Beiträge von Eugenia

    Hallo,


    ich wüsste gern, zu welchen Zeitpunkt sich an euren Gymnasien für die 2. Fremdsprache entscheiden müssen, die ja in der 6 beginnt. Erfolgt die Wahl in der 5. Klasse oder schon am Ende der Grundschulzeit? Ich habe gehört, dass einige Schulen im Kreis hier eine Entscheidung schon vor dem Eintritt ins Gymnasium fordern. Gibt es mit einem solchen Modell Erfahrungen?


    Grüße Eugenia

    Hallo,


    ich denke, hier müssen zwei Seiten berücksichtigt werden. Zum einen ist es völlig nachvollziehbar, dass man als berufstätige Mutter vielfältigen Belastungen ausgesetzt ist und es in Krisenzeiten wie Erkrankungen bei den Kindern besonders schwierig werden kann, Beruf und Privates unter einen Hut zu bekommen. Allerdings gibt es da auch rechtliche Bestimmungen, wie lange man bezahlte oder unbezahlte Fehlzeiten in Anspruch nehmen darf, wenn ein Familienangehöriger erkrankt ist - und an diese Bestimmungen muss man sich als Beamter nun mal halten. Das kann im Einzelfall mit persönlichen Härten verbunden sein, aber das ist bei allen Arbeitnehmern der Fall. Der Schulleiter muss gewährleisten, dass die Bestimmungen eingehalten werden, das ist seine Aufgabe. Er ist auch nicht nur für den einzelnen Lehrer da, sondern muss das Ganze im Blick behalten. Dass der Herr im vorliegenden Beispiel nicht gerade diplomatisch und höflich vorgeht, steht für mich außer Frage, aber es bringt meiner Meinung nach nichts, jetzt dagegen aggressiv vorzugehen. Sinnvoll wäre zunächst, sich genau über die rechtlichen Bedingungen zu informieren, Notfallpläne im privaten Rahmen zu überlegen, was man macht, wenn wieder eine Erkrankung eintritt - und ansonsten, wenn langfristige Krankheiten eintreten, sich vom Personalrat beraten lassen, welche Möglichkeiten zur beruflichen Entlastung es gibt, und diese dann als Vorschlag in Ruhe bei der Schulleitung vortragen. Eugenia

    Zitat

    Eine durchschnittliche Arbeit (7-9 Punkte) wird bei uns üblicherweise mit einem Kommentar von 120 bis 150 Wörtern versehen.

    Hallo, bei dieser Anmerkung wüsste ich gerne einmal, wie viele Schüler denn dann durchschnittlich in einem Kurs sind. Ich gehe von meiner momentanen Kursgröße von 25-28 Schüler aus, dann Vollzeitlehrkraft und Schwerpunkt Oberstufe. Dazu maximal zulässige Korrekturzeit von 3 Wochen. Wenn ich da jeder durchschnittlichen oder schlechteren Arbeit einen derart ausführlichen Kommentar hinzufüge - wie soll das zeitlich zu schaffen sein? Oder sind das dann auch Kommentare, die letztlich z.T. aus Versatzstücken bestehen? Abgesehen davon frage auch ich mich, ob Schüler wirklich diesen unglaublichen Arbeitsaufwand schätzen und diese Kommentare ganz lesen - oder ob die Arbeit nicht recht schnell nach Kenntnisnahme von der Note in der Ablage verschwindet.
    Grüße Eugenia

    Das Scannen von Artikeln und spätere Integrieren - im Ganzen oder in Teilen - in Arbeitsblätter ist ausdrücklich nicht gestattet. Es ist aber sehr wohl gestattet, einen klar definierten Teil eines Buches (s. den Link) zu kopieren, wenn die Quelle angegeben ist. Alle Kopien ohne Quellenangabe sind ebenfalls nicht zulässig. Das mag vll. "kleinkariert" klingen, aber es ist das geltende Recht.

    "Für die nächsten Jahrzehnte wäre mein Verhältnis zum Kranken wohl leicht eingetrübt, er müsste - zu Recht - in gegebener Situation mit einer vergleichbaren Reaktion rechnen. "


    Also: schleppt euch krank hin, sonst werdet ihr auch noch von Kollegen mit Vorwürfen / Revanche gestraft???? Das finde ich mehr als zweifelhaft! Du bekommst "die Krätze", wenn ein Kollege erkrankt und mal nicht perfekt und für dich reibungslos funktioniert?
    Ich möchte auch einmal ein konkretes Beispiel aus meiner Erfahrung beschreiben: ein Kollege war offenbar auch der Meinung, er "müsste" unbedingt trotz Erkrankung auf Fahrt gehen. Ergebnis: plötzlich nachts hohes Fieber, Komplikationen vor Ort, Notarzt, Tagesprogramm im Eimer, anderer Kollege am Rotieren, Schüler panisch. Tolle Fahrt für alle Beteiligten! Übrigens werde ich die "Floskel" Gesundheit geht vor nicht nur in anonymen Foren an, die habe ich von unserer Schulleiterin live und extrem glaubwürdig vernommen und gebe sie gern weiter.

    Hallo,


    zunächst einmal eine allgemeine Bemerkung zu diesem Thread und zu vielen gleichartigen hier im Forum: ich finde es erschreckend, wie viele Kollegen hier unter dem Oberthema "ich bin krank, soll ich trotzdem zur Arbeit gehen"? posten und bereit wären, ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen, weil sie Angst haben, ohne sie gäbe es Probleme.


    Natürlich fühlt man sich schlecht, wenn man einem Kollegen bei einer Fahrt absagen muss, aber: DEINE GESUNDHEIT GEHT VOR! Wenn du krank auf die Fahrt gehst, bist du erst recht keine Hilfe - vielleicht sogar eine Last, weil du auf der Fahrt ausfällst und der Kollege dann vor Ort allein dasteht. Du schreibst: der Kollege findet keinen Ersatz. Eigentlich ist das auch nicht primär Aufgabe des Kollegen, sondern der Schulleitung! Fällst du aus, muss eine Vertretung gefunden werden, wenn die Gruppe einen Begleitlehrer benötigt. Ich würde mich an deiner Stelle auf deinen Körper verlassen - wenn du stark angeschlagen fährst, obwohl dein Arzt dir abrät, gehst du ein hohes Risiko ein. Liegst du danach wochenlang flach, muss auch Vertretung gefunden werden - und "Danke" sagt dann auch keiner. Also: zeitnah entscheiden, in der Schule absagen (mit ärztlicher Bescheinigung) und AUSKURIEREN.


    Gute Besserung! Eugenia

    Liebe MamaHoch2:


    obwohl das hier, wie Sie auch selbst anmerken, kein Elternforum ist, eine kurze Anmerung zu Ihrer Formulierung:


    Zitat

    Ist das nun schlimm, dass diese Arbeit in die Hose ging? Wie bewertet die Schule oder insbesondere die KL die Situation?


    Oder noch besser: wie bewertet ihr als Lehrer so etwas? Ist das schlimm
    oder weiss man, dass das Kind eigentlich sonst gut ist und dieses Mal
    wohl einen


    totalen Blackout hatte?

    Lehrerin kontaktieren - hingehen - Gespräch suchen! Weder wir noch irgendjemand sonst kann Ihnen sagen, wie dieser Individualfall zu bewerten ist, das können nur die unterrichtenden Lehrer. Wenn Sie nur herumgrübeln, wie es eventuell aufgenommen wird, oder völlig unbeteiligte Personen fragen, führt das zu gar nichts außer zu unnötiger Aufregung, die sich vll. ganz leicht durch ein klärendes Gespräch beheben ließe! Ihnen und Ihrem Kind viel Erfolg,


    Eugenia

    Ich stimme Aktenklammer da zu. Ein neuer Kollege / eine neue Kollegin, die gleich mit dem Anliegen "bitte nur Sek. I - sonst ist mir das zu viel Korrekturaufwand" startet, macht sich spontan bei Schulleitung und Kollegium extrem "beliebt" :D . Viele andere Lehrerinnen und Lehrer an dieser Schule werden genau wie du "rotieren", weil sie familiäre und berufliche Belastung unter einen Hut bringen müssen.

    Zitat

    Eventuell könntest du ja dann noch deine Stundenzahl um 1 oder 2 Stunden
    herunterschrauben und hättest trotzdem das gleiche Geld. Die Zeit, die
    du dann mit Präsenz in der Schule und an Unterrichtsvorbereitung sparst,
    könntest du ja dann in Korrekturen stecken.

    Da wäre ich vorsichtig. Geringfügig reduzierte Stundenzahl bedeutet nicht unbedingt auch geringere Präsenzzeit in der Schule. Oft entstehen dabei an größeren Gymnasien Springstunden, in denen man dann für Vertretung eingesetzt wird oder in der Schule bleiben muss, weil sich nach Hause Fahren zeitlich nicht lohnt. Und ob man dann wirklich einen ruhigen Ort und die entsprechenden Materialien verfügbar hat, um in der Schule Vorbereitungen und Korrekturen zu erledigen, ist nicht gesichert.

    Zitat

    Gähn. Wenn Sie nicht wissen, _wie_ man so etwas sagen muss, sollten Sie es vielleicht tatsächlich lieber lassen.

    Können Sie mir bitte einmal mitteilen, was Sie damit meinen? Abgesehen davon, dass ich diese Formulierung an sich schon bei Ihnen recht respektlos finde. Nebenbei halte ich es wirklich für nicht sinnvoll, zu verkünden, man holt einen strengen Kollegen, wenn die Kollegin selbst schon über Disziplinprobleme klagt. Offenbar hat sie ja den Eindruck, nicht als Autorität voll anerkannt zu werden. Auch bei humorvollem Ausdruck (falls Sie darauf verweisen) würde ich in dieser Situation nicht dazu raten, zu sagen: wenn ihr euch nicht benehmt, kommt Kollege XY. Das kann ganz leicht nach hinten losgehen. Allerhöchstens denkbar wäre für mich, nach Absprache mit der Schulleitung die Hauptstörer dorthin zu schicken.

    Zitat

    Eine angemessene Ansage könnte sein: "Wenn ihr nicht ruhig seid, hole ich einen strengen Kollegen."

    Also das halte ich für total verfehlt. Das erweckt bei den Schülern sofort den Eindruck: aha - die Lehrkraft ist selbst nicht in der Lage, die Sache in den Griff zu bekommen. Allerdings möchte ich anmerken, dass die beschriebenen Schülerverhaltensweisen für mich eher unter die Rubrik "albern, aber noch kein Drama" fallen. Wie wäre es denn mit ein bisschen Humor bei Situationen wie dem Antippen? Das ist für mich keine massive Respektlosigkeit, solange es nicht weiter ausartet und kein Unterricht möglich ist, sondern eher ... kindisch. Man kann auch mal gemeinsam mit den Schülern lachen! Wenn man bei so etwas überreagiert, führt das dazu, dass die Schüler registrieren "Leicht hochzubringen" und das auch ausnutzen. Auch die Laola-Welle mit "Winki" ist für mich eher unter diese Rubrik einzuordnen, es sei denn, das passierte in beleidigendem Ton. Massive Disziplinprobleme liegen meiner Meinung nach dann vor, wenn die Schüler dauerhaft über Tische und Bänke gehen und kein geordneter Unterricht möglich ist oder Beleidigungen, erhebliche Grenzübertretungen auftreten. Hier wird, meinem Eindruck nach, eher versucht die Grenzen auszuloten. Der Satz " es macht ihnen großen Spaß, meine Freundin zu provozieren!" ist für mich ein sehr wichtiger. Die merken, dass deine Freundin unsicher und leicht zu provozieren ist, d.h. hier müsste man ansetzen. Ruhe bewahren, nicht gleich überreagieren, aber bestimmt auftreten und im Zweifelsfall auch deutlich Unmut äußern. Permanent Pubertierende mit erheblichen Maßnahmen (rauswerfen, Strafarbeiten, zweifelhafte Kollektivstrafen) zu bedenken, nutzt meist nur sehr wenig, das stumpft recht schnell ab. Im Notfall, wenn man noch Referendarin ist, sich Hilfe bei einer erfahrenen Kollegin / einem Kollegen holen, der einfach mal mitkommt und nachher Supervision betreibt. Außerdem gibt es pädagogische Konferenzen, wenn viele Kollegen in einer Klasse dasselbe Problem haben. Das sollte man nutzen.


    LG Eugenia

    Hallo,


    zunächst würde ich mich von diesem Versicherungsmakler nicht verrückt machen lassen - ich nehme an, er wollte dir die Versicherung noch mal richtig schmackhaft machen. Allerdings sollte man Migräne nicht auf die leichte Schulter nehmen, ich kenne einige KollegInnen, die chronische Migräne haben (allerdings nicht berufsunfähig sind) und daran heftig leiden. Das heißt: bei Migräne etwas unternehmen - kompetenten Arzt suchen, Entspannungsprogramm erlernen etc. Und nicht denken, man müsste sich auch mit irren Schmerzen in die Schule schleppen, weil es ohne einen nicht geht!


    LG und eine kopfschmerzfreie Zeit. Eugenia

    Zitat

    Wenn ich privat fahre, wieso habe ich dann eine Aufsichtspflicht?


    Ich fahre nach Londen und zufällig fahren eben auch Schüler nach London, so what?

    Weil du eben nicht zufällig nach London fährst und dort Schüler triffst! Diese Sätze klingen für mich doch etwas naiv! Du planst die Fahrt, bist damit quasi Reiseveranstalter, die Eltern vertrauen die minderjährige (!!) Schüler an, du bestimmst vor Ort, wann die Schüler in der Unterkunft sein müssen, legst die Regeln fest, und ich gehe davon aus, es wird auch eine Unterschrift unter eine Anmeldung im Vorfeld geben (wenn nicht, hast du schließlich nichts in der Hand, falls einer kurzfristig abspringt, sondern bleibst zudem auf den Kosten sitzen!). Passiert etwas, werden die Eltern bei so einer Fahrt immer dich verantwortlich machen, völlig egal, wie das vorher mündlich dargestellt wurde. Bei uns gibt es auch Kollegen, die z.B. in den Ferien freiwillige Fahrtangebote für ihre Schüler machen, aber immer mit offiziellem Anschreiben an die Eltern, unter Beachtung aller Formalien (Hinweis, dass die Kinder bei Fehlverhalten auf Kosten der Eltern heimgeschickt werden etc.) und mit Genehmigung der Schulleitung. Der Wunsch, Schülern über die offiziellen Fahrten hinaus noch weitere Möglichkeiten zu eröffnen, sollte nicht dazu führen, dass man sich selbst auf sehr dünnes Eis begibt!


    Und noch eine Bemerkung zu "privat" am Schluss: sobald ich als Lehrer mit einer Klasse, die ich unterrichte, und sei es auch nur mit einem Teil dieser Klasse, etwas unternehme, hört die Privatheit auf! Stell dir mal vor, du gehst auf eine Party deiner Schüler, als "Privatperson", und es passiert etwas (z.B. Komasaufen, Drogenkonsum ...). Wen, glaubst du, werden die Eltern als Aufsichtsperson im Nachhinein wahrnehmen? Bei einer Fahrt ist es genauso!

    Hallo,


    zunächst einmal: kein Lehrer mag alle Schüler, genau wie man nicht pauschal alle Kollegen mag und genau wie kein Schüler alle Lehrer total sympathisch findet ^^. Den Anspruch, dass alle Schüler einem sympathisch sein müssten, halte ich für sehr problematisch, weil er dir selbst ungeheuren Druck aufbauen kann. Das nur zu der Formulierung "dachte ich doch, dass ich alle Schüler mag." Insgesamt würde ich mal reflektieren, warum diese Klasse dir so unsympathisch ist - gibt es handfeste Gründe / Vorfälle, oder ist es eher ein subjektives Gefühl. Einen Stuhlkreis hielte ich in diesem Fall auch für grundfalsch - was sollte man dort thematisieren? "Hallo, ich wollte mal sagen, dass ich euch nicht mag"? ;)


    Erstes Gebot in dieser Situation wäre also für mich klare Selbstreflexion, im Zweifelsfall mit einem Kollegiumsmitglied zusammen, dem du vertraust. Es kommt immer wieder vor, dass man besondere Antipathie oder Sympathie für Schüler empfindet, das ist ganz normal. Man muss nur immer bemüht sein, trotzdem professionell und objektiv damit umzugehen. Das ist oft nicht leicht, aber häufig hilft schon, sich seine Aufgabe in dieser Klasse zu verdeutlichen: ihr müsst euch nicht alle mögen - du sollst ihnen etwas beibringen und das in einer professionellen Art und Weise. Und dass es immer mal Gruppen gibt, in denen der Funke trotz intensiver Bemühung nicht überspringt, ist auch normal.


    LG Eugenia

    Hallo,


    ich würde erst einmal das "angeblich" genau abklären. Wenn die Hochbegabung professionell festgestellt wurde, d.h. mittels Test, muss es eigentlich einen Beleg für diese Angabe der Eltern geben. Bis dahin ist es erst einmal eine Behauptung. Ist der Schüler tatsächlich hochbegabt, klingt das nach klassischem Underachiever. Allerdings hätte er im Grunde bis zu diesem Alter auch lernen müssen, dass allein ein hoher IQ ohne Arbeit und Leistungsbeweis überhaupt nichts bringt - und dass er sich die Zukunft verbaut, wenn er so weitermacht. Ist die Hochbegabung belegt, würde ich das dem Schüler genauso klarmachen und dann mit ihm zusammen überlegen, was getan werden müsste, damit er bessere Leistungen bringt. Reinen Förderinput finde ich bei einem quasi Volljährigen auch nicht unproblematisch, zumal er sich offenbar in einer Verweigerungshaltung befindet.


    LG Eugenia

    Also ich versuche mich gerade mal in die Lage der Eltern hineinzuversetzen: meine Tochter ist schwanger und hat Blutungen. Die Lehrkraft weiß davon, informiert mich aber nicht, sondern geht selbst mit der Tochter zum Arzt (was nebenbei das Erziehungsrecht der Eltern verletzt). Stell dir mal vor, das Ganze geht nicht gut aus. Dann hast du ein ernstes Problem! Ich halte es in diesem Fall auch nicht für einen Vertrauensbruch, den Schulleiter einzuweihen, sondern für ganz normal. Das ist ein Problem, das du allein nicht lösen / bewältigen kannst.

    Hallo,


    ich habe mit den Jahren immer mehr den Eindruck, dass die Probleme, die hier geschildert werden, auch von einigen Kollegen und Kolleginnen hausgemacht sind. Vielleicht sollte man einmal reflektieren, dass - bei aller Begeisterung und bei allem Engagement - auch Lehrer ein BERUF ist. Aufoperung und Selbstaufgabe steht meines Wissens in keinem Berufsbild - auch nicht "Krank zur Arbeit gehen, bis man zusammenbricht (und in der Zwischenzeit noch zig andere angesteckt hat)". Kein Arbeitgeber kann von einem Krankgeschriebenen fordern, zu Hause Arbeit zu leisten - das kann höchstens eine Bitte sein. Man sollte auch bedenken, dass diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die noch mit der Lungenentzündung und Fieber daheim vorm PC sitzen und meinen, Vorbereitungen für die Vertretungskräfte ausarbeiten zu müssen, auch die sind, die dazu beitragen, dass so etwas mit der Zeit "erwartet" wird - quasi gewohnheitsmäßig. "Kollege XY macht das doch auch - da kann ich nicht nachstehen. Was sagen die Eltern / die Schüler, wenn ich kein Material liefere, aber die Kollegin der Parallelklasse das tut?" Das ist aber kein Systemproblem - das ist unsere Vorstellung, unabkömmlich zu sein und perfekt sein zu müssen. Man sollte sich vll. einfach einmal ausmalen, was passieren würde, wenn wir nicht mehr dienstfähig wären - dann läuft das System genauso weiter. Vielleicht gibt es noch eine letzte Karte von Kollegen, im besten Fall von der Klasse - das war's, es folgt die Gewöhnung an den nächsten Kollegen. Und mit den Folgen der verschleppten Krankheiten müssen wir auch ganz alleine fertigwerden, da gibt es keine Dankbarkeitsbekundungen "Wie schön, dass sie Ihre Gesundheit für uns ruiniert haben" hat, glaube ich, noch keiner gehört, oder? Irgendwann stand mal im Beamtenrecht "Der Beamte hat die Pflicht, seine Arbeitskraft zu erhalten." Auch das ist einmal bedenkenswert! Unsere Schulleitung reagiert z.B. recht ungehalten, wenn Kollegen und Kolleginnen meinen, vor Ende der Krankschreibung in die Schule gehen zu müssen - eine Eigenschaft, die ich ihr hoch anrechne! Abschließend möchte ich sagen, es ist nicht "blöd, wenn man als Lehrer krank ist" - es ist immer blöd, wenn man krank ist, und Lehrer sind davon eben als ganz normale Menschen nicht ausgenommen.


    Grüße Eugenia

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