Beiträge von Edda

    Hallo,


    ich hab mich auch länger nicht mehr hier gemeldet - könnten Zeitgründe sein - sind es aber nicht nur;)


    Also bei mir läufts eigentlich noch ganz gut. Die ersten 2 UB´s waren zwar stressig und teilweise unkoordiniert, weil meine Ako keine Zeit hatte, aber mir wurde eine Lehrerpersönlichkeit attestiert und ich wurde für mein Einfühlungsvermögen gelobt. =) Kritisiert wurde jedoch eine zu hohe Erwartungshaltung an mich selbst. Ich solle einen Gang zurückschrauben riet man mir, da ich sonst Gefahr laufe, mich zu stark unter Druck zu setzen.
    Die Schulleitung war anwesend bei den Besuchen und zeigt sich begeistert - obwohl die Stunden Macken und Fehler hatte...;) Das war mir richtig unangenehm, denn ich kam mir ein wenig zu Unrecht gelobhudelt vor. Die SuS waren einfach toll an dem Tag und haben eine Leistung gezeigt, die wirklich niemand erwartet hat. Und die SL behauptete steif und fest, das soll ich aus ihnen rausgekitzelt haben. Die Wahrheit ist jedoch, dass ich allen SuS bei gutem Benehmen ein Frühstück versprochen habe. Außerdem wussten sie, dass ich geprüft werde. Direkt nach der Besprechung kamen sie schon an und wollten meine Note wissen;)


    Der Elternsprechtag war super, ich habe erfahren, dass einige SuS wohl sehr gern in meinen Unterricht kommen und einige Eltern wohl neugierig auf mich waren, weil die SuS so viel zu Hause von mir erzählen.


    Im Seminar fühle ich mich wohl und bekomme wirklich viel Hilfe und gute Tipps. Ebenso von meinen Kollegen. Mentoren habe ich zwar keine, aber es gibt einige sehr hilfsbreite Kollegen, die ich wirklich alles fragen kann und die mir geduldig Rede und Antwort stehen.


    Viel Arbeit ist es auf jeden Fall und manchmal habe ich auch Tage, an denen ich denke, ALLE SuS haben sich gegen mich verschworen. Da wird sich an jeder Ecke geprügelt, wenn ich die Aufsicht habe, da läuft der Unterricht aus dem Ruder und dann werden die SuS auch noch frech zu mir! Und ich darf dann noch länger bleiben, Briefe schreiben und Telefonate führen... :evil:
    Erfahrungsgemäß wird der Tag danach aber meistens wieder besonders schön und angenehm.


    Also, ich kann im Moment wirklich nicht klagen, es läuft. Aber nächste Woche könnte meine Stimmung wieder anders sein und ich könnte wieder jammern, dass mir alles zu viel wird.


    Dass ich allmählich einen Ausgleich brauche, spüre ich deutlich. Ich gehe nun häufig spazieren und möchte langsam aufs Joggen umsteigen. Und abends im Bett lese ich neuerdings ganz kitschige historische Romane - das beruhigt. ;)


    LG


    Edda

    Hallo gatto,


    ...isch abe gar keine ospitazionestunden...


    Spaß beiseite, bei mir bleibt leider kaum Zeit dafür. Nachmittags habe ich meist frei, jedoch sind dann meistens AG´s, Förderstunden, Hausaufgabenstunden etc. Vormittags habe ich zwei Freistunden die Woche. Jedoch muss ich dann meistens Vertretung machen. Bisher habe ich erst einmal hospitieren können. Das war dann eine sehr spontane Einladung einer Kollegin.
    Und in meinen Unterricht ist bisher auch niemand gekommen. Könnte aber auch an den Klassen liegen... :schreck:


    Bald haben unsere 9er und 10er Praktikum. Ich hoffe sehr, dass ich dann mal hospitieren kann.


    LG


    Edda

    Leider meldet sich die TE nicht mehr, aber ich habe heute noch ein Anekdötchen in Puncto Chaosklasse:
    Die 10, die ich seit neustem in Deutsch unterrichte, wollte heute glatt im Klassenraum ein Feuer legen. Glücklicherweise kam ich rechtzeitig... 8o
    Dann gings munter weiter. Jedesmal, wenn die komische Frau da vorne auch nur den Versuch gewagt hat, etwas an die Tafel zu schreiben, was mit Unterricht zu tun hatte, flogen die Papierkügelchen gegen den Störenfried. Gegenseitig bewarf man sich auch mit allem, was der Klassenraum hergab.
    Tja. ist schon blöd. Vor allem bin ich die allerschlimmste Lehrerin, nur weil ich sage und schreibe neun Leute in den Trainingsraum geschickt habe. Bei der Zahl blieb es auch, mir sind leider die Formulare ausgegangen.
    Nächste Woche werde ich einfach mal Malbücher mitbringen und mir was zu lesen, glaube ich.
    Das Ende der Stunde war übrigens rührend: Vier flehende Schüler, die mich dringlichst baten, keine weiteren Schritte einzuleiten, weil sie kurz davor seien, von der Schule zu fliegen...
    Ich musste mir wirklich auf die Zunge beißen - selbst für die Hauptschule - wie doof sind die eigentlich?
    Bin mal gespannt, ob ich die noch gemaßregelt bekomme. Meine jetzige 9 war auch anfangs übel, aber wirklich nicht so krass.
    Deren Zerstörungswut ist unglaublich, sämtliche Türen und Glaskästen sind bereits eingeschlagen worden. Die Tafel ist ebenfalls stark beschädigt und der Schrank in der Klasse ist zertreten.
    Mittlerweile bin ich wirklich soweit, die Polizei zu alarmieren, das Blöde ist nur, dass man sie nie auf frischer Tat ertappt...


    LG


    Edda

    Hallo Jess,


    genauso gings mir anfangs auch - Chaosklassen, kaum Unterricht möglich. Gerade jetzt erlebe ich es wieder.
    Erstmal solltest du dich an der Schule schlau machen, welche erzieherische Maßnahmen angedacht sind. Trainingsraum, Nachsitzen, Elternbriefe etc. und ob es gewisse Strukturen dabei gibt.
    In der Klasse selbst konsequent die Störer ansprechen, aufschreiben, ermahnen, sanktionieren.
    Anrufe bei den Eltern wirken auch oft gut.
    Wenn die Klasse laut ist, schrei nicht gegen an. Schreib ruhig die Namen an die Tafel, das ist die Ermahnung. Wer noch mal stört, bekommt einen Strich und muss die Konsequenzen tragen.
    Ebenfalls kann es auch hilfreich sein, die Störer nach der Stunde einmal zum Gespräch zu bitten und über ihr Verhalten zu reden. Oft sind sie einzeln zugänglicher und einsichtiger. Dann kann man mit ihnen gut Vereinbarungen hinsichtlich ihres Verhaltens treffen. Und auf ihr Versprechen bzw. auf ihr Wort kann man sie beim nächsten Fehlverhalten festnagen.


    Und vor allem, zeig auch durch deine Körpersprache, wer hier der Boss im Raum ist. Positioniere dich so, dass du alles im Blick hast. Richtige Chaosklassen sollten sich immer beobachtet fühlen - jeder der Schüler sollte merken, dass du ihn im Blick hast und schaust, was sie machen.
    Hört sich etwas militärisch an, ich fühl mich mitunter auch wie ein Feldwebel, aber manchmal muss man halt die Knute auspacken...


    LG


    Edda

    Hallo gatto,


    ja, ein Ausbildungsplanungsgespräch ist es - das Wort war mir entfallen.
    So, die Verlaufspläne sind geschrieben, Lernziel ist formuliert. Habe noch gute Tipps von den Seminarleitern bekommen, damit wird der Verlauf nun auch ziemlich "rund". Die Ecken, die mich noch stören, kann hoffentlich morgen meine Ako etwas glätten. Ein wenig Feintuning könnten beide Verläufe nach meinem Empfinden noch brauchen.
    Aber langsam werde ich ruhiger, da die Sache ganz gut werden kann, glaube ich. ;)


    LG


    Edda

    Ui - was ist apg?


    Nein, bei mir ist es ein Unterrichtsbesuch, der unbedingt im ersten Monat der OBAS absolviert werden sollte. Ursprünglich sollte man eine Stunde pro Fach zeigen, jedoch heute haben wir erfahren, dass es nur eine Stunde sein muss.
    Es geht wohl in die Richtung "beratendes Gespräch" - klingt soweit nicht bedrohlich, aber man möchte ja schon einen guten ersten Eindruck machen. 8)

    Hallo zusammen,


    ich bastle mir gerade den Verlaufsplan mit Lernziel für den ersten Unterrichtsbesuch zusammen. Auch wenn dieser nicht bewertet wird, so bin ich doch ein wenig nervös und unsicher, wie viele "pädagogische Showelemente" enthalten sein sollten. Richtig schwer finde ich den Einstieg.
    Die Planung der Gruppenarbeit wird auch schwierig, da ich nie weiß, wie viele Schüler nun tatsächlich in den Unterricht kommen - wir haben einige Schulschwänzer...
    Probleme, Probleme, Probleme... ?(


    Eigentlich weiß ich ja, dass ich mich nicht verrückt machen muss. Aber irgendwie setz ich mich gerade mal wieder selbst unter Druck und will die Sache wirklich gut hinkriegen.


    Gehts euch gerade ähnlich? Oder gibts hier irgendwen, der beruhigen kann und evtl. die Sache schon hinter sich hat?


    LG


    Edda

    Hallo sportys,


    eine Vertretungsstelle kann auch insofern hilfreich sein, dass z.B. eine auf dich zugeschnittene Stelle ausgeschrieben wird. Bei mir war das teilweise der Fall.
    Und es gibt durchaus Schulleitungen, die sich ihre Kandidaten lieber selbst aussuchen und die somit nicht zwangsläufig den regulären Lehrämtler bevorzugen. Allerdings bedeuten PEF und OBAS auch immer Einschränkungen für die Schule. Schon allein deswegen entscheiden sich Schulleitungen eher für ausgebildetes Lehrpersonal.
    Wenn eine Schule einen Seiteneinsteiger bevorzugen möchte, braucht sie triftige Gründe, um den ausgebildeten Lehrer abzulehnen.
    Durch Vertretungsunterricht sammelst du Berufserfahrung. Und danach wurde ich in allen Bewerbungsgesprächen primär gefragt. Schon allein das ist günstig.
    Auch wenn Sport durchaus ein Mangelfach ist, kann es dennoch sein, dass du nicht sofort eine Stelle bekommst. Du solltest auf jeden Fall eine Weile damit rechnen, als Vertretung arbeiten zu müssen. Das kann zeitweise auch ein finanzielles Risiko bedeuten. Du kannst auch sofort Glück haben, keine Frage.
    Es hängt auch immer stark davon ab, wie viele Referendare gerade fertig werden und wie hoch die Anzahl der bereits ausgebildeten Lehrer ist, die ein halbes Jahr zuvor fertig wurden und keine feste Anstellung ergattert haben.
    Als kleiner Tipp am Rande: Wenn du eine Vertretungsstelle bekommst, bring schnell etwas auf die Beine und zeige Engagement - beispielsweise auch Sport für die Lehrer oder außerschulische Sportveranstaltungen für die Schüler. Sowas kommt oft gut an.


    Zusätzlich werden Sportlehrer nun an der Sporthochschule ausgebildet, wo die Anforderungen recht hoch sind. Ich denke schon, dass Sportlehrer eher weniger werden, von daher wäre ich an deiner Stelle durchaus optimistisch.


    LG


    Edda

    Das liest sich doch schon ziemlich gut.
    Allerdings werde ich auch dann erst gratulieren, wenn du den Vertrag unterschrieben hat. Ich hoffe, dass dies nur noch Formsache ist.
    Manchmal macht die BR ja auch keine Faxen, ganz im Gegenteil. Meine Erfahrungen mit gewissen Schreibtischtätern sind sogar ausgesprochen gut. ;)

    Sonnenkönigin


    Nein, einfach ist der Seiteneinstieg selbst an der Hauptschule nicht. Zumal meine Fächerkombi Deutsch/PP nicht gerade Mangelware sind.
    Ich musste lange zittern, bis ich die Zusage bekam. Auch bei mir wars ein Nervenkrieg.
    Allerdings gab es keinerlei Probleme mit der BR oder dem Seminar, im Gegenteil, es hätte durchaus Probleme geben können, aber bei mir waren sie sehr kulant.


    LG


    Edda

    Zwei Korrekturfächer sind übel, erst recht wenn man sich durch den ganzen Wust an Grammatik-, Satzbau- und Rechtschreibfehlern arbeiten darf...
    Sonnenkönigin: Ja, es ist ne Hauptschule und ich wusste ganz genau, worauf ich mich einlasse. Zwischenzeitlich unterrichtete ich an einer Gesamtschule und die Arbeit dort war ganz anders. Ich habe mich da sehr wohl gefühlt, da ich auch wirklich viel von meinen Fächern vermitteln konnte.
    An der Hauptschule ist das einfach nicht möglich. Allerdings hat man auch hier Lichtblicke. Es ist ein unglaublich schönes Gefühl, wenn man bei lernschwachen Schülern Fortschritte erkennt. Außerdem ist das Vertrauensverhältnis anders. Wenn meine Schüler Probleme haben, kommen sie zu mir und weinen sich aus. An der Gesamtschule war die Distanz größer.
    Trotz aller Probleme fühle ich mich wohl und ich mag die Arbeit. Mir bereitet letztendlich nur Sorge, dass ich die meisten Methoden, welche das Seminar sehen möchte, nicht umsetzen kann.
    Tja, warum mir ausgerechnet zwei Problemklassen gegeben wurden, weiß ich auch nicht so ganz. Die eine hatte ich ja schon vorher, mittlerweile habe ich sie zwar gut im Griff, aber durch neue Schüler sind auch wieder neue Probleme entstanden.
    Ich habe das schon bei der Schulleitung angesprochen, jedoch versicherte man mir, dass es unproblematisch sei, sofern ich die Umstände dem Seminar schildern würde.
    Und genau das werde ich am Montag bei meinen Seminarleitern erfragen.
    Ich bin jetzt einfach froh, dass ich in die Obas gekommen bin, denn das war echt ein Nervenkrieg. Aber wem erzähl ich das eigentlich :D

    Hallo gatto,


    tja, Eltern kontaktieren hilft leider nur selten, da sie oft kein Deutsch verstehen oder schlichtweg selbst total überfordert mit ihren Kindern sind. Mit meinen Kollegen findet natürlich ein reger Austausch statt, jedoch dass alle an einem Strang ziehen, ist leider nicht immer umsetzbar. Der eine reagiert sehr konsequent, der andere manchmal weniger. Gerade die schwierigen Klassen, die Lehrer gerne mal mit Gegenständen bewerfen, kostet Konsequenz ungeheure Kraft.
    Ich saß in der zweiten Stunde z.B. nur noch mit der Hälfte der eigentlich 29 Schüler im Raum. Der Unterricht danach funktionierte jedoch.
    Zum Ende der Stunde kontrolliere ich, was die Schüler erarbeitet haben und die Hausaufgaben überprüfe ich natürlich auch. Die Leistungen der Schüler trage ich vor ihren Augen ein, damit sie sehen, dass dort auch wirklich eine fünf oder sechs steht.
    Umgekehrt motiviert es auch Schüler, wenn sie sehen, dass sie eine sehr gute bis gute Leistung erbracht haben.
    Schüler nach Hause zu schicken ist mir selbst sehr unangenehm, weil es auch eine gewisse Schwäche zeigt, sie nicht kontrollieren zu können. Für die Schüler jedoch ist es noch schlimmer. Zumal dann Konferenzen drohen.
    Aber so läufts im Unterricht tatsächlich ab:
    Schüler X hat kein Material dabei, und quasselt mit seinem Mitschüler. Ich ermahne und notiere ein Minus für vergessenes Material.
    Ich helfe mit Material aus und gebe ihm Gelegenheit, am Unterricht teilzunehmen.
    Schüler X quasselt unbeirrt weiter.
    Ich weise auf die Ermahnung hin und schicke ihn in den Trainingsraum.
    Schüler X kehrt zurück und arbeitet nicht, sondern malt lieber etwas Schönes.
    Schüler X darf dann nach Hause gehen und erhält ein ungenügend für seine sonstige Mitarbeit.


    Wenn die Schüler noch jünger wären, würde ich teilweise etwas sanfter reagieren. Aber wenn ich bedenke, dass diese Schüler nächstes Jahr schon ins Berufsleben treten sollen, halte ich es für wichtig, ihnen aufzuzeigen, dass sie nun selbst die volle Verantwortung für ihr Verhalten und ihre Leistungen erbringen müssen. Ihre 9 Pflichtschuljahre sind rum, alle sind freiwillig dabei.


    Und gatto, was die Arbeiten bzw. Klausuren betrifft, so habe ich mir immer Arbeiten von Kollegen zeigen lassen, an denen ich mich orientiert habe. Anfangs ist es noch schwierig, aber mit der Zeit lernst du, deine Schüler einzuschätzen. Du kriegst ein Gespür dafür, welche Sachen leicht und welche schwer fallen. Die Erfahrung lehrt dich auch, wie viel Zeit die Schüler zur Bearbeitung der Aufgaben benötigen.
    Erstelle anfangs nur gefühlsmäßig kurze Arbeiten. Lieber etwas weniger als zu viel. Schließlich sollen die Schüler zeigen, dass sie etwas gelernt haben und nicht darlegen, ob sie Stresssituationen gewachsen sind.
    Lege vorher die Anzahl an Punkten fest und überlege dir auch schon, wie du teilweise richtige Antworten wertest.


    Am Anfang war es auch so richtig schwer für mich - selbst die Einträge ins Klassenbuch habe ich manchmal vergessen, weil ich mich auf so viel anderes konzentrieren musste.
    Aber da wächst man hinein und erlangt die Routine. Und wenn mal eine Stunde schlecht läuft - und das ist normal - überlege, wo deine Fehler sein könnten. Nimm dir das nicht zu Herzen, sondern lerne einfach daraus und mache es beim nächsten Mal anders. Ebenso ziehe dir nicht den Schuh an, immer nur bei dir nach Fehlern zu suchen, wenn sich der gewünschte Lernerfolg nicht einstellt. Schließlich liegt das Versagen auch manchmal an den Schülern. Wenn die nicht wollen, gehts nun einmal nicht. Du wirst niemals jeden Schüler erreichen können.


    Für mich ist der letzte Punkt das größte Problem. Ich will immer, dass alle meine Schüler viel lernen und kreide mir schnell an, dass ich vielleicht nicht genügend motiviere. Aber mittlerweile, insbesondere durch Schülerfeedback, sehe ich es etwas gelassener.


    LG


    Edda

    Hallo zusammen,


    ich bin nun auch ganz schön platt von der Woche. Habe zwei ziemlich heftige Chaotenklassen, insbesondere eine 10. ist richtig übel. Die Herrschaften sind größtenteils schon 17-18 und raffen es immer noch nicht, dass man zumindest einen Hauptschulabschluss haben sollte. Die ersten Tage habe ich dort ordentlich sieben müssen, teilweise auch schon Schüler heimgeschickt. Immerhin gibts ja auch Lernwillige, die sich von den Chaoten sehr gestört fühlen.
    Tja, meine Klasse ist auch neu gemischt worden (bin schon länger an der Schule). Teils sehr angenehme Schüler, jedoch auch Schüler mit Bewährungsstrafen und einer frisch aus der Psychiatrie.
    Umgangssprachlich hat "die Pille" einen Bedeutungswandel erfahren und steht nun bei den Schülern für "Ritalin(derivat)... :rolleyes:


    Bin mal auf den ersten Unterrichtsbesuch gespannt, ich hoffe stark, dass die Seminarleiter etwas Verständnis für die erschwerten Umstände haben. Gruppenarbeit ist bei diesen Klassen beispielsweise nicht drin. Eigentlich funktioniert nur der Frontalunterricht. Dazu die einfachsten Texte, viele stilistisch ganz furchtbare W-Fragen, da ich in kurzen einfachen Sätzen reden muss.
    Manche können auch nur ganz gebrochen lesen, hangeln sich durch die Buchstaben.
    Sobald ich als Lehrperson in den Hintergrund rücke, wird jede Minute zum Quatschen oder Pöbeln benutzt. Der Großteil der Schüler arbeitet leider nur dann, wenn sie spüren, dass ich sie mit Argusaugen bewache.


    Wie ich nun da eine Super-Duper-Stunde mit Methodenwechsel hinkriegen soll, weiß ich noch nicht... ich könnt ja mal bei den Schulermittlern vom RTL anrufen. Die reden dann mit meinen Schülern und alles wird gut;)


    Euch ein entspanntes Wochenende, erholt euch gut;)


    Edda

    Uiuiui, ich werde auch weiter berichten.
    Ich bekomme gerade Angst, dass es doch nicht bei mir klappen könnte... . Ich habe das Führungszeugnis schon beantragt, der Termin beim Amtsarzt steht. Für weitere Bewerbungsverfahren bin ich gesperrt.
    Die Schule rechnet fest mit mir.
    Vorab wurde mein Fall geprüft und auf das Problem mit meinem Zweitfach ist ausdrücklich hingewiesen worden. Der Vertreter des Seminars sah hier drin überhaupt kein Problem, zumal mein Fach mit dem zu unterrichtendem Fach affin sei.
    Ansonsten erfülle ich alle Voraussetzungen zur OBAS...


    Was meint ihr, kann bzw. darf das trotz der vorherigen Überprüfung wieder alles eingestampft werden?

    Hallo step,


    ich habe das Problem auch an meiner Schule. Im Seminar werde ich für PP ausgebildet, obwohl es an meiner Schule noch Ethik gibt. Nun unterrichte ich Ethik (mit dem Curriculum PP) und werde von Religionslehrern ausgebildet.
    Der Fachvertreter vom Seminar sah hier keine Probleme und da sich solche Fälle an den Schulen häufen, sucht man hier wohl nach einer einfachen Lösung.
    Bis vor kurzem war dies nicht zulässig, man musste an eine andere Schule. Mittlerweile geht es, zumindest wurde der Schulleitung und mir das so vom Seminar aus mitgeteilt.
    Allerdings warte ich noch auf meinen endültigen Vertrag. Mittlerweile glaube ich jedoch, dass nichts mehr schief geht, da wirklich alle eventuellen Probleme im Vorfeld mit dem Seminar und der BR geklärt wurden.


    LG


    Edda

Werbung