Beiträge von stranger

    Da ist wahrlich guter Rat teuer (und für diese Formulierung gehen glatt 5 euro ins Phrasenschwein): In meiner Zeit im Rheinland waren wir kurzfristig dem Irrtum verfallen, dass die Schulaufsicht letztlich auch "Kollegen" beherbergt, wir also hier im Zweifel Rat und Hilfestellung erhalten. Leider mussten wir oft feststellen, dass die uns von Seiten der Dezernatsebene sowie der Schulaufsicht angebotenen Hilfestellungen die Zeit nicht wert waren, die ihre so genannten Kompetenzteams in Fortbildungsmaßnahmen verbraten haben. Zudem wurden oft Entscheidungen gegen den Willen und Bescheid des Kollegiums getroffen, außerdem kamen bisweilen doch große Zweifel an der Kenntnis des Schulgesetzes auf höherer Verwaltungsebene auf. Wir haben uns schließlich darauf verständigt, hier nicht weiter zu fragen und damit peinliche Antworten zu provozieren. Ein kompletter Totalausfall war die gewerkschaftliche Personalvertretung in Person der Lehrerratsvorsitzenden, auch dies kann - wie so viele Posten und Pöstchen im Schuldienst - Menschen doch sehr verändern, aber das ist an anderen Einrichtungen sicher anders und hoffentlich nur ein Einzelfall. Am Ende halfen nur private "Seilschaften", den Frust über die doch sehr beschämenden Zustände, daraus resultierend die Hilflosigkeit eines zwischen der Problematik des Klientels und der albernen Borniertheit der Verwaltungsgötter eingeklemmten Berufsstandes, zu kompensieren, und natürlich das Internet, Foren wie dieses, die sehr fix und kompetent den gröbsten Nonsens aufdecken.

    Problematisch wird es erst, wenn sich Lehrerrat und Personalrat in einer Person vereinigen, wenn - wie bei uns - unter dem Siegel der vermeintlichen Vertraulichkeit im Lehrerrat Dinge erörtert werden, die dann bei der nächsten Personalfrage (Einstellung) wieder öffentlich kommuniziert werden und zu Entscheidungen führen, die letztlich nur denjenigen genehm sind, die im Lehrerrat permanent Interna diskutieren. Im erwähnten Thread wurde bereits darauf hingewiesen, dass der Lehrerrat zuallererst der Förderung der eigenen Karriere dient. Dem ist mit der bei uns im Haus geltenden Praxis nichts hinzuzufügen. Schließlich ist es - kein Witz! - absolut üblich, dass eine in Personalunion in Lehrer- und Personalrat tätige Kollegin ungefragt Kollegen per Telefon "berät" und Inhalte dieser "Beratung" zu Beginn der kommenden Woche bei der Schulaufsicht bekannt sind. Und bevor nun jemand den Tipp gibt: Abwählen, logisch... Ist alles ein wenig so wie bei der Wahl zwischen Pest und Cholera.

    Eine Nachprüfung ist in NRW möglich, wenn ein Schüler nicht versetzt wird, weil eine "fünf" zu viel auf dem Zeugnis steht. Dann kann der Schüler sich freiwillig zu einer Nachprüfung in diesem Fach melden.


    Mag sein, dass dies der Wortlaut der Gesetze ist: Im Regierungsbezirk Köln hat sich jedoch die Mode breit gemacht, dass Eltern den verantwortlichen Damen und Herren von der Schulaufsicht auf die Pelle rücken, so dass diese selbst dann Nachprüfungen ansetzen, wenn sie nach den Regelungen der APO SI de facto ausgeschlossen sind. Dass das Kollegium, welches SuS bisweilen Jahre lang unterrichtet hat, dies als wenig hilfreich bei der pädagogischen Arbeit empfindet, interessierte nur am Rande. Wir hatten uns seinerzeit darauf verständigt, im Zweifel also jedem(r) SuS bereits im ersten Anlauf einen Abschluss zu "verpassen", um uns den letzten Akt dieses absurden Theaters zu ersparen.

    [quote]Original von Bear
    Mal kurz nachgefragt: Habt ihr schon das Gespräch gesucht? Vielleicht passiert einiges im Hintergrund, von dem ihr nichts wisst.


    Danke, nett gemeint, ich weiß vor allem Tipps bzgl. der rechtlichen Seite sehr zu schätzen. Tatsächlich läuft einiges im Hintergrund, das ist ja das Problem. Die Schulaufsichtsbehörde weiß - bei aller stets im Munde geführten Vertraulichkeit - bereits am Tag danach Dinge aus kollegialen Aussprachen, die einen Tag zuvor geführt wurden. Die Nachricht, dass sich Kollegen auf Funktionsstellen innerhalb der Schule beworben haben, hat die Vorsitzende des Gremiums veranlasst, ihre Sicht der Dinge bei den Entscheidungsbehörden vorzutragen und vor den Kollegen eindringlich zu warnen. Das Gespräch sucht man jedoch nur ungern mit dieser Art von "IM". Alle Beteiligten haben sich im Stile eines "silent agreement" darauf verständigt, was im Bild der drei Affen bestens dargestellt wird: nix hören, nix sagen, nix sehen. Für die im Haus befindlichen Referendare und Praktikanten mehr als eine bemerkenswerte Lehrstunde.

    Man kennt das Phänomen aus anderem Zusammenhang: Gibt man dem Menschen ein Amt, verfahren sie schnell nach dem schiller'schen Vers: "Ich habe hier bloß ein Amt und keine Meinung!" - Unser so genannter Lehrerrat hat sich recht bald nach seiner Wahl verselbständigt, agiert auf Grundlage der ständigen Nörgeleien einzelner, und da die breite Mehrheit des Kollegiums schweigt, in den kritischen Phasen der Konferenzen behäbig kaut und verdaut, geht so einiges durch, was in jedem Betrieb undenkbar wäre und die Öffentlichkeit sehr belustigen würde, wenn es denn nur publik würde. Beispiel gefällig? Da wird sich an höherer Stelle über Kollegen beschwert, werden Interna an die Schulaufsicht berichtet, werden nachweislich Fakten vedreht und unliebsame Kollegen am Nachmittag in langatmigen und gleichsam inquisitorischen Telefonaten ausgefragt, um die so gewonnenen Eindrücke wieder für die Revierkämpfe tagsdrauf zu verwenden. Frage: Hat jemand Erfahrungen mit der Abwahl eines solchen Gremiums? Gelten hier die auch sonst üblichen Verfahren wie das des Misstrauensvotums?

    Ich war - noch in Köln an einer HS tätig - ein Jahr Mitglied einer sog. "Steuergruppe". Das Ergebnis der Arbeit war einigermaßen deprimierend. Ausgehend von der Theorie, nach der die Steuergruppe "Impulse" zur Schulentwicklung aus dem Kollegium aufnimmt, sie konzeptionell weiterdenkt und dann dem Kollegium zur Diskussion und Entscheidung vorlegt, war es doch recht bald klar, dass wir im Grunde die Anweisungen - wie im Regierungsbezirk Köln üblich - streng "von oben" erhielten und - wie ebenfalls üblich - artig ausführten. Dass unser Kollegium dazu noch (ich sag's mal wohlwollend) "ein gesundes Trägheitsmoment" besaß, kam erschwerend hinzu. Die Aufforderung: "Schreiben'Se doch mal ein Fortbildungskonzept..." konnte uns zusammen mit dem Hinweis: "... aber bis Mittwoch!" auch mal am Freitag erreichen. Hier und jetzt in anderem Umfeld weiß ich, dass es auch anders geht. Die in Köln zur Steuergruppenqualifizierung absolvierten Fortbildungsmaßnahmen waren im Ergebnis so, dass man nach zwei Tagen einen Bierdeckel damit füllen konnte, ohne ihn beidseitig nutzen zu müssen. Schuld daran mag der Umstand sein, dass die im sog. "Kompetenzteam" agierenden Trainer allesamt aus dem eigenen Stall kommen. Bitte nicht weitersagen: Bei Roland Berger klatscht man sich sonst auf die Schenkel. Fazit und einzig logische Konsequenz: Wenn man Mitglied ist - austreten, soll man Mitglied werden: Kopf runter und volle Deckung!

    Möglichkeit 1: die strafrechtliche Verfolgung der Angelegenheit anleiern (BezReg & Schulamt, für die die Sache offenbar eher harmlos ist, sehen hier keine Notwendigkeit)


    Möglichkeit 2: die KollegInnen der Schule, die es geschafft hat, den Typen vor die Tür zu setzen, einladen, um Rat fragen,... womit wieder ein Stück Öffentlichkeit hergestellt wäre


    Möglichkeit 3: die Eltern & Kinder der eigenen Schule ansprechen


    Möglichkeit 4: angesichts der eigenen Fortbeschäftigung in einem Regierungsbezirk, in dem man solche Sachen so behandelt - kündigen


    Ein rechtskräftiges Urteil gibt es nicht, wird es auch nie geben, wenn man dieses Thema so behandelt und denen vertraut, die dienstrechtlich das Sagen haben. Tatsächlich ist der Vorwurf so massiv, dass man die Versetzung aber als Schuldeingeständnis verstehen muss.

    Liebe Leute,


    einigermaßen fassungslos wende ich mich an Euch mit der Bitte um Rat: Habe von einem Fall gehört, von dem, wie ich finde, die Beteiligten notgedrungen und selbstredend auch die Allgemeinheit immer und grundsätzlich mitsamt ihren pädagogischen Grundsätzen selbst betroffen sind: ein Fall, indem eine vorgesetzte Behörde den unzweifelhaft nachgewiesenen sexuellen Missbrauch eines Kollegen an anderer Stelle / Schule dadurch zu regeln sucht, indem sie den Kollegen kurzerhand abordnet. Eine Vorverurteilung ist in diesem Fall ausgeschlossen. Was tun? Ungute Gedanken, was die moralische Integrität der Erfinder solcher "Lösungsstrategien" betrifft, mischen sich mit dem Zorn über das eigene Zögern, hier das eigentlich Richtige zu tun und dabei dienstrechtliche Konsequenzen in Kauf zu nehmen.

    Liebe Sonnenkönigin,


    wenn es in Fragen der Einstellung wenigstens die Zugehörigkeit zu einer Partei wäre, wäre alles im Lot. Es reicht (und, ungelogen die Hand drauf!) bereits, wenn die Kandidatin mit dem Sohn des Orthopäden des Personalrates liiert ist. Es ist, wie es ist, zum Heulen oder Lachen. Ich habe mich für letzeres entschieden und mich abgefunden, zähle die Wochen wie die Jahre und spare mir die letzten drei Gramm Idealismus fürs Private.

    Danke, wir haben dies so befürchtet. Konkret geht es um Konzepte zur "Individuellen Förderung" oder dem Vertretungsplan. Ersteres haben wir heute in einer halben Stunde gebacken. Aber das ist im Grunde wurscht, geht es doch eigentlich um eben dieses "Zerreden". Wer hier die höchste Evolutionsstufe erreicht, wird entweder hauptamtlicher "Konzeptionator", drückt sich also fortan nur noch in F3-Textbausteinen aus, oder wird ins Kompetenzteam berufen.

    Liebe Leute, wir sind nach der ohnehin merkwürdigen Veranstaltung, die man amtsintern "QA" nennt und bei deren Explikation sich die Leute von Roland Berger sicher auf die Schenkel schlagen würden, nun auch noch von einem sog. "Kompetenzteam" heimgesucht worden. Nach den ersten Kontakten wurde schnell klar, dass das - vorsichtig formuliert - eine mindestens ebenso zweifelhafte Angelegenheit ist. Den "kompetenten" Rat, die Dinge und Konzepte doch mal zu "googeln", haben wir als vorläufigen Höhepunkt zu den Akten genommen. Verschriftlicht und zu dem täglich wachsenden Aktenberg mit eben diesen zusammengegoogelten Konzepten einverleibt wird neuerdings alles. Sagt bitte, dass ihr andere Erfahrungen habt! Unsere monierten Konzepte sind zwar in der Praxis bestens bewährt und stammen aus dem gedanklichen Fundus einiger süddeutscher Eliteschulen, sind aber den Entscheidungsträgern nicht genügend durchdacht.

    Nein, die Schule entscheidet nicht nur nicht vollkommen alleine, sondern im Grunde genommen gar nicht. Hier in der Domstadt werden diese Fragen ähnlich wie zur Kaiserzeit durch Gunst, Erbpacht oder Gefolgschaftsbünde gelöst. Die Reihe der unliebsamen Kandidaten, die weder konfessionell noch politisch genehm sind, wird durch sog. "Auswahlgespräche" vorzeitig eingeschüchtert, die gewünschten Kandidaten Monate vor der Ausschreibung instruiert, engagierte Nachwuchsleute künstlich ausgebremst. Man mag das dem sprichwörtlichen "Kölschen Klüngel" zuschreiben, der nur denen, die nicht in einem solchen Regierungsbezirk arbeiten müssen, spaßig vorkommt, man mag das mit Seilschaften vergleichen, die an anderer Stelle sicher auch effektiv sein mögen. Die Schar derer, die sich angesichts solcher Zustände bereits Jahrzehnte vor der eigentlichen Pensionierung in die "Innere Emigration" begeben und nur in dem Maß Dienst nach Vorschrift leisten, dass man ihnen nicht Arbeitsverweigerung vorwerfen kann, wächst täglich. Und die Liste der Ausschreibungen für A12 plus Zulage und ggf. A13 je nach Haushaltslage wird ebenso länger, wenn man weiß, dass die Haushaltslage seit Jahrzehnten so beschissen ist, dass hier mittlerweile die Fenster nur noch von außen geputzt werden.

    Sparen an der Bildung...? Ich bin dafür! Mein Vorschlag: In der Schulverwaltung der Stadt Köln sind diverse Entscheidungsträger, deren Unkenntnis die tatsächlichen Verhältnisse im eigentlichen Dienst betreffend mittlerweile kaum noch zu ertragen ist. QA z.B. ist so, wie es hier praktiziert wird, auch eher eine Comedy-Veranstaltung und ebenso verzichtbar. Wie sagt der Kölner: Fott damet! CAS..., habe gelesen, dass die Domstadt 1,3 Mio. Euro für Geräte ausgegeben haben will, deren Verbleib meistenteils ungeklärt ist. In unserer Einrichtung sind die falschen Leitungen in den Schulhof einbetoniert worden. einen Tag danach stand der Elektriker auf dem Hof und raufte sich die Haare. Die Reihe lässt sich beliebig fortsetzen, eine Anekdote lustiger als die andere. Geld ist in rauhen Mengen vorhanden, auch wenn die Domstadt die Fenster öffentlicher Gebäude inzwischen aus Kostengründen nur noch von außen putzen lässt (Anm.: kein Witz!).

    Liebe Neu-Aachener,
    man mag euch den Spaß an der Freud nicht heute schon nehmen, aber dieses Orga-Chaos in AC ist nicht gekünstelt, sondern authentisch, die ungepflegte Homepage nur die Spitze eines Eisbergs, der im Innersten aus Desorganisation, "kreativem" Umgang mit der Prüfungsordnung und - last, but not least - einem Ausläufer des rheinischen Nepotismus besteht. Tipp: Neben einer gehörigen Portion Humor, ohne den dieser Laden kaum zu ertragen ist, immer auch einen Blick in die rechtlichen Bestimmungen werfen, um den hier fast obligatorischen Widerspruchsweg gut gerüstet anzutreten. Wie an anderer Stelle von anderen oft betont: SINN i. S. einer fachgerechten und praktikablen Vorbereitung auf den Dienst und Referendariat haben nicht unbedingt etwas miteinander zu tun. Hier in AC ist es besonders komisch.

    Geht nicht gibt'S nicht. Zumindest hier in der Domstadt. Wer mit dem Personalrat "gut knickern" kann, einen kennt, der einen kennt, der darf auch als "Primat" (nix für ungut...) an einer HS unterrichten. Inhaltlich ist zwischen einer guten Klasse 4 und einer mittelmäßigen HS-Klasse 7 sicher kaum ein Unterschied. Wie gesagt, hier bei uns ist alles "Verhandlungssache", man mag es kaum laut sagen, aber der Klüngel wächst und gedeiht vorzüglich. Was Sinn macht, ist wie immer eine ganz andere Frage. Und selbst in Zeiten von QA wird leider auch nach diesen Einstellungsmodalitäten kaum gefragt, was wiederum ein bedenkliches Licht auf die armen Lichter von QA wirft.

    Wir haben sie hinter uns, die sagenumwobene "QA", Lustig war's. Und anstrengend. So viele bunte, wenngleich auch inhaltsleere Aktenordner aufgestellt, so viele Konzepte aus dem Netz kopiert,... da, wo unsere Schule richtig bescheiden ist, bekommen wir volle Punkte. Da, wo wir tadellos arbeiten und grandiose Erfolge feiern, fehlt das "systemische Konzept" und ergo auch die gute Bewertung. Keine 20 Minuten nach der letzten "Begehung" (durch eine Primarstufen-Kollegin!) folgt die Auswertung und Präsentation. Die Leute bei Roland Berger werden sich auf die Schenkel schlagen. Fremdschämen ist nicht des Lehrers Stärke. Hier ist es angesagt. Und Zuhören ist offenbar nicht die Stärke der Kommission, aber da haben wir ja als Hauptschule unsere ganz eigenen Erfahrungen. Mein Tipp an alle, die noch kommen: Bloß nicht ernst nehmen. Und ja viel Stationenlernen machen. Auch Freitag in der 6. Stunde in der aus 28 pubertierenden Türstehern zusammengesetzten 9C. Sie werden euch die Stationen um den Hals wickeln. Wie gesagt: Lustig war's. Da, wo edle Einfalt Großes mimt, entsteht echte Komik. War nie ein Erich-Ribbeck-Fan, aber hier hat er Recht: "Konzepte sind Kokolores!".

    QA ist da! Und, was soll man sagen: Es ist noch weit dümmer, als ohnehin zu befürchten war. Inquisitorische Fragen ohne echte Antwortalternativen, die allein darauf zielen, vermeintliche Widersprüche in einer ohnehin als Notgemeinschaft fungierenden Anstalt aufzudecken (wer das in den Hauptschulen nicht mitbekommen hat, dem hilft auch keine QA!), ein Fragenkatalog, platter als der platteste Partnerschaftsquiz der letzten "Bunte", ein erschreckendes Maß an Unkenntnis, was die eigentlichen Gegebenheiten (vor allem die auf Schülerseite) betrifft, dazu eine Arroganz der amtlichen PrüferInnen, die man vor dem Hintergrund des oben Gesagten nur komisch nennen kann. Der gespielte Witz: Drei Tanten und ein schickes Notebook machen noch keine Qualität. Dass wir uns zu all den Problemen, die wir unbestritten haben, auch noch solche Kapriolen leisten, ist einigermaßen bemerkenswert. Witzigkeit kennt keine Grenzen! Liebe Kolleginnen und Kollegen: Wer sich darauf ernsthaft vorbereitet, ist selber Schuld. Mund abputzen und weiter.

    Bei uns (HS, Köln) steht im September die QA an und wir freuen uns alle ganz doll auf dieses absurde Theater. Kann es denn sein, dass die meistensteils schulfremden Analysten nicht mitbekommen, was man sich hinter ihrem Rücken über den Kappes erzählt? Hört man sich landauf, landab um, so gibt es vom Mittelstand bis in die Hochfinanz keinen Betrieb, der von ein paar abgehalfterten Freizeitmentoren bewertet wird. "Quälität kommt von quälen!" (Felix Magath), ganz sicher aber nicht davon, dass man drei Tage ein paar Oberstudienräte mit Kaffee und Keksen bewirtet und sich am Ende kollegial auf die Schenkel schlägt. Meine Lerngruppenbeschreibung liegt jedenfalls bereit. Falls mir da jemand veritable Tipps zum guten Unterricht geben will, so mag er erst einmal einen Blick auf die fehlenden Bildungsvoraussetzungen unserer Hauptschüler sowie die desolate Situation der Kölner LB-Schulen werfen.

    Das ist ein weites Feld, wahrlich. Bin AKO an unserer Schule, schockiert vom dem, was "meine Ref's" so alles aus der seminaristischen Wundertüte zaubern, um methodische Feuerwerke abzubrennen. Merke, wie mir beim Nachdenken darüber genau jene "Gnade der frühen Geburt" (und die, den Mist bereits hinter sich zu haben) in den Sinn kommt, die den Neueinsteigern nicht hilft. Das Referendariat folgt einer strengen Dramaturgie. Nach der netten Eröffnung mit all ihren idealistischen Einstiegsrunden folgt die Phase der konsequenten Destruktion: Man will den jungen Leuten zeigen, was 35 Dienstjahre alles können, nicht merkend, dass man in der Regel an den SuS vorbeimonologisiert. Letztlich folgt, um den eigenen Anteil am glücklichen Gelingen der Ausbildung zu betonen, ein milder Abschluss, welcher die einen zu Tränen rührt und zu ewiger Dankbarkeit verpflichtet. Fakt ist, dass an vielen Seminaren schlechterdings kaum ausgebildet wird (Beispiel: Studienseminar AC, dort sollte man einmal eine Seminarsitzung mitschneiden). Ebenso steht fest, dass der eine Entwurf heute gefeiert und morgen vernichtend bewertet werden kann. Ein sehr komplexes Feld. Ich orientiere mich an den Lehrerinnen und Lehrern, die in meiner eigenen Schulzeit prägend waren. Der Lehrerberuf ist kein Hexenwerk. In der Regel wird dies jedoch kaum ein Lehrer zugeben.

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