Beiträge von Herr Dr. Klöbner

    Hallo,


    ich lese mich als Neuling hier ja gerade erst ein, aber bereits jetzt kristallisiert sich für mich die Frage heraus, ob es nicht möglich und/oder sinnvoll wäre, hier auch "Fachportale" einzurichten.


    (Erläuterung:
    Eine Frage von mir - vorwiegend an "Sporties" gerichtet - die sich auf einen Einzelfall im Sportunterricht bezog, erweiterte sich zu dem höchst interessanten Thema, wie man ganz grundsätzlich Gruppen zusammensetzen kann/sollte; natürlich altersgemäß und didaktisch begründet.


    Ich bekam viele konstruktive, auch kontroverse Antworten, die aber gelegentlich eher auf den eigenen Erfahrungen "damals" als Schüler fußten, als auf aktuellen LEHRsituationen.


    Bitte nicht missverstehen:
    Auch ich hatte Sportlehrer, die zum Abgewöhnen ihres Faches äußerst effektiv waren.
    Aber ich hatte auch Menschen (Lehrer und Vereinstrainer), die genau das Gegenteil mit mitunter ungewöhnlichsten Mitteln erreicht haben.
    Keine Frage, an Welche ich mich positiv erinnere...


    Ungewöhnliche Wege zu gehen ist selten populär, oft verpönt, und meist sehr schwer.

    Hallo,


    Wahlverfahren unter interagierenden Gruppen in jeglichem Fachunterricht sind mit Sicherheit grundsätzlich diskussionsfähig, waren aber nicht mein ursprüngliches Thema.


    Dennoch sei angemerkt, dass dies im SU bei mir zwar sehr selten zur Anwendung kommt, aber eben doch gelegentlich, und zwar um die Fortentwicklung von sozialen Kompetenzen beobachten und weiterhin angemessen beeinflussen zu können.
    (Die Entwicklung vom
    "frühzeitigen Wählen der besten Freundin zur Festigung der Freundschaft"
    bis zum
    "Wählen des vermutlich besten Leistungsträgers mit der Absicht des Gewinnens"
    bis hin zum
    "beabsichtigten Wählen des vermeintlich Schwächsten, mit der Absicht ihn zu stärken"
    kann einen sozialen Lernzuwachs abbilden.)


    Außerdem arbeiten auch andere Fachlehrer - oft wesentlich unreflektierter - mit diesem Verfahren und dies kann man selbstverständlich beobachten, auch wenn man das Fach nicht unterrichtet, z.B. im Rahmen von gegenseitigen Unterrichtsbesuchen.
    ("Wer möchte denn bei dem Physikprojekt zusammenarbeiten? Wir bilden fünf Gruppen mit je 4 Schülern und eine mit 6 Schülern. Findet euch bitte selbstständig zusammen.")


    Die Kriterien einer Auswahl gelten nicht nur für den SU!
    Der "sportliche Schüler" stellt bei den Kids oft ein "generiertes" Qualitätskriterium dar.
    Ein "hässlicher", "dicker" oder "armer" Schüler läuft wesentlich öfter Gefahr, von den Mitschülern gering geschätzt zu werden, nicht nur beim Sport.
    Aber wie bereits erwähnt, war das nicht Thema dieses Threads.


    Um zum Wesentlichen zurückzukehren:
    Das Elterngespräch war sehr vertrauensgeprägt, intensiv, offen, erfolgreich und von gegenseitigem Respekt getragen.
    Ich bin nun gemeisam mit den Eltern gespannt, welche Entscheidung die Schülerin treffen wird.
    Das Mädchen ist generell recht ehrgeizig und zielstrebig, so dass der von mir angedachte Anreiz bereits veschärftes Grübeln ausgelöst hat.


    Noch einmal ganz deutlich möchte ich sagen, dass die ganze Situation EINZELFALL BEZOGEN ist und keinesfalls zu verallgemeinern.
    Ich habe so etwas noch nie zuvor gemacht und mache es möglcherweise auch nie wieder.
    In dieser ganz speziellen Konstellation aber erschien es mir sinnvoll und möglich (und tut es noch).


    Viele Grüße,
    Dr. Klöbner


    PS:
    Bin gerne bereit, verschiedene Mannschaftsauswahlverfahren vorzustellen, vorgestellt zu bekommen und zu diskutieren.
    Dafür erscheint mir aber ein abgetrennter Thread sinnvoll.

    Hallo,


    zunächst einmal vielen Dank für die zahlreichen - auch kontroversen - Antworten.


    Für die "Nicht-Sporties" sei ergänzt:
    Die Benotung im Sportunterricht gründet sich generell selbstverständlich auf die aktuellen Empfehlungen des Fachverbandes und des gesunden Menschenverstandes !!!; schließlich geht es in der Schue nicht um Leistungssport.
    Absolute Leistung, relative Leistung, individueller Lernfortschritt, sowie Items wie Anstrengungsbereitschaft, Sportzeug dabei haben, sich am Geräteauf- und Abbau zu beteilgen, Hilfestellungen zu leisten, Umgang mit schuleigenen Materialien etc. werden sämtlich ausgewogen und angemessen berücksichtigt.
    Das erschien mir so selbstverständlich, dass ich es nicht weiter erwähnt habe.


    @ all:
    Das Mädel ist innerhalb der Klasse durchaus gut angesehen, da auch in anderen Bereichen ihr Sozialverhalten sehr gut ist.


    Ein Gespräch mit den Eltern wird stattfinden, wenn das Mädchen es wünscht. Auch diese Entscheidung habe ich ihr überlassen.
    Gegenüber dem Rest der Klasse wurde Stillschweigen über das Angebot vereinbart, da ich eben vermeiden will, dass daraus eine unangenehme Situation für das Mädchen entstehen könnte.


    Die Eltern sind - nun ja... - von dem "Problem" auch betroffen..., aber sie sind immerhin erwachsen und mein Erziehungsauftrag wie auch meine Verantwortung gilt in erster Linie dem Kind, nicht den Eltern.


    Die erheblichen gesundheitlichen Risiken (Diabetes, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, um nur einige Wenige zu nennen), insbesondere bei starkem Übergewicht in diesem frühen Alter, bestehen unabhängig davon, ob die Schülerin sich dessen bewusst ist.


    Sowohl das Schulgesetz als auch der Fachlehrplan formulieren den Bildungsauftrag der Schule bzw. des Faches zur "gesunden Lebensführung".


    Mir ist klar, dass das Thema hochsensibel ist und vielleicht setze ich mich auch der Kritik von den Eltern oder der SL aus.


    Aber wenn ich mit ansehen muss, wie die Schülerin über Knieprobleme klagt, nachdem sie 1 Minute langsam gejoggt ist, wie sie beim Aufschwingen in den Handstand zusammenbricht, weil selbst die gestreckten Arme das Gewicht nicht halten könen (mit Hilfestellung natürlich), wenn ich sehe, wie sie versucht stoisch aus der Wäsche zu schauen, wenn sie immer wieder als letzte gewählt wird, egal um welches Spiel es geht, dann bekomme ich einen dicken Hals und habe eben beschlossen, einen Motivator zu wählen, der ganz bestimmt streitbar ist, aber von dem ich eben vermute, dass er bei ihr Erfolg haben könnte.


    Und noch ein Satz zum Thema "Absolute Leistung":
    Wer in Mathe in der 9. Klasse immer noch nicht weiß, wie man einen Dreisatz rechnet, den Unterschied zwischen gleich seitigem und gleich schenkligem Dreieck nicht begriffen hat und für den Bruchrechnung eher mit Bruchschokolade als mit Mathe in Verbindung gebracht wird, der wird trotz allem Bemühen und aller Nettigkeit doch keine 2 bekommen, oder?


    An unserer Reg.-Schule ist Sport in dieser Klasse im Jg. 5+6 "Hauptfach" mit 5 Std. in der Woche, danach gibt`s u.a. WPK Sport mit 4+2 Std./Woche.


    Ich mag die Schülerin sehr.
    Es geht nicht um Diskriminierung oder "schlecht machen", sondern um Persönlichkeits- und situativ angemessene, evtl. Erfolg versprechende Motivation.


    LG,
    Dr. Klöbner


    PS: Entschuldigt die Wiederholungen, sind aber wichtig und z.T. wohl auch nötig.

    Hallo, Frage an die Sportlehrkräfte hier:


    In einer 6. Klasse habe ich im Fach Sport eine stark übergewichtige Schülerin.

    Sie ist eine von "den Guten", hat immer Sportzeug mit, verhält sich fair, beteiligt sich am Auf-und Abbau von Geräten, hilft Anderen etc. und macht grundsätzlich begeistert beim Sport mit.
    Nur der (verbotene) Satz "..das kann ich nicht." kommt noch zu oft über ihre Lippen.

    Mit Motivation, Hilfestellungen und Ermunterungen stellt sich immer wieder heraus dass sie viel mehr schafft, als sie selbst denkt.


    Lediglich aufgrund ihres - de facto leistungslimitierenden - Übergewichts hat sie in Sport "nur" eine 3.
    (Halten/stützhalten des eigenen Gewichts ist z.B. im Hang am Reck/Sprossenwand oder Parallelbarren genau so wenig möglich wie auch nur ein einziger Klimmzug, ein Liegestütz oder mehr als ein Situp, ...).
    Mit einigen Kilos weniger würde sie leistungsmässig dokumentierbar auf eine 2 kommen können.
    (Grundlage: Deutscher Motorik Test; Sportabzeichen).


    Ich habe ihr also angeboten, dass, wenn sie bis zum nächsten Zeugnistermin (ca. 4 Monate) 5 Kg abnehmen würde, ich ihr eine 2 im Zeugnis garantieren würde.
    (Natürlich kann sie auch immer eine 2 erreichen, wenn sie die messbaren Anforderungen dafür erfüllt - auch ohne Abnehmen.)


    Außerdem habe ich ihr für den Fall, dass sie sich auf die Aktion einlassen möchte, Unterstützung zugesichert, sowohl in Form einer Ernährungsberatung, als auch durch die Erstellung eines individuellen Trainingsplans.


    Ich habe ihr empfohlen, einige Tage darüber nachzudenken, mit ihren Eltern zu sprechen, aber darum gebeten, gegenüber den Mitschülern Stillschweigen zu bewahren - letztlich zu ihrem eigenen Schutz.


    Aufgrund der im Schulgesetz und im Fachlehrplan formulierten Bildungs-und Erziehungsziele empfinde ich diese Vorgehensweise als zu rechtfertigen.


    Wie denkt ihr darüber?
    Alternativen?


    LG,
    Dr. Klöbner

    Hallo,

    bin neu und nicht sicher, ob ich den Thread an richtiger Stelle einsetze.


    Situation:
    Stehe vor Jobantritt in S.-H. (Studienrat) zum 1.8.09.
    Werde im Dez. d.J. 45, Verbeamtung erfolgt sofort.
    Nun muss ich ja demnächst wohl zum AA.



    Einige Frage(n), NUR auf S.-H. bezogen!!!:


    Wie viel Zeit vergeht ungefähr zwischen "Einladung" zum AA und tatsächlichem Termin (ungefähr)?


    Hat jemand eine Liste der "akzeptierten" Blutwerte? Wie hoch darf z.B. der Leberwert (Alk) maximal sein?


    Wie hoch darf der BMI (max.) sein?


    WAS wird von WELCHEM Arzt (Name?/bestimmte Merkmale?) WIE gehandelt?/bewertet?/beurteilt?




    Werde natürlich NACH meinem Termin zu meinen Anfragen hier auch wieder genaue Auskunft (zurück)geben.


    Wäre für KONKRETE Infos dankbar, eilt (!!).

    Allen,
    bestimmt sehr lieben,
    perfekt-gewichtigen oder
    anti-alkoholischen
    oder jüngeren
    oder in anderen Bundesländern amtsärztlich untersuchten Kollegen und Kolleginnen
    sei hiermit schon mal im Voraus für ihre bestimmt vorhandenen Ideen und ihre Anteilnahme herzlich gedankt, aber ein Posting ist NICHT nötig, wenn keine wirklich relevanten Infos möglich sind.

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