Beiträge von wossen

    Essen als Ausgangspunkt ist sicher zentraler und urbaner als Dortmund (und auch interessanter)


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    welche Ecken oder Aktivitäten sollte man vielleicht dann doch eher meiden?


    Da gibts nix- völlig gefahrlos.

    Sonnenkönigin schreibt:

    Zitat

    abgesehen davon, dass sich auch die Beamten nicht großartig um diese Jobs zu reißen scheinen.


    Nene, A 15 Stellen gehen weg wie warme Semmel. Bei Beamten lohnt sich das ja auch richtig netto - und dazu der höhere Pensionsanspruch, der sich ja nach dem Endgehalt berechnet (während die Rente nach Lebenseinkommen berechnet wird - und dadurch TVL 14 oder 15 kaum einen Unterschied macht)

    Sonnenkönigin schreibt:

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    wie sieht es eigentlich aus mit A15-Stellen - können sich darauf nur Beamte bewerben? Und muss man mind. schon in A 14 drin sein, um sich darauf bewerben zu können? Wenn man E15 kriegen könnte, würde sich ein 2. Staatsexamen natürlich doch noch lohnen.


    Für NRW (in Bayern siehts anders aus) Ja, (fast) alle A15-Stellen werden auch für Angestellte ausgeschrieben. Theoretisch spielt es im Berwerbungsverfahren keine Rolle, ob Du Angestellter oder Beamter bist. Du musst allerdings als Angestellter und Beamter das 2. Stex. haben.


    In der Praxis finden sich allerdings nur sehr wenige Angestellte auf A 15-Stellen mit TVL-15-Besoldung (das hat verschiedene Ursachen)


    TVL 15 ist auch einfach finanziell total unattraktiv für Angestellte (das ist wirklich i.d.R. mit Riesenmehrarbeit verbunden) - nen 325€ Job neben ner TVL 13-Stelle zu machen bringt finanziell mehr.


    Also: ich würde die Entscheidung über PE oder Obas nie von irgendwelchen TVL 15-Möglichkeiten abhängig machen - ganz einfach, weil die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass Du jemals eine haben wirst (und zudem ist das finanziell total unattraktiv).


    Theoretisch kannst Du auch von TVL 13 zu TVL 15 'springen', das ist aber reine Theorie. Für A15/TVL 15 hat man i.d.R. etliche Jahre in der Funktion als Oberrat (egal ob verbeamtet oder nicht) gearbeitet.

    Bolzbold schreibt:

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    Mit Lehrerbashing hat das m.E. weniger zu tun. Wer weiter als bis drei zählen kann, wird auch wissen, warum die Durchschnittspensionen bei angeblich 2700 Euro liegen und die Renten bei 1200 Euro.


    Nuja gut, man kann ja mal bei einem identischen Lebensnettoeinkommen mal den Pensions- und den Rentenanspruch ausrechnen.


    Dann passen diese Relationen schon (und jetzt kommt keiner mit dieser Mär von den Betriebsrenten an.....)


    Am einfachsten ist der Vergleich bei identischen Tätigkeiten: also 40 Jahre Tätigkeit als Studienrat im Angestelltenverhältnis gegen 40 Jahre Studienrat als Beamter).


    Da kommt das genau hin, die 600- 700€ VBL Zusatzrente als Angestellter, die es dazugibt, sind sozialversicherungspflichtig.


    Das das Renten- und Pensionssystem sich enorm (und zunehmend) auseinanderentwickeln (z.B. durch die zukünftige vollständige Versteuerung der Renten) ist doch gar nicht abzustreiten.

    Mikael schreibt:

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    . gegen eine Verbeamtung können ja nicht nur gesundheitliche Gründe sondern auch andere Gründe sprechen, die der oder diejenige wohl lieber nicht weitererzählen wollte...


    Nuja, die Kriterien in der Hinsicht sind aber bei einer Einstellung im Angestelltenverhältnis im Lehramtsbereich fast genauso streng wie im Beamtenverhältnis.


    Wer was 'verbrochen' hat, der wird auch kein Angestellter....


    Im Gegenteil: als Angestellter kann man viel, viel schneller rausfliegen (einen speziellen Kündigungsschutz gibt es seit dem TVL ja praktisch nicht mehr), so dass der Anteil der Beamter im öD, die was 'verbrochen' haben, wesentlich höher sein dürfte als bei den Angestellten.

    step schreibt:

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    Hallo wossen, es gibt ja aber bisher gar keinen Tarifvertrag für Lehrer ... der soll ja erst verhandelt werden


    Formal stimmt das seit dem Aufgeben des BATs. - das Problem ist nur, das ein Sonderweg in NRW (von dem die Angestellten profitieren würden!!) einen Abschluß eines bundeseinheitlichen Vertrages (fast) verunmöglichen würde.


    Und deshalb haben die Gewerkschaften kein Interesse an eine besserer Bezahlung (nur) in NRW

    Sonnenkönigin schreibt:

    Zitat

    Wossen: Was meinst du da damit, dass sich da nichts tun wird? Also, bei Angestellten wird sich da schon was tun (müssen)


    Wenn man keine bundeslandspezifische Lösung will (und den Verdacht hab ich bei der GEW, beim Beamtenbund-Tarifunion sowieso), dann geht es nur über die TDL - also die Fiananzminister.


    Warum muss sich was bei den Angestellten tun??


    Beim BAT wurden die Unterschiede ab den 90eern schon sehr groß-....und was hat sich getan: der TVL wurde im Einvernehmen von Gewerkschaften und Arbeitgebern eingeführt.


    Du musst Dir das mal vorstellen: im letzten Jahr sind Verdi und Beamtenbund dafür auf die Strasse gegangen, dass auch in Hessen der TVL eingeführt wird (dort galt noch der BAT).


    Ganz geschafft haben sie es nicht - der neue, gegenüber dem BAT deutlich verschlechterte TV-H enthält noch Familienzuschläge. Die sollen nach der Meinung des Beamtenbundes weg, damit der TV-H zum TVL wird.


    Du musst Dich von dem Gedanken verabschieden, daß in der Traifpolitik die Interessenvertretungen der angestellten Lehrer (v.a. Beamtenverbände, Verdi) in der Tarifpolitik die monetären Interessen der angestellten Lehrer vertreten. Denene geht es nur um Flächentarifverträge, damit die eigene Machtbasis erhalten bleibt.

    Sonnenkönigin schreibt:

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    Sollte die Landesregierung was an der Verbeamtungsgrenze tun, hätten wir Glück. So wie es zurzeit aussieht, glaube ich es aber nicht.


    Das ist quasi ausgeschlossen bei einer rot-grünen Landesregierung mit einer grünen Kultusministerin.


    Löhrmann will offiziell ja auch die angestellten Lehrer besser stellen (und nicht verbeamten), da sind aber die Gewerkschaften vor, für welche die mit dem TVL verbundene Tarifeinheit (und damit das Wahren eigener Pfründe) absoluten Vorrang hat.


    So soll sich NRW für eine bundeseinheitliche Lösung einsetzen und Dreuck auf die TDL machen. Nuja, dass das nie was wird, das kann man sich denken.

    Sissymaus schreibt:

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    Wobei der Studienabschluß ja auch 2 Termine hat. Jedenfalls an meiner Uni gibts im Frühjahr und im Herbst Termine für Staatsprüfungen.


    Das war (so lang ich denken kann) schon immer so. Dann mußte man halt früher 3/4Jahr warten, bis man ins Ref. kam.


    Das war auch der primäre Grund für die Einführung des August-/Septembertermins.


    Die wenigen Ausschreibungen können übrigens auch daher kommen, dass der Bedarf halt weitgehend gedeckt.


    Die Wende am Arbeitsmarkt für Lehrer ist halt schon passiert....(zumindest im Gym-bereich).


    Okay, mit Spanisch (oder z.B. Physik) geht am Gym. alles sofort - aber mit unattraktiven Fächerkombinationen wird sich die Lage ab diesem Jahr dramatisch verändern.


    G8 schlägt voll durch - und die sehr deutlich sinkenden Schülerzahlen. Eingestellt wurde die letzten Jahre ja wie verrückt - der jetzige Ref-Abschlußjahrgang wird der letzte mit 'Vollbeschäftigung' (tw. auch 'nue' nach einem Jahr Vertretungsstelle sein)

    Bolzbold schreibt:

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    Ja, bis auf die A16er Stellen kannst Du Dich auf alles bewerben.


    Nach meinem Kenntnisstand kann man sich als Angestellter in NRW auch auf A16-Stellen bewerben, dann wird man außertariflich bezahlt (das heißt in der Praxis: kleine Zulage zu TVL 15) Das heißt de facto, dann kriegt man als Gymnasialdirektor netto so viel raus wie ein verbeamteter (nicht allzu dienstalter) Studienrat.


    Der Unterschied zwischen Beamter und Angestellter ist in NRW wirklich nur noch ein rein monetärer.


    Ist im Schulbereich aber reine Theorie (und wird deshalb bei der Ausschreibung z.B. in Stella häufiger 'vergessen'): allein schon, weil es keinem Schulleiter zuzumuten ist, einen Lebensstandard zu haben, der weit unter dem seiner verbeamteten Untergebenen ist - in andereren Bereichen des öffentlichen Dienstes sind A16 (adäquate)-Beschäftigungsverhältnisse für Angestellte nicht außergewöhnlich.


    Ist natürlich klar, dass man als Angestellter finanziell selbstschädigend handelt, wenn man Funktionsstellen anstrebt. Einen 400€-Job zusätzlich machen (z.B. in ner Kneipe jobben oder so) bringt finanziell deutlich mehr als zeitaufwendig TVL 15 (oder gar was adäquates zu A 16) anzustreben.

    Siobhan:

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    wird man als Beamter jetzt nach Erfahrungsstufen bezahlt,


    Das gilt nur für wenige Bundesländer - für NRW z.B. gelten weiterhin Erfahrungsstufen.


    Außerden ist die Umstellung im Beamtenbereich (z.B. des Bundes) eher vorteilhaft für Beamte (im Gegensatz zur Umstellung auf Erfahrungsstufen von BAT auf TVL)

    Entchen schreibt:

    Zitat

    Der Unterschied im Nettogehalt zwischen TV-L 11 und A12 in NRW liegt bei etwa 400-500 Euro, je nach Steuerklasse und Familienstand.


    Ist höher - bitte berücksichtigen, dass die Threaderstellerin schon 39 ist - und daher in eine recht hohe Beamtenaltersstufe einsteigt (hingegen nur Erfahrungsstufe 2 oder 3 bei TVL)

    Grimhild schreibt:

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    Für mich stellt sich nun die Frage, ob ich mich verbeamten lassen will oder in ein Angestelltenverhältnis trete.


    Die Frage stellt sich echt überhaupt nicht bzw. die Antwort ist völlig eindeutig.


    Die Mindestpension nach 5 Dienstjahren (incl. Ref.) gibt es natürlich nur bei Dienstunfähigkeit (wie auch die Rente in jungen Jahren) - aber rechne mal z.B. aus, wie lange Du als angestellte Lehrkraft arbeiten musst um allein die Mindestpension zu erreichen (Antwort: ca 30 Angestelltenjahre).


    Und dann das krass unterschiedliche Netto-Gehalt, Beihilfeanspruch (auch für Kinder und Ehepartner), Kündigungsschutz, Erwerbsunfähigkeitsschutz etc.etc.


    Da Du schon Ende 30 bist, musst Du das Gehalt der Erfahrungstufe 2 oder 3 (höher wirst Du nicht eingestuft) mit der A-Besoldung und den Alterstufen vergleichen. Das kann locker 700-900€ netto im Monat ausmachen (auch Familienzuschläge bei Beamten beachten - gibts bei Angestellten nicht mehr).

    Koag schreibt:

    Zitat

    PS: Weiß jemand, wer die Einstufung macht? Wenn Personalrat, wo sitzt der - bei der BR?


    Nö, die macht der Arbeitgeber nach eigenem Gutdünken.


    Willkommen in der TVL-Welt!

    Alles klar, hatte ich nicht im Kopf, dass Du schon 5 Jahre dabei bist.


    Bei OBAS könnte halt ein Problem sein, dass man mit völlig neuen Anforderungen auf sehr vielen Ebenen konfrontiert ist - verständlicherweise ein bißchen verpeilt unjd ungeschickt ist: und zack sind dann auch Probleme im Kollegium (oder mit der Schulleitung) sehr gut denkbar.


    Als Vertretungslehrer reichts halt i.d.R., wenn Du Deinen Unterricht machst und nicht sonderlich auffällst - Du wirst dann i.d.R. nicht weiter intensiv beobachtet, weil auch kein Bewertungszwang da ist. Und bei PEF ist ja auch ein quasi Automatismus da - nur das der zur Festanstellung führt


    Bei OBAS muss der SL ne 2. Stex-Beurteilung schreiben (das ist sicherlich de facto was anderes als ne PEF-Beurteilung), man muss unglaublich viel koordinieren (und um Schulabwesenheiten zu Ausbildungszwecken kämpfen) usw. Da ist ein viel größeres Problempotenzial da....(und man wird glaich reingeschmissen in verschiedene Kontexte).


    Und dann ist mit Sicherheit das 'Seminar' entschieden brisanter als bei PEF...


    Sonnenkönigin: Naja, Ref. war traumatisch - da wirklich Sachen mitbekommen ;( (lief aber auch bei vielen stressig aber problemlos ab)

    PikSieben schreibt:

    Zitat

    Bei mir als Quereinsteigerin ist es so


    Ich spreche die ganze Zeit aber nur von OBAS.


    Pädagogische Einführung ist eine ganz andere Geschichte (da gehts ja auch nicht um Verbeamtung).


    Eins ist doch ganz klar: Wenn man ohnehin nicht mehr verbeamtet werden kann, ist es fast wahnwitzig, OBAS statt PEF zu machen (die Gehaltsunterschiede im Angestelltenbereich sind ja nun wirklich marginal - und Karriere völlig unattraktiv: da bleibt ja viel mehr übrig, wenn man einen 400€ Job neben der Schule macht als wenn man den mit OBAS möglichen Aufstieg nach TVL 14 anstrebt. TVL 15 ist als Angestellter eh kaum drin - und die Bezahlung ist gegenüber A15 oder auch A13 ja eine Demütigung, die man wirklich nicht haben muss)


    PEF ist ja nun eingeführt - wie ich das so am Rande mitbekommen habe, hat das den Ruf, zwar auch stressig, aber durchaus machbar zu sein.


    Da gehts halt um kein Staatsexamen.

    Sonnenkönigin schreibt:

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    . Wieso kann es trotzdem die Hölle sein, Wossen? Kapier ich nicht - meinst du die Arroganz der Kollegen - konnte ich bisher nicht feststellen und wenn doch, komme ich damit schon klar.


    Ach weißt Du, es gibt eine professionelle Lehrerfreundlichkeit, mich würde sehr überraschen bzw. es wäre ungewöhnlich, wenn man nach den ersten Eindrücken weiß: oh, das ist aber ein mieses Kollegium.


    Einen Riesenvorteil hat OBAS natürlich: man hat kaum/oder sehr wenig Ausbildungsunterricht (...das kann natürlich auch ein Riesennachteil sein).


    Aber der Vorteil des OBASlers ist natürlich, dass er gebraucht wird (das ist bei Refs häufig keineswegs der Fall).


    Sonnenkönigin:

    Zitat

    konnte ich bisher nicht feststellen und wenn doch, komme ich damit schon klar.


    Jaja, wenn ich das recht sehe, hast Du ja auch noch nicht angefangen. ;)


    Aber ich will jetzt keine Angst machen, kann natürlich auch wirklich alles ganz klasse werden. Wollte nur zum Ausdruck bringen, dass in der Ausbildung zum Lehrer nicht nur die Anerkennungsbürokratie schwierig sein kann (...und wie die schulische/kollegiale Situation ist, das stellt man erst nach einiger Zeit fest).

    Lolalupe schreibt.

    Zitat

    und ich denke, wenn man in den zwei Jahren an irgend etwas kaputt geht, dann nicht an den Schülern oder an zu viel Anforderungen, sondern daran, dass einem das Rückgrat gebrochen wird, bevor das Fell dick genug ist, um das Rückgrat zu ersetzen ... böse


    Jau - so sehe ich das in der Tendenz auch!


    Aber unterschätzt bitte nicht die Schüler und die Anforderungen.


    Aber: man kann mit den Schülern super klarkommen, ordentlichen/eigentlcih akzeptablen Unterricht machen (beides schon schwer genug) - aber trotzdem die Hölle auf Erden haben.

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