Beiträge von Eugenia

    Entschuldige, aber das hat nichts mit Naivität zu um. Das IST die Erfahrung. Und ich verschließe nicht die Augen vor Tatsachen. Falls Gewerkschaftsmitgliedschaft zum Problem werden sollte, stimmt da an der Schule oder im Seminar was nicht und es ist ein Fall für den Personalrat. Falls du trotzdem Bedenken hast ... austreten und Tasche entsorgen.

    Ehrlich gesagt finde ich diese Diskussion doch recht absurd. Hier wird ernsthaft spekuliert, ob man Mitglied einer Gewerkschaft sein darf? Beinuns gibt es Leute in der GEW, im Philologenverband, mit Kalender oder Tasche, mit Kulilogo oder ohne ... Und es kümmert absolut keinen! Zu Beginn des Referendariats kamen extra Verbandsvertreter und stellten sich vor, und zwar im Seminar! Wo bitte sollte es da ein Problem geben? Ich finde diesen vorauseilenden Gehorsam in ganz normalen demokratischen Zusammenhängen irgendwie schon sehr irritierend.

    Hallo,


    eine sehr unschöne Situation für dich! Ich würde mich sofort mit dem Personalrat in Verbindung setzen und dann, wenn der Schulleiter dich zu der Hospitation verpflichtet, unbedingt einen Kollegen / eine Kollegin als Zeugen mit dazunehmen. Ich würde mich auf keinen Fall auf Formulierungen wie "noch andere Dinge" einlassen, sondern die Sonderschulkollegin eventuell - ebenfalls in Anwesenheit eines Dritten - vorher zu einem kurzen Gespräch bitten. Das ist keine Art, mit dir als Lehrerin umzugehen, das sollte auch gegenüber der Schulleitung eigentlich klar sein.


    Liebe Grüße Eugenia

    Ich weiß gar nicht, warum "Dienst nach Vorschrift" immer negativ akzentuiert wird. Ich fände es schon eine Menge, wenn jeder seinen Dienst so erfüllt, wie es vorgeschrieben ist, d.h. sich an die geltenden Vorschriften hält. Man sollte bei dieser Formulierung mal überlegen, ob irgendeinem anderen Beruf vorgeworfen würde, wenn er "nach Vorschrift" arbeitet - wer würde etwa einem Handwerker vorhalten, dass er nach Vorschrift seine Arbeit verrichtet?


    Natürlich können Klassenfahrten auch Spaß machen, natürlich lerne ich dabei meine Schüler einmal auf ganz andere Weise kennen und natürlich macht es auch Spaß, bisweilen ein Schulprojekt, das über das Maß des Alltagsgeschäfts hinausgeht, mitzugestalten. Die Frage ist doch, ob wir dafür noch bezahlen sollten - und da bin ich ganz klar der Meinung nein. Kein Angestellter zahlt dafür, dass er arbeitet oder bringt sein Arbeitsmaterial selbst mit oder ginge auf Dienstreise, ohne dass sie ihm vergütet wird. Ich finde es auch nicht richtig, wenn die ohne Zweifel für unseren Beruf nötige Bereitschaft zum Engagement, zum persönlichen Kontakt, zur Empathie dafür instrumentalisiert wird, uns als Arbeitgeber quasi moralisch unter Druck zu setzen nach dem Motto "Wenn du nicht bereit bist, über das vorgeschriebene Maß hinaus zu arbeiten, bist du ein schlechter Lehrer!" Und noch bedenklicher finde ich die Tatsache, dass sich Kollegen z.T. dahingehend überbieten, wer denn am meisten Mehrarbeit leistet, am häufigsten auf eigene Kosten mit Schülern wegfährt etc.

    Hallo,


    schwierige Frage. Bei uns muss der Haushalt in der Gesamtkonferenz abgestimmt werden, dabei werden durchaus auch einzelne Punkte kontrovers diskutiert. Ich würde aber in dieser Situation eher den Personalrat beauftragen, zu klären, ob diese Anschaffung in der Höhe zwingend nötig ist und wenn, ob es dann vll. auch andere Sondermittel oder Zuschüsse dafür gibt, angesichts der besonderen gesundheitlichen Probleme der Schulleiterin.


    Grüße Eugenia

    Hallo,


    meiner Erfahrung nach wollen Schüler vor allem, dass ein Lehrer authentisch ist und dass sie bei ihm unter fairen Bedingungen etwas lernen. Da stimme ich Josh vollkommen zu. Es bringt absolut nichts, Kollegen zu imitieren, die lockerer / unkonventioneller sind, wenn man das selbst eben nicht ist. Das macht keinen positiven Eindruck, sondern wirkt schnell einfach nur lächerlich und verkrampft. Du bekommst mit der Zeit auch mehr Selbstsicherheit - das ist durchaus eine Voraussetzung, um entspannter mit Problemen umzugehen. Lass dich nicht verunsichern, sondern geh deinen eigenen Weg und vertrau auch mal auf die positiven Rückmeldungen, die du schließlich erhältst.


    Grüße und viel Erfolg, Eugenia

    Wie soll das denn gehen? Wir arbeiten nebeneinander her und schweigen uns über die Schüler aus, die wir gemeinsam unterrichten? Oder wir ziehen uns für Gespräche über Schüler in einen schalldichten Raum zurück?
    Ich gehe davon aus, dass die anderen Kollegen sich bewusst sind, dass sie Informationen, die sie über Schüler mitbekommen - auch über Schüler, die sie nicht unterrichten -, verantwortlich und vertraulich behandeln. Alles andere fällt für mich unter kollegiale Kooperation.

    Sie ist 16 und wir bald 17?! Dann ist dieses Verhalten für meine Begriffe noch eine Nummer inakzeptabler. Vielleicht sollte ihr einmal klargemacht werden, was sie da fordert - ihr Vater soll sein gesamtes Privatleben ihr unterordnen, seine Beziehung ihr opfern. Wie wäre das denn im umgekehrten Fall - er verbiete ihr, ihre besten Freunde zu treffen, weil sie "seine" Tochter ist und er absoluten Besitzanspruch erhebt? Gerade in diesem Alter reagieren Jugendliche da erfahrungsgemäß sehr empfindlich. Im nächsten Jahr ist sie dann ja wohl volljährig, kann tun und lassen, was sie will - auch ausziehen. Das klingt hart, aber ich halte es auch für falsch, permanent um sie zu buhlen und zu versuchen, sie für sich einzunehmen. Sie bestimmt nämlich im Moment ganz klar die Spielregeln - und das bis hin zur Körperverletzung eines unbeteiligten Kindes! Ich frage mich auch, ob die Mutter des Mädchens am Leben ist und welche Haltung sie denn zu der ganzen Sache einnimmt.
    Nebenbei muss das "Kind" dich nicht lieben, nicht einmal sympathisch finden. Aber ein Minimum an Respekt sollte sie sowohl dir als auch deinem Vater entgegenbringen. Oder will sie im nächsten Jahr dann als Volljährige noch schreiend und tobend durch die Wohnung rennen und Kinder schlagen, um Aggressionen abzubauen???

    Hallo,


    ich glaube nicht, dass das Mädchen im Grunde Probleme mit deinem Beruf hat - es hat ein Problem mit dir als Eindringling in die gewohnte Beziehung zu seinem Vater. Da könntest du jeden beliebigen Beruf haben, es wäre immer der falsche :-). Wie man dieses Problem lösen kann, dafür gibt es sicher keine Patentlösung. Letztlich bringt es wenig, wenn du dich permanent um sie bemühst, dein Partner aber in seiner Überforderung nur halbherzig reagiert. Wichtig wäre aus meiner Sicht eine Kombination aus:
    1) Sicherheit für das Kind - es verliert den Vater nicht, sondern ist ihm noch genauso wichtig wie vorher.
    2) Verdeutlichung, dass auch der Vater ein Recht auf ein Privatleben hat und dass du ihm wichtig bist. Sie meint, du sollst "aus ihrem Leben verschwinden" - zu "ihrem Leben" gehören aber auch noch zahlreiche andere Menschen mit eigenen Rechten und Ansprüchen.
    3) Klare Abgrenzung von Aktionen wie Geschirr zerschmeißen oder gar Drohungen, dich im Beruf schlecht zu machen - ein absolutes No-go, das sollte auch der Vater ganz eindeutig aussprechen! Das hat nichts mehr zu tun mit Problemen eines Kindes in einer Patchworkfamilie, sondern ist eine ganz simple Benehmensgrundregel.
    Es gibt übrigens auch ein Internet-Forum http://www.scheidungskinder.de, das sich wohl konkret mit solchen Problemen befasst. Vielleicht ist das eine Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch?
    LG und alles Gute! Eugenia

    Zur Frage "Wohin mit dem Geld?": das kommt darauf an, wofür das gedacht war. Wenn ich das Geld nicht unmittelbar brauche, deponiere ich es auf einem speziellen Klassenkonto - meine Bank bietet das zum Nulltarif für Lehrer an. Ansonsten versuche ich, das eingesammelte Geld so schnell wie möglich seinem Verwendungszweck zuzuführen.

    Doch, man kann schon etwas machen - vorbeugend! Nämlich nie (!) Geld in der Klasse lassen. So ein Pultschloss knackt heute ein halbwegs versiertes Kind wie nichts (habe ich selbst erlebt, als ein Schlüssel verloren war, ein Schüler anbot "das zu regeln" und ruck zuck war das Ding auf!). Merke: etwas Misstrauen ist durchaus angebracht. Wer so was macht? Gelegenheit macht Diebe.

    Ich habe im letzten Sommer ein paar flotte offene Sandalen (nicht die Birkenstock-Richtung, sondern mit glänzendem schwarzem Leder) zum Reinschlüpfen in der Schule deponiert und wechsle dann vor Ort, da ich mit ihnen nicht Autofahren kann. Hat sich zumindest für mich sehr gut bewährt.

    Hallo,


    gegen diese Referate in letzter Sekunde sprechen für mich ganz gravierende Fakten:


    1. Wenn ich einem Schüler ermögliche, seine fehlenden Leistungen im Schuljahr, die er selbst zu verantworten hatte, durch ein solches Referat zu kompensieren, muss ich diese Möglichkeit allen eröffnen, da sonst Ungleichbehandlung vorliegt. Andere Schüler reagieren auf diese Notrettungsreferate meiner Erfahrung nach auch sehr allergisch, da sie sie zu Recht als unfair ansehen.
    2. Referate bergen immer die Gefahr, dass der Schüler sie eben nicht selbst verfasst hat. D.h. es entsteht leicht der Eindruck "Ich muss ja das Schuljahr über nichts tun, am Schluss lasse ich mir noch schnell mal ein Referat geben, bastele das mit Hilfe der Eltern oder anderer Personen peppig zusammen und habe so ein bequemes Jahr gehabt."
    3. Die Frage ist auch, wann diese Referate denn gehalten werden sollen - auf jeden Fall geht dafür Unterichtszeit drauf und hängen bleibt von den leider oft doch recht dünnen Vorträgen bei den anderen in der Regel kaum etwas.


    Etwas ganz Anderes ist es, wenn ein Schüler lange gefehlt hat, ich weiß, dass er massive Probleme hatte, die er selbst nicht zu verantworten hat etc. Einen generellen Notanker am Schuljahresende halte ich aber für klar verfehlt und sage das auch zu Beginn immer mehr als deutlich. Wenn ein Schüler zwischen zwei Noten steht oder eine knappe Notenentscheidung Grund für eine Nichtversetzung / ein Durchfallen sein könnte, sehe ich zu, dass meine Entscheidung immer möglichst wasserfest begründbar ist und mache mir besonders intensive Gedanken dazu. Allerdings muss man auch einmal sagen, dass die Kandidaten, die am Ende mit der Aussage kommen "Wenn Sie mir den Punkt nicht geben,falle ich durch!" ja nicht nur wegen dieses einen Punktes in Schwierigkeiten stecken, sondern rundum Probleme haben, die letztlich ebenfalls absehbar waren! Man fällt in der Regel nicht Knall auf Fall und total unerwartet durch!


    Eugenia

    1) Der Mann weiß nicht "alles über dich" - er hat nur wahrscheinlich irgendwo gehört, dass du jetzt Lehrer wirst - und weiß möglicherweise schon selbst nicht mehr wo.
    2) Du machst dir jetzt Gedanken darüber, was deine ehemaligen Lehrer dachten, als sie von deinem Studium hörten, warum der Lehrer das weiß, woher er das weiß ..... - gewöhn dich schon mal dran, wenn du später Lehrer bist, ist dein Leben oft auf dem Präsentierteller - wo du deine Freizeit verbringst, was du beim Schnellimbiss bestellst, was du in der Apotheke kaufst...
    3) Kann natürlich auch sein, dass du schon nach kurzem Studium die typische Lehrer-Aura besitzt - und andere Lehrer merken das ^^.


    Frage mich gerade ernsthaft, was dieser Thread soll, 1. April ist doch vorbei, oder? :D

    Mich würde einmal interessieren, warum hier ausgerechnet das Gymnasium gewählt wird, wo die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder intellektuell völlig überfordert sind, am größten ist. Außerdem wüsste ich gerne, wie das dann mit der Versetzung bei Inklusion und offenkundiger geistiger Überforderung aussieht - oder bekommen diese Kinder dann das Abitur mit geringeren Leistungen ?! (provokant gefragt)

    Hallo,
    ich bin durchaus der Auffassung, dass es Fälle gibt, in denen eine Ordnungsmaßnahme ergriffen werden muss, um auf Dauer den anderen Schülern nicht zu schaden, weil der Unterrichtsbetrieb permanent von einem Schüler / einer Schülerin torpediert wird.


    Hier ist sogar schon ein Verweis aus dem Unterricht erfolgt - Folge: die Schülerin stört in der Nachbarklasse, zerstört Aufgaben, pöbelt herum, beleidigt Lehrkräfte. Vorher gab es Gespräche, Versuche, verbal auf sie einzuwirken. Folge: offenbar gleich null positive Wirkung. Von dem Erklärungsansatz: schlechtes Verhalten ist nur ein Schrei nach Aufmerksamkeit halte ich persönlich nur extrem bedingt etwas! Wie hier richtig erwähnt, können Gleichaltrige in einer Ausbildung auch nicht ausrasten, weil sie persönliche Probleme haben, und dann erwarten, dass immer wieder sanft auf sie eingegangen wird.


    Mich würde auch interessieren, inwiefern die Eltern mit einbezogen wurden. Das wäre sicher schon längst fällig gewesen, da sonst auch spätere Ordnungsmaßnahmen für nichtig erklärt werden können. Ich würde von Schulleitungsseite dem Mädchen aber auch klar machen, dass ihr Verhalten indiskutabel ist und im schlimmsten Fall zum Verweis von der Schule führen kann.


    Grüße Eugenia

    Was mir immer mehr auffällt, ist, dass viele Schüler überhaupt kein Gespür für ihre eigene Lautstärke haben. Oft stehen sich zwei Schüler direkt in einer keineswegs übermäßig lauten Umgebung gegenüber und BRÜLLEN, WAS DAS ZEUG HÄLT, wo es eigentlich nur um eine ganz normale Unterhaltung geht!


    Ansonsten fällt mir auf, dass es leider auch genug Kollegen gibt, die bei Lärm auf den Gängen einfach weghören. Tinnitus gab es bei uns übrigens auch schon mehrfach bei Kollegen.

    Auch bei uns finden ab und an Autorenlesungen statt. Das Prozedere dafür ist
    1) erst den Schulleiter fragen, ob es ihm recht ist - er hat schließlich das Hausrecht;
    2) den Autor kontaktieren und ihn einladen.
    Für solche Anlässe gibt es bei uns einen Etat, aus dem eine - überschaubare - Gage gezahlt werden kann. Umsonst macht so was kaum einer, es sei denn, er hat selbst einen engen Bezug zur Schule. Meist machen wir solche Veranstaltungen dann für den ganzen Jahrgang und in der Aula, dann muss der Gast auch nicht irgendwo auf Wartestellung sitzen. Das wird vorher in der Fachschaft besprochen.

    "Mich würde interessieren, ob der Korrekturaufwand in diesen Fächern an Grundschulen geringer ist als in der Oberstufe."


    Alsoo, falls diese Frage wirklich ernst gemeint ist: Schülerinnen und Schüler einer Oberstufenklasse im Gymnasium schreiben z.T. in einer zweistündigen Klausur bis zu 1000 Wörter. Das spricht, denke ich, für sich und ist überhaupt nicht mit "halbwegs freien Texten" einer 6. Klasse vergleichbar.

    Sinn soll wohl sein, dass so schon in der 5 vorausschauend künftig sprachenreine Klassen gebildet werden und dadurch weniger Stunden in der 6. Klasse aufwärts "auf Leiste" liegen. Ich halte dieses Modell ebenfalls für nicht sinnvoll, allerdings sehen das die Stundenplangestalter und die Schulleitung anders und drängen auf eine Übernahme.

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