Hallo!
Was Du entscheidest, musst selbstverständlich Du wissen, aber wenn Du mich fragst: Referendariat.
Der Wunsch "zu bleiben" und sich (vermeintlichen) Unannehmlichkeiten nicht zu stellen, ist sicherlich ein Hauptgrund, der Leute in die Promotion führt. Nach meiner Erfahrung kommen die Probleme nach vier oder fünf Jahren in gesteigerter Form wieder, wenn man merkt, dass die Universität sehr oft keine Perspektiven eröffnet.
Die deutsche Universität funktioniert in sehr vielen Fächern (und eventuell gehört die Lehr-Lernforschung dazu) wie eine Autowerkstatt, in der ein Meister und zwanzig Lehrlinge arbeiten. Die Lehrlinge werden alle zwei Jahre ersetzt, wobei der Meister jedem neuen Lehrling sagt: "Du wirst der nächste Meister." Es gibt tausende Doktoranden in Deutschland, die unter den Beifallsrufen Ihrer Doktor"väter" ins Nichts hinein promovieren.
Wenn Dir das aber alles zu pessimistisch klingt, ein paar ganz pragmatische Dinge:
(a) Natürlich kannst Du Deinen Prof fragen, wie es mit einer Promotion aussieht. Meine Prognose: Er wird begeistert sein und sofort einwilligen.
(b) Wenn er keine Stelle hat, kannst Du die Finanzierung über eines der zahlreichen Stipendienprogramme organisieren. Dein Prof sollte hier Hilfe geben können.
(c) Ich glaube nicht, dass ein paar schlecht gelaufene Uniseminare Rückschlüsse darüber erlauben, ob Du als Lehrer (Referendar) Erfolg haben wirst.
(d) Die Stellenaussichten für Lehrer sind im Moment so gut wie seit 30 Jahren nicht mehr. In zwei Jahren werden sie bereits deutlich schlechter sein, aber immer noch gut. In fünf Jahren (wenn Du Deine Promotion beendet hast) könnte wieder ein faktischer Einstellungsstopp existieren.
Viel Glück bei der Entscheidung!!
Unter uns