Beiträge von wossen

    Der Marburger Bund ist aber keine DGB-Gewerkschaft (und ist v.a. primär eine Angestelltengewerkschaft, deren Mitglieder strukturell auch viel besser und öffentlichkeitswirksamer mobilisierbar sind). Mit einer eigenen Entgeldordnung wäre die GEW natürlich viel handlungsfähiger (hinter der Forderung stecken natürlich auch handfeste organisationspolitische Eigeninteressen der GEW)

    dpa via Tagesspiegel:

    Zitat

    Die Verhandlungsführerin der Lehrergewerkschaft GEW, Ilse Schaad, musste sich fragen lassen, warum ihre Gewerkschaft dem Abschluss überhaupt zugestimmt hat. Die Begründung: Der Zustand mit dem nun erzielten Tarifergebnis ist nicht schlechter als er ohne wäre.


    ganzer Artikel

    Wo sie Recht hat, da hat sie Recht (aber natürlich haben die jetzigen TVL-Zustände - z.B. in NRW theoretisch denkbare tarifbeschäftigte Gymnasialdirektoren, die schlechter gestellt sind als Studienräte - numehr endgültig Ewigkeitswert).

    Tja, sich von Verdi emanzipieren geht nicht (dank der TVL-Konstruktion).

    Verdi-Bsirske, der ja in Hannover (wenn er nicht gerade in der Südsee mit Unterstützung der Lufthansa Urlaub macht) das Fundament seiner Karriere als Vollstrecker der rot-grünen Agenda-Politik legte - sieht den TVL ja immer noch als Riesenerfolg an, genauso wie die völlige Demontage der betrieblichen Altersversorgung im ÖD (Zusatzversorgung - VBL) gleich nach seinem Amtsantritt.

    Denkwürdig ist der Titel der oben zitierten Pressemitteilung der GEW über einen abgeschlossenen (!!!) Tarifvertrag:

    Zitat

    GEW: „Arbeitgeber beinhart vordemokratisch und obrigkeitsstaatlich: Total-Blockade bei Einstieg in Tarifvertrag für Lehrkräfte“

    Die GEW hüllt sich noch in Schweigen.

    Ist für sie eine schwere Niederlage - sie hat doch eine relativ hohe Mobilisierung erreicht (v.a. dadurch, dass sie erstmals Beamten-Angestellten-Unterschiede in den Mittelpunkt stellte) - sehr fraglich, ob das noch einmal gelingt.

    Tja, das Problem ist, das ohne Verdi nichts geht - und denen sind natürlich 'höhere Gehaltsgruppen' (das ist ja alles, was im Angestelltenbereich in der Endstufe über 2000€ netto hat, also ab TVL11/12) herzlich egal.

    Edit: Stimmt gar nicht: etwas versteckt findet man ja was auf der GEW-Homepage (in Gänze lesenswert: Quelle - das klingt ziemlich wütend):

    Zitat

    betonte Schaad: „Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) wollte den Kotau der GEW. Sie verlangte von uns einen vertraglich besiegelten Freibrief dafür, dass sie so weiter machen können wie bisher: Damit bleiben Lehrkräfte weiter gegenüber allen anderen Akademikern im öffentlichen Dienst schlechter gestellt.

    Konsequenz der GEW:

    Zitat

    Die Gremien der GEW haben die Zustimmung zu dem Verhandlungsergebnis empfohlen.

    Ahja

    Tja, keine Eingruppierung für tarifbeschäftigte Lehrkräfte (oder irgendeine andere Besserstellung - wenn ich das recht weiß, betreffen die angeblichen Veränderungen bei Bewährungsaufstiegen de facto keine Lehrkräfte) - das Thema ist damit völlig tot (zumal bei der langen Laufzeit)

    Ab 1. April 2011 gibts 1,5% (+360€ Einmalzahlung);

    ab 1.1.2012 dann 1,9% (+ tabellenwirksame 17 €)

    Zusammen sind das also ca. 3% vom 1. Januar 2011 bis 31.12.2012 (+ die Einmalzahlung - bei 24 Monaten macht das bei einem TVL 13er ca. 8,50€ netto im Monat)

    Damit ist es für den Beamtenbereich gelungen (die Übertragung vorausgesetzt) die Reallöhne zu sichern (die Pensionen entfernen sich auch weiter von den Renten) - im Bereich der Tarifbeschäftigten (die von der Erhöhung und den Einmalzahlungen ja viel weniger profitieren wegen den Sozialversicherungen) eher nicht (oder so gerade).

    http://www.verdi.de/

    Mal eine Frage:

    Bei Euch an den Schulen herrscht doch wohl auch Handyverbot?!

    Da kann man doch nicht selbst mit so einem Ding dauernd im Klassenraum rumhantieren, wenn man sowas bei den SuS sofort einsammelt - oder? (bei mir an der Schule ist selbst Handybenutzung im Lehrerzimmer unüblich - da wird eins der stationären Telefone verwendet)

    Sonnenkönigin schreibt:

    Zitat

    also, ich hab noch nie von jmd. gehört, der da durchgefallen ist

    Da kannst Du alleine auch nicht mit durchfallen ;) Ein 'Mangelhaft' bedeutet nicht 'durchgefallen'.

    Ein 'Ungenügend' vermeidet man, indem man Titelblatt, Inhaltsverzeichnis und Litverzeichnis abgibt (gibt Leute, die das absichtlich machen, da die Stexarbeit nur 10% der Gesamtnote zählt - und wenn abzusehen ist, dass die Arbeit eh nicht gut oder sehr gut wird - warum sich dann die Mühe machen und die zeitliche Belastung, bei Vernachlässigung anderer Pflichten, auf sich nehmen?).

    Zitat

    hast du die 2. staatexamensarbeit denn schon geschrieben?


    Jau, der Monat vor der Abgabe war echt übel.

    Ps. das mit den (vordergründig nicht beeindruckenden) 30 Seiten täuscht - im Anhang kann man ohne Grenzen seine selbsterarbeiteten/produzierten Lernmaterialien präsentieren (da steckt häufig mehr Arbeit drin als im Text)

    Textmarker schreibt:

    Zitat

    In NRW werden zur Zeit fast alle Neueinsteiger (2. Staatsexamen) bei Antritt an eine Dauer / Planstelle auf Probe verbeamtet. Die beamtenrechtlichen Voraussetzungen müssen natürlich gegeben sein!


    Genauer gesagt: alle.

    Note und Fächer sind egal.

    wiwi schreibt:

    Zitat

    ,außeruniversitäres Engagement,...

    Verbeamtung oder nicht hat in NRW überhaupt nichts mit Leistung oder irgendwelchen Qualifikationen oder Lebensläufen zu tun (bei Vorliegen des 2. Stex.).

    Zitat

    Wie erhöhe ich als Student/Referandar meine Chancen auf eine Verbeamtung?

    Gesund bleiben (oder richtig schwerbehindert werden), Planstelle bis zum 40. Lebensjahr antreten.

    step schreibt:

    Zitat

    Da wir Ingenieure damals (heute ?) sogar zwei dieser netten Arbeiten am Ende unseres Studiums schreiben durften, habe ich die "Panik" der Referendare vor diesem Teil der 2. Staatsprüfung auch nie so ganz nachvollziehen können ...

    Nuja, Du hast sie ja auch noch nicht geschrieben....

    Das ist eine total unangenehme Sache, v.a. wegen den teilweise erheblichen Ansprüchen in vielerlei Hinsicht (Kompetenzorientierung usw. - auch die nur 30 Seiten sind ein echtes Problem).

    Die Benotung mit mangelhaft in der 2. Stexarbeit ist übrigens mit Sicherheit häufiger als in jedem Diplomarbeitsstudiengang (wie alles im Posting auf Gym/Ges bezogen).

    Nee, nee - da täuscht ihr Euch. Das kann (natürlich je nach Gutachter) eine ganz kitzlige Angelegenheit sein (allein die Themenformulierung kann häufig schon ein Drama sein - dies ist i.d.R. in Universitätsstudiengängen schon einfacher).

    Und: Seminarleute (also letztendlich Lehrer) sind andere Korrekteure als Uniprofs ;)

    Ja, es wird darauf wohl hinauslaufen (habe ich zumindest neulich von jemanden gehört, der es wirklich wissen muss)

    Zitat

    Wenn diese Regelung aber gelten sollte, dann könnte ich mir vorstellen, dass man auch danach nur mit A12 (als Angestellter dementsprechend mit TVL12) eingestellt wird.

    Nee, für die angestellten Kollegen kanns noch übler laufen - A12 entspricht (nach Meinung der Arbeitgeber, denen von den Gewerkschaften ja mit der Etablierung des TVL überlassen haben, die Einstufung alleine zu bestimmen) E 11.

    A 12 ist aber (ehrlich gesagt) auch immer noch sehr nett für einen Berufsanfänger (vor allem, weil dann sicherlich rasch Möglichkeiten eingeräumt werden, sehr schnell auf A 13 zu kommen)

    Tja, ein Problem ist es natürlich, dass das auch ein äußerst inhomogene Gruppe ist.

    Am unzufriedensten dürften natürlich die 'Erfüller' (also mit 1+2.Stex.) auf einer Planstelle und TVL sein - die werden in Ba-Wü (Verbeamtung bis 45) natürlich innerhalb der Angestelltenschaft in der Minderheit sein.

    Lehrkräfte im Angestelltenverhältnis im Wartestand auf das 'Beamtenparadies' (z.B. Vertretungslehrer) und auch Lehrkräfte, die 'ein paar' Stunden an der Schule machen, dürften nur schwer zu aktivieren sein.

    Vertretungskräfte (z.B. nur mit 1. Stex. und im Wartestand aufs Ref.) werden auch kaum streiken (zumal sie ja fast so bezahlt werden wie die 'Erfüller').

    Vor dem Hintergrund ist so eine (auf dem ersten Blick sehr geringe) Resonanz auf den Streikaufruf erklärbar und eigentlich wenig überraschend.

    Tesla schreibt:

    Zitat

    Der erste Teil ist einfach nur platter unverbrämter Sozialneid.

    Nuja gut, aber es stimmt doch einfach!

    Der Vergleich von Dir mit dem Ingenieur (=Beamter) und dem Arbeiter (=Angestellter) hinkt übrigens ganz gewaltig - merkste? (nebenbei: was hat eigentlich die Abi-Note mit einer Verbeamtung zu tun ?( - in NRW und vielen anderen Bundesländern haben sogar 1+2.Staatsexamensnoten überhaupt keine Einfluss auf die Frage: Verbeamtung: ja oder nein)

    Für so eine Beamtin wie Dich würde ich als Tarifbeschäftigter auch nicht streiken.

    callum schreibt:

    Zitat

    OBAS mit den Fächern wäre kaum Möglich, da Russisch in NRW kaum Unterrichtet wird.

    Das ist so nicht richtig - da gibt es schon etliche.

    Das Problem ist, dass das boomende Spanisch den Russischunterricht verdrängt. Eine Schule, die beides anbietet (und Bedarf hat) wird deshalb nicht ganz einfach zu finden sein.

    Ist aber auf jeden Fall einen Versuch wert - der Bedarf für Spanisch ist da (ist sogar das Mangelfach schlechthin, viele Schulen können es nicht einführen, da keine Lehrkräfte da sind) - und Russisch machst Du dann nur ein paar Stunden (bestehende Angebote laufen ja nur langsam aus)

    Novizin schreibt:

    Zitat

    Hallo Oscar 1848, danke für dein Beispiel von Deinen Kolleginnen

    Ich will Dich keineswegs entmutigen, aber Oscar schrieb, dass seine Ew/Sowi-Beispiele schon ein paar Jahre her sind.

    EW ist so ca. vor 4-6 Jahren gravierend geschwächt worden: in der Sek I darf es an Gymnasien nicht mehr unterrichtet werden - und durch die Neuregelung der Pflichtbindungen ist der Grundkursbereich in der Oberstufe eingebrochen.

    Bei Sowi ist natürlich das Problem mit der Schulzeitverkürzung einfach vorhanden - die Situation ist aber sicherlich besser als bei EW.

    Beides zusammen ist aber (v.a.für Seiteneinsteiger) recht unglücklich - aber belehr mich ruhig eines besseren durch erfolgreiche Bewerbungen!

    Novizin: Wenn ich mir Deine Fächerkombi anschaue, dann wird es auch verdammt schwer, da einen Seiten-/Quereinstieg oder ähnliches zu machen.

    EW bzw. Pädagogik wird praktisch nur in Sek II gegeben - in Kombination mit Sowi ist das sicher für kaum eine Schule attraktiv.

    Zudem stehen mit der Kombination mit Sicherheit auch genug Regelbewerber zur Verfügung.

    Das kann vll. der Grund für den fehlenden Rücklauf sein (vermutlich wirst Du Dich primär auf 'beliebig' beworben haben mit Sowi oder EW als gesuchtes Fach)

    Piksieben: Naja, Berufskolleg und Gymnasium kann ein Unterschied sein.

    Im Gymnasium hast Du halt viel mehr Jahrgangsstufen (von 5 bis 13 - Oberstufe auch differenziert in GK und LK) - und bisweilen auch ein etwas 'härteres Klima' von Seiten der Schulleitung, Eltern, mitunter auch Kollegen usw.

    25,5 h + Seminar und UBs sind Wahnsinn ohne große Schulerfahrung - erst recht mit 3 Kindern: da muss man ein absolutes Naturtalent sein.

    PE ist ohne Verbeamtungschance m.E. eindeutig zu präferieren (hatten wir ja schon häufiger diskutiert).

    Jova schreibt:

    Zitat

    Darf ich SchülerInnen dazu verdonnern, bspw. die Jacken über ihren Consdaple-Pullis zu schließen?

    Du natürlich nicht - ohne Schulleitung (und ggfs. Schulkonferenz) geht da gar nichts).

    Ich würde da erstmal mit den SuS sprechen - vielleicht ist denen das gar nicht bewusst.

    Zitat

    die Jacken über ihren Consdaple-Pullis zu schließen

    Hm, bei mir dürfen SuS keine Jacken (Annoracke) anhaben ;) - irgendwie ist das auch keine Lösung

    alias schreibt:

    Zitat

    Weihnachtsgeld wurde schon vor Jahren ins Grundgehalt "eingearbeitet" und festgefroren. Das war eine raffiniert angelegte Sparmaßnahme.


    Wieso ist doch viel vorteilhafter geregelt in BaWü für Beamte als z.B. in NRW, wo Weihnachtsgeld gezahlt wird.

    Durch die Einpreisung des Weihnachtsgeldes ins Grundgehalt liegt das monatliche Gehalt über 100€ netto (bei A13) höher als in NRW.

    Und: es fliesst in den Pensionsanspruch ein

    In NRW gibt es Weihnachtsgeld (auch für Pensionäre), das ist aber rechtlich unsicher.

    Ihr in Ba-Wü habt ewig die (nicht kürzbare) höhere Pension (+das höhere Grundgehalt) - dank der Einbeziehung des Weihnachtsgeldes ins Grundgehalt.

    Also: eigentlich ein Grund zum Frohlocken (und nix von wegen 'Sparmaßnahme)

    katta schreibt:

    Zitat

    Gerade die Seminare, bei denen die Schulen sehr weit entfernt liegen (können), haben häufig einen ganztägigen Seminartag, mein Seminar fand an zwei Nachmittagen statt.

    An Seminaren in Ballungsräumen sind auch 3 Seminarnachmittage nicht unüblich (wenn Du Pech hast). In ländlichen Räumen hast Du fast immer einen Seminartag.

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