Beiträge von Kathie

    @ Morse: Oder weil sie das gut kompensieren können und keiner merkt, woran es eigentlich fehlt?
    Gedankenspiel (alles rein theoretisch): Ich habe nur 500 Kopien im Monat frei. Diese teile ich gut ein, arbeite viel aus dem Buch oder im Arbeitsheft. Kein Mensch merkt doch, dass es nur 500 Kopien im Monat gibt.
    Oder: Es gibt an der Schule keine Körperformen für den Geometrieunterricht, ich benutze also Teeschachteln als Quader und einen Ball als Kugel. Merkt wahrscheinlich wieder kein Mensch.
    Und Geld habe ich bis jetzt auch noch keins investiert - ich habe weder Kopien selbst bezahlt, noch einen Satz geometrische Körper gekauft...

    Wohingegen man ein marodes Schulhaus oder kaputte Toiletten deutlich sieht und als sich Eltern da bestimmt auch schneller beschwert. Lehrer beschweren sich sowieso selten, meiner Erfahrung nach versucht man eher, aus den Umständen das Beste zu machen.

    definitiv (aber wir sind auch ungefähr nur 10 :P )


    Welche Zeit ist für dich anstrengender, der Stress zu Beginn eines neuen Schuljahres, oder diese "Leerlaufzeit" im Sommer?

    Es ist schon ein Unterschied, ob man den Klassenraum verschönert und Dinge anschafft, die es nicht zwingend braucht und die also der Schulträger auch nicht kaufen muss, die einem aber den Vormittag angenehmer machen.
    Oder ob man Materialien kaufen "muss", die eigentlich vorhanden sein sollten. Das mache ich zum Beispiel nicht. Angenommen, im Lehrplan steht "Arbeit am Geobrett", und an der Schule wären keine Geobretter vorhanden, dann müssten welche besorgt werden. Da würde bei uns niemand erwarten, dass man sie aus eigener Tasche kauft - wäre ja noch schöner! Genauso mit Kopien. Wenn ich ein Kontingent hätte, würde ich nur so viel kopieren, wie es mein Kontingent erlaubt.

    Was ich aus Bequemlichkeit schon manchmal mache, ist, einen Klassensatz Arbeitsblätter daheim auszudrucken, weil ich den Stress / Stau am Kopierer, Zeitdruck etc vermeiden will. Ich weiß, dass ich da quasi draufzahle, weil ich es an er Schule kostenlos machen könnte, aber die paar Cent investiere ich manchmal in Stressreduktion.

    Übrigens, ich weiß jetzt nicht mehr, wer damit anfing... Aber WENN Sek 2 Lehrer an die Grundschule versetzt würden, würde es meiner Meinung nach nicht allzu lange dauern, bis sie ihr Klassenzimmer ein bisschen netter gestalten wollen würden. Da bin ich überzeugt. Und zwar nicht aufgrund von Druck von außen (Eltern, Schulleitung), sondern weil man sich mit den Kindern stundenlang darin aufhält und es dadurch angenehmer wird.

    Ich behaupte mal ganz dreist, dass kein Lehrer das wirklich will. Es fehlt nur der Arsch in der Hose, gegen diese Zustände zu protestieren. Und die mögliche Beförderung möchte man auch nicht gefährden...


    Naja. Um Beförderungen geht es da jetzt wirklich nicht.
    Aber wenn ich für meine Klasse eine kleine Couch haben möchte und ein paar Brettspiele für die Regenpause, dann sehe ich das als Luxusgüter an und nicht als zwingend notwendig. Daher versuche ich dann, diese Dinge möglichst kostenlos oder sehr preisgünstig aufzutreiben (was oft klappt). Ich glaube kaum, dass ein Protest diesbezüglich Erfolg hätte.


    Mal eine Frage an alle, die sich so vehement gegen all das aussprechen:
    Korrigiert ihr mit Rotstiften? Kauft ihr die selber?

    Pflaster und Belohnungen sind wohl Grundausstattung in jeder Grundschulklasse ;) . Daher würde ich mal fragen, ob du diese von deinem eigenen Geld bezahlen musstest (hört sich so an) oder ob du dir die Kosten von der Schule erstatten lassen konntest. Das mit dem "für mich/für ein schöneres "Drumherum"" kann ich nachvollziehen, solange es in einem gewissen Rahmen bleibt. Es gibt ja noch einmal die Elternkasse. Was bezahlen also konkret Eltern, was die Schule und was man selbst? Beispiel: Lektüren für den Deutschunterricht. Da scheint das sehr unterschiedlich geregelt zu sein.

    Bei uns ist es so geregelt: Alles, was die Schüler behalten, also was in deren Besitz übergeht, zahlen die Eltern. Lektüren, Tonpapier, Wachsmalkreiden etc.

    Die Schule stellt Schwämme, Kreiden, teilweise Laminierfolien.

    Klassenzimmerverschönerung oder Kleinigkeiten, von denen ICH denke, dass sie schön wären, zahlen weder Eltern noch Schule.

    Also meine Ausgaben waren hauptsächlich dafür gedacht, das "Drumherum" schöner zu machen. Ich bin jeden tag stundenlang mit kleinen Kindern in einem Zimmer. Da finde ich es schon wichtig, dass sie folgende Dinge haben:
    - Leseecke (Couch habe ich umsonst von Nachbarn bekommen, Bücher sind vom Flohmarkt / Bücherei / eigene Kinderbücher)
    - Malecke (Papierrolle kaufe ich regelmäßig, Stifte etc auch, aber das kann ich verschmerzen)
    - Spielecke (Brettspiele, Schleich-Tiere etc vom Flohmarkt)
    - Pausenspiele (lasse ich derzeit von Eltern spendieren)

    All das ist natürlich nicht nötig, macht uns allen aber den Vormittag schöner. Ich glaube, ein Sek 2 Lehrer kann sich das gar nicht vorstellen - ich war leicht überrascht, als ich den Klassenraum in der 5. Klasse meines Sohnes gesehen habe. Sehr leer. Sehr ungemütlich. Aber klar, irgendwann reichen eigentlich Tische und Stühle...

    Was man in der Grundschule auch noch brauchen kann:
    - Pflaster
    - Tüten (falls einer sich übergeben muss)
    - Decke (krankes Kind will sich hinlegen, bis die Mama kommt. Mir sind teilweise schon kranke Kinder im Klassenzimmer eingeschlafen).
    - kleine Belohnungen

    Naja, so Zeugs halt. Das läppert sich. Aber alles oben genannte kann man sehr oft sehr günstig bekommen - ich würd jetzt keine neue Couch kaufen!!!

    Geld für Druckerpatronen, Rotstifte, Laminierfolien usw. kommt noch dazu.

    hältst.

    Ich finde es ein nettes Fach, aber nicht für ein ganzes Jahr.


    Was wäre deine Traum-AG, wenn du Zeit, Finanzen und auch Aufwand und alle anderen widrigen Umstände einfach mal ausblenden würdest?

    Ich habe all meine Bücher und Spiele und Kissen und so Zeug entweder von meinen eigenen Kindern (da bin ich natürlich an guter Quelle), oder von Flohmärkten , wo die Leute auch oft etwas herschenken, wenn man sagt, man braucht es für seine Klasse. Auch unsere Bibliothek sortiert regelmäßig Bücher aus und überlässt sie einem gegen eine Spende, mit denen kann man auch reden. Ich hab für kein Buch mehr als 1€ bezahlt, viele waren kostenlos ;-). Und manche Eltern fragen auch gezielt, ob man etwas braucht, die wollen ja in der Regel auch, dass es ihr Kind in der Schule schön hat. Von Eltern lasse ich oft Bälle und Hüpfgummis für die Pause besorgen, das machen sie gerne und die Sachen gehen regelmäßig kaputt.

    Zum Geburtstag gibt es allerdings schon ein kleines Geschenk von mir, meistens aus dem Euro-Shop... Dieses Jahr sind es bunte Radiergummis und Schleckbrause, letztes Jahr gab es Armbänder.

    Aber Mara hat natürlich Recht, bevor du nicht weißt, wie dein Zimmer aussieht und ob du Klassenleitung wirst, warte lieber noch... Bei mir gab es damals nichts, keine Leseecke, keine Bücher, keine Spiele, keine Pausenspiele, keine Pflanze, keine Magnete, naja nix. Da bin ich immer überrascht, dass es an manchen Schulen anders ist. Vielleicht hast du ja Glück.

    Mir macht das Einrichten und auch das Umräumen vor einer neuen Klasse aber auch Spaß und das Kreative mag ich generell sehr gerne.
    Du könntest dir überlegen, ein Klassentier zu haben (Stofftier, Handpuppe), da fahren die Kleinen auch meistens total drauf ab!

    Zur Arbeitsbelastung: Mittlerweile habe ich mittags aus, und nachmittags mache ich ca. eine Stunde. Natürlich mehr, wenn ich Proben erstelle oder Zeugnisse schreibe. Ach so, ich arbeite aber Teilzeit, ca. 70%. Das kannst du also hochrechnen. Elterngespräche führe ich in meiner wöchentlichen Sprechstunde (im Stundenplan ausgeschrieben), oder auch mal zu anderen Zeiten. Ich führe ca. alle zwei Wochen ein intensiveres Gespräch, und bin sonst mit den Eltern über Notizen im Hausaufgabenheft oder kurze Telefonate in Kontakt, wenn nötig. Es kommt natürlich total auf die Klasse an, ob du damit mehr oder weniger zu tun hast. Ich habe derzeit echt Glück.
    Deine Arbeitsbelastung wird am Anfang sehr hoch sein, zu Beginn, als ich die Jahrgangsstufe das erste Mal hatte und mich einarbeiten musste, bin ich wahnsinnig lange gesessen und das auch an den Wochenenden. Deine Kollegen helfen dir sicher, werden dir aber den Großteil der Arbeit natürlich nicht abnehmen können und müssen es ja auch nicht. Es ist körperlich sehr anstrengend, mit den Kleinen zu arbeiten. Ich bin mittags oft total ausgelaugt. dafür sind die Korrekturen unglaublich schnell gemacht.

    Du musst kein Instrument können, es gibt tolle CDs, auch das Morgenlied könnte von der CD kommen, oder ihr macht etwas anderes (Erzählkreis, Morgen-Rap, Vorlesegeschichte, oder gar kein Morgenritual).

    Was sicher anders sein wird als am Gymnasium: wenn du Klassenlehrerin wirst, musst du dein Klassenzimmer irgendwie nett gestalten. Besorg dir also am besten schon Bücher für die Leseecke, Spiele für die Regenpause, ein paar Zimmerpflanzen und so weiter. Ich habe außerdem einen Vorrat an Pflastern, Taschentüchern, Desinfektionsspray und Gummihandschuhe (seit mir einer mal in die Klasse gekotzt hat). Außerdem wirst du die Geburtstage der Kinder feiern müssen, überleg dir wie du das machen wirst. Lied, Minigeschenk, Kind bringt Kuchen mit oder so... Das muss dann natürlich immer gleich ablaufen, diese "Geburtstagsfeier".
    Du bist quasi die Ersatzmama für vormittags ;) und sollst ihnen noch was beibringen.


    Was mich jetzt echt interessiert: Bekommst du dein Gymnasialgehalt dann weiter, oder sattelst du komplett um? Musst nicht antworten, wenn ich dir zu neugierig bin...

    Viel Glück jedenfalls und viel Spaß!

    Ein Tipp noch: Googel mal nach Grundschul-Blogs, die gibt es in Massen und da bekommst du sicher einen ganz guten Eindruck.

    Entschuldige mal, wer stellt denn hier Gefühle vor Grundrechte?

    Es war, ich habe es glaube ich schon einmal geschrieben, ausdrücklich nach Meinungen gefragt, und die wird man ja wohl noch haben dürfen.
    Dass man die Grundrechte beachtet, ist doch selbstverständlich. Und auch, dass man durchaus tolerant sein kann, aber religiöse Symbole wie zum Beispiel ein Kopftuch, aber auch eine Nonnentracht oder derartige Kleidung an Lehrkräften und Richtern etc ablehnt (Religionsfreiheit herrscht ja immer noch).

    Wobei hier die einzelne Meinung zwar interessant ist, aber nichts zur Sache tut, denn die Bundesländer haben ihre Gesetze dazu, und wir beachten die Gesetze und fertig. Ich persönlich finde die Regelung in Bayern nicht schlecht.

    ich finde es sehr schade, dass man hier offensichtlich bewusst missverstanden wird.

    Nein, von unserer Schule melden sich da auch regelmäßig Kinder mit Gymnasialschnitt an.
    Vergeben werden 20% der Plätze an Kinder mit einem Schnitt unter 2,33 (Gymnasialschnitt),
    30% an Kinder mit 2,66 (Realschulschnitt)
    30% an Kinder mit 3,0 bis 3,33 (ab hier Mittelschulschnitt)
    und die restlichen 20% an Kinder mit 3,66 oder schlechter.

    Also die Chancen, genommen zu werden, sind mit einem guten Schnitt tendenziell besser, aber es ist durchaus nicht so, dass da nur die Schwachen hinwollen würden.

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