Beiträge von unter uns

    Hallo zusammen,

    erst einmal ganz herzlichen Dank für die vielen Antworten!

    "Audacity" ist wirklich das Stichwort - ich hatte davon neulich schon einmal auf einer Fortbildung gehört, es aber sofort wieder verdrängt.

    Was die Technik angeht, werde ich mit größeren Investitionen jetzt doch erst einmal warten - heißt also: Entweder Arbeit vom PC oder mit Ausrüstung vom Medienzentrum (oder eventuell sogar der eigenen Schule? Muss ich mich mal erkundigen 8)).

    Storyboard etc. scheint mir auf jeden Fall ein Muss. Im Moment schwebt mir eine Arbeit mit etwas größeren Gruppen (6 Leute?) vor, die sich dann binnendifferenzieren können - mit jemandem für die Technik, jemandem für Geräusche, jemandem als Regisseur und ein paar Sprechern.

    Danke auch für die Liste mit den Audiolinks!

    Nette Grüße
    Unter uns

    Zitat

    Aber sie wollte allen zeigen, ist doch kein vollständiger Satz, sondern das "wie stark sie war", gehört doch irgendwie dazu, im Sinne von "Sie wollte es allen zeigen", deswegen dachte ich kein Komma.

    Jein. Der Eindruck, bei "Sie wollte allen zeigen..." liege kein vollständiger Satz vor, resultiert daraus, dass die Stelle des Akkusativobjekts nicht besetzt scheint, deren Besetzung von "zeigen wollen" eigentlich gefordert wird. "Vollkommen vollständig" würde, wie Du selbst schreibst, tatsächlich ein Satz wirken wie dieser:

    "Aber sie wollte ES allen zeigen."

    Der Witz ist nun, dass der zweite Satz - "wie stark sie war" - ein eigener Satz ist UND DOCH die Stelle des Akkusativobjekts von Satz 1 besetzt - der Satz ist also in einem gewissen Sinn Teil von Satz 1.

    Man bezeichnet Sätze wie "wie stark sie war" daher auch als "Objektsätze".

    Umgekehrt ist "sie wollte es allen zeigen" OHNE diesen Satz tatsächlich auf seltsame Weise unvollständig.

    DENNOCH behandelt man in solchen Konstruktionen den Objektsatz und den Hauptsatz, zu dem er als Objekt gehört, als eigenständige Sätze.

    Dasselbe geht übrigens auch mit dem Subjekt bei sogenannten "Subjektsätzen", z. B. hier:

    Dass wir gerne Fisch essen, ist bekannt.

    "Dass wir gerne Fisch essen" ist ein Satz UND gleichzeitig Subjekt von "ist bekannt". "Ist bekannt" ist damit eigentlich auch unvollständig - hier ist der Effekt sogar noch stärker, da ohne "Dass wir gerne Fisch essen" das Subjekt fehlt (und die Standarddefinition ist ja: Satz = Subjekt + Prädikat).

    TROTZDEM werden auch hier beide Sätze als eigenständige Sätze gezählt - entsprechend ist die Zeichensetzung.

    Hallo zusammen -

    ich spiele gerade mit dem Gedanken, in einer neunten Klasse in Deutsch in Gruppen kurze (!) Hörspiele zu einem literarischen Text erstellen zu lassen.

    Das ganze ist allerdings etwas größenwahnsinnig, da ich keinerlei Erfahrung habe. Vielleicht kennt sich jemand aus?

    Konkret:
    - Womit/wie nimmt man am besten auf (wäre auch zu gewissen Anschaffungen bereit - kann man ja immer wieder nutzen)?
    - Wie geht man schrittweise vor? Sollten bestimmte Schüler bestimmte Rollen einnehmen? Braucht man ein "Dreh"buch?
    - Wo erhält man Hintergrundgeräusche, gibt es evtl. PC-Programme, um den Ton abzumischen?
    - Oder kürzer: Gibt es gute, nicht zu umfangreiche und praxisbezogene Literatur zum Thema?

    Ihr seht, ich habe nur eine Idee. Sonst nichts ;).

    Danke schon einmal,
    Grüße
    Unter uns

    :rolleyes: Okay, okay, ich gebe zu: Ich habe meine Ressentiments nicht unter Kontrolle. Vielleicht liegt's am politischen Aschermittwoch.

    Aber der Klarstellung halber: Ich beurteile "die" Wissenschaft nicht aus der Festung des Klassenraums heraus, sondern aus jahrelanger Innenansicht wissenschaftlicher Arbeit (die, Gott sei Dank, nun hinter mir liegt). Man muss also nicht ein von Angst geschüttelter Lehrer sein, um mangelnde Praxiserfahrung von didaktischen Lehrstuhlinhabern als Defizit zu sehen.

    Zitat

    meiner Ansicht nach für Unkenntnis dessen, was ihre Aufgabe ist: Praxis beschreiben, analysieren, Verbesserungswege aufzeigen. Ob die realistisch bzw. in der aktuellen Situation umzusetzen sind, ist ne ganz andere Sache.

    Verbesserungswege aufzeigen, die nicht umsetzbar sind? Und das auch noch als zentrale Aufgabe? Vielleicht als Selbst-Aufgabe.

    Aber was war das Thema? Promotion? Warum nicht?

    Nach allem, "was man so hört", stehen die Chancen sehr gut, gerade mit den Fächern.

    Man müsste wohl ein bisschen herumtelefonieren, bis man eine Schule findet, die auch zwei Stellen zur Verfügung hat, aber generell spricht gegen einen solchen Wechsel wohl nichts.

    Eine andere Frage ist: Wie groß sind die Chancen, dass NS Deinen Mann gehen lässt?

    (1.) Promovieren kannst Du, wenn die formalen Voraussetzungen erfüllt sind, immer, auch mit 65 noch. Du brauchst nur einen Professor, der Deine Arbeit betreut.

    (2.) Fragen kostet nichts, sprich also Deinen Seminarleiter ruhig an.

    (3.) Wenn Du nun den Seiteneinstieg planst, gilt: Du kannst parallel zum Ref (das machst Du doch? Stichwort "2. Staatsexamen"?), zur ersten Berufsphase oder auch später promovieren. Einschränkend wirken hier eventuell die Promotionsordnungen der Universitäten, aber in der Regel sollte es keine Probleme geben.

    Gegen dieses Verfahren spricht: (a) Deine realen didaktischen Erfahrungen könnten Dich - und zwar: je größer sie sind desto mehr - aus didaktischer Sicht unglaubwürdig machen. Klingt seltsam, entspricht aber den deutschen Karrierewegen und einer Belohnung von Unkenntnis und Inkompetenz mit Lehrstühlen, wie sie in D üblich ist. (b) Wichtiger: Du wirst eventuell bald feststellen, dass Du keine Zeit hast zu promovieren, während Du Deinen Quereinstieg machst.

    Für dieses Verfahren spricht andererseits: Deine realen Schulerfahrungen können direkt in die Dissertation eingehen. Hier ist eine strategisch kluge, auf keinen Fall (!!!) zu ambitionierte Themenwahl gefragt. Dazu kommt, dass Du gerade im Ref ohnehin mit didaktischer Forschung zu tun haben wirst. Auch dies lässt sich evtl. ausnutzen.

    Wenn man selber in der Situation steckt, ist man natürlich tief verletzt und sauer.

    Wenn es trotzdem irgendwie geht: ruhig bleiben. Die Eltern werden schon begreifen, dass die Dinge ihren Gang gehen. Dienstaufsichtsbeschwerden werden daran nichts ändern.

    Zitat

    Wenn die Kernfachlehrer durch dieses Modell weniger Unterricht erteilen, bleibt ja dennoch der schulspezifische Bedarf gleich hoch - also müssten in der Konsequenz mehr Kernfach- bzw. Korrekturfachlehrer eingestellt werden.

    Möglich. Es müssten aber auch weniger Lehrer anderer Fächer eingestellt werden. Was freilich insofern hypothetisch ist, als am Ende des jetzt herrschenden Lehrermangels über die Stellenbesetzungen für ca. die nächsten 30 Jahre entschieden sein dürfte, hier also kein Spielraum besteht.

    Mich wundert vor allem die Formulierung "zusätzliche Aufgabenzuweisungen". Macht für mich hier keinen sofort erkennbaren Sinn.

    Dann versuch's - es ist sicher etwas Glückssache! Eigentlich hat eine Doppel-Hauptfach-Kombination immer gute Chancen. Falls zufällig jemand mit Super-Referenzen kommt oder DER Fächerkombi schlechthin ("Ethik-Latein-Deutsch-Französisch" :D) war es die 5 Euro für die Bewerbung wert.

    Ich vermute, dass die Schule eventuell schon einmal die Erfahrung gemacht hat, eine genaue Ausschreibung nicht besetzen zu können. Das würde das "beliebig - beliebig" erklären.

    Zitat

    Ich wollte nur wissen, was von Stellenausschreibungen wie der folgenden zu halten ist... wo nun wirklich nichts Konkretes drinsteht. Was soll das?

    Kannst Du Dir vorstellen, in Aulendorf zu arbeiten? Dann bewirb Dich.

    Die Schule sucht Personal und hat vermutlich so schlechte Erfahrungen im Bewerbungskarussel gemacht, dass sie sich bezüglich der Bewerber nicht von vornherein einschränken will.

    Zitat

    43% aller bayerischen Studenten haben ihre Hochschulzugangsberechtigung nicht am Gymnasium erworben, sondern über eine der o.g. Möglichkeiten.

    Bleibt zu ergänzen, dass ca. 1/3 der baden-württembergischen Realschüler das Abitur machen - über das berufliche Gymnasium. Zugleich stellt dieses Gymnasium ca. 1/3 der Abiturienten, die allgemeinbildenden Gymnasien ab Klasse 5 "nur" 2/3.

    Ich las vor längerer Zeit mal ein Interview mit einem Bildungsforscher, der meinte, Bayern und BW lägen diesbezüglich weit vorne - lustigerweise weit vor den "sozialdemokratischen" Ländern mit ihrer Chancengleichheitsrhetorik.

    Ich will daraus keine weitreichenden Schlüsse ziehen, aber man kann solche Dinge nicht einfach ignorieren.

    Es genügt im Zweifelsfall auch darauf hinzuweisen, dass man präzise (!)fragen muss. Die Frage nach dem Dativobjekt ist "wem" und nicht "zu wem", die nach dem Akkusativobjekt "wen oder was", nicht (z. B.) "gegen wen oder was". Da muss man genau sein!

    Die Abgrenzung zwischen Angaben bzw. Adverbialbestimmungen und Präpositionalobjekten ist übrigens eine der schwierigsten. Ich meine, der grammatikalische Stand ist tatsächlich, dass sich die Unterscheidung oft nicht klar treffen lässt. Allerdings gibt es Hilfsregeln, am wichtigsten ist diese:

    Ein Präpositionalobjekt liegt vor, wenn das Verb des Satzes die Präposition bestimmt:

    Er dachte AN Klaus.

    Eine Ortsangabe/ adverbiale Bestimmung liegt vor, wenn die Präposition NICHT durch das Verb bestimmt, sondern frei wählbar ist:

    Er kam AN das Tor.
    Er kam AUF den Martkplatz.
    Er kam ÜBER die Brücke.
    Er kam UNTER die Räder.

    Zitat

    Bei uns sind jetzt einige Kollegen dazu übergegangen, nur noch bei offener Tür zu unterrichten (wenn nicht grad lautstark ein Musikstück oder ein Film läuft) - um ein Signal zu setzen: "Wir wollen Transparenz" und auch das Signal: "Wir wollen Qualität auch zeigen dürfen". Ich finde das gut (unterichte schon lange bei offener Tür). Referendaren sagen wir, dass sie unangekündigt reinplatzen sollen, wann sie wollen.

    Finde ich persönlich gut. Zumindest stand ich bis vor wenigen Wochen auch auf dem Standpunkt, jeder dürfe jederzeit in den Unterricht kommen. Nach dem ersten Chef- und Fachgruppenleiterbesuch bin ich etwas vorsichtiger geworden, da mich das ewige Gemäkel an sekundären und tertiären Details nervt - im Übrigen m. E. ein Zeichen dafür, dass das (deutsche) "Führungs"personal eher NICHT einschätzen kann, was im Unterricht wichtig ist. Dem entspricht die deutsche Manie (nicht nur) im Referendariat grundsätzlich KEINEN Unterricht zu Realbedingungen sehen zu wollen.

    Trotzdem finde ich es persönlich lustig - und lächerlich - wie immer sofort die nackte Angst in allen Gesichtern aufleuchtet, wenn jemand im Unterricht auftauchen könnte.

    Aber das ist ein eigenes Thema. Ich meine trotzdem, dass es Möglichkeiten geben muss, sich im Kerngeschäft für "höhere" Aufgaben zu empfehlen. Und diese Möglichkeiten sehe ich z. Zt. eher nicht. Aber das

    Zitat

    Und die Qualität von Unterricht kann man schon auch messbar machen, wenn auch lange nicht so einfach wie zusätzliches Engagement. Ich bin zum Beispiel auch für unangekündigte Unterrichtsbesuche. Jederzeit und von verschiedenen Personen, als ganz normaler Bestandteil des Arbeitens.

    wäre vielleicht mal ein Ansatz ;).

    Zitat

    Es wird von uns Lehrerfußvolk gerne vergessen, dass es in der Schule nicht nur um gute Pädagogik und Didaktik geht, sondern um ein ganzes Aufgabenbündel, das auch solche Bereiche wie Administration, Lokalpolitik, public relations, öffentliches Recht, Personalmanagment und -entwicklung, gutes Haushalten etc. umfasst. In Funktionsstellen und Leitungspositionen gehören im Zweifelsfall eher die die guten Planer, Manager und Personalführer als die guten Lehrer und man tut dem System Schule keinen Gefallen, wenn man den Managmentnachwuchs falsch auswählt, um gute Pädagogen und Didaktiker zu belohnen.

    Das mag schon stimmen, aber ich finde die Schlussfolgerungen daraus auch nicht wirklich befriedigend - nämlich: Wer seinen Beruf (=Lehrer) gut ausführt, sollte keine Aufstiegschancen haben, wohl aber alle die (womöglich) im Klassenzimmer versagen. Überspitzt gesagt.

    Wenn man Lehrerarbeitszeiten etc. beklagt, muss man schon dazusagen, dass eine entsprechende Karriereorganisation Leute wunderbar erpress- und ausbeutbar macht. Das Kerngeschäft zählt nichts und wird einfach vorausgesetzt. Belohnt wird der Wind am Rande.

    Nun kurz aktuelles aus der Welt des "gesunden Menschenverstands":

    Nachdem in BW laaaange immer wieder verkündet wurde, mit sinkenden Schülerzahlen solle die Lehrerzahl nicht sinken (sondern die Klassengröße) hat Finanzminister Stächele heute verkündet, aufgrund der aktuellen Haushaltslage müsse man Lehrerstellen sparen.

    Wenn man demnächst 25% weniger Kinder habe, brauche man zwangsläufig weniger Lehrer.

    Zitat

    Es geht hier immer um Mangel an Fachkräften

    Das stimmt so nicht, es geht um einen allgemeinen Arbeitskräftemangel inklusive eines Mangels an ungelerntem Personal.

    Die Prognose kann eigentlich niemanden überraschen, der sich mal damit befasst hat, wie sich die Bevölkerung entwickelt (egal, ob sich die prognostizierten Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt letztlich bewahrheiten).

    Zwischen 2004 und 2030 wird sich der Altersaufbau der Bevölkerung in Richtung älterer Menschen verschieben. Und die Zahl der Menschen zwischen 20 und 65 wird bis 2030 voraussichtlich um ca. 7 Millionen abnehmen.

    Die Kurzfassung der Prognose mit differenzierten Zahlen gibt es hier

    http://www.vbw-bayern.de/agv/vbw-Themen…leID__11138.htm

    zum Download.

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