Beiträge von Elternschreck

    Da haben auch die Real- und Gymnasialkollegen die Hauptschule über Jahre schlechtgeredet .

    Das stimmt nicht, geehrter alias ! Wir Realkollegen werben bereits bei den Neuanmeldungen sowie in unseren 5. Klassen durchaus für die Hauptschule, wenn wir merken, dass sich Schüler bei uns quälen. Wir plädieren bei den Eltern, ihre Kinder spätestens Ende Klasse 5 zur Hauptschule wechseln zu lassen. Meistens parken die Eltern ihre Kinder bis Ende Klasse 6 bei uns. Die sie sind dann durch Serien von Misserfolgserlebnissen dann komplett schulfrustriert.


    In unserem eigenen Interesse werben wir auch darüberhinaus für die Hauptschule. Wir (Realschule) können uns zur Zeit vor Anmeldezahlen nicht retten, weil die allermeisten Eltern aus dem Umland die Gemeinschaftsschule nicht wollen (Die Eltern gehen da mittlerweile auf die Barrikaden), ebensowenig (zu recht) die Gesamtschule. Naja und die Hauptschule wurde in den letzten Jahren politischerseits kaputtgeredet, obwohl die Kollegen dort eine hervorragende Arbeit leisten, so dass die Anmeldezahlen bedrohlich wenig geworden sind.


    Wir werben für die Hauptschule nach dem Motto : Wenn dort der Laden läuft, wird die Realschule langfristig weiterexistieren und uns bleibt die günrotideologisierte und DDR-inspirierte Einheitsschule, man nennt sie Gemeinschaftsschule, erspart.


    Deine o.g. Behauptung ist so nicht ganz richtig, geehrter alias ! 8_o_)

    Was erwartest Du von der Mutter? Dass sie ihr Kind freudig an einer Schule anmeldet, die ein generall geringes soziales Niveau, viel Gewalt und kaum Lebensperspektiven bietet?

    Ja, geehrter Claudius, im Prinzip hast Du da nicht Unrecht. Es ist natürlich so, dass die Hauptschulen in der Vergangenheit von den maßgebenden Bildungspolitikern vernachlässigt wurden, abgesehen davon, dass unsere Schulen/Lehrer generell vernachlässigt werden, die Hauptschulen aber besonders. Eben Restschule und das wars.


    Da wurde von der Bildungsobrigkeitsseite konzeptionell so vieles falsch angegangen, dass wir da heute (fast) nur noch Chaos vorfinden. Merkwürdig, dass früher die Volksschulen wesentlich besser funktioniert haben.


    Auch hinsichtlich Gewalt hast Du nicht Unrecht. In sehr vielen Hauptschulen findet zuhauf unkontrollierte Gewalt statt. Vermasselt hat man da in den letzten Jahren durch die sogenannte Kuschelpädagogik, an deren Missernte wir tagtäglich, nicht nur an den Hauptschulen, teilhaftig werden.


    Aber Gewalt ist nicht nur ein Problem der Hauptschulen. Sie ist auch besonders, man höre und staune, an sehr vielen Gymnasien ausgeprägt. Dort findet Gewalt subtiler und eher auf psychischer Ebene seitens der Schüler und Eltern statt, gepaart mit einem großen Schuss Hedonismus und Dekadenz, denen Schulleitungen und besonders die Lehrer immer machtloser gegenüberstehen, und auch natürlich Schüler die Opfer perfidester Mobbingattacken sind.


    Wollte nur sagen, um wieder ontoppic zu werden : Die o.g. Eltern kann ich teilweise verstehen, aber die Gewaltfreiheit kann man auch nicht garantieren, wenn das Kind nicht auf die Hauptschule geht. 8_o_)

    ja, darf man. und die anderen dürfen einen ignorieren, wenn man reaktionäre sachen von sich gibt.

    Aber Ihr ignoriert das doch gar nicht, wenn sich hier Foristen äußern, die sich nicht Eurer starr vorgestanzten Grünrot-Denkschablone einfügen wollen. Ihr geht dann immer schön auf 180. Und so richtig reflexhaft, wie der Betroffenheitsautomat Claudia Roth. 8_o_)

    Zitat alias :

    Zitat

    Elternschreck, Elternschreck...


    An deiner Lesekompetenz musst du noch arbeiten. Ein SCHÜLER wurde erstochen. Kein Lehrer.

    Nö, hab das schon richtig gelesen, geehrter alias ! Aber was willst Du machen, wenn Du engreifst und dazwischengerätst ? Schon allein das Wissen darum, dass es solche Schüler gibt, halte ich für die Lehrerpsyche destabilisierend bis gefährdend.


    Hat ja schon seinen Grund, warum sehr viele Kollegen vom Burnout befallen sind. Nur die (normale) gestiegene Arbeitsbelastung halte ich nicht für so ausschlaggebend, wenngleich auch nicht gesundheitsfördernd. Auch kann mir niemand erzählen, dass sich jemand fachlich so sehr verausgabt, dass er nach ein paar Jahren erledigt ist.


    Die Schüler-und Elternklientel wird einfach schwieriger, oft schon gar nicht mehr richtig händelbar. Nur, dass viele KollegInnen mit der heutigen Klientel kaum noch fertig werden, wird ja gerne verdrängt und unter dem Teppich gekehrt. Wer möchte schon zugeben, dass er letzendlich in diesem Beruf pädagogisch scheitert, bzw. psychisch deswegen am Ende ist ? 8_o_)

    Zitat Mikael :

    Zitat

    Und wer mit diesen ganzen übertriebenen Anforderungen nicht klar kommt, der ist eben "zu schwach" und muss "in Teilzeit" gehen. Nicht dass etwa die Anforderungen unrealistisch oder die Arbeitsbedinungen unterirdisch sind. Das "System" ist natürlich nie schuld, nur der Einzelne, der versagt, wenn er damit nicht klar kommt.

    Und ich möchte nicht wissen, wieviel Vollstundenzahl-KollegInnen mittlerweile unzugegebenermaßen Aufputschmittel, Amphitamine oder wie dieses komische Zeugs heißt, nehmen, um den Anforderungen kräftemäßig einigermaßen gewachsen zu sein.-Klar, dass das kaum jemand zugibt. Hauptsache man lächelt lieb der Schulleitung, den KollegInnen und leuchtenden Kinderaugen entgegen. Und meldet sich selbstverständlich in jede Arbeitsgruppe, die überhaupt existiert oder neueröffnet wird.


    Man könnte ja darüber 'ne Studie erstellen oder eine Umfrage starten.


    Also, wieviel Amphitamine nehmt Ihr alle ein ? 8_o_)

    Also nicht, dass ihr jetzt denkt, dass ich die schreckliche DDR hochloben möchte, aber eine Kollegin, die noch in der DDR die Lehrerausbildung mitgemacht hat, erwähnte neulich, dass man im damaligen Lehrerausbildungssystem schwachen Lehramtskandidaten oder solchen, die sich nicht wohlgefühlt haben, zahlreiche berufliche Alternativen angeboten hat.


    Das fände ich bei uns nicht schlecht. Ich könnte mir darüber hinaus noch Alternativmodelle für Kollegen ab mitte 50 vorstellen, die sich nur noch von einem Burnout zum nächsten quälen, dass sie z.B. Posten in der Schulverwaltung antreten können, wenn sie es wollen. 8_o_)

    Und jeder examinierte Musiklehrer kann/sollte auch auf dem Klavier in sämtliche Tonarten transponieren können, wenn es musikpraktisch erforderlich ist. Mit der Solmisation hat das nichts zu tun.


    Solmisation hat man früher betrieben. Heute, zumindest in der Schule, kaum noch. Als Hilfe für den Gesang finde ich die Methode ganz gut. Sollte wieder mehr betrieben werden.8_o_)

    Zitat MarlboroMan84 :

    Sorry, aber ich denke hier ist viel gespielte Empörung.

    Ja, und ich bin dabei gerade über Los gegangen ! Mal sehen, was die nächste Ereigniskarte bringt.

    Zitat

    Auch bei so einer Ausstellung in der Mensa könnte man argumentieren "Menschen sterben bei der Flucht und Schüler gucken sich das mit einem Brötchen in der Hand teilnahmslos an"...

    Und so ein sensibles Thema in der Mensa auszustellen wäre nach meiner Meinung ebenfalls völlig daneben. Ich hoffe nicht, dass das so in Deutschlands Schulen passiert. Und wenn so eine Ausstellung stattfindet, haben die Schüler sowieso kein Brötchen in der Hand zu haben. Da müssen die Lehrer durchgreifen.

    Zitat

    Oder der Film "Schindlers Liste": Aus dem Leid von Menschen wird ein Spielfilm gemacht, den man sich mit Popcorn und Cola im Kino angucken
    kann (bzw. auch gerne in der Schule geguckt wird)

    Das ist doch völlig was anderes, ob ein Regisseur ein Film darüber dreht, um das Publikum in eine bestimmte Stimmung zu bringen oder Schüler während des Spiels lustig herumalbern (Das machen Schüler bei jedem Spielen. Liegt in der Natur des Spielens an sich). Das Spielen ist etwas anderes als konzentriert auf die Leinwand zu schauen.


    Mit dem Popcorn in den Kinos ist es im allgemeinen leider so. Unsere Kollegen würden aber bei so einer ernsthaften Filmvorführung Popcorn verbieten. Bei so was ziehen wir erzieherisch immer an einem Strang (Das ist gut so!). Als Pädaggogen haben wir ja auch ab und zu die Aufgabe, den Schülern eben nicht alle Bedürfnisse zu gestatten. -Man kann das ja vorher mit den Schülern thematisieren, warum da Cola und Popcorn unangemessen sind. Und sowieso ist es unsere lebenslange Aufgabe, uns gegen die Dekadenz unserer Gesellschaft, die übrigens schon weit fortgeschritten ist, zu stellen und Flagge zu zeigen.


    Die Beurteilung, ob so ein Film das Thema angemessen darstellt, obliegt ja sowieso vorher (!) den Lehrern.

    Zitat

    VIelleicht kommen alle mal wieder etwas von ihrer Empörung runter.

    Nein !8_o_)

    Zitat Jule13 :

    Zitat

    Dann aber bitte deutlich später sortieren. Unsere Jahrgänge haben 40% Schüler mit Gymnasialempfehlung. Abitur machen aber jeweils 60-70% eines Jahrgangs. Soviel zu den Prognosen.

    Nein, soviel zu der gesellschaftlich/bildungspolitisch gewollten Leistungsherunternivellierung ! 8_o_)

    Zitat Susannea :

    Zitat

    Das sehe ich etwas anders, denn ich kenne Prüfer, die genau diese Themen haben wollen.

    Es geht hier weniger um das Thema an sich als um die Methode, geehrte Susannea !


    So ein ernsthaftes und sensibles Thema in ein Spiel zu kleiden, finde ich schlichtweg mehr als daneben. Wenn es Prüfer geben sollte, die genau das gut finden, mache ich mir sehr große Sorgen um die künftige Lehrerausbildung in Deutschland. Dann läuft hier ganz schön etwas schief.


    Zitat ninale :

    Zitat

    Stimmt, alias, leider gibt es keinen "Sarkasmus -smily"...

    Ich bin darüber sehr betroffen und erschüttert, dass hier einige (junge) LehrerInnen den Beitrag von alias nicht als Ironie/Sarkasmus aufgefasst haben. Erkennbarer kann man Sarkasmus nicht rüberbringen. Unser geehrter alias, den ich selten lobe, hat das hier sehr gut gemacht.


    Ich mache mir mittlerweile darum Sorgen, wer alles vor unseren Schülern steht. 8_o_)

    Ich frage mich, wie man überhaupt auf den Gedanken kommen kann, zu so einem ernsthaften und schwierigen Thema ein Spiel zu entwickeln. Die Flüchtlinge als Spielfiguren ?!


    Aber in unserer Gesellschaft würde ich es für möglich halten, dass man demnächst so ein Spiel auf dem Smartphon spielen kann. -Es lebe die (spätrömische) Dekadenz ! 8_o_)

    Zitat Pieksieben :

    Zitat

    und dass die Medien so eine große Welle machen, ist schon gar kein Grund, darauf mitzuschwimmen.

    Inwieweit Menschen, die nicht direkt/persönlich mit dem Unglück/Schicksal von anderen Menschen verbandelt sind, sentimental reagieren, hängt immer von der Berichterstattungs-Intensität der Medien ab. 8_o_)

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