Beiträge von unter uns

    Mm. Eigentlich kein schweres Thema.

    Also, Aspekt Nr. 1 wurde von Dir ja schon genannt: Die Träume HABEN eine Bedeutung. "Visionen" sind sie aber sicher nicht alle, so sind z. B. die Träume, die Krabat zur Mühle rufen, eher Aufforderungen.

    Ich habe immer zwei bis drei Träume herausgegriffen und sie nach folgenden drei Kriterien untersuchen und diskutieren lassen:

    1. Was ist der Inhalt des Traums? ("Elf Raben sitzen auf einer Stange, blabla...)
    2. Gibt es eine Botschaft/Aussage des Traums? ("Komm zur Mühle...")
    3. Gibt es einen Urheber des Traums, und wer könnte das sein? (Der Meister, der einen zwölften Knappen braucht...)

    Das funktioniert vor allem dann, wenn noch nicht der gesamte Text bekannt ist - dann kann man über die Aussage und mögliche Urheber einzelner Träume tatsächlich gut diskutieren. Zumindest in Klasse 7, wo ich den Roman immer gemacht habe. Aber es müsste auch in Klasse 5 gehen.

    Ich handhabe das teilweise auch so: Eine Aufgabe mit mehreren nötigen Angaben wird nur als Ganzes gewertet. Z. B.: Dekliniere "das Auto"; das Auto - des Autos - dem Auto - das Auto - die Autos - der Autos - den Autos - die Autos.

    Den Punkt gibt es nur, wenn alles stimmt - bzw. in der Regel sind ein oder zwei Fehler erlaubt (mit Teilabzug), aber mehr auch nicht.

    Vor allem bei Aufgaben, die eher wiederholenden Charakter haben (Wiederaufnahme von Grundschulstoff). Allerdings ist das Gesamtergebnis der Klassenarbeiten von dieser Wertung nicht abhängig, das heißt, es gibt immer auch Aufgaben, wo man mit teilweise richtigen Antworten seine Punkte sammeln kann (natürlich die komplexeren Aufgaben).

    Noch mal zur Sicherheit: Das Spiel ist schon bekannt, oder? Dann halte ich die Sache mit den Bildern für machbar. Sonst würde ich davon abraten. Bilder sind ja eine tolle Sache, können aber alle möglichen ungeahnten Reaktionen provozieren. Wenn die Kinder aber schon wissen, worum es geht, kann das sicher ein guter und abwechslungsreicher Einstieg sein.

    Es ist immer wieder interessant, dass man bei den ersten Beiträgen mancher User schon erahnen kann, worauf es hinausläuft.
    Was haben wir also? Das Übliche.

    1. Einseitige Schulzuweisungen an "die anderen" mit der Behauptung, man habe "die Lösung" der Probleme benannt, aber werde nicht gehört.

    Zitat

    da die angebotenen Lösungsmöglichkeiten nicht von den Sprachenlehrern angenommen werden

    2. Dies kombiniert mit schlagwortartigen Lösungsvorschlägen, die keine sind bzw. "von den Sprachenlehrern" eben nicht einfach umgesetzt werden können.

    Zitat

    1. Verringerung der Anzahl der Klausuren, Stichwort "Lernen statt Testen" 2. Reduzierung der Deputate und Bürokratieabbau in der Schule.

    3. Die übliche visuelle Schreierei durch Fettungen, Ausrufezeichen etc.

    4. Der Drang in allgemeine, rein assoziative Kultur- und Gesellschaftskritik inklusive des Vorwurfs, "die anderen" seien beschränkt.

    5. Und schließlich: Die Einnahme der Opferrolle mit den üblichen Schlagworten der Tyrannei der "political correctness", wobei nun der "Fall Sarrazin" nicht fehlen darf, sicher als nächstes "die Klimalüge" erwähnt wird etc.

    Ich würde die Komplexität des Spiels so klein halten wie möglich, sie auf jeden Fall aber nicht "einfach so" erhöhen. Die Kinder verzetteln sich an den unvorhergesehendsten Stellen - und plötzlich ist die Stunde rum, ohne dass ihr eine Anleitung erproben konntet.

    Zitat

    dass es bereits zahlreiche Lehrerarbeitszeituntersuchungen gibt, die die ungeheuren Unterschiede offenkundig gemacht haben.

    Nun, auch das ist Fakt. Vielleicht sollte man Psychologisierungen doch einfach lassen.

    Fakt ist übrigens auch, dass viele Kollegen das Deputatsstundenmodell mit Händen und Füßen verteidigen - was mich persönlich immer erstaunt. Denn das Modell sorgt nicht nur für ein negatives Ansehen des gesamten Berufs in der Öffentlichkeit, sondern ist ein offenes Tor für Arbeitszeiterhöhungen aller Art - zurzeit z. B. in BW auf faktisch 26 Unterrichtsstunden am Gym für Kollegen unter 40.

    Mit dem Deputatsstundenmodell kann man auch immer neue Sonderaufgaben, Prüfungsformen etc. erfinden - z. B. in BW eine neue Abiturprüfung für die Englisch-Kollegen, die zusätzlich (!) zu bestehenden Prüfungen zu leisten sein wird (und ja, auch hier muss man sagen: Wer hätte in einem anderen Fach von einer solchen Erfindung bisher gehört?)

    Aber die Rechnung ist eben einfach: 25 Stunden a 45 Minuten sind 18,75 Stunden, bis zur 40 Stunden-Woche ist kräftig Luft.

    Dass keiner das Modell hinterfragt, könnte ein Zeichen dafür sein, dass eben viele Kollegen mit ihren Stunden doch eine positive Bilanz erreichen. Könnte man, wie gesagt, ich weiß es nicht.

    Jedenfalls ist das Problem doch immer dasselbe: Die Befürchtung, dass Änderungen im System niemandem nutzen, aber allen schaden. Und dafür gibts wohl auch Beispiele genug.

    Wie komplex ist das Spiel? Das scheint mir entscheidend zu sein, wenn es um die Durchführbarkeit der Stunde geht.

    Zitat

    eigentlich ist für die SuS nichts neu in der Stunde, außer, dass sie das erste Mal eine eigene Spielanleitung nach den in der Stunde davor erarbeiteten Kriterien verfassen sollen.

    Das ist doch viel. Da sollte sich die Frage nach dem Lern- (oder Erfahrungs-)zuwachs eigentlich nicht stellen.

    Ich verstehe die Aufregung nicht. Wenn keine Kriterien besprochen wurden, macht es sicher Sinn, sich bei der Bewertung auf den Inhalt zu konzentrieren. Es wäre auf jeden Fall unfair, jetzt zu sagen: "Übrigens zählt der optische Endruck 60% der Note."

    Es ist m. E. aber auch klar, dass man nicht alle anderen Aspekte ganz unter den Tisch fallen lassen muss.

    Ich finde die Frage nach

    Zitat

    inhaltlichem Gehalt / Richtigkeit optischer Eindruck / Ideenreichtum Sauberkeit sprachliche Richtigkeit

    völlig akzeptabel, auch ohne sie vorher groß diskutiert zu haben.

    Wenn Schüler ein Plakat erstellen sollen, ist doch klar, dass
    - der Inhalt richtig sein soll,
    - das Plakat gut aussehen soll,
    - man gute Ideen einbringen soll,
    - das Plakat nicht mit Tintenflecken, Farbkleksen, Popeln u. ä. verschmiert sein soll,
    - nicht in jedem zweiten Wort ein Rechtschreibfehler stecken soll.

    Die Schüler gehen seit sieben Jahren zur Schule. Soviel werden sie wohl hoffentlich verstanden haben.

    Ich würde allerdings vor allem die Frage nach der optischen Gestaltung und dem Ideenreichtum in der Bewertung noch zurücknehmen - das scheint mir das zu sein, was den Schülern sicher am wenigsten präsent ist.

    Danke noch mal zusammen, es ergibt sich doch ein Bild!

    alias: Ja, die § kenne ich. Daraus geht m. E. relativ klar hervor, dass die SL hier nicht einfach herumpfuschen darf. So hab ich es auch in der Ausbildung gelernt. Ich stoße aber immer wieder auf den Mythos, dass der SL dieses und jenes dürfe - angeblich (!) gibt es entsprechende Verordnungen, die mir aber noch niemand zeigen konnte...

    Zitat

    Unter uns hat jetzt wohl gefolgert, dass es in BW dann auch nicht so einfach geht.

    Exakt mein Gedanke ;). Bayern ist traditionell wohl das Land mit den steilsten Hirarchien. Wenn der SL da schon nicht frei schalten darf, darf er es mit hoher Wahrscheinlichkeit in BW auch nicht.

    Zitat

    Als ihr dann zu dieser Note noch ein schriftlicher Test fehlte hat sie mich "sanft" dazu gebracht diese Note zu ändern.

    Nun, immerhin hat die AL die Note nicht eigenmächtig zu ändern versucht. Das ist doch schon mal was.

    Bewerben: Über eine zentrale Internet-Seite des Landes UND direkt bei den Schulen. Man loggt sich also ein, guckt sich die Stellen an und trägt sich online zental ein, schickt aber gleichzeitig noch Unterlagen an die entsprechenden Schulen.

    So wars, meine ich, zumindest noch bei mir. Aber Details hab ich schon vergessen - erstaunlich, wie rasch das geht.

    HERRmann: Dass es Seiten wie die von Dir verlinkte gibt, ist mir bekannt. Dazu sind alle Argumente m. E. ausgetauscht.

    alias:

    Zitat

    Das fehlende Streikrecht ist sicher nicht DAS ausschlaggebende Argument der Regierungen dafür, dass man sich Beamte hält. Der Hauptgrund, weshalb der Staat weiterhin das Beamtentum beibehält, ist der Kostenfaktor. Für Beamte ist kein Rentenbeitrag, keine Arbeitslosenversicherung und kein Krankenversicherungsbeitrag zu zahlen. Somit ist auch der Bruttolohn niedriger, womit die zu entrichtende Lohnsteuer geringer ausfällt.

    Der Kostenvorteil gilt nur kurzfristig. Die Pensionskosten werden in naher Zukunft die öffentlichen Haushalte sprengen. Dies wird nicht nur zu einer massiven Absenkung des Pensionsniveaus führen, sondern weiteren Druck auf das Beamtentum (speziell der Lehrer) erzeugen.

    In Anbetracht dieser Tatsache wird es in Zukunft noch wichtiger sein, Argumente für den Sinn des Beamtentums zu haben. Mit dem Streikverbot bricht ein weiteres weg.

    WENN man verbeamtete Lehrer möchte, sollte man m. E. das Urteil daher nicht feiern. Zu glauben, die Länder sähen kommenden Beamtenstreiks gelassen und ohne Reaktion entgegen, ist m. E. etwas blauäugig.

    Zitat

    Ehrfurchtsvoll und gramgebeugt wende ich mich ab.

    Ironie rettet die Sache auch nicht. Soweit ich sehe, gibt es keinen ernsthaften Dissens über den Klimawandel und seine menschgemachten Ursachen, und zwar von wissenschaftlicher Seite, nicht politischer Seite. Detailfragen mögen umstritten sein, aber ich vermute stark, dass es Dir darum nicht ging.

    Zitat

    Gute Pädagogen nehmen den Schülern die Angst vor der Schule.

    Der Satz erinnert mich an die Idealisten aus dem Studium. An der Schule habe ich ihn noch nie gehört, auch nicht von beliebten Kollegen (bei den Schülern).

    Mir persönlich wäre es am liebsten, das ganze Gerede über die "schlechten" und die "guten" Lehrer und das "System" und die ganzen Forderungen, was Lehrer angeblich leisten müssten und was sie angeblich bräuchten, würden einfach aufhören. Wenigstens für eine Woche. Oder zwei. Kann man nicht mal in Ruhe arbeiten ;)?

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