Beiträge von indidi

    Zauberlehrling
    (hat Conni schon den Linktipp gegeben)
    Meine eigenen Kinder haben mit dem "Zauberlehrling" vom Diesterweg-Verlag gearbeitet und ich nehme auch viele Seiten für meine Förderschüler her.
    Vorteil:
    Er ist nach Rechtschreibproblemen eingeteilt und man kann ihn gut zu jedem beliebigen Sprach- und/Lesebuch kombinieren.

    Zitat

    und der Rest geht den Bach runter oder wie? So nach dem Motto "ein bisschen Verlust hat man immer?"

    Nö, geht er nicht - wenigstens bei mir nicht.
    Sonst wär ich nicht Lehrerin geworden. :P

    Aber ich kann es hier nur nochmals betonen (irgendwo hab ichs schon geschrieben):
    Ich habe als Lehrerin für alle Schülerinnen und Schüler in meiner Klasse Verantwortung.

    Ich soll mich um die KInder kümmern,
    die Probleme in einem oder mehreren Bereichen haben,
    um die Kinder, die besonders gut in einem Bereich sind ,
    aber auch um den "Mittelteil",
    dann sind da noch die extrem Langsamen,
    die Mittleres und die Schnellen,
    die "Hippeligen",
    die extrem Ruhigen,
    Kinder mit Eltern, denen allles egal ist,
    oder mit Eltern, die nur fordern,
    oder mit Eltern denen man nichts recht machen kann,
    dann noch Kinder, bei dennen man ständig Streit schlichten muss,
    Kinder, die sich selten was trauen,
    Kinder die immer reinschreien und die anderen nicht zu Wort kommen lassen,
    Kinder die sich beschweren, weil immer die am meisten Aufmerksamkeit kriegen, die am lautesten schreien,
    Kinder die man "kaum" bemerkt, weil sie so ruhig sind ..........
    und die ganzen Kombinationen.

    Hätte ich als Lehrer immer nur ein Kind, oder ein kleines Grüppchen,
    so wie es bei den Eltern oder in einer Therapie oder kleinen Lerngruppe ist,
    könnte ich auch andere Arbeit leisten. :D

    Hm,
    wenn sich jemand in meiner Klassse nicht an die Regeln hält hat das Konsequenzen
    (welche-weiß er vorher, bzw. wude er vorher mehrmals darauf hingewiesen).
    Er hat die freie Wahl:
    an die Regeln halten - Lob, bzw. es passiert nix
    nicht an die Regeln halten - Konsequenzen.

    So seh ich das auch hier im Forum.
    Wo ist also das Problem? ?(

    Das "spielen" die Schüler auch gerne:
    :D
    Fehlerdetektive
    Jeder Schüler hat den Originaltext und einen "Fehlertext".
    Dann machen sich die Schüler auf Fehlersuche.

    Dabei kann man gut differenzieren:
    - Originaltext auf einer Folie an der Wand oder auf dem Tisch
    - beim Fehlertext stimmen Schriftart und Zeilen überein
    - der Fehlertext ist handschriftlich
    - der Fehlertext ist in Schreibschrift
    - beim Fehlertext wurden die Zeilen nicht so eingehalten, wie beim Originaltext usw.

    Hm,
    da sollte man sich ja hin und wieder Schülerarbeiten vor dem Korrigieren kopieren. Könnte man man für solche Übungen gut einsetzen.
    Vielleicht eine kleine Kartei anlegen ........

    Schulbuchzentren in München - Mein Lieblingsthema
    (rat mal, wo ich Morgen hinfahr :D )

    Das "westermann" Zentrum findest du im Elisenhof, gleich beim Hauptbahnhof.
    Hier gibt’s noch Sachen von Schroedel, Diesterweg, Schönigh, winklers, Lük, Spectra und Schubi.
    http://www.westermann.de/schulbuchzentren/muenchen.xtp


    "Cornelsen" findest du am Stachus (beim Mc-Donalds die kleine Passage entlang, dann rechts rein und mit dem Aufzug hoch)
    http://www.cornelsen.de/tw_statisch_ne…nfozentren.html


    "Klett" findest du , mal grob gesagt, in der Nähe des Hauptbahnhof. (Schwanthalerstr. 10) - Dort musst du klingeln.
    Die haben auch Material von Auer.
    http://www.klett.de/sixcms/list.ph…punkt=M%FCnchen


    Viel Spaß beim Gruscheln. :D:D

    dance
    Ein paar Gedanken zu deinem Posting.
    Ich bin Lehrerin an einer Förderschule und unterrichte fast alle Fächer:

    Gerade, dass ich wenig "feste" Arbeitszeiten habe, finde ich am Lehrerberuf so angenehm.
    Ich kann mir meine Zeit so einteilen, wie ich will.
    Ich kann nachmittags ins Schwimmbad gehen oder im Garten arbeiten oder...
    Und da ich ein Nachtmensch bin, bereite ich meine Sachen halt eher Abends vor.

    Wenns mit der Zeit mal knapp ist, mach ich auch mal einfach nur "Rechnen aus dem Buch". Dafür hab ich dann am Wochende wieder mehr Zeit um mich mit Basteln von Freiarbeitsmaterial und Austüfteln von irgendwelchen Stunden zu beschäftigen.
    Und mit der Zeit wird mein Materialfundus einfach größer.

    Und ich habe gelernt, dass ich nicht in jeder Stunde das Rad neu erfinden muss.
    Ich bastle aufwendige Sachen nur noch dann (mit Ausnahmen :D ), wenn ich sie mehrmals verwenden kann. (z.B. Übungskarteien)
    Ich tausche mich viel mit Kollegen aus (Freunde, Bekannte, Internet)

    Ich liebe meinen Beruf und könnte mir im Moment keinen anderen vorstellen - vor allem keinen mit geregelten Arbeitszeiten. :D:D

    Das fällt mir noch ein:
    - Puzzle legen
    - Steckspiele (z.B. Lego)
    - Werken und Basteln (z.B. Nägel einschlagen, feilen, sägen, buntes Transparentpapier reißen und damit Fensterbilder kleben oder ein Glas bekleben)
    - Ball werfen und fangen, "Kegeln" (Plastikkegel), Bälle in verschieden große Eimer treffen

    Vor allem auch die Mithilfe im Haushalt bietet eine ware Fundgrube an "Übungen"
    - kleine Wäschestücke mit Wäscheklammern aufhängen
    - Wäsche zusammenlegen (z.B. Handtücher, Kissenbezüge, Socken)
    - beim Kochen helfen (z.B. Päckchen öffnen, Pulver einrühren, Gemüse/Obst schneiden)
    - putzen

    :D:D

    Gerade für laute Klassen ist es wichtig, dass alle Schüler beschäftigt sind.

    Wenn sie etwas von der Folie (die kannst du nämlich im Gegensatz zum Tafelbild zu Hause vorbereiten) abschreiben/malen müssen, wirds meist automatisch ruhiger.

    Auch Arbeitsaufträge kann man sehr effektvoll "nonverbal"erteilen: Vorhang zu-Licht aus-Overhead an!!!!!

    Vielleicht eine Möglichkeit der Belohnung: Wenn in der Stunde fleißig gearbeitet wird, gibts weniger Hausaufgaben (=logische Konsequenz)

    Rituale, bzw. feste Stundeabläufe bringen auch etwas Ruhe in das Chaos, weil die Schüler jeden Tag wissen, was sie erwartet:

    Bei meinem Sohn werden z.B. jede Englischstunde Vokabeln abgefragt (Schüler wissen, welche sie für die nächste Stunde lernen/wiederholen müssen): " Zwei Schüler sind an der Tafel (Tafelseiten aufgeklappt, damit keiner spicken kann) die anderen Schüler schreiben auf dem Block mit. Benotet werden die Leistungen der Schüler an der Tafel und weiterer 4 Schüler. (Welche das sind, erfahren die Schüler aber erst nach dem Abfragen-also müssen alle konzentriert mitarbeiten).
    Vorteil: Die Schüler wissen, welche Vokabeln abgefragt werden und auch schlechte Schüler haben die Chance hier mal eine gute Note zu ergattern.

    Ich hab auch vor ca. 2 Wochen eine mail bekommen mit dem Hinweis, sie brauchen einen Schulstempel.

    Hab dann zurückgefaxt, "dass es mir leid tut, aber wahrscheinlich hab ich übersehen, dass man für die Lineale auch einen Schulstempel braucht - dachte das wär nur für die Videos nötig ... :D:D:D "

    Ein paar Tage später kam ein Paket mit fast 120 !!!! Linealen. Hab gleich das halbe Kollegium damit ausgestattet.
    So ein Klassensatz Lineale hat gerade bei uns an der Förderschule schon große Vorteile. Man muss halt alles nur "einmal" erklären und nicht für jede Lineal-Variante extra.

    Zitat

    Gibst du denn bei Schülern, die sehr große Probleme mit dem Schreiben haben und sehr viele Fehler machen, Wörter vor, die sie zuerst üben sollen oder lässt du sie die 8 bis 10 Wörter selber heraussuchen?


    Bei mir haben sie ja die Wörter auf Karteikarten und da bekommen sie erst mal nur einfachere Wörter. Aus diesen suchen sie sich dann immer 8-10 aus.

    Zitat

    Macht es bei diesen Kindern Sinn, phänomenorientiert zu üben? Also z.B. Wörter mit der Nachsilbe -ig und der Hilfe: Steigere, wenn es ein Adjektiv ist! - Eine Kollegin sagte mal, das funktioniert nicht, weil rechtschreibschwache Kinder solche Strukturen gar nicht erkennen.


    Hm schwierige Frage.
    Ich habe gute Erfahrungen mit "verwandten Wörtern" gemacht ( Also z.B. Schüler weiß, dass man "fahren" mit "h" schreibt. Also schreibt man auch "Fahrrad", "Autofahrer" mit "h", oder "Hände" kommt von "Hand", deshalb "ä" und kein e.)
    und mit

    Ich habe mir im Lauf der Zeit eine "Rätselkartei" angelegt.
    - Suchsel
    - Unterschiede finden
    - einfache Logicals
    - Labyrinthe usw.

    Die Rätsel habe ich auf A5- Karteikarten geklebt. Jede Karte ist in einer Klarsichtfolie - zusammen mit den Kopien (wenn nötig) für die Kinder.

    Diese Kartei hat mir auch schon in so mancher Vertretungsstunde gute Dienste geleistet. :D

    Conni

    Zitat

    Welche Übungsformen nutzt du?


    z.B.
    Übungen zum Abschreiben
    - Wörter aufschreiben und Silbenbögen druntermalen
    - Wörter 1x abschreiben und Merkstelle markieren
    - jedes Wort in vier verschiedenen Farben schreiben
    - eine Zeile pro Wort schreiben
    - Wort aufbauen
    - Wort in Geheimschrift schreiben
    - Wörter nach Anzahl der Buchstaben aufschreiben
    - Wort anschauen, merken, auswendig aufschreiben
    (- später - wegen des Lärmpegels : Partnerdiktat, Schleichdiktat, Dosendiktat))

    weiterführende Übungen:
    - Tabelle mit Wortarten zeichnen und die Wörter einordnen
    - Wörter abschreiben und in den "Wortarten-Farben" unterstreichen
    - Namenwörter in der Einzahl- Mehrzahl
    - Tunwörter in der Grundform, ich-, du-, er-Form
    - Wiewörter steigern
    - Reimwörter finden
    - verwandte Wörter suchen
    - Wort im Wörterbuch suchen, Seite und Spalte notieren (vor allem für die Besseren)
    - Wörter nach dem ABC ordnen
    - zusammengesetzte Namenwörter finden

    Zitat

    Momentan sehe ich noch das Problem, dass wir einen schulbuchzentrierten Grundwortschatz haben, wenn ich daran alle Kinder jeden Tag üben lasse, dann schaffen manche nicht mal die Hälfte der Wörter zu üben und für manche ist es schwachsinnig, weil sie die meisten Wörter eh schreiben können.


    Die Schüler wählen jeden Tag 8-10 Wörter aus. Mit diesen machen sie die Übungen.
    Wörter die die Schüler schon können, müssen sie natürlich nicht üben.
    Als ich noch nicht mit Karteikarten arbeitete hab ich’s so gelöst:
    Jeder Schüler hatte eine Liste mit dem Grundwortschatz. Ich habe ein paar Tage hintereinander zu Beginn der Stunde immer einen Schwung Wörter diktiert. Bis ich den ganzen Grundwortschatz durch hatte.
    Zu Hause habe ich dann für jeden Schüler auf seiner Liste die Wörter markiert (mit Leuchtstift), die er noch nicht kann. Von diesen Wörtern haben sich die Schüler jeden Tag 8-10 herausgesucht zum Üben.
    Von Zeit zu Zeit gabs dann Partnerdiktate. Jedes richtig geschriebene Wort bekam ein Plus , jedes falsche ein Minus. So sah man gleich, welche Wörter man noch üben musste.

    Zitat

    Kontrollierst du die Richtigkeit der Übungen, bevor du unterschreibst oder einfach nur, ob die Übung gemacht wurde? (Wann kontrollierst du dann, ob die Übung richtig gemacht wurde? Kontrollierst du das überhaupt?)


    Ich kontrolliere in der Schule nur auf Vollständigkeit. Ich lass die Übungen auf dem Block machen und nehme die Blätter mit nach Hause. Dort kontrollier ich so "diagonal".

    Zitat

    Ich hätte Angst, dass in der Zeit, in der ich den Schülern auf den Übungsbögen und den Übersichtsbögen (richtig verstanden?) unterschreibe, die Klasse wieder laut wird und dann nur schwer zu beruhigen ist, da es für die meisten ja Leerlauf ist.


    Vielleicht erst mal Blatt mit den erledigten Aufgaben und Übersichtsblatt (wir sagen Arbeitsplan dazu) einsammeln und in einer ruhigen Phase oder zu Hause ausfüllen?


    Zitat

    An welche Verlage hast du Bettelbriefe geschrieben? Wo hat man da gute Chancen?


    Ich habe mit der Klasse einen Brief verfasst und alle Schüler unterschreiben lassen. Wir haben so an die 15 Verlage angeschrieben und an die 20 Bücher bekommen. (Loewe und Arena waren damals am spendabelsten - Beltz ist total geizig)

    Zitat

    Meine Kolleginnen können es absolut nicht begreifen, dass ich integrativen Deutschunterricht mache. Bisher hatte ich noch wenig Kontakt zu den Eltern, aber auch die haben es nie anders erlebt als diese stundenweise Aufteilung. Ich stehe da also allein auf weiter Flur zusammen mit dem Rahmenlehrplan.

    Hm - diese stundenweise Einteilung gibt es bei uns eigentlich garnicht mehr.
    Aber ich seh dein Problem schon, da musst du jetzt auch noch Überzeugungsarbeit leisten.
    Ich finde deine Idee, die Teilbereiche im Wochenplan auszuweisen übrigens gut, damit hast du deine "stundenweise Einteilung" und musst dich nicht ständig rechtfertigen.

    Zitat

    Hast du eine Klassenbibliothek? Wir haben sowas nicht, Geld gibts auch nicht.

    Ich habe mir meine Klassenbücherei so aufgebaut:
    - Bücher meiner eigenen Kinder
    - "Bettelbriefe" an Verlage
    - ein paar Euros jedes Jahr vom Etat und vom Elternbeirat - dafür kauf ich auf Flohmärkten, Kinderbasaren und bei ebay gebrauchte Bücher ein
    - Spenden (Buch- und Geld) der Eltern

    Zitat

    Und wenn du diese Phasen beendest, wie machst du das?
    Wenn ich z.B. solche Phasen beende, müssen auch Kinder ihre Arbeit unterbrechen, nicht jeder wird "fertig", mit dem was er oder sie sich vorgenommen hat. Das führt zu großem Gemaule, einige Kinder machen einfach weiter und hören gar nicht mehr auf mich und es dauert ca. 5 Minuten, bis es weitergehen kann. Passiert bei dir sowas auch?

    Asche auf mein Haupt :D .
    Ich beschreib so Sachen immer locker flockig dahin, aber du hast natürlich recht, es dauert, bis man die Schüler soweit hat, dass das problemlos klappt.

    Rechtschreiben üben habe ich so eingeführt:
    Jeder hat einen Karteikasten mit seinen Fehlerwörtern (am Anfang reicht sicher auch eine Liste mit Wörtern) , eine Zusammenstellung, wie man die Wörter üben kann (zuerst nur Einzelarbeit-wegen Lärmpegel-später auch Partnersachen) und einen Übersichtsplan zum Eintragen erledigter Arbeiten. Dann braucht jeder Schüler noch seinen Schreibblock und sein Federmäppchen.

    Bevor es losgeht müssen alle Sachen am Tisch bereitliegen.

    Dann sage ich den Schülern bis wann sie Zeit zum Üben haben. (Uhr hängt für alle sichtbar)
    Auf ein Zeichen hin (z.B. Gong- oder 3-2-1-los) fangen alle zu arbeiten an. Kurz vor Ende der 10 Minuten spiele ich leise Musik ein. - das Zeichen, dass die Arbeitszeit bald rum ist und die letzte Übung fertig gemacht wird.

    Wenn die Musik aus ist hören alle zum Üben auf und tragen die geübten Sachen in ihrer Übersicht ein (Datum bei der Übungsnummer). Ich gehe rum, unterschreibe auf dem Übungszettel und auf dem Übungsplan.

    (Da die Schüler nach der Unterschrift "geiern", hören sie im Normalfall sofort zu Üben auf und tragen das Geübte im Plan ein, sonst unterschreib ich nicht.)
    Wenn jemand mit der Übung nicht fertig wird, macht er sie einfach am nächsten Tag fertig. Dann unterschreibe ich und alles ist okay.

    Hm-alles klar??? :D:D

    Und das läuft jeden Tag gleich ab. Die Schüler wissen, was auf sie zu kommt, sie kennen die Übungen und müssen sich nicht mehr ständig austauschen.

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