Ach Lehramtsstudent. Wenn das Leben doch nur so einfach wäre, wie du es dir vorstellst. In der Theorie klingen deine Vorschläge immer toll, aber:
Lehrerleistung ist sehr schwer messbar, das macht es beinahe unmöglich, das Ganze fair zugestalten.
Wenn die Schulleitung beurteilt, gibt es (gerade an kleineren Schulen) sicherlich persönliche Freundschaften oder Differenzen, und ich schrieb es bereits: dann ein absolut objektives Urteil zu fällen ist sehr schwierig. Es gibt immer die Kollegen, die besonders laut rufen, wenn sie etwas geleistet haben, im Gegensatz zu denen, die leise ihre Arbeit tun. Die Gefahr der ungerechten Beurteilung besteht.
Wenn ein Schulrat oder sonstwer beurteilt, besteht das Risiko, dass er einen an einem schlechten Tag erwischt. Er beurteilt die Arbeit anhand eines Moments, das kann wirklich schief gehen und ein verfälschtes Bild abgeben.
Außerdem, wenn ein Erfahrungsstufenaufstieg von Beurteilungen abhängen sollte, würde es bestimmt so wie in Bayern geregelt (wo alle 4 Jahre beurteilt wird, was aber in der Regel nichts mit dem Gehalt zu tun hat): Nicht jeder kann eine gute Beurteilung bekommen. Das kann in bestimmten Kollegien dazu führen, dass die Lehrer nicht mehr mit-, sondern gegeneinander arbeiten. Ist das erstrebenswert?
Ich stimme zu, es erscheint vielleicht ungerecht, dass einige Lehrer sehr viel einbringen und andere weniger.
Das Ganze aber zu messen ist schwierig.
Jemand, der eine vergleichsweise kleine Klasse hat, sagen wir mal eine zweite Klasse mit 20 unauffälligen Schülern und zufriedenen Eltern, wird sicherlich mehr Zeit übrig haben als ein Viertklasslehrer mit einer Klasse von 25 Schülern, von denen einige Inklusionskinder, LRS-Kinder, emotional auffällige Kinder etc sind, und wo die Eltern aufgrund der Übertritts in die weiterführende Schule ständig Gesprächstermine möchten. Der Zweitklasslehrer macht also tausend Dinge zusätzlich und hat vielleicht auch Zeit, den Unterricht spitzenmäßig vorzubereiten und "Show zu machen". Der Viertklasslehrer arbeitet solide und normal, erfüllt alle Aufgaben, aber aufgrund der Klassenstruktur bleibt ihm keine Zeit für Firlefanz. Und dann bekäme er auch noch weniger Geld. Das wäre ungerecht, wie ich finde.
Ich finde, die Lehrerbezahlung ist schon ganz gut geregelt.
Einzig die Tatsache, dass angestellte Lehrer für die gleiche Arbeit weniger bekommen, müsste meiner Meinung nach geändert werden.