Beiträge von Erika

    Hallo,


    das habe ich doch gesagt, es sind Entwicklungsstörungen. Die Krabbelphase ist sehr bedeutsam. Vielleicht lest Ihr doch einmal etwas über kindliche Entwicklung, z. B. http://legasthenie.at/aln22/page12.html noch besser das Buch von Dorothea Beigel "Flügel und Wurzeln".


    Immer mehr Kinder sind betroffen, es geht längst nicht mehr um Ausnahmen!!!


    Unter www.INPP.de wird demnächst ein Forum eröffnet. Hier geht es um die Auswirkungen der sehr bedeutsamen frühkindlichen Reflexe, die u.a. auch die Krabbelphase verhindern oder erschweren können.


    Schöne Grüße
    Erika

    Hallo,


    Starmi, so wie du dich anhörst, bist du der Meinung, dass es schon immer langsame, faule, schlampige, freche, ängstliche und aggressive Kinder gegeben hat und man es eben einfach so hinnehmen muss oder die "Besonderheiten" mit erzieherischen Maßnahmen manchmal mehr oder weniger in den Griff bekommen kann.


    Früher gab es keine Erklärungen dafür und keine Hilfen. Die Welt hat sich weiter gedreht. Heute ist die Wissenschaft , insbesondere auf dem Gebiet der Hirnforschung / neurophysiologischen Entwicklung zum Glück in der Lage, die Ursachen benennen zu können und vor allen Dingen Hilfe anzubieten.


    Mein Sohn (10 J., 4. Klasse) ist ein ganz normales Kind. In der 1. Klasse erhileten wir von der Lehrerin zunächst die Meldung, dass alles ok. sei. Zum Ende der 1. Klasse war er plötzlich "sehr verhaltensauffällig". Er war zu langsam (Beim Schreiben und Umziehen zum Sport, machte angeblich eigenwillig falsche Übungen beim Sport, war leicht abzulenken, konnte manchmal sein Wissen nicht zu Papier bringen, redete ständig dazwischen und konnte nicht abwarten, Anweisungen befolgte er erst nach mehreren Ermahnungen, gab freche Antworten, hatte öfter Streit mit Mitschülern oder lachte sie aus. Da er jedoch für sehr intelligent gehalten wurde und für die Lehrer eigentlich ein "normales Kind war", kamen die Lehrer zu dem Ergebnis: "Er kann ja, wenn er will". Er war für die Lehrer auch kein typisches sogenanntes ADS-Kind, dafür brachte er zu gute Ergebnisse.


    Ich ließ ihn testen mit dem Ergebnis: stark verlangsamte Wahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung. Trotz mehrerer Gespräche mit den Lehrern und Weitergabe entsprechender Fachinformationen versuchten diese, die Auffälligkeiten meines Sohnes mit erzieherischen Maßnahmen zu ändern. Das ging natürlich völlig in die Hose, denn organische Probleme (wie gesagt, eigentlich für die meisten Menschen ein ganz normales, sogar intelligentes Kind!) kann man unmöglich mit erzieherischen Maßnahmen ändern!!!


    Er wurde von den Lehrern bloßgestellt, vor die Tür geschickt, bekam rote Karten ausgehändigt usw.. Trotz meiner wirklich umfangreichen Informationen waren sie scheinbar immer noch der Meinung: "Er kann ja, wenn er will". Irgendwann waren sich die Lehrer einig, dass mein Sohn ein unmögliches Sozialverhalten hätte. Meine Fachinformationen wurden jedoch nicht an die anderen beteiligten Lehrer weitergegeben. Allmählich übertrugen sich die Abneigungen der Lehrer gegen meinen Sohn auch auf die Mitschüler.


    Ich denke, Cecilia kennt sich einige Kinder, denen es ähnlich ergangen ist.


    Zum Anfang der 3. Klasse war mein Sohn psychisch am Ende. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihn in eine andere Schule umzuschulen. Inzwischen hatten wir dann eine INPP-Therapie begonnen, nachdem ich zig Bücher und im Internet gelesen hatte. Seine verlangsamte Wahrnehmung war mir eigentlich schon früher aufgefallen, jedoch waren die Kinderärzte jeweils der Meinung, dass alles o.k. sei. Auch andere Mütter versuchten immer, mir die Auffälligkeiten meines Sohnes auszureden.


    Ich habe inzwischen 11 Seiten Erfahrungsbericht an die Landes- und Bundesregierung, Schulrat und sonstige geschickt, da ich davon überzeugt bin, dass Lehrer nicht die Aus- und Fortbildung haben, die sie benötigen, um richtig mit den Kindern umgehen zu können.


    Seit mehr als einem Jahr geht mein Sohn nun in die neue Schule. Anfangs war er auch dort auffällig und die Lehrerin sprach von Ritalin und Verhaltenstherapie.


    Jetzt nach Schulwechsel und 15 Monaten INPP-Therapie ist keine Rede mehr davon. Er hat sich sehr zum Positiven geändert, ist aufmerksam, konzentriert, schnell genug, redet nicht mehr (oder fast) dazwischen und von unmöglichem Sozialverhalten spricht keiner mehr. Mein Sohn ist wieder ein glückliches Kind geworden.


    Übrigens ist mein Sohn inzwischen froh, dass er eine Mutter hat, die sich um ihn kümmert. Er weiß, dass es immer mehr Kinder gibt, die gleiche Probleme haben, doch leider wenige Kinder von ihren Müttern entsprechend gefördert werden.


    Ich kann nur allen Eltern und Lehrern raten, sich zu informieren. Auch "ganz normale Kinder" können organische Störungen haben. Finnland hat es schon längst erkannt, deshalb erhalten die Kinder dort eine entsprechende neurophysiologische Förderung. Im Schulamt in Wetzlar ist man auch scheinbar schon weiter, als im übrigen Deutschland. Dort gibt es die Abteilung Anke, s. http://ankewz.bei.t-online.de. Die Leiterin Frau Dorothea Beigel hat das Buch "Flügel und Wurzeln" geschrieben. Sie hat erkannt, dass allein durch unsere schnelllebige, technisierte Welt Lücken entstanden sind, die gefüllt werden müssen. Das Buch kann ich allen nur empfehlen. Ebenso die Seite http://www.inpp.de.


    Schöne Grüße
    Erika


    P.S. Bitte eventuelle Fehler verzeihen, aber ich muss jetzt ins Bett.

    Hallo Starmi,


    es gibt viele Kinder (davon 80 % Jungen), mehr als Ihr denkt, die auffällig sind: Sie haben Probleme mit der Konzentration und Aufmerksamkeit, sind langsam, haben eine schlechte Handschrift, Abschreib- und Rechtschreibprobleme, halten den Stift unüblich und/oder mit starkem Stiftdruck, haben motorische Defizite, zeigen motorische Unruhe, sind impulsiv, ängstlich oder aggressiv, reden ständig dazwischen usw...


    Die Lehrer können es sicher bestätigen, dass es in jeder Klasse mehrere Kinder gibt, alle sind individuell verschieden.


    Ich glaube nicht, dass das Antrainieren eines Zeitgefühls, wenn es auch ansatzweise manchmal hilft (habe ich auch schon versucht, und manchmal klappt es auch, oft aber auch nicht) die Lösung für die Probleme der Kinder ist. Sie stecken noch in frühkindlichen Reflexen, die ihr Denken und Handeln enorm stören. (nochmals s. www. inpp.de).


    Es lohnt sich bestimmt, sich die Zeit zu nehmen und dort einmal hereinzuschauen.


    Warum übergeht Ihr hier meinen Hinweis auf INPP? Auch kritischen Bemerkungen gegenüber bin ich offen.


    Einen schönen Abend noch!
    Erika

    Hallo,


    ich glaube auch, dass der Erfolg der Finnen daran liegt, dass sie ein anderes Verständnis für die Individualität der Schüler haben. Dazu gehört insbesondere ein fundiertes Wissen über die neurophysiologische Entwicklung der Kinder. Dadurch sind sie in der Lage zu verstehen, warum einzelne Kinder z.B. langsamer und unaufmerksamer sind, Probleme beim Abschreiben und mit der Rechtschreibung haben, den Stift ungeschickt halten, eine schlechte Schrift haben oder nicht rechnen können. In Finnland gibt es Speziallehrer, die für die entsprechende neurophysiologische Förderung verantwortlich sind. Fast jedes Kind kommt im Laufe seiner Schulzeit für kürzere oder längere Zeit in den Genuss einer derartigen Förderung.


    Ist doch klar , dass Finnland PISA-Spitzenreiter geworden ist.

    Die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems würde doch bei uns überhaupt nichts bringen. Der Schlag kann sogar nach hinten losgehen, wenn die Kinder jahrelang ohne Förderung durchgeschleppt werden. Auch ohne Zensuren merken sie doch, dass sie nicht der Norm entsprechen.


    Cecilia, ich bin neugierig. Machst du so etwas wie Lerntherapie, Legasthenietraining, Nachhilfe, Aufmerksamkeitstraining, Verhaltenstherapie?


    Schöne Grüße
    Erika

    Hallo Cecilia.


    wenn du keine Lehrerin bist, was ist dein Interesse an diesem Forum?


    Prof. Hüther hat Recht. In die Richtung geht auch das sehr bekannte Buch "Lernen" von Manfred Spitzer.


    Trotzdem gibt es zusätzlich Lern- und Verhaltensstörungen, die u.a. ein Zeichen unserer schnelllebigen, technisierten und bewegungsarmen Zeit sind.


    So ein Beispiel wie deines mit den Tieren, die auf einen Baum klettern sollen, habe ich auch: "Das Konzept individueller Unterschiede" (s. http://www.legasthenie.at/aln22/page15.html)


    Schöne Grüße
    Erika

    Danke Cecilia, genau das ist meine Meinung.


    Die armen Kinder tun mir wirklich leid, sie können einiges nicht beeinflussen, weil hier Entwicklungsstörungen vorliegen. Diese Störungen werden leider jedoch von den Lehrern nicht erkannt (weil sie nicht die entsprechende Aus- bzw. Fortbildung erhalten) und ganz schnell werden aus den Kindern dann die "Monster" gemacht, die ein schlechtes Verhalten an den Tag legen und manchmal sogar gewalttätig werden.


    Gruß Erika

    Du kannst das Kind doch nicht dafür bestrafen, dass es langsam ist. Es gibt doch Gründe, dass es nicht schneller sein kann oder glaubst du, dass es dem Kind Spaß macht, länger in der Schule zu bleiben oder alles zu Hause nachzuholen?


    Mit diesen "Strafen" wird doch jedes Kind demotiviert und hat ganz schnell genug von der Schule. Jedes Kind will von Natur aus lernen. Wenn es dabei Probleme hat, dann gibt es Gründe. Kein Kind ist von Natur aus faul, frech oder schlampig.


    Mein Sohn gehörte auch zu den Langsamen, Unkonzentrierten und "Du kannst ja, wenn du willst"-Schülern.


    Da die Lehrer ihn nicht verstanden haben, wurde er schnell zum "Kind mit schlechtem Sozialverhalten" abgestempelt.


    Ich habe dafür gesorgt, dass er die Schule gewechselt hat und eine INPP-Therapie (s. [URL=http://www.inpp.de,]http://www.inpp.de,[/URL] http://ankewz.bei.t-online.de und http://www.legasthenie.at/aln22/page12.html) macht. Jetzt ist er nicht mehr langsam, konzentrierter und von schlechtem Sozialverhalten ist nicht mehr die Rede.


    Das Buch "Flügel und Wurzeln" von Dorothea Beigel möchte ich allen Lehrern ans Herz legen.


    Schöne Grüße
    Erika

    Die Polizei weiß sicher nicht, wo die Ursachen für das aggressive Verhalten und das schlechte Selbstbewusstsein der Jungen liegen.


    An den "Wurzeln" muss die Hilfe ansetzen, nicht an den Symptomen. Siehe [URL=http://www.inpp.de/download/Beitrag%20praxis%20ergotherapie.pdf,]http://www.inpp.de/download/Be…praxis%20ergotherapie.pdf,[/URL] insbesondere ab Seite 5 die Ausführungen zum Moro-Reflex.


    Bei den aggressiven Kindern und denen, die ein schlechtes Selbstbewusstsein haben, werden dir sicher noch andere Auffälligkeiten ins Auge springen, wenn du ein bisschen bei www.inpp.de oder auch http://ankewz.bei.t-online.de geblättert hast.


    Schöne Grüße
    Erika 8o

    Hallo,
    ebenso wie die Lernstörungen nehmen auch Verhaltensauffälligkeiten (besonders bei Jungen) rapide zu. Das dürften inzwischen alle Lehrer bemerkt haben, die schon etwas mehr Berufserfahrung haben.


    Es sind Entwicklungsstörungen, insbesondere die Auswirkungen von frühkindlichen Reflexen. Wie schon an anderer Stelle in diesem Forum möchte ich dir nochmals die Bücher "Greifen und Begreifen" und "Flügel und Wurzeln" empfehlen. Die Autorin von "Flügel und Wurzeln" ist u. a. eine erfahrene Lehrerin, Motopädagogin, Legasthenietrainerin und leitet seit 1998 im staatlichen Schulamtsbezirk Wetzlar die Abteilung für neurophysiologische Entwicklung. Das Buch gibt auch viele Tipps für Lehrer zur Unterstützung der Kinder. Schau doch einmal bei http://ankewz.bei.t-online.de ´rein. Hier gibt es auch eine Grafik, aus der hervorgeht, dass ein hoher Prozentsatz der Kinder wegen Verhaltensauffälligkeiten dort gefördert wird, und zwar erfolgreich!!! Sonst würde die Abteilung Anke wahrscheinlich auch nicht mehr existieren.


    Weitere Informationen gibt es unter www.inpp.de. Ich habe auch noch einen Vortrag von Frau Beigel. Allerdings ist das Buch wesentlich aussagefähiger.


    Es ist wichtig, an den "Wurzeln" anzusetzen und nicht an den Symptomen. Mit rein erzieherischen Maßnahmen kannst du bei Kindern, die noch in den frühkindlichen Reflexen (diese werden vom Gehirnstamm ohne Kontrollmöglichkeit ausgelöst) feststecken, kaum etwas erreichen.


    Es ist wirklich kein Humbuk, nur weil es in Deutschland noch ziemlich unbekannt ist!!!


    Einen schönen Abend noch!


    Erika

    Hallo alle hier,


    als betroffene Mutter eines 10-jährigen Sohnes, der sehr erfolgreich seit ca. 15 Monaten eine INPP-Therapie macht, kann ich ebenfalls die von Laempel genannten Bücher allen Eltern (am besten schon vor der Geburt) und Lehrern unbedingt empfehlen. Besonders das Buch von Dorothea Beigel (u.a. erfahrene Lehrerin, Motopädagogin und diplomierte Legasthenietrainerin, seit 1998 Leiterin der Abteilung für neurophysiologische Entwicklungsförderung im staatlichen Schulamt Wetzlar (s. http://.bei.t-online.de) dürfte Lehrer vielleicht eher überzeugen. Die Förderung bei Frau Beigel erfolgt nach dem Ansatz von Sally Goddard, Autorin des Buches „Greifen und Begreifen“.


    Die Bücher geben sehr logisch und nachvollziehbar einen Überblick über die kindliche Entwicklung, die Funktion eines Gehirns und den sehr bedeutsamen Zusammenhang mit den frühkindlichen Reflexen.


    Lernen findet im Gehirn statt, jedoch das Transportmittel ist der Körper. Bereits die pränatale Gehirnentwicklung wird zu einem großen Teil durch Reflexe gesteuerte Motorik bestimmt. Auch eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit durch ein nicht selten vorkommendes! Kiss-Syndrom (s. www.kiss-kid.de ) wird als Ursache für Störungen im Reflexsystem vermutet. Es gibt zahlreiche Gründe und Faktoren, die dabei mitspielen. Allein unsere veränderte technisierte und bewegungsarme Welt hat Lücken entstehen lassen, die gefüllt werden müssen (wie Frau Beigel schreibt).


    Eine vollständige Ausreifung der einzelnen Reflexe in chronologischer Abfolge ist ebenso wichtig wie eine anschließende Hemmung bzw. Transformation in Halte- und Stellreflexe. Erfolgt die Ausreifung der Reflexe nicht vollständig, so kann die weitere Entwicklung zwar fortschreiten, aber auf einem unsicheren Fundament. Wird z. B. der ATNR nicht rechtzeitig gehemmt, verhindert oder stört er die Entwicklungsstufe des Krabbelns (Phasen des alternierenden Kriechens und Krabbelns sind für den Prozess der sensorischen Integration und für die Myelinisierung der Nervenfasern bedeutend). Er hat gravierende Auswirkungen: u.a. spiegelbildliches Lesen und Schreiben, Verdrehen und Auslassen von Buchstaben, schlechte Schrift, usw. (s. http://legasthenie.at/aln22/page12.html).


    Auch haben frühkindliche Reflexe große Auswirkungen auf das Verhalten eines Kindes. Vermutlich stecken alle Ihre Kinder, die Sie oder die Ärzte mit dem Sammelbegriff ADS versehen noch im Moro-Reflex fest
    (s. http://www.inpp.de/download/Be…praxis%20ergotherapie.pdf).

    Herkömmliche Bewegungsprogramme im Bereich der Physio, Ergotherapie usw. erzielen zwar eine Hemmung einzelner Reflexe, jedoch nicht die ebenso bedeutsame Ausreifung. Der sehr bedeutsame Moro-Reflex findet gar keine oder kaum Beachtung. Deshalb kann gesagt werden, dass eine INPP-Therapie quasi eine Stufe darunter beginnt. Das Gehirn erhält sozusagen eine zweite Chance zur Nachreifung.


    Ich habe gehört, dass neue Behandlungsansätze in der Regel 30 Jahre brauchen, um anerkannt zu werden. Der Behandlungsansatz von Sally Goddard hat erst 10 – 12 Jahre hinter sich. Machen Sie sich schlau und helfen sie mit, dass die Anzahl der lern- und verhaltensgestörten Kinder nicht noch größer wird.


    Alle Schulämter brauchen eine Abteilung für neurophysiologische Entwicklungsförderung. M.E. ist Schweden übrigens PISA-Spitzenreiter geworden, weil dort die neurophysiologische Entwicklungsförderung bereits frühzeitig einen ganz anderen Stellenwert als bei uns hat.


    Schöne Grüße
    Erika

Werbung