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Kaffee und Kuchen am Elternsprechtag anbieten.
Finde ich im Prinzip nett gedacht, aber nicht flächendeckend praktikabel. Ich unterrichte zur Zeit 150 Schüler, von denen die meisten 4 Arbeiten im Jahr schreiben - dann käme ich aus dem Besprechen gar nicht mehr heraus. Im Grunde hat man dann zu jeder schriftlichen Arbeit noch einmal eine mündliche Phase zusätzlich pro Schüler! Unter der korrigierten Arbeit muss außerdem die Note stehen, zumindest ist das bei uns so - d.h. ich müsste die Arbeiten im Zweifelsfall noch einmal einsammeln oder umfassendere Gutachten auf einem Extrablatt verfassen, was ich aber zeitlich nie für alle Schüler schaffe. Mich würde interessieren, wie viele Schüler die Lehrerin unterrichtet und wie oft dort schriftliche Leistungsnachweise gefordert sind. .
Es wäre wesentlich schwerwiegender, wenn du dir durch verschleppte Infekte eine chronische Erkrankung zuziehst. Also: bei Krankheit zu Hause bleiben! Den Amtsarzt interessiert es überhaupt nicht, ob du in der Haupterkältungszeit erkältet warst und deshalb zu Hause geblieben bist. Gute Besserung!
Worin besteht denn genau das Problem mit dem Zeitmanagement und der Selbstorganisation? Darin, dass sie keine Hausaufgaben machen? Dass sie ihr Pensum nicht schaffen? Oder in anderen Aspekten? Wäre aus meiner Sicht wichtig zu wissen.
Wir haben das an meiner Referendariatsschule übrigens exzessiv in der Eingangsstufe der Oberstufe gemacht, Tutorenstunden zu Zeitmanagement. Lief sich schnell tot, die Schüler hatten letztlich kein Interesse daran.
Hallo,
ich würde dazu raten, klar die einzelnen Problemfelder zu trennen. Im Moment folgst du der Interpretation der Eltern "Die Kollegin ist weg - dadurch wurde alles schlechter."
1. Klassen verändern sich, und nicht nur durch äußere Einflüsse. Ich habe schon mehrfach erlebt, dass eine "liebe Klasse" nach den Ferien zu kratzigen Pubertierenden mutiert war. Deine Schüler sind jetzt in der 8 - d.h. voll in der Pubertät. Da gehören auch Konflikte nicht selten zur Tagesordnung, mit Mitschülern und mit dem Lehrer. Wenn eine Klassengemeinschaft nur funktioniert, weil ein bestimmter Lehrer dabei ist, dann ist das ohnehin eine fragile Sache.
2. Leistungsschwäche bei einzelnen Schülern - klar im Elterngespräch thematisieren, nicht im Plenum eines Elternabends. Wer kompetente Beratung von dir möchte, wie Leistungen zu verbessern sind, bekommt sie, aber Eltern bekommen kein Anklageforum im Plenum, um ihr Mütchen an dir zu kühlen. Anschuldigungen durch Fakten entkräften und wenn es dir zu unsachlich oder aggressiv wird, abbrechen. Auch klar ansprechen, wie die Leistungsentwicklung vorher war. D.h.: sachlich Noten und Leistungen besprechen, nicht auf die emotionale "Mein Kind fühlt sich unwohl und sie sind schuld"-Ebene ziehen lassen.
3. Keine anonymen Anschuldigungen annehmen. "Die Eltern / Kinder beklagen sich." Wie viele? Ist das repräsentativ oder nur ein Gerücht, das einzelne Eltern streuen, die gerne einen anderen Lehrer hätten? Kinder klagen über den Unterricht - den hatten sie bei dir schon vorher, es gibt keine Probleme in den Stunden. Wenn auf Elternabenden von Eltern vorgebracht wird, dass die Kinder über dich lästern, kann man auch mal deutlich fragen, wie sich die Eltern dazu stellen. Versuchen sie, die Einstellung zur Schule positiv zu prägen? Wer die Schule wegen eines Lehrerwechsels verlassen möchte, wird das in den nächsten Jahren oft tun müssen.
4. Mit deinem neuen Tandem-Kollegen als kompetentes Team auftreten. Zeigen, dass ihr mit den Kindern pädagogisch arbeitet. Vll. gibt es eine Person der Schulsozialarbeit, die man beim Ausgrenzungsfall ins Boot holen könnte? Nicht anbiedern "Wir machen jetzt viele tolle Sachen und dann mögt ihr mich und fühlt euch wohl wie früher" ist meiner Meinung nach der falsche Weg. Du bist die Lehrerin, du hast auch deinen eigenen Stil. Wenn dir vorgeworfen wird, dass du dich nicht kümmerst, dann konkrete Angaben einfordern und vorstellen, was du machst. Oft knicken in solchen Fällen die Ankläger ein, wenn man sie auf Fakten festnagelt. "Ein Junge wird ausgegrenzt" - wir führen Gespräche mit den Betroffenen, versuchen Mediation, gehen bei Mobbing konsequent dagegen vor. "Die Kinder sind schlechter geworden." - Das ist so pauschal nicht richtig. Aber um Probleme abzufangen, biete ich Übungsstunden, individuelle Beratungen etc. an. "Die Kinder wollen Frau X zurück." - Kinder müssen lernen, mit unterschiedlichen Personen klarzukommen.
5. Es gibt manchmal auch Klassen und Eltern, da ist man froh, wenn man sie hinter sich hat. Klingt hart, ist aber Realität. Allerdings sollte man sich immer fragen, ob man nicht die zeternde Minderheit mehr im Blick hat als die oft friedliche Mehrheit.
Viel Erfolg und herzliche Grüße! Eugenia
@Krabappel: Wie funktioniert denn dann das Festhalten mündlicher Noten? Du weist jedem Schüler ein Kürzel zu? Und die schriftlichen Noten werden in der Schule gesammelt?
Ein kleiner ketzerischer Gedanke: es kann auch deshalb sinnvoll sein, nach 2-3 Jahren zu wechseln, weil eben nicht alle Kollegen Koryphäen in ihrem Fach sind. Ich mache gerade die Erfahrung bei einer Klasse, die ich übernommen habe - der Kollege hat den Lehrplan weitgehend ignoriert, die Schüler hinken gnadenlos hinterher und ich kehre gerade die Scherben auf. Nach 2 Jahren geht das noch, auch wenn es mühsam ist. Aber nach 6 Jahren?!
Warum zweifelst du das an? Das war Ergebnis einer offenen Diskussion und Abstimmung in der Konferenz.
An der Schule meines Mannes gibt es jetzt sogar Bestrebungen, vermehrt sogar über das Wochenende auf Klassenfahrt zu gehen. Das findet bei nicht unerheblichen Teilen der jüngeren Kollegen große Zustimmung - weil es doch so nett sei, Zeit mit den Schülern zu verbringen. Mein Mann hat dann mal auf die Lehrerkosten hingewiesen und wurde damit abgewimmelt, er könnte das ja bei der Steuer abgeben.
Was heißt denn "einige Eltern regen sich darüber auf"? Sind sie direkt auf den Kollegen zugekommen? Gibt es empörte Buschtrommeln und die Elternvertretung hat ihn angesprochen? Ich würde hier die Sache nicht noch unnötig selbst hochkochen (so lächerlich sie scheint). Schulleitung informieren fände ich massiv zu hoch gegriffen (unsere SL bekäme wahrscheinlich einen Lachkrampf). Falls der Kollege den verbalen Ausrutscher bei den Kindern thematisiert, würde ich das aber auch damit verbinden, ihnen mal den Spiegel vorzuhalten - allzu oft legen Kinder und Eltern beim Lehrer jedes Wort auf die Waagschale, sehen bei sich selbst aber keine Fehler.
Ansonsten stimme ich Meike voll und ganz zu: wenn es in der Klasse nur das als Problem gibt - Glückwunsch! ![]()
Wir haben auch ein Handyverbot und das klappt erstaunlich gut. In den wenigen Fällen, in denen sich Schüler nicht dran halten, wird das Handy eingezogen und kann nach der Schule im Sekretariat abgeholt werden. Bei Wiederholungstätern informieren wir die Eltern. Dass Kollegen sich nicht an die Hausordnung halten, sollte meiner Meinung nicht dazu führen, die Hausordnung in Frage zu stellen, sondern mal ein Wort von Seiten der Schulleitung mit den Kollegen zu reden.
1. Eine Abordnung kann man nicht einfach "ablehnen", weil das implizieren würde, dass es eine Wahl gibt.
2. Man hat aber in der Regel sehr wohl das Recht, Widerspruch einzulegen, allerdings sind da je nach Bundesland sicher unterschiedliche Regelungen. Der Widerspruch hat meines Wissens nach meist keine aufschiebende Wirkung, kann aber durchaus Erfolg haben.
3. Unzumutbare Belastungen, darunter auch gesundheitliche Gründe, können dabei durchaus eine Rolle spielen.
4. Warum werden hier eigentlich sofort Drückebergertum und Gefälligkeitsatteste unterstellt? Finde ich unerwachsen und hochgradig fragwürdig. Wer also gesundheitlich belastet ist, hat einfach keinen Bock? Tolle Argumentation, wenn man die Hintergründe nicht kennt, sondern einfach mal so mutmaßt...
Gibt es an der Schule keine anderen Geschichtslehrer, die du um Hilfe bitten könntest? Die haben in der Regel Reihenmaterial oder können sagen, wie das Schulcurriculum aussieht. Ansonsten: Buch verwenden.
Bei uns hat Spanisch, wie auch an vielen benachbarten Schulen, leider den Ruf, einfacher zu sein als andere 2. Fremdsprachen. Rührt vll. daher, dass es noch nicht so lang angeboten wird und noch vergleichsweise wenige Schüler damit Erfahrungen gesammelt haben - und entspricht in keinster Weise der Realität. Nur leider hat sich das zu vielen Schülern noch nicht durchgesprochen. Spanisch neu ab der Oberstufe nehmen bei uns auch Schüler, die entweder von der Realschule kommen und eine 2. FS brauchen - die kämpfen teilweise ohnehin schon mit dem gymnasialen Niveau. Oder Schüler, die die bisherige 2. Fremdsprache in der Eingangsstufe abgeben - aus unterschiedlichen Motiven. Einige aus Interesse, noch eine weitere Sprache zu lernen, das sind oft leistungsstärkere Schüler, die kein Problem haben; aber auch etliche, die in ihrer bisherigen 2. FS schlecht sind und sich jetzt von Spanisch die Rettung erhoffen. Die kommen dann dank des natürlich leichteren Niveaus im 1. Lernjahr (verglichen mit der fortgeführten 2. FS) auch in die Qualifikationsphase, irgendwann erwischt es sie aber trotzdem. Und bei einigen ist der Frust dann groß, dass die erhofft leichtere Sprache eben doch gar nicht so leicht ist, sondern auch Anstrengung erfordert. Bei uns beobachten die Spanischkollegen das inzwischen häufiger - allerdings liegt die Schule auch ein bisschen bei ihnen, weil sie sehr offensiv Werbung für ihr Fach machen und es nach meinem Eindruck oft als leicht zu erlernende moderne Sprache mit vielen netten Extras wie Kochen, Singen oder Tanzen präsentieren, ohne darauf aufmerksam zu machen, dass romanische Sprachen eben kein reiner Spaziergang sind. Das will ich aber hier keinem unterstellen. Ich würde die Schüler mal fragen, warum sie denn Spanisch gewählt haben - wenn es ist, um zum Abi zu kommen, dann müssen die eben da durch. Punkt. Wenn es ein Zusatzfach ist, das sie nicht einbringen wollen - warum geben sie es dann nicht ab? Ich habe zwar kein Spanisch als Fach, aber das Gejammere, wie schwer und belastend doch alles ist, kenne ich auch von einzelnen Schülern. Wenn keine triftigen individuellen Gründe dafür vorliegen oder tatsächlich objektiv ein schweres Thema behandelt wird, das Probleme bereitet, diskutiere ich da auch nicht mehr rum. Die Schüler in der Oberstufe wollen in absehbarer Zeit auf die Uni - da heißt es dann anstrengen, sich immer wieder selbst motivieren und Belastungen durchstehen, die viel höher sind.
Eine Klassenkasse führe ich nicht. Lehrmittel wie z.B. Lektüren lasse ich die Eltern anschaffen - machen bei uns inzwischen fast alle Kollegen so. Für größere Unternehmungen wie Wandertage sammle ich sachbezogen Geld ein, Restgeld wird gleich danach zurückgegeben und nicht gehortet. Wie oben schon gesagt - ich bin Lehrer, keine Bank. Wenn die Kinder und Eltern ein Klassenfest wollen, ist das schön - dann sollen sie es auch entsprechend organisieren und die Finanzierung untereinander klären. Das regelmäßige Einsammeln von Geld ohne klare Zweckbindung halte ich nicht für gut - zumal man ja keinen zur Zahlung zwingen kann.
Es geht die Schulleitung und den Arbeitgeber insgesamt rein gar nichts an, warum jemand krank ist, solange der sich ordnungsgemäß krankmeldet und ggf. sogar ein Attest vorlegt. Diagnosen müssen nicht mitgeteilt werden!
Die Fehlzeiten dokumentiert bei uns das Sekretariat und wir zeichnen am Jahresende alle noch einmal ab, ob das seine Richtigkeit hat. Das finde ich gar nicht so schlecht, da man so einen Überblick hat, ob vll. ein Fehler in der Dokumentation passiert ist.
Wenn ein Kollege sehr lange fehlt, gibt es die Vorschrift, dass die Schulleitung ein Gespräch nach BEM (Betriebliches Eingliederungsmanagement) anbietet. Das kann der Kollege aber auch ablehnen. Die Schulleitung versuchte damit bei uns auch schon Druck auszuüben nach dem Motto "Kollege X hat so lange gefehlt, da müssen wir ein Gespräch führen und wollen Gründe wissen." Die genauen Gründe gehen aber, wie gesagt, die Schulleitung nichts an und es ist eigentlich auch nicht Sinn dieser Gespräche, Kollegen abzumahnen. Sie sollten vielmehr eigentlich dazu dienen, dass mögliche Eingliederungsmaßnahmen / vorübergehende Erleichterungen besprochen werden, damit der Kollege nicht dauerhaft ausfällt. Allerdings versuchen Schulleiter z.T. das als eine Art Strafaktion erscheinen zu lassen, zur Abschreckung - was definitiv nicht korrekt ist! Nicht ins Bockshorn jagen lassen! Die Grippewelle hat auch bei uns, wie wohl überall, massiv zugeschlagen. Ist eben so - gegen Viren sind sogar Lehrer machtlos.
@ Wollsocken: Habt ihr nur Bilingual-Klassen als Sonderzug oder auch andere Angebote?
Hallo,
an unserer Schule wurde vor einigen Jahren ein bilingualer Zug in Englisch eingerichtet, zusätzlich zu einem musikalischen (Bläserklasse) und naturwissenschaftlichen Zweig. Ich unterrichte eines der Sachfächer, die davon betroffen sind - allerdings habe ich kein Englisch, sondern unterrichte die "nichtbilingualen" Schüler. Meine Kollegen und ich haben zunehmend den Eindruck, dass wir - drastisch ausgedrückt - dabei deutliche Einbußen erlitten haben. Und zwar dahingehend, dass durch diese vielfältige Spezialisierung zunehmend Klassen entstehen, in denen sich die Schüler sammeln, die leistungsschwächer, weniger motiviert und auch vom Elternhaus nicht gerade begünstigt sind. Das zeigt sich im Lernverhalten, im Sozialverhalten und in der Leistungsbilanz. Kurz: unser Unterricht wird v.a. seit der Bildung des bilingualen Zweigs schwieriger und wir befürchten, dass sich, wenn demnächst die diversen Spezialgruppen in der Oberstufe angelangt sind, auch negative Auswirkungen auf die Kurswahl zu Lasten unseres Faches ergeben. Wir haben dieses Problem auch in der Gesamtkonferenz angesprochen, allerdings wird dann von den Englischkollegen und unserem Schulleiter meist gleich abgewunken und die Erfolge von Bilingual massiv hervorgehoben. Ich wüsste jetzt gern, ob solche Nebenwirkungen von Bilingualklassen auch an anderen Schulen aufgetreten sind - bitte aber keinen "Bilingual ist wichtig und modern"- Thread daraus machen, darum geht es mir nicht, das höre ich täglich.
Herzliche Grüße Eugenia
Lehramtsstudent schrieb: "...während ich mal davon ausgehe, dass jemand mit Mitte 40 in der Regel in vielerlei Hinsicht "gesettled" ist und sich an sein Verdienstniveau gewöhnt hat."
Genau. Deshalb werden ja in der Wirtschaft Tarifverträge auch immer nur für Jüngere ausgehandelt - die Alten haben sich schon an die Ungerechtigkeit gewöhnt und harren still aus, bis sie ins Gras beißen! Unfassbar ... Dass jemand ab Mitte 40 auch nicht mehr mit vielen außergewöhnlichen Kosten rechnen muss, ist außerdem hochgradig blauäugig. Autos gehen kaputt, Ehen werden geschieden, Hypotheken für das Haus müssen abbezahlt werden, von persönlichen Schicksalsschlägen wie Erkrankungen ... ganz zu schweigen. Kurz: Leben ist nicht vorausberechenbar, auch nicht für "gesettelte" Greise über 40. Wie man auf die Idee kommen kann, eine offenkundige Lohnungerechtigkeit, die auch rechtlich sicher problematisch ist, noch zu begründen und als Lehrer zu verteidigen, entzieht sich meinem Fassungsvermögen. Und ganz unabhängig davon, ist es aus meiner Sicht völlig egal, ob ein Arbeitgeber einen höheren Finanzbedarf hat als ein anderer - Lohn und Gehalt wird nicht danach gezahlt, ob jemand ein Haus bauen will, sondern nach der Arbeit, die er tut. Für alles andere gibt es z.B. klar geregelte Zuschläge oder etwa Kindergeld.
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