Natürlich arbeite ich mit einem Schulbuch. Begründung:
1. Kopien kosten Geld und es ist wenig sinnvoll, die Schüler permanent mit Zetteln zu überschütten, die dann meist ohnehin irgendwo verschlampt werden.
2. Ich arbeite Vollzeit. Für jede Stunde ohne Bücher das Rad neu zu erfinden, ist völlig unökonomisch und zeitlich nicht leistbar.
3. Wenn ich einmal krank bin, kann ich problemlos der Vertretungskraft Seiten im Buch übermitteln, mit denen sie weitermachen kann. Auch kranke Schüler brauchen nicht mühsam Material zu organisieren, sondern haben ein Buch, auf das sie zurückgreifen können.
4. Werden Sprachenklasse neu zusammengemixt, ist es verheerend, wenn Kollegen das Buch links liegen gelassen haben und nur ihr eigenes Süppchen gekocht haben. Gerade in Sprachen ist es in der Mittelstufe unerlässlich, auf eine gemeinsame Basis zurückzugreifen. Sei es wegen der Grammatiksukzession, sei es wegen des Vokabulars, das beherrscht werden soll.
Ich hatte Gott sei dank auch vernünftige Ausbilder, die der Auffassung waren, dass ein Schulbuch eine gesunde Basis des Unterrichts bildet, auf die man bitte auch zurückgreifen sollte. Dass das immer durch weiteres Material ergänzt wird, ist klar. Ich erlebe es oft, dass in der LMF von Schulen endlose Massen an Büchern versauern, die teuer gekauft und dann nicht verwendet wurden, weil Kollegen das Buch nicht ideal fanden. Da hilft nicht grundsätzlich Verzicht auf Bücher, sondern Augen auf bei der Lehrwerksauswahl. Es gibt nicht das ideale Buch. Es gibt aber auch nicht das ideale selbst erstellte Material.