Ich bin befreundet mit einigen Mittelschul-Kollegen und da wird schon einiges gemacht. Zum Beispiel werden Lektüren mit Begleitmaterial gelesen, gemeinsame Ausflüge ins Kino (gute Verfilmungen), Ausflüge ins Museum etc. Da wird schon Interesse geweckt.
Aber genau wie ich weiß, dass Erst- und Zweitklässler mit Ironie noch nicht klarkommen, weil sie einfach noch nicht so weit sind, wissen Mittelschullehrer wahrscheinlich, dass großartige philosophische Gespräche nicht drin sind, weil der Wortschatz fehlt bzw nicht abstrahierend gedacht werden kann oder was auch immer.
Ich finde es gut und richtig, dass gerade die Mittelschüler etwas lernen, das sie später brauchen können. Tastschreiben, Hauswirtschaft, aber z.B. auch soziale Umgangsformen. Die sollen nach der 9. Klasse fähig sein, eine Lehre zu beginnen, dazu brauchen sie es nicht, philosophieren zu können, sondern sie müssen zuverlässig und ordentlich sein. Daran sollte doch gearbeitet werden. Alles andere ist ein Zuckerle obendrauf.
Und wer kann und will, der kann die Mittlere Reife machen, dann auf die FOS gehen und irgendwann sein Abi machen und studieren. Ist doch alles in jede Richtung offen. Aber nicht jeder muss sein Abi machen. Ich finde sowieso, dass zu viele Kinder aufs Gymnasium wollen, manchen täte es gut, erstmal etwas behüteter und praktisch orientiert zu lernen und dann evtl. später zu wechseln.