Beiträge von unter uns

    Ist mir heute auch passiert (9. Klasse).

    Rein in den Kopf, raus aus dem Kopf? Bei mir wars eher: Erst gar nicht rein. Dabei war klar, dass wir einen Test schreiben und die Vokabeln waren drei Mal aufgegeben worden. Beim letzten Mal maulten die Schüler: "Schon wieder. Hatten wird doch schon." Also nicht nur fehlende Lernbereitschaft, sondern auch noch Realitätsverlust.

    Ich weiß nicht - ich prersönlich finde den Kommentar nur bedingt überzeugend. Alles den Eltern zuzuschieben und ihnen zu unterstellen, sie würden sich nicht kümmern, halte ich für ähnlich voreilig wie pauschale Lehrerschelte.

    Der Vater von Robert Steinhäuser aus Erfurt hat in einem Interview berichtet, wie er seinen Sohn noch am Morgen des Amoklaufs in den Arm genommen und ihm alles Gute zur Prüfung gewünscht hat. Die Täter von Columbine hatten in ihren Zimmern ausgeklügelte Verstecke für Waffen und Sprengstoff und haben sich auf Videos über ihre Eltern lustig gemacht und daran aufgegeilt, dass sie das Zeug nie finden würden, selbst wenn sie im Zimmer wären. Das ergibt für mich nicht ein Bild, wonach Amokläufe entstehen, weil Eltern ihre Kinder zu lange fernsehen lassen oder ähnliches.

    Das Unterrichts-Deputats-Modell ist eben Schwachsinn und von Übel. Es erzeugt (verständlicherweise) ein schlechtes Image des Berufs (denn wer hätte nicht gerne eine 26 mal 45 Minuten-Woche)? Es bietet Politikern jederzeit Handlungsmöglichkeiten - denn es ist immer noch Luft drin. Und es erschafft totale Intransparenz bezüglich der Frage, wer an den Schulen eigentlich was (und wieviel) macht. Fairerweise muss man aber sagen, dass ja Profiteure des Modells nicht nur in den Kultusministerien sitzen. Daher ist die Sache auch für Lehrer-Interessensverbände und an den Schulen kein wirkliches Thema - außer, wenn es darum geht, Erhöhungen abzulehnen. Was aber eben nicht wirklich überzeugend ist, da der Schluss Unterrichtsstunden=Wochenarbeitszeit für die Öffentlichkeit zu nahe liegt.

    Zitat

    Original von Timm

    Danke, das ist mir klar Ich habe auch deutlich Belege und Beispiele getrennt.

    Gut, da habe ich die Termini verwischt, sorry. Aber ich denke, das Grundproblem ist klar und bleibt.

    Zitat

    Im Übrigen sollte man - gerade bei so niedrigen Korrelationen - Wortmeldungen ernst nehmen, die Persönliches enthalten.

    Zugestanden. Sicher habe ich da in meiner Ablehnung etwas übertrieben. Aber ich sehe trotzdem die Tendenz, sich auf bestimmte Dinge gar nicht mehr einzulassen (bzw. nur noch defensiv) unter Verweis auf das eigene Schicksal (das ja letztlich unangreifbar wirkt - denn wer will direkt fremden Erfahrungen widersprechen?). Ich finde das eben manchmal doch etwas kurz gegriffen.

    Timm,

    Dein persönliches Beispiel belegt bzw. widerlegt imho gar nichts. Zumindest nicht, wenn wir uns auf der Ebene von Wahrscheinlichkeiten bewegen. Jedenfalls glaube ich kaum, dass ernsthaft jemand behaupten würde, in jedem Einzelfall entscheide die Abiturdurchschnittsnote über die Eignung zu einem bestimmten Beruf. Es geht wohl eher darum, dass angenommen wird, das Niveau der Berufsausübung würde insgesamt steigen, wenn mehr Personen mit besserem Abiturschnitt den Beruf ergriffen. Diese Annahme wird aber nicht beschädigt, wenn man auf seinen eigenen 4er-Schnitt verweist und sagt, man mache den Job trotzdem super.

    Sicher gibt es Argumente gegen eine Verbindung von Schulnoten und Leistung im Lehrerberuf - etwa: wer immer in einem Fach gut war und es unterrichtet, kann Verständnisprobleme nicht nachvollziehen. Ich glaube auch, dass diese Argumente - und Deine "soft skills" - zu einem gewissen Maße greifen und würde überhaupt nicht damit argumentieren, dass bestimmte Abiturschnitte die besten Lehrer ausspucken. Ich meine andererseits aber, eine Streuung tut dem Beruf sicher gut. Insofern würde ich auch nicht sagen, dass es gut für den Lehrerjob ist, wenn möglichst keine 1er-Abiturienten vertreten sind.

    Zitat

    Wenn nun behauptet wird, dass aus schlechten Abiturienten schlechte Lehrer werden, ist schlichtweg eine verborgene Annahme getroffen worden: Die Abiturnote entscheidet über Studienerfolg und/oder Qualität im Beruf. Das zu belegen, bedürfte einer aufwändigen - sicher interessanten - Studie.

    Für den Studienerfolg wenigsten existieren die entsprechenden Studien - zumindest, wenn zum Vergleich andere Testverfahren herangezogen werden.

    http://www.bpb.de/publikationen/…E4higkeit.html:

    Zitat

    Umso verblüffender ist der vielfach replizierte Befund, dass die durchschnittliche Abiturnote eines der besten Einzelmaße zur Prognose des Studienerfolgs ist: Je besser die mittlere Abiturnote, desto höher die Leistungen in Universitätsprüfungen. Dies gilt im Übrigen auch für andere Länder wie die USA, wo sich wiederholt gezeigt hat, dass die mittlere Abschlussnote (Grade Point Average) die Studienleistungen noch genauer vorhersagt als die Gesamtnote im Abitur in Deutschland. [16] Für die Bundesrepublik Deutschland wurde über verschiedene Fächer hinweg eine mittlere Korrelation von r = 0,35 zwischen der Abiturnote und Prüfungsleistungen an der Universität festgestellt, in den USA liegt dieser Wert zwischen r = 0,41 und r = 0,53. [17] Höhere Werte können kaum erreicht werden, da der Erfolg an der Hochschule außer von den individuellen Eingangsvoraussetzungen auch von vielen anderen Faktoren abhängt, die erst im Laufe des Studiums wirksam werden.

    Zitat

    In Deutschland wie in den USA wurde verschiedentlich versucht, die Vorhersagekraft schulischer Beurteilungen durch eine gewichtete Kombination von Einzelnoten zu verbessern. Diese Versuche waren ebenso wenig erfolgreich wie die Berücksichtigung der Passung zwischen Fachnoten und Studienfächern. Die einzelnen Fachnoten unterscheiden sich zwar erheblich hinsichtlich ihrer Prognosekraft für die Studienleistung, aber selbst die höchste Korrelation zwischen einer einzelnen Note und den Prüfungsleistungen im entsprechenden Fach liegt deutlich unter den berichteten Korrelationen für die Durchschnittsnote. So korrelieren zum Beispiel Studienleistungen in Anglistik mit der Gesamtnote im Abitur höher als mit der Abschlussnote im Schulfach Englisch. [18] Insgesamt belegen diese Befunde, dass sich erfolgreiche Schulkarrieren, die in guten Abschlussnoten zum Ausdruck kommen, an der Universität fortsetzen.

    Ich glaube im Übrigen nicht, dass "soft skills" für die Abinote 1997 keine Rolle gespielt haben, weil sie im Abitur nicht berücksichtigt wurden. Auch zu meiner Abizeit in den 90er Jahren waren extrovertierte, kommunikative, verbindliche, argumentativ gute und schlagfertige Leute, was die Noten anging, klar im Vorteil.

    Was schließlich die Minister angeht: Da es kein Studium "Finanzministerwissenschaften" gibt, habe ich Studiengänge wie "Rechts- und Staatswissenschaften", BWL und VWL mal in einen Topf geworfen. Das ist sicher undifferenziert, aber ich denke, die Tendenz ist klar - den elterlichen Familienbetrieb zu führen, würde ich jetzt nicht dazuzählen ;).

    Zitat

    Wie unsinnig es ist, die Qualität eines Ministers an der Vorbildung fest zu machen, merkt man, wenn man beispielsweise an das Außenministerium (braucht man hier Diplomaten oder Geographen?) oder Verteidigungsministerium denkt (Generäle an die Macht!). Auch an Persönlichkeiten wie Joschka Fischer (Schule ohne Abi verlassen, Fotografenlehre abgebrochen), Walter Scheel (Banklehre, Wirtschaftsberater) oder dem bei der Truppe beliebten Peter Struck (Jurist und promoviert mit der Arbeit "Jugenddelinquenz und Alkohol") merkt man, wie widersinnig diese Vorhaltungen an Frau Schavan sind.

    Du hättest noch Hans Eichel hinzufügen können - ein Lehrer als Finanzminister.

    Trotzdem kann Sachkompetenz nicht schaden, und die These, jedes Ministerium sei beliebig zu besetzen, da es ja nur auf "Kommunikation" ankomme, scheint mir nicht haltbar. Nicht umsonst sind gerade "harte" Ministerien wie Finanzen oder Wirtschaft sehr oft von Leuten mit einschlägigem Studium besetzt. Die Fälle des Außen- und Verteidigungsministeriums sind womöglich Sonderfälle. Beim Verteidigungsministerium etwa ist eine zivile Kontrolle des militärischen Apparats sicher ausdrücklich gewünscht.

    Abgesehen davon, dass ich die Biographie von Frau Schavan wirklich bemerkenswert finde, gilt m. E. im Übrigen auch, dass man formal fehlende Qualifikationen mit sachgerechter Amtsführung ausgleichen kann - aber bestimmte Entscheidungen natürlich auch Diskussionen über die Qualifikation auslösen dürfen.

    Für die in "Bild" erhobene Forderung (die hoffentlich nicht von den 1000 sachkundigen Mitarbeitern des Bildungsministeriums entwickelt wurde) ist der Begriff "unausgegoren" jedenfalls sehr freundlich gewählt.

    Wenn es um das Diskussionsniveau geht, finde ich es - jetzt wirklich ganz allgemein gesprochen - eher bemerkenswert, wie oft versucht wird, die Relevanz wissenschaftlicher Studien mit der eigenen Biographie zu entkräften.

    Zitat

    könnte es auch sein, dass der Aufbau des Studiums gemeint ist??

    Ich stimme Finchen zu. Wenn Du die Besonderheiten des österreichischen Studiums berücksichtigen willst, bau doch einfach entsprechende Angaben ein. Also nicht:

    X-X Studium in Y

    Sondern:

    X-X Grundstudium in Y
    X Zwischenprüfungen in ... mit den Noten ...
    X-X Hauptstudium

    Oder so. Oder was schwebt Dir vor? Ich glaube nicht, dass erwartet wird, dass Du alle Deine Seminare auflistest oder einen Überblick über die Organisation des Hochschulstudiums in Österreich gibst. Wichtig wären aber sicher: Wieviele Semester? Welche Fächer? Welche Abschlüsse?

    Mikael,

    der Lebenslauf von Schavan ist wirklich interessant - ein gutes Studienobjekt zum Thema "Karrieren in Deutschland". Wenn man eine Ferndiagnose wagen darf, kann man vermuten: Da ist jemand in den überschaubaren Personalverhältnissen des katholischen Milieus problem- und widerstandslos durch ein ganzes Berufsleben gesurft. Dass dabei ein bestimmter Blick auf (Bildungs)realitäten entsteht (bzw. nicht entsteht), ist wohl klar.

    Ansonsten:

    Zitat:

    Zitat

    Original von [FoNziE]

    Ehrlich gesagt, wenn ich mich so an das Niveau meiner Erziehungswissenschafts-Seminare erinnere, glaube ich das mit den schlechten Abiturdurchschnitten sofort!

    Da waren Leute dabei, da dachte ich erst, sie seien keine Muttersprachler, bevor sich herausstellte, dass es sich um angehende Deutsch/Geo-Gymnasiallehrerinnen handelte. Kein Witz!

    Den Leuten bin ich auch begegnet. Auch den Leuten, die Deutsch auf Lehramt studierten und die deutsche Zeichensetzung nicht beherrschten. Und das in Baden-Württemberg. Eröffnet einem neue Perspektiven auf das "superharte" Zentralabitur des Musterländles. Aber vielleicht werden Leute, die die Kommata richtig setzen, Juristen? Das jedenfalls ist manchmal mein Verdacht.

    Aber Zynismus beiseite: Ich bin auch vielen andere Leuten begegnet und habe jetzt im Ref sehr viele Kolleg(inn)en, die ich als sehr kompetent einschätzen würde - soweit ich das kann.

    Wie auch immer man sich aufregt und verkündet, Berufserfolg und Abischnitt hätten nichts miteinander zu tun usw.: Ich meine, es kann nicht im Interesse der Lehrer sein, wenn ganze Personengruppen mit guten Leistungen (und sei es im Abitur) bei ihnen NICHT vertreten sind. Wobei die Frage nach Gründen wohl entscheidend ist ;-).

    "Ein netter Kerl" habe ich in der 11 in mehreren Stunden gemacht, allerdings ist die Erinnerung nicht mehr ganz frisch.

    Habe den Text zunächst ungefähr bis zur Hälfte lesen lassen (müsste nachgucken, bis wo genau) und dann über das Ende spekulieren lassen. Später dann herausarbeiten lassen, wer eigentlich genau welche Rolle spielt (Redepassagen mit unterschiedlichen Farben für unterschiedliche Personen gehighlighted) - und besonders, welche (offenbar problematische) Rolle Rita eigentlich innehat. Welche Vorgeschichte hat wohl das gemeinsame Essen? Wieso scheinen sich alle in der Familie sicher zu sein, dass sie über Ritas Freund herziehen können?

    Auch gemacht: Die Schüler Briefe schreiben lassen - die Mutter an Rita, aber auch (noch interessanter) Rita an ihren Verlobten (immer NACH der Szene...)

    Was hast Du denn vor?

    Hi,

    ich erwäge gerade, mich in Baden-Baden oder Offenburg um eine Stelle am Gym zu bemühen. Leider sehen die Homepages der Schulen ja alle mehr oder weniger gleich brillant aus (eine wirklich ermüdende Lektüre, auf Dauer ;)).

    Kennt sich jemand in den Städten aus und kann mir mit einer Kurzcharakterisierung von Schulen weiterhelfen - haben sie irgendeinen speziellen "Ruf", ist mit unliebsamen Überraschungen zu rechnen? Mir geht es nicht um schmutzige Interna oder Detail-Infos, sondern nur eine Art "Globalinfo" jenseits von PR. Gern auch per PI,

    danke vorab
    Unter uns

    Lustig. Der Kollege sollte sich vielleicht untersuchen lassen.

    Wobei ich nicht finde, dass man hier diskutieren muss, ob die SCHÜLER trinken dürfen oder nicht. Du bist keine Schülerin! Fertig.

    Natürlich kann er von Dir verlangen, nicht zu trinken, um kein schlechtes Beispiel zu geben. Aber das ließe sich sicherlich unaufgeregt nach der Stunde klären.

    Ich würd mir andere Leute zum Mitgehen suchen. Und ihn jenseits freundlichen Grüßens ignorieren. Im Übrigen würde ich wenigstens meinen Mentor einweihen. Wenn er Deine Fachleiterin kennt, weiß man ja nie. Nicht, dass ich glaube, er werde da etwas weiterreichen. Aber wie gesagt: Man weiß es nicht.

    Hallo!

    Ich bin mir nicht sicher, ob die von Dir erwähnten Studien existieren. Fakt ist, dass vor kurzer Zeit die Medien unter Berufung auf eine Studie Hans Gänglers die Erkenntnis präsentierten: "Hausaufgaben sind unnötig." So - mit Berufung auf "zahlreiche" (ungenannte) Studien - hier:

    http://bildungsklick.de/a/58143/sind-h…-ueberfluessig/

    Dass Artikel wie der im "Bildungsklick" massiv selbstwidersprüchlich sind, ist den Autoren (vermutlich mit deutschem Abitur) nicht aufgefallen. Die TU Dresden, an der Gänglers Studie entstand, stellt klar:

    Zitat

    Zunächst muss an dieser Stelle das Missverständnis ausgeräumt werden, dass die TU Dresden (Prof. Dr. Hans Gängler) eine "Hausaufgabenstudie" durchgeführt hat, nach deren Ergebnissen Hausaufgaben überflüssig wären. Stattdessen ist die "Hausaufgabenhilfe und -betreuung" im Rahmen der Ganztagsangebote Thema unserer Forschung. In diesem Kontext gibt es Anlass, die Hausaufgabenpraxis an Ganztagsschulen zu diskutieren.

    http://tu-dresden.de/die_tu_dresden…chule/aktuelles

    Wissenschaftliche Befunde hier:

    http://tu-dresden.de/die_tu_dresden…%20an%20GTS.pdf

    Nette Grüße
    Unter uns

    Bei Texten bieten sich m. E. immer spontane Schreibübungen an - je nach Text. Man kann z. B. den Textinhalt auf die Schüler rückprojizieren:

    "Have you ever been in a situation like this? Write a short text about it."

    "If you went to California, what would you like to do? And why?"

    Wenn es Texte sind, die das nicht zulassen, kann man parallele Texte schreiben lassen - also das, was man schon hat, noch mal, nur vielleicht kurzer, witziger. Oder (bei Briefen) eine Antwort schreiben lassen...

    Ist aber schwer, ohne konkrete Beispiele näher zu beschreiben.

    Ich habe auch gelegentlich "Postkarten" dabei - d. h. auf weißem Papier die Zeichnung einer Postkarte inkl. Briefmarke. Man kann sich dann spontan einfallen lassen, dass die Schüler irgendwas gerade Relevantes an eine fiktiver Person (oder aneinander) schreiben. Wer schneller fertig ist, malt die Briefmarke aus ;-).

    Hi,

    soeben mit sehr gutem Erfolg eine Einheit gemacht. Ich schildere zwei Doppelstunden:

    DOPPELSTUNDE 1: Stationenlernen Märchen mit vier Stationen/vier Arbeitsblättern, die ins Heft zu kleben waren. Ziel: Überprüfung des Wissensstands und spielerische Sensibilisierung für Märchenmerkmale.

    Die vier Stationen:

    a) Arbeitsblatt zu den Gebrüdern Grimm. Kurzer Informationstext mit Fragen, die sich knapp beantworten ließen. Auf der zweiten Seite Tierrätsel: Buchstabengitter, in dem zehn Tiere aus Märchen versteckt waren. Finde die Tiere, schreibe sie heraus und nenne - nach Möglichkeit - ein Märchen zum Tier.

    b) Station zum Fühlen. Vier undurchsichtige Müllbeutel, in denen unter einer Watteschichte jeweils ein Gegenstand verborgen war. Dazu ein laminiertes Blatt mit vier Märchentiteln und - als Hilfe - einem aussagekräftigen Bild dazu. Aufgabe: Fühle den Gegenstand im Beutel, ermittle das passende Märchen, notiere beides auf einem Lösungsblatt.

    Meine Gegenstände: Schere - Rapunzel
    150 g Erbsen: Aschenputtel
    1 Löffel: Tischleindeckdich
    1 Apfel: Schneewittchen

    c) Ein fehlerhaftes Märchen: "Der Wolf und die 5 Geißlein". Lies den Text und finde die Fehler! Wichtig: Die Fehler sollten auch bei Unkenntnis des Märchens erkennbar sein. Also: Seltsame Gegenstände tauchen auf: Gameboys, Spülmaschinen. Der Wolf trägt schwarze Turnschuhe. Es sind 5 Geißlein statt sieben...

    d) Märchenpuzzle: 5 Märchen waren jeweils in Kurzform von mir wiedergegeben worden (ohne Titel) und in je 3 Teile zerteilt worden. Außerdem waren die Anfangsteile von 1 bis 5 nummeriert. Aufgabe: Setze die Teile richtig zusammen, sodass fünf Märchen herauskommen. Finde ihre Titel und notiere sie.

    Zusätzlich: Auf der Rückseite jedes Puzzleteils stand ein Buchstabe. Es waren also insgesamt fünfzehn Buchstaben, die bei richtiger Sortierung der Märchen zwei Wörter ergaben. Aufgabe: Vervollständige den Satz: Märchen wurden urspünglich nicht aufgeschrieben, sondern...

    Lösung: mündlicherzählt

    DOPPELSTUNDE 2: Erarbeitung von Märchenmerkmalen (vorbereitet durch Doppelstunde 1, besonders Station c):

    "Brüderchen und Schwesterchen" erzählt. Verkürzte eigene Nacherzählung als Arbeitsblatt mit Lücken ausgegeben. Die Schüler füllen die Lücken aus (Was sagen die Brunnen? Was das Reh bei der Rückkehr zum Haus? Was die Königin nachts beim Kind?) Sinn des Lückentextes: Den Sinn für Zahlensymbolik schärfen. (Wird später aufgegriffen.)

    Dann: 20-30 laminierte Karten mit Personenbezeichnungen, Berufen und Orten umgekehrt an der Mitteltafel aufgehängt (mit Schrift zur Tafel). Z. B.: "Pilotin", "König", "Sohn", "Schneider", "Wald", "Skatepark".

    Auf die Außentafeln oben geschrieben: "Kommt im Märchen vor"/"Kommt im Märchen nicht vor".

    Zwei Kinder vorgerufen. Sie nehmen jeweils eine Karte ab, zeigen sie der Klasse. Kommt die Sache im Märchen vor? Sie rufen ein Kind auf, das sagt, ob die Karte nach rechts oder links kommt. Sie hängen sie auf, rufen dann ein anderes Kind nach vorne und setzen sich. Bewegung in der Klasse, idealerweise sind je vier Kinder gleichzeitig beschäftigt.

    Wenn alle Karten außen hängen kurz im Plenum diskutieren: Hängt alles richtig?

    Dann auf der Mitteltafel eine Tabelle vorgeben. Zwei Spalten: Kommt im Märchen vor/nicht vor. Drei Zeilen: Personen, Orte, Gegenstände.

    Die Kinder übernehmen die Tabelle ins Heft, tragen Personen und Orte von der Tafel ein und erfinden eigene. Gegenstände erfinden sie ganz selbst. Zur Inspiration können sie auf das Blatt "Der Wolf und die 5 Geißlein" schauen.

    Ergebnisse werden vorgestellt, dann besprochen. Weshalb kommen bestimmte Dinge vor, andere nicht? Antwort der Kinder: Märchen spielen oft in einer alten, mittelalterlichen Zeit.

    Nach dieser Übung schließlich: Große Synthese des Vorangegangenen. Was wissen wir nun über Märchen?

    Geklärt und notiert: Wann spielen sie? Unbestimmte, "mittelalterliche" Vergangenheit. Wo? An unbestimmten Orten. Wer tritt auf? Bestimmte Personen, oft namenlos, sprechende Tiere. Was sind ihre Textmerkmale? Eher kurz etc. Phantastische Geschichten. Wie sind sie überliefert? Ursprünglich mündlich. Welche Rolle spielen in ihnen Zahlen? Die 3, die 7, eventuell die 12 (nicht vorbereitet)

    Wenn dann noch Zeit ist: Übung aus dem Buch (wir haben Deutschbuch 5 Gym): Der Mittelteil eines Märchens ist gegeben. Die Schüler sollen sich Anfang und Ende ausdenken. Dies auch Hausaufgabe.

    Grüße
    Unter uns

    Ich weiß nicht, ob sie Deinen Namen nennen DÜRFEN. Aber dass sie ihn genannt haben, ist sicher nicht günstig.

    Andererseits: Man stelle sich vor, dass Jugendamt ruft bei einem an und sagt: "Jemand hat gesagt..." Und wenn man fragt: "Wer?" heißt es: "Dürfen wir nicht sagen." Auch nicht optimal.

    Jedenfalls hätte das Jugendamt sicher noch mal rückfragen sollen.

    Die von mir erwähnten negativen Berichte beziehen sich übrigens auch mehr auf das Nicht-Handeln als das Handeln von Jugendämtern.

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