Beiträge von Kathie

    Das kann man Erstklässlern nicht einfach einmal sagen und sie machen es dann. Du wirst das schon noch merken ;) . Jemanden zu siezen ist tatsächlich nicht so einfach für Grundschulkinder, man muss dabei ja auch die Verbform korrekt ändern. Süß finde ich immer, wenn sich die Kinder derart bemühen, höfliche Anredeformen zu verwenden, dass dann dabei rauskommt "Frau XXX, habt ihr...?" Oder "Frau XXX, wie geht es euch?" :P Königlich eben!


    Meiner Meinung nach hat das Siezen nichts mit Respekt zu tun. Im Laufe der zeit gewöhnen sich die Kinder daran und in der vierten Klasse können sie es dann. Aber jedesmal, wenn man mit den Schülern spricht, daran zu erinnern, dass man doch bitte gesiezt werden möge, stelle ich mir für die Beziehung zu den Schülern und für eine schöne Gesprächsathmosphäre nicht zuträglich vor.


    (Was anderes ist es, wenn Halbwüchsige absichtlich duzen, das kann dann schon etwas mit Provokation zu tun haben.)


    Aber zu behaupten, duzende Schüler würden schlechtere Rechtschreibleistungen bringen halte ich für Quatsch.

    Das wird schon werden, du machst es ja noch nicht so lange. Am Wochenende abschalten zu können, muss man üben und lernen. Am besten, du nimmst dir einen Tag komplett frei, an dem du auch mal was Schönes unternimmst, um nicht daheim den Schreibtisch zu sehen.


    Für die Klasse konkret:


    - sprich in einfachen Worten möglichst langsam und deutlich, unterstreiche deine Worte mit Gesten. Klingt blöd, aber bei sprachlich so schwachen Kindern ist es wichtig! rede nicht zu viel, aber rede deutlich und klar.


    - sei streng und konsequent, gerade am Anfang. Wer den Clown macht, sitzt alleine (wenn du Platzt hast). Wer permanent stört, geht in eine andere Klasse.


    - Belohnungssystem. Da gibt es viele, überleg dir doch mal, was für dich passen könnte. Ich geb gerne Tipps, wenn du Fragen hast.


    - Ich würde Rituale / Strukturen einführen, die jedesmal gleich sind. Zum Beispiel: der Deutschunterricht beginnt mit dem Abschreiben einger Wörter von der Tafel. Nach ca 20 Minuten macht ihr eine Trinkpause (am Platz!). Nach ca. 30 Minuten kommt ein Bewegungsspiel (am Platz!). Wenn ihr gut gearbeitet habt, gibt es am Ende der Stunde 5 Minuten Vorlesezeit. Wähle ein einfaches Buch aus!!! Wenn die Klasse zu laut ist, macht ihr nächstes Mal keine Vorlesezeit. So in etwa. Struktur, Struktur, Struktur.
    Alles an Zeit, die du jetzt in Regeln, Struktur, Ruhe und einen funktionierenden Ablauf investierst, holst du später spielend wieder rein.


    Und nicht verzagen, es gibt immer schlechte Tage.

    Aber die sprechen vielleicht Deutsch?



    Wie viele Kinder sind denn in dieser Lerngruppe (das klingt für mich nicht nach normaler Klassengröße)?
    Hast du schon Rituale eingeführt?
    Gibt es ein Tokensystem oder sowas ähnliches?
    Was sagt die Klassenlehrerin zu der Problematik?
    Was tust du, wenn das Chaos ausbricht, bzw. was hast du in der letzten Stunde getan?


    Denn bevor ich groß Ratschläge gebe, wäre es gut, ein bisschen mehr zu wissen :) Erzähl doch mal!

    @Mrs. Pace: Was man halt unter "begleitet" versteht.


    Grundschule:
    Ja, es gibt zwei Seminartage die Woche.
    Aber an den anderen drei Tagen ist man an der Schule. Und da hat man ab Schulbeginn im September sofort 8 Stunden eigenverantwortlichen Unterricht pro Woche.
    Den bereitet man alleine vor (evtl schaut die Betreuungslehrerin mal drüber, wenn man sie fragt, oder man tauscht sich mit Seminarkollegen aus), und während dieser 8 Stunden steht man auch komplett alleine vor der Klasse. Also man steht nicht nur alleine vor der Klasse, man ist die einzige Erwachsene im Raum. Man ist da alleine.




    Despi, zu deinem Problem schreib ich später mehr. Derweil nur: gib nicht so schnell auf, du schaffst das schon, aller Anfang ist hart.

    Es ist doch total müßig, darüber zu diskutieren, ob es einem vorher hätte klar sein sollen, dass Korrekturfächer viel Arbeit bedeuten. Was tut das denn zur Sache? Es geht um die Lehrerarbeitszeit, und dass sie oft überschritten wird - da ist es vollkommen egal, ob einem im Studium der Aufwand klar war oder nicht! Selbst wenn man blauäugig rangegangen sein mag, kann es doch trotzdem nicht sein, dass man deshalb nun sein ganzes Leben lang die Arbeitszeit vehement überschreiten muss, oder?



    Warum haben Sprachen-Lehrer oft Zusatzaufgaben, wurde gefragt.
    ich spreche nicht wirklich aus Erfahrung, sehe es nur an meinen eigenen Kindern und an meiner Schulzeit damals. Oft sind die Sprachenlehrer Klassenlehrer. Ich habe noch keinen Sport- oder Kunstlehrer als klassenlehrer erlebt. und das sind dann auch die Lehrer, die Wandertage organisieren bzw. Klassenfahrten begleiten, und natürlich auch die, zu denen Eltern zum Gespräch kommen (was interessiert mich als Mutter eine 4 in Religion, mal überspitzt gesagt - bei einer 4 in Latein sieht das aber ganz anders aus).


    Von daher: klar haben diese Lehrer mehr zu tun und reißen werden sie sich um die Zusatzaufgaben wahrscheinlich nicht, das bringt das Fach aber mit sich. Argumente wie "Das hätte man vorher wissen müssen" tun aber nichts zur sache, wie ich finde.

    Stimmt, und es muss hier auch gar nicht mehr diskutiert werden, aber dennoch sollte man im Kopf haben, dass Grundschullehrer sowie angestellte Lehrer einfach weniger haben als 4000€ netto. Ich glaube, mehr sollte mit dem Hinweis auf Grundschullehrer hier auch gar nicht gesagt werden, als dass es falsch ist, pauschal davon auszugehen, dass Lehrer 4000€ verdienen.


    Die Teilzeitgeschichte ist ein anderer Aufreger, dazu könnte ich Romane schreiben...
    Ich arbeite Teilzeit. Und mache gleich viele Pausenaufsichten, Sportfeste, außerschulische Veranstaltungen wie die anderen. Und dann kommt immer noch sowas: "Beim Sportfest entfallen die 5. und 6. Stunde und der Nachmittsgaunterricht" - juhu für alle Vollzeitkräfte. Anstatt 6 Stunden heute nur 4 Stunden!!! Für mich aber anstatt meiner regulären 2 Stunden ganz selbstverständlich auch 4 Stunden.


    Also rechnen tut sich das eigentlich nicht.


    Ich glaube, ich schweife ab :)
    Ein Blog über die Lehrerarbeitszeit wird auch nichts daran ändern, dass die Allgemeinheit einfach ihr Bild vom Lehrer und seiner vielen Freizeit hat. Und wenn man es aufdröselt und widerlegt, dann ist man ein Jammerer. Ist ja hier im Forum nicht anders, und da sind sogar nur Lehrer unterwegs.

    Bitte nicht das Thema mit den Grundschullehrern aufwärmen...das Argument mit der Leistung gilt auch für Krankenpfleger, Polizisten, Feuerwehrleute, usw.

    Äh, hallo?!? Natürlich dürfen Grundschullehrer hier auch genannt werden, das sind nämlich auch LEHRER. Lehrer, die oft weniger als 4000€ netto haben. Darf man sagen, ist die Wahrheit. Das hat nichts mit Krankenpflegern oder Feuerwehleuten zu tun, Grundschullehrer sind Lehrer mit einem abgeschlossenen Studoium. Jetzt gehts aber los hier ;-).

    Darum geht es doch seit 8 Seiten. Der Vergleich unter den Kids ist das Problem, alle in ein Zimmer setzen reicht nicht.


    Und nein, Förderschüler fühlen sich nicht gut, nur weil sie in der Sondereinrichtung sitzen. Erstens ist auch dort eine riesen Leistungsspanne und zweitens sind sie nicht doof, sie wissen zu gut, wo sie sich befinden und wie sie in der Gesellschaft gesehen werden. Wer irgend kann wechselt, um im Zeugnis nicht das Wort "Förderschule" zu haben.

    Ja, ich verstehe schon, dass ein Mittelschulzeugnis natürlich angesehener ist als ein Förderschulzeugnis. Und dass starke Förderschüler alles tun werden, um auf die Mittelschule zu kommen. So wie starke Mittelschüler auf die Realschule wechseln wollen und die besten Realschüler gern aufs Gymnasium. Ist ja logisch und gut so.


    Aber ich dachte, hier ginge es auch um lernbehinderte Kinder, die am Gymnsaium mitbeschult werden, und bei denen wirklich ganz klar ist, dass sie den Abschluss nie schaffen werden. Und auch da steht im Zeugnis ein Vermerk, aus welchem Grund die Noten ausgesetzt wurden, dass nach Förderplan unterrichtet wurde oder ähnliches. Ist so ein Zeugnis für die Schüler dann tatsächlich besser als ein Förderschulzeugnis? Nur weil "Gymnasium" im Zeugniskopf steht? Der Schüler ist nicht dumm und wird wohl genau merken, dass er anders behandelt wird als seine Mitschüler - besonders, wenn die Schere zu groß ist!
    Klar ist auch in der Förderschule nicht jeder Schüler gleich, aber wohl doch auf ähnlicherem Niveau als das Down-Syndrom Kind verglichen mit Gymnasiasten.


    Und immer wieder wird gesagt: Es gibt für unsere Schüler kaum Berufsaussichten. Mag sein, und natürlich wird dann die Motivation geringer - das hat aber nichts mit Inklusion oder keiner Inklusion zu tun.

    Aber ist es wirklich so, dass Selektion die Schere erweitert?


    Kann es nicht auch sein, dass Schüler sich wohler fühlen, wenn sie unter ihresgleichen sind? Wenn sie z.B. nicht ständig den Vergleich zu Gymnasiasten haben, mit denen sie nicht mithalten können, sondern wenn sie in ihrem geschützen Raum in Ruhe lernen können? Und dort vielleicht auch sogar einmal brillieren können - was in einer Gruppe Gymnasiasten für ein lernschwaches Kind wohl eher schwierig wäre?


    Ich sehe das dreigliedrige Schulsystem in Bayern eigentlich als sehr positiv an (es ist ja nun auch in beide Richtungen durchlässig, das finde ich schon wichtig!!!) und habe mehrfach erlebt, wie sich gestresste Viertklässler, die ständig im Vergleich zu "besseren" Klassenkameraden standen, was sehr am Selbstbewusstsein kratzen kann, in der 5. Klasse Realschule oder Mittelschule emotional erholt haben und förmlich aufgeblüht sind. Und zwar weil sie endlich nicht mehr den Anspruch an sich selbst hatten, mit einer Schülerschaft mithalten zu müssen, die ihnen im abstrakten Denken, der Merkfähigkeit und so weiter um einiges voraus ist, und sie merkten, dass sie es auch bei größerer Anstrengung nicht schaffen können.
    Sondern weil sie unter ihresgleichen waren, und die Anforderungen an die ganze Klasse ihren Fähigkeiten angepasst waren.

    Kritik von Eltern: höre ich mir an, denke durchaus auch darüber nach. Da wir aber alle das Beste fürs Kind wollen, und ich das auch genauso kommuniziere, hatte ich bislang keine großen Probleme mit Eltern. Wenn man sich mal in deren Lage versetzt, kann man so ein Gespräch auch oft gewinnbringend führen.


    ... und Kritik von Studenten, die hospitieren und meinen, es besser zu wissen: geht mir wenig nahe, oftmals hört man da Unerfahrenheit heraus und weiß selbst aus Erfahrung, dass die Tipps kaum bis gar nicht umsetzbar wären.

    Meine Güte, im Vergleich zu dem, was sich jetzt die Hautpschullehrer (Mittelschullehrer) anhören müssen, war das, was über die ach so schlechte Arbeit der Grundschullehrer geschrieben wurde, ja nichts!
    Ich bin fassungslos darüber, wie arrogant manche Leute / Lehrer doch denken. Wahnsinn.


    Und: ich komme aus der Großstadt und kann nur sagen, der Ruf unserer Mittelschulen ist viel schlechter als sie in Wirklichkeit sind.


    Das ist jetzt aber alles komplett vom Thema weg. Wie kann es eigentlich sein, dass diese Diskussion so dermaßen entgleist?

    Ich hatte eigentlich schon immer das Gefühl, dass es Gymnasiallehrer gibt, die vorwiegend in der Unterstufe eingesetzt sind. Andere fast nur in der Oberstufe.
    Vielleicht trügt mich mein Gefühl. Deshalb ist es wohl tatsächlich besser, die Belastung des anderen nicht einzuschätzen.


    Gilt dann aber auch andersrum ;-).

    Ich habe in meinen vorherigen Beiträgen bewusst vermieden, den Arbeitsaufwand der Gymnasiallehrer einzuschätzen, das kannst du gerne nachlesen.
    Aber als wieder einmal das alte Argument mit den Korrekturzeiten kam, da fühlte ich mich bemüßigt, doch etwas dagegenzuhalten.


    Ich denke durchaus, dass Oberstufenkorrekturen sehr lange dauern. Ich bin ja nicht blöd ;-).
    Ich denke aber auch, dass ein Fünftklass-Gymnasiallehrer, der nicht einmal die Hefte korrigiert und gleichzeitig weniger differenzieren muss und weniger Unterrichtsstunden gibt als ein Grund- oder Mittelschullehrer, nicht unbedingt einen größeren Arbeitsaufwand hat. warum ist er dann A13?



    Ich finde "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" müsste heißen, alle Lehrer werden gleich bezahlt. Nachdem das Studium ja mittlerweile auch gleichwertig ist!
    Viele Gymnasiallehrer schätzen ihre Arbeit aber anscheinend nach wie vor hochwertiger ein.


    Mir ist es ehrlich gesagt meine Zeit nicht mehr wert, da noch groß was zu schreiben. Ich verstehe nicht, warum Gymnasiallehrer mehr verdienen sollten. Oder Förderschullehrer. Aber das führt hier echt zu nichts.

    PS:


    Was ich noch ergänzen wollte: Ich stimme vollkommen der Meinung zu, dass Grundschullehrer/innen heutzutage sehr viel mehr zu leisten haben als früher und deswegen auch besser verdienen sollen als früher. Dennoch meine ich, dass ein "Abstand" zu den weiterführenden Lehrern gewahrt bleiben muss, denn die haben auch mehr zu tun als früher und auch schwierigere Bedingungen als früher, aber eben weiterhin eine inhaltlich andere Ausbildung und einen höheren Arbeitsaufwand.


    Der höhere Arbeitsaufwand ist meiner Meinung nach zumindest zum Großteil durch die unterschiedliche Stundenzahl ausgeglichen.


    Wenn ich mir die Gymnasialzeugnisse meines Kindes ansehe und im Vergleich dazu ein Grundschulzeugnis, da muss ich sagen: das Gymnasialzeugnis kostet wahrscheinlich 5% der Zeit, die ich zum Schreiben eines Zweitklasszeugnisses brauche. Das ist nur ein Beispiel von vielen.
    Zweites Beispiel: Wir korrigieren jeden Eintrag in jedem Heft. Um nochmal die Lehrer meines Sohnes heranzuziehen: da wurde in der 5. Klasse bis zu den Herbstferien kein einziges Mal in die Hefte gekuckt, noch nicht mal abgehakt. In keinem Fach.


    Jetzt sind wir genau da, wo ich eigentlich nicht hinwollte - beim gegeneinander Aufwiegen der Arbeitszeit und des -umfangs.
    Aber wie kommst du zu der Ansicht, dass man am Gymnasium per se einen größeren Aufwand hat? Das ist sehr verallgemeindernd.




    Das einzige Argument für unterschiedliche Bezahlung, das für mich vielleicht zählt, ist das mit dem unterschiedlichen Studium.
    Aber trotzdem verstehe ich nicht, warum es den Gymnasiallehrern zum Teil so wichtig erscheint, dass ein Abstand gewahrt wird. Prestigesache?

    Und eigentlich ist das hier auch schon offtopic, denn das Thema ist nicht, ob du findest, die Grundschullehrer entsprechen deinen Ansprüchen ;) oder ob du der bessere Lehrer bist.


    Aber ich geh jetzt nochmal darauf ein.
    Wirklich JEDE Klasse hat das geschafft? Alle Kinder? Also kein einziges Kind ist sitzengeblieben oder hat Schwierigkeiten gehabt?


    Und:
    - Kannst du dir vorstellen, dass die Kinder durchaus Schreibschrift lesen können? Ich hatte in der 4. Klasse ehrlich gesagt noch kein Kind, das die Schreibschrift nicht lesen konnte! Es sei denn, du schreibst unlesbar.
    - Kannst du dir vorstellen, dass Kinder sich in der 4. Klasse durchaus benehmen können, aber neue Lehrer (also dich) erst einmal austesten? Sich nicht mehr melden, herumlaufen, einfach mal kucken, was geht?
    - Kannst du dir vorstellen, dass Kinder über die 6 Wochen Sommerferien und im Hinblick auf den "Schock" des Schulwechsels Dinge vergessen, die sie schon einmal konnten?


    Lass mich raten...

    Lieber Dead Poet,


    ja, ich habe den Thread von der ersten Seite an verfolgt und kenne deine Einstellung. Dich habe ich auch nicht gemeint, ich bezog mich eher auf Gymnasiallehrer wie Valerianus, deren Beiträge teilweise darauf schließen lassen, dass er ein falsches Bild von der Arbeit der Grundschullehrer hat.


    Ich möchte andersrum nicht am Gymnasium arbeiten, könnte das wohl auch nicht so gut. Ich hätte wahrscheinlich nicht so einen guten Draht zu pubertierenden Jungs, ich würde ungern Abi-Klausuren korrigieren, ich wäre ungern jede Stunde in einer anderen Klasse. Mir liegt die Arbeit mit den Kleineren mehr und mich stört mein geringeres Gehalt eigentlich auch nicht, denn ich vergleiche nicht jeden Monat und ärgere mich dann ;)


    Was mich stört ist aber die spürbare Hochnäsigkeit von einigen Gymnasiallehrern, die die Kinder nicht gut genug vorbereitet sehen und uns Grundschullehrern deswegen pauschal den Anspruch auf A13 absprechen.
    Ein bisschen sieht man die vorherrschende Meinung auch am Beitrag von kecks, die in der 5. Klasse den Unterrichtsstoff nicht für den lb-Kind herunterbrechen kann. Aber die Grundschullehrer in der 4. Klasse sollen es können, müssen es können, da ist es beinahe schon Alltag.


    Und nochmal dazu, dass die Kinder zu schlecht vorbereitet seien: wir bekommen teilweise Kinder in die Schule, die weder einen Bleistift als solchen erkennen, noch eine Jacke anziehen, geschweige denn ihre Hände waschen oder ihre Trinkflasche öffnen können. Nun könnte ich sagen, da fehlt es aber im Kindergarten an so einigem! Zusolchen Annahmen ist man natürlich schon verleitet. Wie kann essein, dass es in der ganzen Kindergartenzeit nicht gelingt, einem Kind zu zeigen, wie man einen Seifenspender ordentlich benutzt?
    Aber man muss sich bremsen, wer weiß, mit was die Erzieher dort zu tun haben und dieses "von oben nach unten die Schuld abgeben" ist einfach nicht so eine feine Art.


    Und zusammenfassend, siehe mein obiger Beitrag: ich finde mein Gehalt nicht wenig, verstehe aber nicht, warum es weniger ist als zum Beispiel das von anderen Lehrern, denn ich denke die Arbeitsbelastung ist anders, aber nicht kleiner. Außerdem ist unsere Wochenstundenzahl größer, was den geringeren Korrekturaufwand ausgleichen sollte. Zeugnisse schreiben wir übrigens zweiseitig im Fließtext.

    Ewig nur stiller Mitleser gewesen, aber nun muss ich doch auch mal was sagen.


    Grundschullehrer in Bayern arbeiten 28 Wochenstunden. Mehr als zum Beispiel Gymnasial- und Förderschullehrer.
    Grundschullehrer haben aber mittlerweile nicht selten Förderschulkinder in ihrer Klasse, die nach einem eigens für sie erstellten Förderplan unterrichtet werden, zusätzlich evtl. Flüchtlinge. Eine Förderschullehrkraft kommt sogar in sogenannten Koop-Klassen (zumindest in Bayern) nur stundenweise zur Unterstützung. Den Rest der Zeit arbeitet die Grundschullehrkraft alleine mit der Klasse.


    So.
    Nun haben wir: mehr Unterrichtsstunden, teilweise den Job einer Förderschullehrkraft (die dafür komischerweise mehr Geld bekommt, auch wenn sie weniger Schüler unterrichtet!), zusätzlich oft Kinder, die der deutschen Sprache gar nicht mächtig sind PARALLEL dazu, dass die ganz "normalen" Kinder auch ein Recht auf Unterricht haben.


    Und die Gymnasiallehrer hier, die ihre 24 Wochenstunden unterrichten, haben die Dreistigkeit, zu behaupten, wir würden die Kinder so schlecht vorbereiten, dass wir kein höheres Gehalt verdient hätten. Ernsthaft???


    Man sage mir bitte, inwiefern der Job eines Gymnasialkollegen mit den Fächern Sport / Erdkunde mehr Gehalt rechtfertigt. Korrekturen nicht sehr hoch, Schülerschaft relativ heterogen, Unterrichtsstunden weniger.


    P.S.: Ich muss mich korrigieren, das behaupten nicht alle Gymnasialkollegen hier. Aber meines Erachtens nach leider doch zu viele.

    Ich kann dir nur bedingt Zuspruch geben, denn ich bin da irgendwie total anders als du.


    Ich frage natürlich auch nach, wie es bei meinen Kindern in der Schule war und so weiter - aber das tue ich, weil es mich interessiert, wie sie es fanden und nicht weil ich befürchte, dass sie den Ansprüchen an ein Lehrerkind nicht gerecht werden. Überhaupt: Was sollen das für Ansprüche sein? Jedes Kind ist anders und hat Schwächen und Stärken, also auch Lehrerkinder.
    Und wenn man das schöne Sprichwort "Lehrers Kind und Pfarrers Vieh gelingt selten oder nie" mal durchdenkt, dann gibt es da wohl wenig Anspruch an Lehrerkinder :engel: .


    Ich finde es eher anstrengend, dass mich oft Mit-Eltern anrufen und denken, ich kann mal eben schnell das Zeugnis ihres Sohnes interpretieren oder ich kann ihnen beipflichten, dass die Lehrerin eh alles falsch macht. Das mag ich nicht.


    Aber wie sich meine Kinder außerhalb meines Einflussbereichs verhalten, das ist im Prinzip deren Sache und die der Lehrerin.


    Vielleicht kannst du es ja auch so sehen und dich etwas entspannen!

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