Beiträge von magister999

    Bei der Dienstrechtsreform wird unter anderem daran gedacht, dass die Dienstaltersstufen vom Lebensalter abgekoppelt werden sollen. Das hieße dann, dass jeder Beamte in der Stufe 1 seiner Besoldungsgruppe anfängt, ganz unabhängig davon, wie lange seine Ausbildung gedauert hat.

    Dass die anrechenbare Ausbildungszeit bei der Ruhegehaltsberechnung auf 2 1/2 Jahre für alle Beamtenlaufbahnen gekürzt wird, ist ein weiterer Bestandteil dieser Reform. Es wird in Zukunft immer schwieriger, den Ruhegehalts-Höchstsatz von 71,75 % zu erreichen.

    Eine einheitliche Bezahlung für alle Lehrämter ist mit der jetzt laufenden Dienstrechtsreform nicht in Sicht; sie ist aber schon lange der Wunsch einer Lehrergewerkschaft, die die Bezahlung der Gymnasiallehrer als Zielmarke für alle Lehrer anstrebt - und der heimliche Wunsch aller Finanzminister, die jedoch die Bezahlung der GHS-Lehrer als Maßstab für alle ansehen, weil sie damit Geld einsparen können.

    Der Zweijahresrhythmus umfasst die Stufen 1 bis 5, danach geht der Dreijahresrhythmus bis Stufe 9, dann folgt der Vierjahresrhythmus bis zur Endstufe 12.

    Bislang ist es noch so, dass das Beamtenverhältnis fiktiv mit dem 21. Lebensjahr in Stufe 1 beginnt. Wenn jemand sein Studium plus Referendariat im Alter von 26 Jahren abgschlossen hat und er danach ins Beamtenverhältnis übernommen wird, wird er in Stufe 3 eingestuft. Mit 27 kommt er nach Stufe 4, usw. Die Stufe 12 erreicht man dann also mit 53 Jahren.

    In Zukunft wird sich aber einiges ändern: Die Dienstrechtsreform, die in den verschiedenen Bundesländern in Arbeit ist, sieht ähnliche Verschlechterungen vor, wie sie unsere TV-L-Kollegen seit der Abschaffung des BAT erleben!

    Zitat

    Original von Raket-O-Katz

    Ebenfalls aus der Kategorie "Man bedenke im Vorraus die Aufgabenstellung":
    [Blockierte Grafik: http://www.cavemancircus.com/wp-content/uploads/images/2010/january/funny_exam_answers/funny_exam_answers_14.jpg]

    Geniale Schülerlösung, nachdem die korrekte Lösung (nach dem Satz des Pythagoras) ausscheidet: Der Aufgabenersteller hat die Beschriftung der beiden Katheten vertauscht. Gemäß der Zeichnung müsste x kleiner als 3 sein.


    edit: Tippfehler

    Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen:

    Ich nehme an, dass die rechtlichen Regelungen in Bayern ähnlich sind wie in Baden-Württemberg. Bei uns heißt es in der derzeit gültigen Arbeitszeit- und Urlaubsverordnung in § 29:

    "Sofern dienstliche Gründe nicht entgegenstehen, kann der Beamtin oder dem Beamten für die notwendige Dauer der Abwesenheit Sonderurlaub unter Belassung der Bezüge bewilligt werden
    1. aus wichtigem persönlichen Anlass,
    2. ...
    3. ..."
    usw.

    Eine Hochzeit im Familienkreis/erweiterten Familienkreis/engen Freundeskreis ist ein "wichtiger persönlicher Anlass" im Sinne der Rechtsverordnung, die bewusst keine derartigen Anlässe auflistet.

    Ein vernünftiger Schulleiter gewährt diesen Sonderurlaub.

    Selbst wenn er wegen der "verlässlichen Grundschule" die Kinder nicht vorzeitig nach Hause schicken kann, müsste er in der Lage sein, Vertretungsunterricht oder Aufsicht zu organisieren, wie es auch bei krankheitsbedingter Abwesenheit von Lehrkräften der Fall ist. Damit ist das Argument von "entgegenstehenden dienstlichen Gründen" hinfällig.

    Lieber FranzBiberkopf,

    gerne erläutere ich Dir, warum ich Deine Frage - wie Du meinst, "scheinbar" - falsch aufgefasst habe: Es ist der Ton, der die Musik macht. Die Frageformulierung "Wer kann mir denn nun beantworten, wer ..." lässt auf einen frustrierten, verärgerten (es fehlt nur noch die würzende Zutat "verdammt noch mal") und uninformierten Fragesteller schließen.

    Uninformiert: Wenn ein Praktikant oder Referendarin in eine Unterrichtseinheit einsteigt, die sich mit Frischs "Andorra" beschäftigt, dann hängt das Ganze doch nicht im luftleeren Raum. Dein betreuender Lehrer muss mit Dir doch die Einbettung des Stücks in seine Gesamtplanung besprochen haben. Was ist das übergeordnete Thema? Ich und die anderen, Gruppe und Außenseiter, Selbstbild und Fremdbild, Stereotype und Vorurteile, Strategien der Selbstrechtfertigung; Drama, modernes Drama, Formen des epischen Theaters nach Brecht; Holocaust und Literatur: das alles sind mögliche leitende Interessen; sicherlich nicht alle für Klasse 9 machbar oder ergiebig. Aber es MUSS darüber geredet worden sein, sonst hat Dein Betreuer einen schlechten Job gemacht. Und davon will ich zunächst nicht ausgehen.

    Und in diesem Zusammenhang müsstest Du, falls Du das Stück als nicht geeignet ansiehst, Deinen Betreuer fragen, warum er es behandelt oder wer das Stück zur Behandlung ausgewählt hat. Er hätte Dir bestimmt eine Antwort gegeben, die Deine Anfrage in diesem Forum überflüssig gemacht hätte. Dabei hättest Du auch erkennen können, dass sich gerade in unserem Fach über jede Entscheidung trefflich streiten lässt.

    Wenn es Dir tatsächlich nur darum gegangen wäre zu erfahren, wie Fachlehrer bzw. Fachkonferenzen Lektüreentscheidungen treffen, hättest Du nicht gefragt, "wer DIESEN Text" ausgewählt hat, sondern konkret danach, wer die Entscheidungen für Lektüren bzw. Lektürelisten an der Schule trifft.

    Zur online-Recherche: Nichts in Deinem Posting hat erkennen lassen, dass Du andere Informationsquellen als das Internet zu Rate gezogen hast. Wenn es anders sein sollte, nehme ich meine Unterstellung gerne zurück.

    Dass ich Deine Fächerkombination Deutsch/Sport unter Deinem Alias übersehen habe, ist richtig und unverzeihlich.

    Hast Du Angst davor, belehrt zu werden? Wer im nassforschen "Wer kann mir denn nun beantworten"-Ton daherkommt, kann anscheinend - und nicht nur scheinbar - noch ein wenig Belehrung vertragen.

    Nichts für ungut, Franz Biberkopf, "der eine bleibt stehen, der andere fällt um, der eine rennt weiter, der andere liegt stumm, widebum widebum."

    Auch die neue Kultusministerin will, so verlautet zurzeit, nichts an den Schulstrukturen ändern.

    Die Werkrealschule neuer Art, die zum neuen Schuljahr eingeführt wird, bringt bestimmt einiges an Wirbel, Chaos und Veränderungsbedarf mit sich.

    Welche Schulform die Gewinnerin sein wird, ist meines Erachtens noch nicht absehbar. Sicher scheint mir jedoch, dass man, für welche Berufsausbildung auch immer, immer höhere Anforderungen an die Schulabsolventen stellen wird.

    Zitat

    Original von LehrermitLeib&Seele

    Es gibt allerdings auch Schulen, die ihren Lehrern per Konferenzbeschluss untersagt haben, private Telefonnummern und Emailadressen rauszugeben.

    Einen derartigen Beschluss halte ich für rechtswidrig. Was der einzelne Kollege mit privaten Daten (Telefonnummer und E-Mail-Adresse sind private Daten) macht, kann nicht Gegenstand eines Konferenzbeschlusses sein.

    Klar ist aber: Schulleitung und Sekretariat dürfen nie private Daten von Lehrern herausgeben, weder auf Befragen noch auf der Schulhomepage.

    Zitat

    Original von FranzBiberkopf

    Wer kann mir denn nun beantworten, wer diesen Text für diese Jahrgangsstufe ausgewählt hat und warum? Die Fachkonferenz der Schule? Das Ministerium? Sonst wer?

    Ich nehme an, dass Du Germanistikstudent bist - wenigstens lässt Dein Alias darauf schließen, dass Du Döblins "Berlin Alexanderplatz" schon einmal in der Hand hattest - und Dir wenigstens ansatzweise Gedanken darüber gemacht hast, aus welchen Gründen in der Schule mit Literatur gearbeitet wird.

    Frischs "Andorra" ist aus vielen Gründen ein geeigneter Text für Klasse 9, und wenn Du Dich in Deiner Seminarbibliothek auch nur ein wenig mit der Sekundärliteratur zu "Andorra" beschäftigt hättest, wüsstest Du auch warum.

    Hast Du die Debatte über das Thema "Literaturkanon" nicht mitbekommen? Die neueren Lehrpläne sind kompetenzorientiert. Das fordert die Intelligenz, die Findigkeit, mit anderen Worten auch die Kompetenz der Lehrer heraus, für die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen geeignete Texte selbst zu finden und Behandlungsaspekte selbst (oder in den Fachschaften) zu erarbeiten.

    Verbindliche Literaturlisten, die Du wohl erwartest, gibt es nicht mehr. Kaum jemand bedauert dies. Nur die Schwerpunktthemen für das Zentralabitur werden verbindlich vorgegeben.

    Zu hoffen, dass Du Du alles, was Du für den Deutschunterricht brauchst, online finden kannst, ist eine reichlich naive Vorstellung.

    Mein Kenntnisstand bezieht sich auf Baden-Württemberg, aber ich vermute, dass die letzte Gesetzesänderung in anderen Bundesländern ebenso gilt:

    Bis zum letzten Jahr war es üblich, dass zwischen Einstellung (Erste Stelle nach Beendigung des Referendariats) und Anstellung (Ende der beamtenrechtlich vorgeschriebenen Probezeit) unterschieden wurde. Deshalb hieß der Titel in der Probezeit "Studienassessor", danach "Studienrat". Erst mit der Anstellung war die Einweisung in eine Planstelle verbunden.

    Ob man Beamter werden konnte oder nicht, war vom Datum der Einstellung abhängig. Und das gilt auch im neuen Recht.

    Die neue Rechtslage weist den Beamten gleich mit der Einstellung in eine Planstelle ein. Deshalb gibt es jetzt die Amtsbezeichnung "Studienassessor" nicht mehr; man wird gleich als Studienrat eingestellt.

    Das Ende der Probezeit ist dennoch wichtig. Von diesem Datum an rechnet die persönliche Wartezeit bis zur Übertragung eines Beförderungsamts.

    Nein, kein Komma nach den Regeln der neuen Rechtschreibung. Bei den alten Regeln musste man den erweiterten Infinitiv immer durch Komma abtrennen.

    Heute muss er nur noch abgetrennt werden, wenn auf ihn hingewiesen wird.

    Beispiele:
    Ich hoffe Dir helfen zu können.

    Ich hoffe es inständig, Dir helfen zu können.

    Das "es" ist der Hinweis auf den erweiterten Infinitiv.

    Mach Dir keine Sorgen, Deine Zeichensetzung ist perfekt.

    SunnyGS: Der tägliche Weg zur Arbeit und die sonstigen dienstlichen Fahrten sind zwei verschiedene Kategorien bei den Werbungskosten. Für den Weg zur Arbeit kommst die Pauschale von 36 Cent pro ENTFERNUNGSKILOMETER zur Anrechnung! Bei den Dienstfahrten kannst Du 30 Cent pro GEFAHRENEN Kilometer absetzen.

    Vielleicht kannst Du die Fahrtkosten zur Betreuung Deiner Tochter bei den Kinderbetreuungskosten angeben; das musst Du nachfragen, weil das für mich kein Thema mehr ist.

    Alle dienstlich veranlassten Fahrten (beispielsweise zu Fortbildungsveranstaltungen, zur Kreisbildstelle oder zum Medienzentrum) kannst Du mit 30 Cent pro gefahrenem Kilometer steuerlich absetzen, außerdem die angefallenen Parkgebühren. Korrekterweise solltest Du die erstatteten Kosten davon abziehen.

    Zitat

    Original von Ronda

    Eigentlich müssten dann doch zwei Frauen mit halber Stelle befördert werden oder ist das eine ganz perfide Methode, um wieder einmal Geld zu sparen?

    Das sieht bloß so aus, als ob mit dieser Methode Geld eingespart würde. Die personalverwaltende Dienststelle verfügt über die im Landeshaushalt bereitgestellten Stellen. Ob die jetzt mit doppelt so vielen Personen mit halbem Deputat oder mit der 1,5-fachen Zahl an Personen mit 2/3-Deputat oder exakt mit exakt so vielen Personen mit Volldeputat wie die Stellenanzahl besetzt werden, spielt für den Stellenhaushalt keine Rolle.

    Zitat

    Original von Vaila

    Aber so ist es, wenn Minderheiten die Kreise der satten Mehrheiten stören...

    Vaila, wer hat Dir denn jeden Maßstab verzogen? Als Gymnasiallehrerin (A13, A14, A15 ) gehörst Du weder fächermäßig (Deutsch und Englisch gehören zu den sogenannten Massenfächern) noch einkommensmäßig (höherer Dienst) zu einer Minderheit.

    Je mehr Du jammerst, desto weniger kann man Dich ernstnehmen.

    Übrigens, ich unterrichte und korrigiere ebenfalls Deutsch und Englisch.

    Liebe Vaila, Du darfst davon ausgehen, dass ich sowohl die alten als auch die neuen Hüte hinreichend genau kenne. Ich habe mich in verschiedenen Gremien mit den neuen Arbeitszeitmodellen befasst, und wenn man die Sache unverkrampft betrachtet, dann stellt man fest, dass ein Hut ein Hut bleibt, ganz gleich wie alt oder neu er ist.

    Jahresarbeitszeitmodelle und Fächerschlüssel sind keine Lösung, sie schaffen nur neue Ungerechtigkeiten.

    Deinem Beitrag entnehme ich außerdem, dass Dir die Kompetenz fehlt, um angemessen beurteilen zu können, von welcher Regelung ich profitiere oder nicht.

    Zitat

    Original von Vaila

    Fazit: Beförderung ist ein bewährtes Mittel, um einen Keil ins Kollegium zu treiben und spannungsfreie und erfolgreiche Kooperation zu unterbinden: Das bleibt von der Ideologie, die Besten belohnen zu wollen!

    Meinst Du nicht, dass es Zeit wird, dass Du Dich von Deiner Ideologie verabschiedest?

    Wir sitzen alle im selben Boot?
    Wir sind alle Lehrer. Wir sind alle gleich?
    Wir "kooperieren spannungsfrei und erfolgreich"?
    Wir wollen Einheitsbezahlung, Einheitsschule, Einheitswurst?
    Wir leben im Schlaraffenland: Einigkeit im Recht auf Freizeit?

    Willkommen in der Wirklichkeit.

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