Beiträge von BffE

    Zitat

    Original von Niggel
    die ganze sache ist auch eine frage des geldes... die gesetzliche krankenkasse kostet im monat ca. 150 euro, die private krankenkasse meist mehr (wobei du ja nicht alles selbst zahlst). außerdem kommt es darauf an, welche "risikofaktoren" du mitbringst, wenn du für die private zu viele risiken mitbringst, nimmt sie dich nicht... ich kenne leute, die wegen kinkerlitzchen nicht zur privaten konnten


    Das stimmt nicht - die Privaten Krankenkassen haben Spezialtarife für Referendare und in der Regel bist du zu 50% über deinen Arbeitgeber Beihilfeberechtigt. Der Stress bei der Privaten ist einfach nur, dass du selbst deine Abrechnungen machen und die bei der Beihilfe und der KK einreichen musst. Bedeutet auch, dass man einige Rechnungen vorstreckt...

    Sehe ich das falsch - im Vorbereitungsdienst bist du doch Beamter auf Probe - da steht dir Beihilfe zu und die privaten Krankenkassen haben spezielle Tarife. In Bayern ist man 80% Beihilfeberechtigt...

    Jup, ich hab einen davon in meiner 4. Klasse gemacht - sehr nett, aber das Ende leider langweilig. Auch die Suche nach Lösungsbuchstaben war nach der Hälfte leider nicht mehr motivierend, da die Schüler sich das Lösungswort bereits errätselt hatten.


    ZUmindest in Bayern war es einmal so, dass die Sonderpädagogen aufgrund der besseren Berufsaussichten lockerer waren - mittlerweile ist das bei uns nicht sehr viel anders. Allerdings ist von einem GS-Studium momentan dringend abzuraten, nur jeder 2. wird da momentan eingestellt. Außerdem muss ich leider bestätigen, dass man KB und GB in keinem Fall in Bayern studieren sollte - will man einen zukunftssicheren Arbeitsplatz, dann zählt leider nur noch V oder LB.


    Du kannst zwar auch KB oder GB studieren, wirst dann später auch einen Job bekommen, denn es gibt im allgemeinen zu wenig Sonderschullehrer in Bayern - aber eben wohl nur an V- oder LB-Schulen - mit befristeten Jahresverträgen und ohne Aussicht auf Verbeamtung. Um einen kleinen Überblick zu geben, hier die Einstellungsnoten für das Schuljahr 2009/2010 in Bayern: http://www.sopaed.net/2009/07/einstellungsnoten-2009/


    GS-Lehrerinnen sieht man auch sehr häufig an Förderschulen, vor allem an den L-Schulen - die Regierung bedient sich munter auf der langen Warteliste und stopft so die Lücken - auch nett, denn GS-Lehrerinnen verdienen auch weniger als Sonderschullehrer...Der Job ist je nachdem wo du hinkommst hart - vor allem in sozialen Brennpunkten sehr hart...


    Im übrigen rate ich aber generell vom Sonderpädagogikstudium ab - zumindest in Bayern. Die Arbeitsbedingungen sind an sehr vielen Schulen mittlerweile einfach sehr schlecht, die Klassen bundesweit am größten, die EInstellungspraxis der Regierung absurd - sprich es macht als motivierter Junglehrer momentan keinen Spaß. Ich spreche aus Erfahrung...

    Erst einmal klare Verhaltensregeln erarbeiten - wenn möglich mit den Schülern. Dann natürlich auch einen Konsequenzkatalog, am besten in Verbindung mit einem Token-System. Bewährt hat sich in meiner Arbeit folgendes Modell, angelehnt an das Konzept "Bei Stopp ist Schluss". Ich habe eine kleine Magnetwand/tafel in der Klasse, auf der alle Schülernamen stehen. Die Schüler bekommen jeden Morgen einen Smiley zugeteilt - beim ersten Verstoß gegen die Klassenregel wird der Smiley nach rechts gedreht, beim nächsten nach unten, dann kommt er weg (in schwierigeren Klassen gab es dann noch einen gelben und letztendlich einen roten Magneten). Wenn die Schüler es schaffen, den Smiley am Tag zu behalten, dann bekommen sie für diesen Tag einen grünen Smiley, oder einen Aufkleber, einfach irgendein kleines Ding. Sobald sie 4 Stück davon gesammelt haben, können sie die umtauschen und erhalten dafür: einen Hausaufgabengutschein, eine Stunde am PC, einen Griff in die Materialkiste (oder ähnliches) Bei Rot heisst es "Verbannung" aus dem Klassenzimmer und irgendeine ekelhafte Zusatzarbeit - abschreiben in einer anderen Klasse, bei den Großen zum Beispiel, das ist sehr ungeliebt. Es müssen dafür dann aber die notwenigen Absprachen getroffen werden und die Rahmenbedingungen vorhanden sein. (Extraraum, Nebenraum etc.)


    Ich hatte zusätzlich IMMER noch zwei Sonderregeln: wer schlägt, tritt, spuckt oder anderweitig körperlich aggressiv wird, der bekommt das STOPP (gesagt), der muss sofort die Konsequenz tragen. Da kommen dann auch Elterngespräche ins Spiel, die müssen darüber Bescheid wissen. Außerdem war klare Abmachung, dass jeder Schüler das Recht hat, Stopp zu sagen und damit klar zu verstehen gibt, dass er jetzt in Ruhe gelassen werden will.


    Bei jungen Schülern und extremerem Verhalten kann das Verstärkersystem auch nur für eine Stunde gelten - man muss das halt an die Verhältnisse in der Klasse anpassen. Bedenke einfach: du hast da Schüler, die erst einmal die notwendigen Sozialkompetenzen erlernen müssen, um überhaupt Lernen zu können. Das sollte bei solchen Schülern an Nummer 1 stehen.


    Zusätzlich empfiehlt es sich, das Thema "Wie verhalte ich mich, wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um" immer wieder zum zentralen Thema im Unterricht zu machen, da bieten sich sehr viele Gelegenheiten in den verschiedenen Fächern. Ich hatte Freitags in der letzten Stunde außerdem immer einen Klassenrat, in dem die Woche reflektiert wurde.


    Eine weitere Möglichkeit wäre das Teampinboard, eine tolle Möglichkeit, um erwünschte Verhaltensweisen gezielt anzunahnen. Mehr Infos gibts hier: http://www.teampinboard.de/

    Viele hatten es bereits geahnt. Soeben wurden auf der Homepage des Kultusministeriums die Einstellungsnoten für das Schuljahr 2009/2010 bekannt gegeben – und die Einstellungsnoten wurden im Vergleich zum Vorjahr für die relevanten Fachrichtungen im Allgemeinen noch einmal verschärft – eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht. Die Fachrichtungen Lernbehinderten- und Verhaltensgestörtenpädagogik profitieren letztendlich vom extrem hohen Bedarf – alle ReferendarInnen mit der Fachrichtung V erhalten eine Planstelle – im L-Bereich gibt es bis zur Note 2,42 einen unbefristeten Arbeitsvertrag mit Zusage zur Verbeamtung. Extremwerte mal wieder in den Fachbereichen G, K, SR und SH – im K-Bereich erhält keinen staatlichen Arbeitsvertrag mehr, wer schlechter als 1.70 abschneidet (!!!). Für die Jahrgänge 2008 bleiben für die Fachrichtungen K, G und Gehörlosenpädagogik überhaupt keine Planstellen übrig. Positiv: alle die im Schuljahr 2008/2009 einen unbefristeten Arbeitsvertrag erhielten (86 Stück im Nachtragshaushalt – BffE berichtete), werden zum neuen Schuljahr verbeamtet.



    Download Einstellungsnoten Lehramt Sonderschule 2009 (pdf)


    (Quelle: Homepage des Kumi Bayern)




    Letztlich werden dennoch wieder für alle Arbeitsplätze vorhanden sein – an den Förderschulen mit den Schwerpunkten L und V ohne Möglichkeit auf Verbeamtung in einer anderen Fachrichtung – der Irsinn der befristeten Jahresverträge geht weiter. BffE ruft hiermit alle, die die Möglichkeit dazu haben, auf: Bewerbt euch in andere Bundesländern und lasst euch nicht unter Wert verkaufen!



    Weitere Informationen auf der Homepage des Bündnisses für faire und pädagogisch sinnvolle EInstellungspraxis (BffE): http://www.sopaed.net


    Unterstütze das Bündnis mit seinen Forderungen nach einem Ende der pädagogisch sinnlosen befristeten Jahresverträge und mehr Planstellen für die dringend benötigten Sonderschullehrer!

    Bayern, Lehramt für Sonderschule


    Im Endeffekt ähnlich wie für das Gymnasium. Man hat im ersten Dienstjahr allerdings gleich von Beginn an 8 Stunden EVU, also eigentverantwortlichen Unterricht, 9 Stunden Hospitation und 10 Stunden Seminartag. Zusätzlich muss man im ersten Dienstjahr eine individuelle Fördermaßnahme mit ca. 12 Terminen durchführen, protokollieren und ausarbeiten.


    Im zweiten Diensjtahr hat man eine Klassenführung mit 16 Stunden EVU, 1 Stunde Hospitation und weiterhin 10 Stunden Seminar. Man hat genau die Aufgaben, die ein Klassleiter sonst auch hat, zusätzlich muss man aber noch eine 2. Zulassungsarbeit zu einem sonderpädagogischen Projekt schreiben (ca. 30 Seiten), das man durchführt.


    Es gibt 4 UVs (Stunden, in denen der Seminarleiter benotet), 2 Unterrichtsmittschauen (das Seminar kommt geschlossen zum Unterrichtsbesuch) und 2-3 Beratungsbesuche. Dann die Lehrproben, für die es direkt im Anschluss eine Nachbesprechung gibt und die aus einer Doppellehrprobe und einer Einzellehrprobe bestehen. Außerdem die mündlichen Prüfungen. Die Seminarnote setzt sich aus 13 Teilen zusammen, am wichtigsten ist dabei die "Seminarnote", die sich sowohl aus der Beurteilung des Seminarleiters, den abgeleisteten UVs und dem Bericht des Schulleiters sowie des Betreuungslehrers ergibt (5/13).

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,


    ich bin einer der Mitbegründer von BffE ("Bündnis für faire und pädagogisch sinnvolle Einstellungspraxis"), einem Bündnis aus verschiedenen Verbänden (VdS, BllV, BEV etc.) und der Gewerkschaft GEW, dass es sich zum Ziel gesetzt hat, die schlechten Arbeits- und Einstellungsbedingungen für Sonderpädagogen in Bayern zu verbessern. Trotz erheblichem Bedarf werden Jahr für Jahr viele Junglehrer in Bayern mit befristeten Verträgen abgespeist - um Geld zu sparen. Die Einstellungsnoten für Planstellen sind utopisch - und immer mehr junge Lehrer suchen ihre Zukunft in anderen Bundesländern mit weit besseren Arbeitsbedingungen. Bayern hat bundesweit die größten Förderschulklassen, im Bereich geistige Entwicklung sind 2fache Klassleitungen an der Tagesordnung - 3-4fache Klassenleitungen keine Ausnahmen. Die Einstellungspolitik ist pädagogischer Irsinn - mit vielen negativen Folgen für alle Beteiligten. Mehr Infos zum Thema findet man auf http://www.sopaed.net


    Die neueste Aktion des Bündnisses (es wurden letztes Jahr bereits 3000 Unterschriften im Landtag übergeben) ist eine elektronische Unterstützer/Unterschriftenliste. Ich bitte euch hiermit um eure Hilfe - unterstützt uns, indem ihr euch in unsere Unterschriftenliste eintragt. Wir wollen damit erreichen, dass unsere Forderungen auf unserer Homepage mehr Gewicht erhalten - und sollten sich viele Unterstützer finden, soll die Unterschriftenliste natürlich im Landtag übergeben werden.


    Zu finden ist die Aktion unter


    http://www.sopaed.net/unterschriftenliste/



    Wir würden uns über eure Hilfe wirklich freuen. Es sind nur 2 Klicks und maximal 2 Minuten. Vielen Dank schon einmal...!!!


    MfG
    F. Kohl
    BffE
    http://www.sopaed.net

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