gut wie nie mit den Büchern, da es meiner Meinung nach nicht DAS Buch gibt - somit suche ich mir das Beste aus verschiedenen Büchern zusammen. Dazu zählen auch "Reflets de la France", "Bleu, blanc, rouge" und die - wie ich finde - sehr guten Dossiers vom Klett Verlag.
    Ich denke, dass man auch bei der Arbeit mit einem Buch immer noch zusätzliche Kopien austeilen würde, um Zusatzmaterialen zur Vertiefung bereitzustellen. Und wie reagieren die Schüler, wenn sie ein Buch angeschafft haben, dann aber nur wenige ausgewählte Themen behandelt werden?? Wenn ich mich richtig erinner, passen die Bücher nicht zu 100% auf den Lehrplan.

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