Beiträge von magister999

    Bei den Gymnasien läuft das so: Wenn Du das Stellenangebot nicht innerhalb der gesetzten Frist annimmst, erhält der nächstplatzierte Bewerber auf der Rankingliste das Angebot. Aufgrund der augenblicklichen großen Zahl an Bewerbern stehen für viele Stellen mehrere geeignete Bewerber bereit. - Genau diese Erfahrung habe ich in den letzten Tagen an meiner Schule gemacht.

    Wenn Du tatsächlich noch weitere Bedenkzeit brauchst, solltest Du so schnell wie möglich mit dem Einstelungsreferenten des Regierungspräsidiums telefonieren, der Dir das Einstellungsangebot geschickt hat.

    Leider scheinst Du mehreres völlig falsch verstanden zu haben. Meine erste Antwort auf Deine Anfrage wurde angeregt durch folgende Beobachtungen:

    Du behauptest, die Fächerkombination Deutsch und Englisch studiert zu haben.

    Angesichts Deiner zahlreichen elementaren Fehler in den Bereichen Ausdruck, Grammatik und Zeichensetzung darfst Du Dich nicht wundern, dass ich Dir kein Wort glaube. Mit der hier gezeigten Deutschperformanz hast Du keine erste Staatsarbeit an einer deutschen Hochschule geschafft, und Referendar bist Du auch nicht. Ein Lehrer, insbesondere einer der sprachlichen Fächer, muss seine Muttersprache in hinreichendem Maß beherrschen.

    Deine Aussagen zum Thema Deiner schriftlichen Arbeit im Referendariat changieren zwischen diffus und konfus.

    Das alles hat nichts mit der von Dir formulierten "Würdigkeit" [sic!] zu tun, und was hier "schnippisch" oder "herablassend" sein soll, erschließt sich mir nicht.

    Bei derart kompetenzfreien Beiträgen wie dem obigen wundert mich nicht mehr, dass die Qualität der Lehrerausbildung in manchen Bundesländern - und damit die Schulqualität - als stark verbesserungswürdig angesehen wird.

    Hallo Christina,

    die Übersicht der Uni HD bezieht sich aber auf die alte Prüfungsordnung. Dass in der neuen Prüfungsordnung "Politikwissenschaft/Wirtschaftswissenschaft" steht, wusste ich nicht. In der alten LPO war nur von "Politikwissenschaft" die Rede.

    Zur Sicherheit würde ich beim Landeslehrerprüfungsamt anrufen.

    In Nordrhein-Westfalen kenne ich mich, verwandtschaftlich bedingt, nur oberflächlich aus. Wärst Du in Baden-Württemberg, hätte ich Dir aus langer eigener Erfahrung als Schulleiter den gutgemeinten, wiewohl harten Rat gegeben: Wenn Du so wenig Ahnung hast, solltest Du Deine derzeitigen Gedanken bezüglich einer Bewerbung in eine Leitungsfunktion als unrealisierbar abhaken. Wer ohne langfristige Vorbereitung meint, dass er auch Schulleitung kann, kann nur scheitern.

    Die Antwort ist einfach: Der Stellenwert des ersten Examens darf nicht unterschätzt werden.

    Es ist zwar richtig, dass es in Baden-Württemberg keinen numerus clausus für das Referendariat gibt, aber die Gesamtnoten des ersten und zweiten Examens werden addiert und mit 20 multipliziert. Das Ergebnis ist die Leistungsziffer.

    Diese spielt die neben räumlicher Flexibilität in Bezug auf den Einsatzort die entscheidende Rolle bei der Einstellung.

    Es sollte jedem klar sein, dass die Zahl der Lehramtsstudenten zurzeit deutlich größer ist als die Zahl der verfügbaren Stellen. Es wird also auch in Zukunft auf eine Bestenauslese hinauslaufen.

    Auch bei der jetzigen Einstellungsrunde (wenigstens in meiner Schulart) ist die Leistungsziffer von großer Wichtigkeit.

    Ich halte es nicht für richtig, dass Du so kurz vor dem Abschluss über einen Wechsel nachdenkst. Prüfungsangst ist ein bekanntes Problem, für das es durchaus Lösungen gibt.

    Den ersten Schritt hast Du damit getan, dass Du Dir diese Angst selbst eingestehst.

    Der nächste Schritt muss sein: Geh zu einem vernünftigen Psychologen (an jeder Uni git es psychologische Beratungsstellen, die Fachleute vermitteln können) und erarbeite mit ihm einen Strategieplan.

    Ebenso wichtig: Geh in die Sprechstunde Deiner Prüfer, sprich mit ihnen die Prüfungsthemen durch, sprich Deine Ängste an und verständige Dich mit ihnen über die zu beherrschende Sekundärliteratur.

    Der Psychologe wird Dir beibringen, dass ein realistischer Zeit- und Arbeitsplan, verbunden mit Autosuggestion (z.B. "Dieses Texte/Sekundärliteratur habe ich gelesen und verstanden. Der Prof hat genau dasselbe gelesen, also können wir uns darüber unterhalten. Mehr will er von mir nicht wissen.") ein erprobtes Erfolgsrezept sein kann.

    Lass Dir Mut machen. Auch andere haben vor Dir schon Prüfungsangst gehabt und sie mit fachmännischer Hilfe überwunden. Es wäre völlig falsch, jetzt den Kopf in den Sand zu stecken.

    Zur Zeit läuft das Hauptausschreibungsverfahren (Ende am 07.04.2011).

    Das Ganze läuft online über folgenden LinK

    http://www.lehrer-online-bw.de/servlet/PB/men…ml?ROOT=1111879

    Wenn Du am Verfahren teilnehmen möchtest, brauchst Du folgende Unterlagen:

    Für Bewerber, die unbefristet im Schuldienst eines anderen Bundeslandes sind:

    - Aufnahmebestätigung in die Bewerberliste
    - Nachweis der geforderten Qualifikationen
    - Lebenslauf
    - Kopie Zeugnis 1. Lehramtsprüfung
    - Kopie Zeugnis 2. Lehramtsprüfung / Laufbahnprüfung
    - Kopie letzte dienstliche Beurteilung
    - Freigabeerklärung der abgebenden Behörde / Kündigungsnachweis

    Die beiden letzten Punkte entfallen für Altbewerber mit 2. Lehramtsprüfung, die nicht im Schuldienst sind.

    Ob Du mit Deiner persönlichen Laufbahn die Aufnahme in die Bewerberliste schaffst oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Ich würde an Deiner Stelle den Einstellungsreferenten des Dir nächstgelegenen Regierungspräsidiums (vermutlich Karlsruhe; Adressen im Internet) anrufen; der kann Dir verbindlich Auskunft geben.

    Ein "Refendariat" gibt es in keinem deutschen Bundesland.

    Wenn Du tatsächlich kurz vor dem Examen stehst, hast Du doch sicherlich schon oft mit Kommilitonen darüber gesprochen, wie es danach weitergeht und wo man sich bewirbt. In manchen Bundesländern gibt es z. B. einen Numerus Clausus für das Referendariat, in anderen jedoch nicht.

    Bei google findest Du jede Menge Hinweise.

    Früher war der DUDEN nach Selbstaussage "maßgeblich in allen Zweifelsfällen". Dieses Monopol hat er durch die sogenannte Rechtschreibreform verloren. Er lässt in vielen Fällen Varianten zu und gilt sowieso nur für Schulen und Ämter. Zeitungen und Buchverlage kultivieren ihre eigene Hausrechtschreibung.

    In vielen gesellschaftlichen Bereichen ist die gleiche Entwicklung wie in der Rechtschreibung zu beobachten:

    Sie verläuft von der Normenobservanz über die Normentoleranz hin zur Normenignoranz.

    Zitat

    Original von Sinistra

    wow.,.. bei uns sind Oberstudienräte schon was ziemlich exotisches ;)

    Automatische Beförderungen gibt es in Baden-Württemberg schon seit vielen Jahren nicht mehr.

    Und neuerdings ist die Vergleichbarkeit zwischen den einzelnen Bundesländern noch weniger gegeben als vorher. Als Folge der Föderalismusreform hat der Bund nur noch das Beamtenstrukturgesetz vorgegeben; die 16 Bundesländer haben daraus 16 verschiedene Landesbeamtengesetze gemacht. Bei uns nennt sich das "Dienstrechtsreform", und es wird noch ziemlich lange dauern, bis man in allen Details durchblicken kann, weil die Ausführungsbestimmungen noch fehlen.

    Vieles spricht dafür, dass das gegliederte Schulwesen in Baden-Württemberg bewährt und leistungsfähig ist:

    - Baden-Württemberg ist ein wirtschaftlich starkes Bundesland
    - die Jugendarbeitslosigkeit ist extrem niedrig
    - Die Nichtversetztenquote am Gymnasium beträgt im Landesschnitt weniger als 2,5 %
    - Mittlerweile wollen annähernd 70 % der Realschulabsolventen auf ein berufliches Gymnasium wechseln, um dort das Abitur zu machen.
    - Mehr als 40 % der Hochschulzugangsberechtigungen stammen nicht aus dem traditionellen Gymnasium. Dies zeigt, dass das Gerede, dass die Grundschulempfehlung Lebenschancen vergeben würde, nicht haltbar ist. Das Gymnasium ist beileibe nicht der einzige Weg zum Abitur. Aber sollen deswegen die Begabten und Geeigneten ausgebremst werden von den Langsameren oder Spätstartern? Das Modell "kein Abschluss ohne Anschluss" funktioniert ziemlich gut.

    Machen wir uns bitte nichts vor: Auch die Aussagen von der "sozialen Selektivität" des gegliederten Schulwesens hält der Wirklichkeit nicht stand. (Wenn hier mit sogenannten Studien argumentiert wird, muss man sich immer fragen, WER die Studie MIT WELCHEM ZIEL in Auftrag gegeben hat.) Ich habe an meinem Gymnasium das komplette soziale Spektrum versammelt.

    Beispiel gefällig: In den letzten 10 Jahren haben es 6 meiner ehemaligen Schüler auf Lehrstühle an deutschen Universitäten geschafft. Ganze zwei von ihnen waren Akademikerkinder, die anderen waren Kinder von Landwirten und Facharbeitern.

    Ich kenne auch einige Hauptschulrektoren, die stolz darauf sind, dass sie jedes Jahr 100 % ihrer Absolventen in Ausbildungsverhältnisse vermittelt haben!

    Und die zur Zeit sehr beliebte Formel vom "längeren gemeinsamen Lernen" (Verschleierung des negativ besetzten Begriffs "Gesamtschule") ist nichts anderes als neuaufgelegte Sozialromantik. Auch in Nordrhein-Westfalen ist bekannt, dass die Abiturienten der dortigen Gesamtschulen schlechtere Leistungen erbringen als die der Gymnasien.

    Dass Grün-Rot dieses bewährte Schulsystem aufgeben will, wird von vielen Menschen im Land als Skandal angesehen.

    Zitat

    Original von Mexx

    Wahrscheinlich hat Lehramt da ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis. Mit entsprechender Arbeit kommen auch die guten Noten und man hat am Ende auf jeden Fall was in der Hand. Bei Jura steht am Ende das Staatsexamen, das über das weitere Leben entscheidet.

    Ob Du da "was in der Hand" hast, ist überhaupt nicht gesagt. Im Augenblick stehen an Baden-Württembergs Gymnasien 1750 Neubewerbern und cirka 500 Altbewerbern ungefähr 850 Einstellungsmöglichkeiten gegenüber. Und für die nächsten Jahre weiß man jetzt schon, dass sich die Einstellungschancen weiter verschlechtern werden. Es wird in jedem Fall eine Bestenauslese geben. - Ich glaube nicht, dass es in anderen Bundesländern besser aussieht.

    Diejenigen, die nicht ins Lehramt eingestellt werden, haben auf dem Arbeitsmarkt sehr ungewisse Chancen.

    Da sieht es bei Juristen (der weitaus größte Teil der Absolventen hat eben kein sogenanntes Prädikatsexamen!) immer noch günstiger aus, obwohl der Anwaltsberuf stark überbesetzt ist. Die "tollen" Jobs stehen aber aller Erfahrung nach nur Leuten mit Prädikatsexamen offen.

    Wenn Du wirklich so gut, so fleißig, so wissbegierig bist, wie Du hier tust, würde ich Dir eher ein Fach aus den Ingenieurwissenschaften empfehlen.

    Aber, um Jorges Beitrag zu ergänzen:

    "Erfahrungsstufe" heißt nach dem Dienstreformgesetz, dass JEDER Berufsanfänger in der ersten Stufe seiner Besoldungsgruppe, die mit einem Betrag belegt ist, anfängt.

    Wird also ein Quereinsteiger mit 38 Jahren erstmals Beamter, fängt er ebenfalls in Stufe 5 (das ist in Baden-Württemberg die erste Stufe, die einen Betrag ausweist) an. Das heißt weiterhin, dass dieser Querseinsteiger die Endstufe seiner Laufbahn eventuell nie erreicht!

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