Beiträge von cyanscott

    Hallo,
    danke erstmal für die Antworten.
    @ Aktenklammer: Das Inklusionsmaterial kenne ich, halte es für eine gute Strukturierungshilfe aber mehr auch nicht. Die mathematischen Themen werden kurz angerissen und mit je einem Arbeitsplatz abgearbeitet. Das reicht erfahrungsgemäß nicht, zudem wollte ich ja von Kopien eher wegkommen.
    Die Persen Materialien scheiden aus dem gleichen Grund aus. (Übrigens hatte ich auf der DIdacta das Gefühl, viele dieser Hefte gibt es schon seit Jahren, neuerdings tragen sie aber alle den Stempel "Für den inklusive Unterricht" oder "Fördermaterial" - alter Wein in neuen Schläuchen sozusagen.
    Die Welt der Zahl Werke kenne ich noch nicht und werde sie mir beizeiten mal ansehen, vielleicht gefallen sie mir besser als die "Fördern inklusive" Hefte.


    @ Pausenbrot: Vermutlich sind die Bundesländer da sehr unterschiedlich, aber Niedersachsen gehören für L-Schüler die ersten Wortarten in die 2-4 Klasse, ebenso wie Wortfamilien, Ordnen nach dem ABC, Umgang mit dem Wörterbuch, Sätze erkennen, Satzteile umstellen, Satzschlusszeichen, Kommata und sogar wörtliche Rede und Redebegleitsätze u.v.m.. Als ich früher an einer Schule für Lernhilfe gearbeitet hab, war das im Primarbereich noch nicht Standard, aber das ist ein anderes Thema. Nun finde ich (bisher) nur leider kein Unterrichtswerk, dass diese Themenbereiche vereinfacht aufgreift und mir einen strukturierten Aufbau als Unterstützung gibt. Ich würde das als enorme Arbeitserleichterung empfinden. So muss ich mir zu jedem Thema selbst Material zusammensuchen (und kopiere, kopiere und kopiere...)


    @ icke: die Förderhefte hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm, obwohl ich sie kenne. Die muss ich mir nochmal ansehen, vielleicht sind die was für mich.


    VG


    Cyan

    Hallo,,
    wer kann mir (gerne aus Niedersachsen) Tipps geben, womit ihr im Unterricht mit den Inklusionskindern arbeitet. Die Grundschule, an der ich bin, arbeitet in Mathe in der 2. Klasse mit dem Zahlenbuch und bewegt sich logischerweise im Zahlenraum bis 100. Die Inklusionskinder sind im ZR 10/20 noch nicht sicher und ich würde mit ihnen gerne in einem eigenen Buch arbeiten. Das Zahlenbuch 1 bietet sich nicht an, da die Kinder möglichst selbstständig arbeiten sollen und ich bin nur an einem Tag in der Woche 2 Stunden im Unterricht bin (davon eine Stunde Musik, aber das ist ein anderes Thema). Die reinen L-Lehrwerke (Fördern inklusiv oder Klick) finde ich für diese Kinder ehrlich gesagt viel zu einfach und wenig ergiebig. Ich möchte aber auch nicht nur Arbeitsblätter kopieren.
    In Deutsch hab ich ähnliche Probleme. Den Leselehrgang habe ich (bzw. die Kinder ;) )abgeschlossen, was aber auch eine Menge Kopiererei bedeutete, da die Grundschullehrwerke nicht ergiebig waren. Jetzt hab ich kein Anschlusswerk, dass wirklich alle Themen des Deutschunterrichts anbietet. Klar kann ich die Lies Mal Hefte und Rechtschreiben vom Jandorfverlag anschaffen lassen, aber womit erarbeite ich z.B. die grammatikalischen Themenbereiche (Wortarten, etc.). Irgendwie fehlt mir da der rote Faden.
    Ich bin grad (mal wieder) gefrustet, weil es scheinbar niemanden interessiert, dass diese Kinder etwas lernen, solange sie nur "dabei" sind. Mit meinen zwei Stunden kann ich nicht viel ausrichten und an der Grundschule wird meines Erachtens noch gar nicht differenziert oder gar individualisiert unterrichtet. (Und ICH kann das auch nicht ändern!)....
    Wie wird dies an Euren Schulen gehandhabt?
    LG Cyan

    So toll Team Teaching immer klingt, habe ich ein echtes Problem damit. Wenn ich als Förderschullehrer (in Niedersachsen) mit einer vollen Stundenzahl an der Grundschule wäre, hätte ich mich um 13 Lerngruppen zu kümmern. (2 Std. pro Klasse) Das bedeutet auch Absprachen mit 13 Klassenlehrern und evtl. den entsprechende Fachlehrern. Wann soll denn das stattfinden? Und scheinbar sind einige Kollegen der Meinung man solle dann bei allen Förderplänen unterstützen, obwohl man die Kinder nur so wenig sieht. Einige Kollegen glauben auch, man könne für die Kinder mit Förderbedarf den ganzen Unterricht für die Woche vorbereiten.
    Ich habe große Angst davor mit voller Stundenzahl in der Inklusion an der Grundschule zu landen, denn ich kenne hier in der Gegend kein funktionierendes Inklusionskonzept. Ich kenne aber auch keine Grundschule, in der die Kinder wirklich individualisiert arbeiten (somit habe ich auch noch keine abschließende Meinung dazu, was ich davon halte...).

    Ich hatte bis vor kurzem aus den gleichen Beweggründen einen verhältnismäßig günstigen Farblaserdrucker (ca. 300 €). Ich war jedesmal erschrocken, wie schnell die Tonerkartuschen leer waren und nach 2,5 Jahren musste tatsächlich die Trommeleinheit getauscht werden (wenn ich das richtig verstanden habe, zählt der Drucker jede Farbkopie vierfach, weil sie für jede Farbe über die Trommel läuft, und der Drucker meldet dann eben nach 7500 Kopien, dass die Trommel getauscht werden muss und nicht erst nach 30000).
    Ein Originalteil hätte ca. 150 € gekostet. Ich hab mir daraufhin ein kompatible für 50 € gekauft mit der die Druckqualität aber etwas nachlies. Als ich dann meinen Drucker durch einen Bedienfehler geschrottet habe (Verpackungsfolie im Papiereinzug...) habe ich mich wieder für einenTintenstrahler entschieden (ebenfalls aus der OfficePro Serie von HP). Ich staune seitdem, dass meine Patronen noch nicht getauscht werden mussten und bin daher bisher mit einer Entscheidung mehr als zufrieden.
    Gut, das gestochen scharfe Druckbild fehlt mir manchmal ebenso, wie die Tatsache, dass Laserausdrucke nicht verwischen (das kann HP noch so oft bewerben, Tinte verwischt einfach!), im Unterhalt komm ich aber wieder günstiger weg.

    Wir nutzen die Lautgebärden, die es zum Lehrwerk "Karibu" (Westermann) gibt. In den Kopiervorlagen gibt es die entsprechenden Abbildungen zum Ausdrucken. Vorteil dieser Handzeichen ist m.E., dass alle mit einer Hand ausgeführt werden können, so dass die Kinder z.B. mit links das Handzeichen machen und mit rechts den Finger unter der Reihe behalten.
    Gruß
    Cyan

    Hallo,
    das hilft dir jetzt nicht, aber bei uns richten sich die Konferenzen auch immer nach den Ganztagsklassen. Finde ich ehrlich gesagt logisch. Die Alternative wäre bei uns nur der Freitag, aber den will auch niemand. Auf die Idee Unterricht wegen einer Konferenz ausfallen zu lassen käme hier glaub ich keiner.
    Ich verstehe, dass das nervt (hab selbst nur bis maximal zur 6. Stunde) aber ich fürchte das ist nicht zu ändern.
    Gruß
    Cyan

    Hallo,
    ich bin ehrlich gesagt gerade etwas verwundert über die Aufregung. Bei uns werden am Ende des Schuljahres immer die Förderpläne aktualisiert, denn schließlich muss man ja Anfang des Schuljahres grob wissen, wie es (in der Theorie) weitergehen soll. Wie sind denn die Förderpläne an der Schule generell geregelt? Ehrlich gesagt, ärgere ich mich oft, dass es keine allgemein gültigen Vorgaben gibt und jede Schule immer selbst versuchen muss, das Rad neu zu erfinden. Wenn schon Dokumentation, dann doch bitte eindeutig geregelt (wobei ich definitiv kein Freund von diesen endlos Dokumentationen bin).


    Dass die Anweisung in dieser Situation schwierig und belastend ist, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt.
    Gruß
    C

    Ich bin vor einigen Jahren mal "wie die Jungfrau zum Kind" an eine Aquarium AG gekommen und hatte dann plötzlich als Laie eine verwahrloste 450 l Badewanne an den Hacken. Ich hab viel Zeit und Mühe reingesteckt und das System irgendwann halbwegs zum Laufen gebracht. Dabei waren immer wieder herbe Rückschläge zu verkraften aber letztlich lief das DIng halbwegs rund. Trotzdem ist mein Fazit "Never-Ever-Again"! Als ich aus familiären Gründen die Schule gewechselt habe, war es nur schwer möglich einen Nachfolger zu bekommen, inzwischen habe ich gehört, dass das Aquarium abgeschafft wurde.
    Die Punkte, die aufreibend waren:
    -ich musste mit einem Budget arbeiten, das minimal war und regelmäßig "kreative" Geldbeschaffungsmaßnahmen starten (ich gebe zu hin und wieder habe ich aus der eigenen Tasche draufgezahlt)
    - ich fand es sehr schwierig, jede Woche alle Schüler an dem Thema zu beschäftigen. Klar mussten Reinigungsarbeiten durchgeführt werden, aber selbst dabei konnte ich nicht alle Schüler gebrauchen. Und als es um theoretische Dinge ging, wars vielen dann doch zu langweilig. (Ich hab mir manches mal gewünscht, ich könnte die AG ohne Schüler machen... :stumm: )
    - Während das frisch renovierte Aquarium noch attraktiv war, schlich sich bald eine Gewöhnung ein und das Interesse aller sank.
    - Ich bin tatsächlich in den Ferien in die Schule gefahren, um Wasserwechsel durchzuführen und um zu kontrollieren ob der Futterautomat noch funktioniert und nicht verklebt ist oder ob sonst irgendwelche Problem (Krankheiten, Stromausfälle, defekte Pumpe...) aufgetreten sind.


    Letztlich hab ich unverhältnismäßig viel Zeit investiert. Du kommst offensichtlich nicht als Laie an das Thema und willst im Nano-Bereich bleiben. Das sind natürlich klare Vorteile, ich würde es trotzdem nicht mehr machen.


    Gruß


    Cyan

    ... von wegen Petitonen bringen nichts:
    In Niedersachsen hat die Landesregierung nach Abgabe der Petition und massiven Elternprotesten vorerst von der Schließung der Sprachheilklassen abgesehen, und möchte die Klassen jetzt komplett an die Grundschulen angliedern.
    Pressemitteilung
    Ein achtbarer Teilerfolg!

    Bei Erkrankung eines Kindes unter 12 Jahren können bis zu 4 Tage Sonderurlaub in Anspruch genommen werden. (§9a der niedersächsischen Sonderurlaubsverordnung, nachzulesen auf http://www.schure.de)
    Soweit ich das überlicke gibt es keine Einschränkungen durch Teilzeit. Das Kind ist ja auch nicht teilzeit krank.
    Gruß Cyan

    Wer sagt denn, das alleinerziehende Eltern nicht thematisiert werden? Ich kenne im Grundschulbereich Fibeln in denen alleinerziehende Mütter vorkommen. (Und in einer gabs mal einen alleinerzeihenden Vater, ich weiß nur nicht mehr in welcher.) Und auch im Sachunterricht kommen im Thema "Familie" immer die verschiedenen Familienkonstellationen vor. Und wer behauptet, das eine Diskriminierung von Dicken von Lehrern stillschweigend toleriert wird ?Ich kenne keinen Lehrer, der nicht dazwischen geht, wenn er mitbekommt, dass ein Kind "fette Sau" genannt wird. Natürlich kann ich damit das gesellschaftliche Problem von Diskriminierung nicht im Alleingang lösen, aber Schule muss m.E. der Raum sein, in dem Toleranz und Werte vorgelebt werden.

    Mit einer Rechtslage kann ich nicht dienen. Ich weiß allerdings, dass meine Mutter sich vor einigen Jahren sehr geärgert hat als bei ihr über 40 Plusstunden bei der Pensionierung verfallen sind, zumal sie immer wieder darauf hingewiesen hat, dass sie in der Altersteilzeit nicht ständig für Vertretungen herhalten wollte! Aber alles Beschwere half nichts, letztlich blieb es mal wieder unbezahlte Mehrarbeit!

    Ich denke ehrlich gesagt, dass mit dem Stundendeputat die eingeplanten Förderschullehrerstunden sind und kein Zugriff auf die "Topfstunden" gemeint ist. Die Empfehlungen sind soweit ich weiß fünf Förderstunden für Klasse 1, drei Förderstunden für Klasse 2 und je zwei Fördersrunden für Klasse 3 und 4. Das ist schon mal deutlich mehr, als für Niedersachsen eingeplant ist. Zudem gab es vor dem Projekt umfangreiche Fortbildungen im Gegensatz zu den hier üblichen Crash-Kursen. Ob das allein hilft kann ich nicht beurteilen. Ein Low-Budget Modell ist das nun auch nicht, flächendeckend dürfte das die Haushaltskassen der Länder trotzdem sprengen.
    Interessant finde ich, dass der Leselehrgang ein klassischer "Förderschullehrgang" ist, nämlich der Kieler-Leseaufbau, da frag ich mich ob das hier bei den Grundschullehrern besonders gut ankommen würde...

    In Niedersachsen wurde nach dem Auslaufen der Mehrarbeit für das Arbeitszeitkonto angefragt, ob Förderschullehrer bereit während auf Überstundenbasis die zwei zusätzlichen Stunden auch weiter abzuleisten. Grund war und ist der Mangel an Förderschullehrern. Allerdings ist die Bezahlung dabei eine Unverschämtheit gewesen (ich meine ca. 25 €/Std. brutto). Ich kann natürlich nicht sagen, wie es für Grundschullehrer in Hessen aussieht.

    Hallo,
    ehrlich gesagt habe ich in Niedersachsen noch nie davon gehört. Zumal es ja Regionen gibt die äußerst beliebt sind, da ließe es sich ja nicht realisieren, dass jeder nach einer bestimmten Zeit ein Anrecht auf die Versetzung hat. Zu meiner Anwärterzeit vor 10 Jahren hieß es, wer sich als Förderschullehrer nach Oldenburg oder Hannover versetzen lassen wolle, müsse damit rechnen, dass das 10 Jahre dauert. Ob das Realität ist oder eine Legende weiß ich aber nicht.

    Ich denke nicht, dass man sagen kann, dass jede Methode Lesen durch Schreiben nutzt, nur weil in jedem Lehrbuch eine Anlauttabelle liegt. Da gibt es schon gravierende Unterschiede in der Methodik. Ich persönlich (!!) finde es immer sehr bedauerlich, wenn die Motivation der Kinder am Schulanfang endlich Lesen zu lernen völlig vernachlässigt wird und man sich nur auf das Schreiben konzentriert, nach dem Motto "Lesen können sie dadurch irgendwann von allleine!" Aber ich kenne persönlich (!!) auch niemanden, der Lesen durch Schreiben in Reinform praktiziert.

    Hallo,
    ich wollte mal wieder hören ob es irgendwo Lichtblicke in Sachen Inklusion gibt.
    Konzepte die funktionieren oder Modelle, die zumindest einen ermutigenden Anfang darstellen.
    Ich kenne bisher nämlich noch keine.


    Zu meiner Situation:
    Niedersachsen ist ja nun flächendeckend in die Inklusion gestartet und versorgt alle 1.Klassen mit unglaublichen 2 Stunden pro Klasse pro Woche. Ich darf mit zwei Stunden an eine winzige Grundschule mitten auf dem Lande in die einzige erste Klasse (mit zwei offiziellen "Inklusionskinder" mit dem Unterstützungsbedarf Lernen). Diese liegt ca. 10 km von meiner Stammschule entfernt. Wie so oft stelle ich mir die Frage, was meine Anwesenheit dort nun bringt. Wenn ich dort bin findet in der Klasse Kunst oder Religion statt. Ich nehme die Kinder heraus und arbeite an Bereichen der phonologischen Bewusstheit und am Zahlbegriff. Der Grundschulunterricht ist (sofern ich das beurteilen kann) wenig differenziert. Alle arbeiten am gleichen Thema auf der gleichen Seite im Mathebuch oder in der Fibel. Irgendwie ist im Unterricht gar kein Platz , keine Zeit für die Inklusionskinder und sie kommen natürlich nicht mit (müssen sie ja auch nicht). Jetzt erwartet die Lehrerin scheinbar, dass ich den Unterricht für die Inklusionskinder für die ganze Woche vorbereite. Beide sind völlig verschieden und brauchen eigentlich ganz individuelle Materialien. Ich weiß gar nicht wie ich das leisten soll, ich hab ja auch noch eine eigene Klasse und Fachunterricht an meiner Schule. Mal ganz davon abgesehen, dass ich kein Material habe, dass diese Kinder selbstständig bearbeiten könnten. Ich versuche die Ansprüche an mich und meine Arbeit herunterzuschrauben, um mich nicht ganz daran aufzureiben, aber letztlich tun mir die beiden Jungs leid, denn keiner fühlt sich für sie zuständig. Es war mir klar, dass Inklusion hier in unserer Region so aussehen würde, aber es macht mich trotzdem unendlich traurig und ich kann mir so nicht vorstellen noch 25 Jahre in diesem Beruf zu arbeiten. :weinen:


    Genau deswegen hoffe ich immer noch, dass irgendjemand sagt: "Hey, bei uns läuft es gut, weil wir es soundso gestalten..."


    Cyan

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