Ich glaube, ich hätte das als Kind gar nicht ertragen daneben zu sitzen, wie man verhackstückt wird. Und das kann man ja leider bei manchen Schülern nicht vermeiden.
So sollte es in der Tat nicht sein, lässt sich aber natürlich vermeiden. Wie, wurde hier ja schon beschrieben: das Gespräch findet mit dem Kind statt, es sitzt nicht "daneben" und es wird auch nicht "verhackstückt", sondern es geht nur um die Lernentwicklung. Ich verstehe es so, dass diese Gespräche regulär mit allen Schülern geführt werden sollen, oder? Das heißt es geht nicht um "Problemgespräche", die ich als Lehrer einberufe weil "was ist", ist also eine ganz ander Ausgangslage. Wichtig fände ich dabei auch im Vorfeld eine Selbsteinschätzung vornehmen zu lassen. Da hast du dann ein gute Gesprächsgrundlage und die Kinder wissen auch schon um welche Punkte es gehen wird und müssen sich weniger Sorgen machen, was auf sie zukommt. Ich würde die wesentlichen Lernziele auflisten und die Kinder ankreuzen lassen, ob sie das schon gut können/teilweise/ noch nicht. Wenn du denselben Bogen ankreuzt könntet ihr vergleichen, wo die Einschätzung identisch ist und wo sie abweicht und über diese Punkte nocheinmal sprechen (manchmal nehmen sich die Kinder ja auch negativer wahr als man selbst!) . Bei den Lernzielen können durchaus auch Lern- und Sozialverhalten dabei sein, auch das ist ja ein Lernprozess und es gibt Entwicklungen über die nachzudenken sich lohnt. Wichtig ist, dass das Ganze wertschätzend, freundlich und sachlich stattfindet und verknüpft ist mit konkreten Hinweisen, wie an den "Baustellen" weiter gearbeitet werden kann. Wenn ein Kind tatsächlich sehr viel "Baustellen" hat, würde ich nicht unbedingt über alle sprechen, sondern mir die wesentlichen herauspicken und sehr darauf achten dem Kind auch seine individuellen Fortschritte zu verdeutlichen. Die gibt es ja oft durchaus auch dann, wenn das Kind im Vergleich mit den anderen kindern deutlich schwächer abschneidet. Und gerade dann finde ich es auch sehr gut, wenn die Eltern dabei sind, weil die dann nicht einfach nur die 5 auf dem Zeugnis sehen, sondern auch mitbekommen, dass ihr Kind sich trotzdem weiterentwickelt hat und sich womöglich trotzdem anstrengt (was für mich immer ein besondere Leistung ist!).
Für alles andere würde ich gesonderte Elterngespräche einberufen und zwar nicht nur weil ich unter Umständen, deutlicher schildern möchte, welche Beobahtungen ich bei dem Kind gemacht habe, sondern auch dann wenn ich die Eltern eindringlicher an ihre Pflichten erinnern muss!