Beiträge von Kathie

    Dass man Jahresnoten nicht berechnet, sondern irgendwie würfelt, wäre mir neu. Insofern: wenn der Schüler rechnerisch auf 01 Punkten steht, dann muss man ihm die (nach bayerischem Recht) geben.
    Wenn er zu viele Fehltage hat, wird das anderweitig geahndet, aber bestimmt nicht dadurch, dass man am Schuljahresende errechnete Noten nach Belieben verändert.

    Dazu gibt es aber sicher für jedes Bundesland Bestimmungen, warum fragt die TE nicht ihre Schulleitung oder sonstwen, der in solchen Fragen Bescheid weiß?

    Das ist ja gar nicht wirklich der Punkt hier.

    Der Hauptpunkt ist "Eltern fordern..." Sehr sehr ungeschickt ausgedrückt, wie ich meine.
    Ein weiterer Punkt ist die Frage, warum man pauschal dazu verpflichtet werden soll, wenn es einige gar nicht betrifft.
    Und natürlich kann man auch die Arbeitszeit mal durchrechnen, die sich mit den Inklusionsschülern sowieso schon drastisch erhöht hat. Aber im Prinzip war der Aufreger hier anderer.

    Du an deiner kaufmännischen Berufsschule wirst wahrscheinlich weder Inklusionskinder beschulen, noch im Visier dieser Eltern stehen, da redet es sich natürlich leichter.

    Genau das meine ich und das ist für uns Lehrer leider ein ziemliches Problem. Ich kenne mich selbst und ich kenne meine Kollegen. Da kommen schnell mal vermeintliche Überstunden aus lauter Eitelkeit zusammen, die dann eben strenggenommen gar keine sind. Wenn man das Gefühl hat, dass man wirklich zu viel arbeitet, muss man sich hinsetzen und die eigene Arbeitszeit akribisch protokollieren und dann ggf. auch streng mit sich selbst sein. Das hübschere Bild fürs Arbeitsblatt ist für den Lernerfolg der SuS nun mal egal. Bevor man das nicht gemacht hat, sollte man vorsichtig damit sein, sich z. B. gegen Fortbildungen wehren zu wollen, die man gerade blöd findet.

    Mir gefällt dieser Beitrag, ich stimme auch größtenteils zu.
    Dennoch fände ich verpflichtende Fortbildungen in den Ferien zum Thema Inklusion nicht gut.

    Zwei Gründe:
    Erstens teile ich mir meine Zeit gerne selbst ein und würde Fortbildungen an Schultagen (nachmittags) bevorzugen. Ich weiß, dass das kein wirkliches Argument ist, und andere Leute wahrscheinlich lieber in den Ferien eine Woche als nachmittags über zwei Wochen Fortbildungen besuchen würden. Trotzdem zählt das Argument für mich, denn als Lehrer kann man über seine Arbeitszeit sowieso sehr wenig selbst bestimmen. Der Anfang ist vorgegeben, der Stundenplan ist ein Jahr lang fix (den haben andere für mich gemacht und an dem kann ich nichts rütteln, auch wenn er mir nicht passt), die Ferien sind vorgegeben... Da möchte ich doch bitte selbst entscheiden, wann ich mich fortbilde.
    Zweitens sind nicht alle Lehrer gleichermaßen von der Inklusion betroffen. Und die Fälle sind verschieden. Es ist etwas anderes, ob mein I-Kind hörgeschädigt, blind oder geistig beeinträchtigt ist. Warum sollen also alle Lehrer pauschal irgendwelche Fortbildungen belegen? Warum nicht die, die gerade Bedarf haben?

    Ach ja, weil die Eltern in dem Artikel "das Gefühl haben, die Lehrer sind der Inklusion gegenüber nicht willig genug eingestellt". Mann oh Mann.

    Das ist aber meines Wissens nach (dieses Wissen stammt aus dem Seminar) nicht zulässig um eine mündliche Note in einem Fach zu bilden, denn da zählt allein die Qualität der Beiträge. Das heißt, ich müsste einen Schüler, der sich nie meldet, trotzdem mehrmals drannehmen und dann beurteilen, wie fundiert er antwortet. Daraus kann ich eine Note machen.
    Strichlisten anlegen, wer wie oft den Finger oben hatte, ist doch allein daher ungünstig, weil Hänschen Piep sich permanent meldet, aber als Antwort immer nur "Hab ich vergessen" sagt. Würde der dann trotzdem 22 Striche und somit ne 1 bekommen?

    In Bayern hört die pädagogische Freiheit recht schnell auf.
    Man darf zwar z.B. bei einem errechneten Schnitt von 2,51 ins Zeugnis die Note 2 geben, eine 2,61 kann aber niemals eine 2 werden. In der Oberstufe 1 Punkt aus pädagogischen Gründen auf 0 Punkte hinabzusetzen, geht also nicht. Genausowenig, wie irgendwelche Ausrutscher in Proben nicht zu gewichten.

    Ich empfinde das als gerecht. Diese ganze pädagogische Freiheit birgt halt auch immer die Gefahr, dass Lehrer gewisse Schüler besonders hart bzw. besonders wohlwollend benoten.

    Ja, für einen "Sitzstreik" im Sportunterricht, ich hatte mich in die Mitte der Halle gesetzt und die anderen am Sport gehindert. Oh Mann, ich hätte mich selbst nicht als Schülerin haben wollen ;-).


    Der / die Nächste?

    Eher harmloses Zeug... alle Stühle und Tische im Zimmer so umgeräumt, dass wir mit dem Rücken zur Tafel saßen,
    oder so Klebehände (kennt ihr die noch?) immer dann an die Tafel geworfen, wenn die Lehrerin was geschrieben hat. Damit haben wir mal eine Lehrerin zum Weinen gebracht, was mir heute irgendwie leid tut.


    Hast du mal einen Verweis bekommen? Warum?

    Das hier ist zwar schon ein älterer Thread, aber da ich bald meine Tätigkeit an einer Grundschule beginne, dachte ich mir, ich hole ihn noch einmal hervor. Ist das immer noch ein Thema an Grundschulen? Im Ausland wird das weder an Universitäten gelehrt noch wird es an Schulen praktiziert, und ich hätte starke Bauchschmerzen, zwänge man mich so zu unterrichten. Ich denke, daß die Grundschule abseits des Unterrichtsstoffs auch noch andere Dinge vermitteln sollte, wie zum Beispiel Kritikfähigkeit. Diese bleibt meines Erachtens bei der Anwendung einer solchen Methode auf der Strecke.


    Vielleicht solltest du dich mal mit den deutschen Lehrplänen befassen. Kuck dir den Lehrplan deines Bundeslandes an und dann die Bücher, die deine neue Schule verwendet... Du hast im anderen Thread (Schulschwänzer) schon einmal geäußert, dass du eher das Menschliche als die Regeln siehst - hier nun hast du Angst, gezwungen zu werden, auf eine bestimmte Art zu unterrichten. Ich finde es gar nicht schlimm, dass du Fragen stellst, dazu ist das Forum ja da. Aber vielleicht gehst du mal offen an das deutsche Schulsystem ran, denn du wirst natürlich nicht so unterrichten können, wie du das bisher aus Russland (?) gewohnt warst.

    Ob du denkst, dass die Schule noch andere Dinge als den Unterrichtsstoff vermitteln sollte, tut zum Beispiel gar nichts zur Sache. Wichtig sind die Bildungs- und Erziehungsziele deines Bundeslandes.

    Ja, einigermaßen. Wenn ich mit einem Kind gar nicht gut kann, versetze ich mich in die Lage seiner Mutter, also stelle mir vor, wie sehr sie ihn liebt und was sie an ihm toll findet. Das ändert oft auch mein Bild vom Schüler. Guter Trick :)


    Schon mal ein Geschenk von einer Klasse bekommen, das du nicht behalten durftest?

    Nicht so wirklich. Mein Privatleben macht mir viel mehr Spaß. Wenn Schule ist, seh ich meine eigenen Kinder viel zu wenig.
    Aber sobald ich vor der Klasse stehe, ist es okay, dann machts mir schon Spaß.


    der Nächste?

    Wie kann es aber sein, dass eine Studentin nicht verstehen will, dass Lehrer nicht einfach so ins Blaue ihre Gymnasialempfehlung aussprechen?
    Wieso soll ich mich "auf dieses Experiment einlassen", wenn es in meinem Bundesland NUR, und zwar ausschließlich, auf die Noten in den Fächern Deutsch, Mathe und Sachunterricht ankommt? Wie kann ich da ein Experiment mitmachen, bei dem ich Gymnasialempfehlungen ausspreche, ohne die Noten zu kennen?
    Das Sozial- und Arbeitsverhalten wird bei uns tatsächlich nur eine untergeordnete Rolle spielen, die Herkunft eines Schülers übrigens auch ;-).

    Was dieDoreen bei ihrem Experiment nun herausgefunden hat, ist, dass Lehrer einen Unterschied machen, ob die Note in Deutsch oder Musik eine 4 ist. :top:
    Alles andere ist meiner Meinung nach Quatsch und bei dem Experiment kann überhaupt nichts sinnvolles herauskommen, weil jeder, der mitmacht, einfach nach Gefühl irgendwie klickt, und die Lehrer garantiert merken, dass einige Vornamen bewusst gewählt sind, und deshalb nicht mehr unvoreingenommen klicken, sondern schon in hab-acht-Stellung sind.

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