Beiträge von Mopple_the_whale

    Hallo,


    ich habe gerade eine Mail mit einer Einladung zu einem Seminar in Graz bekommen. Veranstalter ist das lifelonglearninginstitute
    http://www.marc-ortlieb.com/in…article&id=106&Itemid=189


    Themen sind v.a. Neurolinguistisches Lernen, Gruppendynamik, Prüfungsangst und Blockaden, etc.


    Das Seminar kann bis zu 100% (je nach Land) aus Mitteln des europäischen Bildungsfonds gefördert werden.


    Ich bin mir nun überhaupt nicht schlüssig, ob ich das alles "total gut" oder "ein wenig merkwürdig" finden soll. Irgendwie wirken die Mail und dieses Institut nicht zu 100% seriös, andererseits spricht die Förderung durch die EU dann wieder für Seriösität. Ebenso, was die Themen anbelangt - es könnten entweder sehr gut, konsequent wissenschaftsgestützt und psychologisch untermauerte, praxisrelevante Umsetzungstipps, oder aber auch inhaltsleere eseoterische Floskeln sein.


    Zudem habe ich gehört, NLL werde nach einem Franchisesystem verbreitet, heisst: Man besucht die Kurse, später kann man einen Aufbaukurs machen, selbst Kursleiter werden und selbst Kurse halten usw. - das ist per se natürlich kein Kriterium für mangelnde Qualität o.Ä. (es gibt ja auch "gute Franchiseunternehmen"), aber irgednwie in dem Zusammenhang auch nicht sehr vertrauenserweckend.


    Wer hat Erfahrungen?


    Danke!


    Stundennoten klingt gut, ich werde mich mal erkundigen, ob ich das wenigstens vereinzelt machen kann (ich glaube schon) wobei das natürlich dann für die, die gerade nicht bewertet werden, auch wenig Auswirkungen zeigen dürfte :(


    Meine Umfrage hat ergeben, dass die Schüler alle mehr Ruhe wollen und wesentlich härteres Durchgreifen (Betonung auf wesentlich). dabei fand ich mich schon rechts treng (nur leider nichts ehr effektiv). Daran zeigt sich aber wieder. jede Klasse ist anders, bei den anderen läuft es mit meinem bisherigen System super, nur bei dieser einen Klasse noch nicht so sehr, obwohl die eigentlich "lieb" sind. :)


    Ich werde es weiter versuchen...


    Davon kann ich nur träumen ;)


    Ich darf die Kopfnote für Mitarbeit auch geben, nur eben die mündliche Leistung darf nur in einer direkt angekündigten Weise (zB Abprüfen an der Tafel, Referat, etc. ) erfolgen.

    Schubbidu:


    ich werde mal herumfragen. Bisher kam von den Kollegen nur etwas resigniert wirkendes Schulterzucken, so dass ich davon ausging, dies sei eine bundeslandspezifische Regelung. Ist es bei euch so, dass Ihr einfach die Mitarbeit während der Unterrihctstunden bewerten dürft, also mit einer NOte ode rmit + o - ohne dass Ihr es extra ankündigen müsstet?



    @ Monika: Kurzfristig hilft es den Schülern auf jeden Fall, still zu sein, was m.E. nach (und hoffentlich) dann auch beim Lernen und Verstehen hilfreich sein wird. Besonders gut geholfen haben die Pluspunkte für Mitarbeit und noch viel besser das umgekehrte System des Zeitüberziehens, also wenn es leise ist, an die Tafel das Stundenende (Randstunden) und dann statt +I oder +II usw. eben -I , prod Strich geht es eine Minute früher/später in die Pause oder heim. Das führte bei den Schülern zu einer extrem gedrosselten Lautstärke und einem starken Ausmaß an Selbstregulation innerhalb der Klasse.


    Mal sehen, wie es weitergeht.



    Hallo Monika, danke für die Antwort. Ich denke auch, dass es nicht meine Pflicht ist, mich anzubiedern, sondern dass im Gegenteil, Eltern und Lehrer eben auch die Pflicht haben, sich unbeliebt zu machen und den Willen haben müssen, zu erziehen.


    Drohkulissen in zu starkem Maße erzeugen aber m.E. nach keine konstruktive Lernatmosphäre und Drill und Angst sind keine guten Lernbegleiter ;) deswegen kann ich mich mit dem von Dir naheglegten Ansatz auch sehr gut anfreunden.


    Zu meiner heutigen Stunde s.o.. Ich war überrascht, ich haette nicht gedacht, dass sie so ruhig mitarbeiten und mitmachen. ich habe halt versucht, sehr auf ihre Einwände und Probleme einzugehen udn zuzuhören, denn ehrlich gesagt habe ich mich zwar immer fpr recht empathisch gehalten, ich stelle aber fest, dass ich aufgrund meines Alters und anderen Hintergrunds an meine Grenzen stoße, ich KANN einfach nicht (mehr?) nachvollziehen, dass es jemandem so schwer fällt, einen einfachen vierzeiligen Text inhaltlich zu erfassen. Dafür tut es sehr gut, mit den Schülern das Gespräch zu suchen. Ich bereite jetzt etwas vor und werd emorgen mit ihnen zusammen schauen, welche Arbeitsmethoden ihnen helfen, was wir vielleicht nochmal zusammen machen usw.


    Ausserdem habe ich eben pluspunkte und positive Elternbriefe eingeführt. ich muss mir nur noch ausdenken,w as passiert wenn sie Pluspunkte gesammelt haben udn zwar ohne dass das alles zu kompliziert wird.


    LG

    Zitat

    Original von Schubbidu


    Also in Bezug auf die mündlichen Noten muss ich jetzt nochmal nachhaken. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ihr eine mündliche Leistungsbewertung nur nach Ankündigung vornehmen dürft. Es muss doch möglich sein, sich im normalen Unterrichtsgeschehen und damit ohne Vorankündigung ein Leistungsbild von Schülern zu machen und dieses auch in Form einer mündlichen Note festzuhalten. Dürft ihr in Bayern denn auch keine unangekündigten schriftlichen Tests schreiben? Das würde ja ungefähr der Regel im mündlichen Bereich entsprechen.


    Was die Umfrage anbelangt: Bei einer Klasse mit xy SchülerInnen wirst du auch xy Lerntypen mit unterschiedlichen Vorlieben finden. Natürlich kann man eine Binnendifferenzierung versuchen, aber wie weit willst bzw. kannst du in Anbetracht der Rahmenbedingungen und eigenen Kapazitäten gehen? Vielleicht wäre es ehrlicher und einfacher den Jungs und Mädels klipp und klar zu sagen, was von ihnen in Klasse 8 erwartet wird. Du bist ihnen dann gerne behilflich, mögliche Defizite zu beseitigen - aber eben nur so weit, wie von ihnen ein Mindestmaß an Eigeninitiative aufgebracht wird.



    Ohne Flachs, ich darf es wirklich nicht. Wahrscheinlich ist das eine besonders enge Auslegung unserer Schule. Ich darf unangekündigte Leistungsnachweise über Grundlagenwissen und die letzte Stunde schreiben (EXen), aber ich darf nicht die mündliche Mitarbeit bewerten, ohne es dem Schüler mitzuteilen, dass er abgeprüft wird. Ich dürfte eine Gruppenarbeit machen, vor Beginn sagen, dass ich 1, 2 Schüler vortreten lasse und die Ergebniss präsentieren lasse und dass das dann benotet wird, ich darf es aber nicht als "Druckmittel zur Korrektur des Verhaltens " verwenden und eben nicht die allgemeine Mitarbeit mit eine rfachlichen Note bewerten.


    Binnendifferenzierung kam nicht von mir, ich wollte nur nachfragen, wie genau die Autorin das praktiziert.


    Ich habe meinen Lieben heute sehr klar die Erwartungen kommunziert und wir hatten ein sehr angenehmes Gespräch in einem *oh Wunder* zum ersten Mal richtig ruhigen Klassenraum ;) Allerdings habe ich auch 2 mittelprächtige EXen herausgegeben :( Vielleicht klappt das mit dem Mitdenken jetzt besser, ich werde dranbleiben, bin weiter für alle Tipps dankbar und werd emal schauen, ob ich eine Geräuscheample bekommen kann.

    Wegen später Stunde auch hier vorerst nur kurze Antworten:


    1. meine Rolle (werde mein Profil ändern): Ich war drauf und dran, LAG mit Latein Mathe zu studieren und hatte sogar schon angefangen. Dann kam ein Jobangebot als Lehrerin in den Fächern meines ursprünglichen Studiums (BWL) und ich habe - trotz all der Schwierigkeiten, die so ein Dirketeinstieg mit sich bringt und derer ich mir bewiusst war - zugesagt.


    Zur Disziplin:


    Es gibt schon ähnliche Probleme mit der Klasse, ich bemühe mich um Tipps, "leider" bin ich ihre Klassenlehrerin, was ohne Erfahrung schon hart ist und bei den Schülern interessanterweise bewirkt, dass sie davon ausgehen, ich müsse am meisten Verständnis für sie haben (was ich wahrscheinlich wegen meiner Rolle als Klassenleiterin auch habe). Insgesamt gibt es aber kein einheitliches System und jeder Lehrer macht es komplett anders. Beim einen darf getrunken werden, beim nächsten nicht, einer gibts Strafarebieten, der nächste Schreibt Mitteilungen, usw...


    Mit den Fachlehrern habe ichschon geredet, die sind sich der defizite durchaus bewusst, aber Textzusammenfassungen kommen erst in einem halben Jahr wirklich (nochmal) dran und ausserdem fehlts überall, die kommen also kaum hinterher und sind dankbar für jeden Fachlehrer, der das "nebenbei" mitübt.


    Das mit dem Grenzen austesten ist wohl wahr *seufZ*


    Meine Leithammelrolle habe ich schon akzeptiert, aber natürlich bin ich häufiger unsicher. es ist eben doch etwas anderes, wenn man zum 30. Mal in derselben Situation einen großen Haufen pubertierender Schüler vor sich hat oder zum ersten Mal. Ich war zwar selbst auch mal 13, aber wir waren (natürlich!) (gefühlt) viel braver (das ist wieder das mit dem Störungsbewusstsein. Letztens hatte ich welche vorne, die vor der Klasse reden sollten und die waren dann plötzlich selbst von dem dauernden geräuschepegel genervt oder davon, dass die dinge nicht von der Tafel abgeschrieben wurden oder den Arbeitsanweisungen nicht zugehört wurde usw.) udn ausserdem war es bei usn eben ein Gymnasium (nur tippen habe ich dort leide rnicht gerlernt, wie man sieht).


    Ich darf (in Bayern? Bei uns an der schule?) keine allgemeinen mündlichen Npoten machen, wie es bei uns üblich war (also die Mitarbeite der Stunden kontinuierlich bewerten), sondern lediglich Kopfnoten geben, die in der 8. niemanden groß interessieren oder aber die Schüler prüfen, dann muss ich sie aber VOR der Vorbereitung schon davon in Kenntnis setzen und in der jeweiligen Prüfungssituation, also sagen "macht die Gruppenarbeit, ich prüfe dann einen darüber" und dann einen "nach vorne holen" (mit allen Vor- und Nachteilen eben dieser Methode). Natürlich kann ich ihnen eine Mitteilung nach Hause schicken, dass sie nicht mitarbeiten, was ich über kurz oder lang auch tun muss. Aber pädagogisch wirklich sinnvoll finde ich den Lehrer als große Drohkuliss enicht und ausserdem käme ich dann auch aus dem reinen kontrollieren nicht mehr heraus. Es muss (auch noch) andere wege geben...


    Ein Lobbrief ist soetwas wie eine Mitteilung, nur zur Abwechslung mal nicht mit negativem Inhalt (Ihr Sohn stört den Unterricht), sondern positivem. Ich bin auch noch nicht sicher, ob es funktioniert, aber da bei uns doch recht häufig per Mitteilung mit den Eltern Informationen ausgetauscht werden, dachte ich mir, es müssten nicht imme rnur negative sein ;)


    Umfrage: Ich wollte irgendwie mal in die Schüler "hineinblicken" und herausfinden, wie sie am besten lernen können,was ihnen leicht fällt und was nicht, wie sie sichdie dinge am besten merken können (funktioniert bei mir durch abschreiben, bei ihnen hingegen absolut nicht - meine Schüler können problemlos Texte 2, 3 Mal abschreiben ohne auch nur eine Ahnung zu haben, worum es thematisch in dem Text gehen könnte ;) ) usw. Am liebsten würde ich das mit ihnen besprechen, aber das klappt eben leider eher schlecht. Ich schau mal wie die nächste Stunde wird und entscheide dann spontan, ob ich es (erst) schriftlich mache oder im Kreis.


    Klingt alles recht furchtbar, sind aber wie gesagt nur die geballten probleme, die hier thematisiert werden. dennoch ist alles noch nicht so, dass ich sagen würde, dass die Lernatmosphäre und die Lernmethoden für die Schüler wirklich passend wären.



    Liebe Grüße, danke für die Antworten und Gute Nacht!


    Zitat

    Original von fossi74
    Ähm, sag mal - hab ich das jetzt richtig verstanden: Du bist keine Lehrerin, sondern Studentin und bist jetzt als Aushilfe ins Lehramt eingestiegen, unterrichtest aber völlig andere Fächer als Du studiert hast? Mit anderen Worten, du unterrichtest irgendwas, das Du Dir am Nachmittag vorher angelesen hast? Sorry für die vielen Fragen - ich will Dich auch um Gottes Willen nicht persönlich angreifen, Du kannst ja nichts dafür. Aber mir sträuben sich die Nackenhaare, wenn ich so etwas lese. Vielleicht sollte ich doch mal anfangen, die interessanten Stellenanzeigen in der ZEIT zu beachten und mich auf irgendwelche hochdotierten Stellen als Molekularbiologe oder so was bewerben. Hab ich natürlich keine Ahnung von, ist aber anscheinend ja völlig wurscht.


    Kopfschüttelnde Grüße...



    Hallo Fossi,


    kein Grund zur Sorge (naja vielleicht ein wenig, aber beileibe nicht so viel, wie Du vermutest), ich bin Diplom-Kauffrau und unterrichte Wirtschaftsfächer. Direkteinsteiger bin ich, weil ich keine Lehrerausbildung habe, was mit all den NAchteilen für alle Beteiligten verbunden ist, die hier schon diskutiert wurden. Glück habe ich, dass ich zumindest schon einige pädagogische Erfahrungen durch sehr viele Stunden erteilten Nachhilfeunterreicht, viele von mir geleitete Schulungen für schüler und Studenten und Praktika an schulen habe, optimal ist es aber sicher nicht.



    Also bewirb Dich bitte nicht aus Trotz als Molekularbiologe oder gar Chefarzt der Chirurgie oder Ähnliches, ganz so arg sind die Zustände (noch) nicht ;)



    Danke für den Tipp und die guten Wünsche. Du hast total recht, ich horche Kollegen aus, wie es nur geht ;)


    Ich habe aber leider nur noch eine Kollegin, die RW unterrichtet und das ausschliesslich in höheren Klassen, in der 10. finde ich es auch schon viel einfacher! Die zwei Jahre machen wirklich viel aus.


    Das mit dem Planungschaos stimmt auch, anfangs ist es wirklich viel Neues, was man sich merken, was man berücksichtigen und was man umsetzen muss. ich weiss auch, dass ich in 8 Jahren bestimmt besser in allem bin, das hilft meinen jetzigen Schülern aber leider wenig :(

    Zitat

    Original von sternchen1981
    Ich unterrichte auch BWL (und VWL) und bin gerade mit dem Referendariat fertig!


    Ich habe gute Erfahrung mit schüleraktivierenden Lernarrangements gemacht, bspw. mit einem Modellunternehmen, mit Fallsituationen etc.


    Viele Grüße, sternchen


    Danke für den Tipp, da gebe ich dir recht, aber dazu müsste ich erst einmal anschauliche Darstellungsmethoden für die "Basics" finden. Selbst erarbeiten können sie sich das meiste auch schwer, da sie recht text- UND AUSDRUCKSSCHWACH SIND. :(


    Hallo brigit, danke für die Antwort. In welcher Form wendest Du Binnendifferenzierung an?


    Bei den Arbeitsmaterialien muss ich sagen, dass ich schon viele gefunden habe, allerdings viele "schlechte" in dem Sinne, als dass ich sie nicht für meine Schüler verwenden könnte und sie zu komplex oder zu wneig anschaulich wären. Ich bin gerade noch am Ende der Baisphase und dem, wie Du auch geschrieben hast, dazu leider auch oft notwendigen Frontalunterreicht. Ich merke allerdings, wie sie mir "abkippen" und es jetzt chon nicht verstehen, was fatal ist, da in diesem Fach so viel auf dem Grundlagenverständnis aufbaut.


    Ich habe in einem Lehrbuch eine sehr anschaulich eund kleinschrittige Hinführung zur doppelten Buchführung gefunden, leider ist der Rest aller drei Bücher, die ich für meine Vorbereitung verwende, viel zu komplex, viel zu textreich und viel zu lebensfern, um die Schüler dranzukriegen (ausser man möchte akzeptieren, dass es eben 4,1er Schnitte werden, was ich nicht tun möchte), deshalb muss ich mir alles irgendwie selbst zusammenbasteln.


    Wo findest du denn die guten Materialien?


    Hallo, danke für die Antwort. es gibt hakt gerade am Anfang des Rechnungswesens viele Dinge, die Definitionen sind, da kann man nicht so arg viel diskutieren, das muss man verstehen und dann muss man üben. Solche dinge wie das mit den Bobbycars, die fallen mir einfach nicht ein. Das ist eben das Scwierige. Vielleicht ändert sich das in 3 Jahren, wenn ich mehr Erfahrung habe, aber die Schüler bräcuhten es eben leider jetzt!


    Bei Gruppenarbeiten habe ich das Problem, dass die Schüler so textschwach und ausdrucksschwach sind, dass sie die Ergebnisse ihrer Gruppenarbeiten nicht auf den Punkt bringen können und wenn das der Fall ist, schaltet der Rest recht sc hnell ab.


    Hm, mal sehen, ob mir noch etwas einfällt. Die Bücher werde ich mir mal ansehen. ich habe schon Unmengen dazu durchgelesen und viele tolle Ideen gefunden, aber ich schaffe es irgendwie nicht, das auf die konkreten Lerninhalte für RW zu übertragen, zumindest in vielen Fällen nicht.



    Danke für die Idee mit den Mathematikern, das werde ich mal versuchen!

    Hallo liebe Lehrergemeinde,


    ich brauche mal ein paar Tipps von Euch Lehrerfahrenen.


    Ich unterrichte eine sehr nette, aber gerade stark pubertierende 8. Klasse, die relativ laut ist. Damit meine ich zu 99% keine mut- bzw. böswilligen Störungen, sondern prinzipiell ein starkes Redebedürfnis, eine Prioritätensetzung, die seit einiger Zeit dahin geht, dass alles andere wichtiger ist als Schule, wenig Selbstdisziplin und eben auch noch wenig Eigenverantwortung (a la: ich muss jetzt aufpassen, sonst bekomme ich in der Ex eine 4-6). Soweit, so verständlich, arbeiten lässt sich so aber schwer.


    Ich unterrichte in der Klasse das sowieso nicht besonders anschauliche Fach Rechnungswesen, sowie BWL. Das Problem ist, dass ich einen Großteil der Klasse nicht zum Mitdenken oder gar Mitarbeiten bewegen kann. Zur Zeit ist es möglich, mit Hilfe von in Aussicht gestellten Belohnungen (wenn wir dieses Thema zügig durchkriegen können wir danach noch am PC Übungen dazu machen o.Ä.) oder aber angedrohten Strafen (Verwarnungen, Zusatzaufgaben, Nacharbeit und Mitteilungen nach Hause) und viel Anstrengung oder aber durch stumpfes Abschreiben lassen (manchmal ganz gut, um Ruhe und Konzentrationreinzubringen, sonst eben eher nichts) dazu bringen kann/könnte, leise zu sein und Notizen zu machen.


    Wozu ich sie aber partout nicht bekommen kann ist zum Verstehen oder Mitdenken. Frontal ist es auch in kurzen Phasen sehr anstrengend und dann sind maximal 4-5 Schüler beteiligt, weitere 4-5 geistig anwesend, der Rest schaltet ab. In Gruppenarbeit (obwohl sie angegeben haben, dass sie das gerne machen) arbeiten sie nur dann wirklich alle leidlich mit, wenn ich die Ergebnisse benote, da gibt es allerdings andere Probleme (s.u. Schwächen Textarbeit). Wenn ich nicht benote lehnen sich viele zurück, viele ruhen sich auf einem einfachen "ich verstehe die Aufgabe nicht" (bei Aufgaben wie Fragen zum Text beantworten) aus und anschließende Präsentationen bzw. die Bekanntgaben der ergebnisse interessieren dann alle sowviel wie der Frontalunterricht.


    Ich merke dann zB wenn wir eine Ex schreiben, dass sie nichts verstanden haben oder aber wenn ich sie eben im Unterreicht frage.


    Meiner Meinung nach gibt es zwei Hauptprobleme:


    1. Die mündliche Mitarbeit wird bei uns nicht bewertet. Ich kann zwar einzelne schüler abprüfen,w enn ich ihnen vor Beginn der Vorbereitung mitgeteilt habe, dass sie geprüft werden können und natürlich kann ich Kopfnoten geben, die sind denen aber ehrlich gesagt relativ wurscht.


    2. Die Schüler sind extrem schwach in den Bereichen Textverständnis und Textwiedergabe bzw. darin, sich Ergebnisse zu vergegenwärtigen udn sie "zusammenzufassen". Das versuch eich zurzeit mit ihnen zu übern, aber deshalb sind (Gruppen)übungen, in denen sie sich die Ergebnisse selbst erarbeiten müssen, die fürs Verständnis sehr sinnvoll wären, schwierig, da sie den Inhalt der Texte oder Aufgaben nur schwer erfassen und gar nicht in eigenen Worten beschreiben können.




    Habt Ihr (Teil) Lösungen für diese Probleme? Erfahrungen? Ähnliches Leid?




    Noch 3 Anmerkungen:
    1. das klingt jetzt alles so furchtbar und chaotisch, zum Glück gibt es auch gute Seiten des Unterrichts, ich habe hier nur die Probleme erwähnt.
    2.Ich gehe schon davon aus, dass sich as langfristig alles bessern wird und wir als Gemeinschaft noch eher in der Storming- als in der Performingphase sind, um es mal gruppenbildungsspezifisch zu verdeutlichen. Allerdings dauert mir das zu lange und ich habe Angst, dass sie einfach später nichts mehr kapieren in RW und abschalten.
    3. Ich möchte eigentlich wesentlich weniger mit Strafen arbeiten, als ich das jetzt tue. ich finde es sehr unangenehm, so eine Drohkulisse aufzubauen. Deswegen wollte ich den Schülern, die sehr gut mitarbeiten erst einmal einen Lobbrief schreiben. Eigentlich würde ich auch gerne die Schüler wesentlich mehr in die Gestaltung des Unterrichts bzw. des Miteinanders einbeziehen, aber da klappt der dialog einfach nicht, weil die Hälfte keine Lust hat und / oder laut ist (vgl. Frontalunterreicht). Ich überlege jetzt, nochmal eine schriftliche Umfrage zu machen und dann versuchen, sie so "spannend" und lustig auszuwerten, dass es für sie eben doch interessant ist. Alternativen?



    Ich bin für alle Tipps dankbar!

    Hallo,


    ich bin auf der Suche nach abwechslungsreichen Methoden, das Gelernte (der letzten Stunde am Stundenanfang oder der aktuellen Stunde am Stundenende oder aber der vergangenen Stunden am Themenende) zu wiederholen.


    Ich brauche Tipps, die sich insbesondere auch für eher zahlenlastige Fächer wie Rechnungswesen und Co eignen würden.


    Danke!

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