Beiträge von Plattenspieler

    @Diokeles, natürlich durchforste ich die Internetseiten der Universitäten, aber solche Informationen, dass das "Latinum" in BW das "kleine Latinum" ist, erschließen sich eben nicht vom reinen lesen.


    Es ist auch etwas komplizierter:

    Irgendwann hat sich die KMK entschlossen, anstelle des bis dato üblichen Großen oder Kleinen Latinums bundesweit einheitlich das "Latinum" (ohne Zusatz) nach fünf Jahren Lateinunterrichts zu vergeben.

    Das wurde allerdings wieder bundeslandspezifisch unterschiedlich umgesetzt.

    So gibt es Bundesländer,

    - in denen es nur das Latinum gibt,
    - in denen es Kleines Latinum und Latinum gibt,
    - in denen es Latinum und Großes Latinum gibt (z. B. eben BW),
    - in denen es Kleines Latinum, Latinum und Großes Latinum gibt.

    Trägt nicht unbedingt zur Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit bei, aber eben deutscher Bildungsföderalismus.

    Hinzugekommen ist, dass mit der 'Abschaffung' (s. o.) des Kleinen Latinums manche Universitäten dazu übergegangen sind, ominöse "Lateinkenntnisse" unterhalb des Latinums für bestimmte Studienfächer zu fordern.

    Nach meinem Dafürhalten gehört Latein zur absoluten Allgemeinbildung und sollte generelle Voraussetzung für die Allgemeine Hochschulreife sein, wenn ich mir diese Randbemerkung erlauben darf.

    Warum müssen denn "schöne Ergebnisse rauskommen"? Gerade wenn man es heilpädagogisch oder entwicklungsförderlich akzentuieren will, sollte doch die Prozessorientierung - das konkrete Tun - im Vordergrund stehen und nicht die Produktorientierung. Und Kinder im Vorschulalter sind nach meiner Erfahrung auch selten enttäuscht, wenn sie kein perfektes Endprodukt haben oder ihnen etwas nicht ganz akkurat gelingt, auch für sie steht meistens das Tun im Vordergrund.

    Einerseits ja. Andererseits ist es besonders in den ärmeren Gebieten Afrikas erstrebenswert, möglichst viele Kinder zu haben, damit die Altersversicherung gesichert ist. Staatlich ist da nichts drin. Dort heißt nämlich das "Sozialsystem" Kinder bzw. Verwandtschaft.

    Während es hierzulande zunehmend als erstrebenswert gilt, möglichst wenige Kinder zu haben. Halleluja. Dass das auch hier Auswirkungen auf Generationenvertrag und Rentensystem hat, muss ich ja nicht erzählen.

    Ja, aber das Recht der Mutter wiegt mMn höher. Darüber hinaus ist die Frage, wann ein Fötus dieses Recht hat. Ja, Spätabtreibungen, die nicht aus gesundheitlichen Gründen für die Mutter geschehen, sehe ich auch als verwerflich. Es gibt aber einfach auch einen Zeitraum, in dem der Fötus einfach noch keine Menschenrechte verdient. Die Frage ist klar, ab wann dem Fötus das Recht zugesprochen wird.

    So kann man Menschenrechte relativieren und definieren, wer sie "verdient" und wer nicht.

    Dieses Denken mündet dann schlussendlich der Auffassung, dass man auch Neugeborene, Behinderte, Alte, Kranke jederzeit umbringen könne ... Dafür gibt es genug historische und aktuelle Beispiele. Schlussendlich kann man so jedem, dessen Meinung einem nicht passt, das Lebens-/Menschenrecht absprechen.

    Es gibt kein Argument, das Lebens- oder Menschenrecht nicht spätestens ab der Nidation (wenn nicht schon ab der Befruchtung der Eizelle) zu definieren. Es gibt auch keine deutsche oder europäische Rechtsprechung, die das anders sehen würde.

    Die Kinder- und Lebensfeindlichkeit hier im Lehrerforum schockiert mich sehr.

    Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber ist der Vatikan nicht gegen Verhütung? Und prinzipiell gegen Abtreibung? Damit trägt die Kirche vor allem zu Problemen in beispielsweise Afrika dramatisch bei (Geschlechtskrankheiten, Gefahr des Lebens der Mutter, Überbevölkerung).

    Du liegst falsch mit der Aussage, dass die Kirche damit zu Problemen beitrage, denn das Gegenteil ist der Fall. Die Kirche verbietet ja nicht nur künstliche Verhütungsmethoden, sondern sie stellt das in den Gesamtkontext der Lehre mit Treue in der Ehe und Enthaltsamkeit außerhalb der Ehe im Gegensatz zur Message der Promiskuität, die das wilde Verteilen von Kondomen vermittelt. So ist es auch kein Wunder, dass gerade sehr katholische Länder Afrikas wie Uganda und Ruanda die größten Erfolge in der Prävention von HIV haben (http://www.kath.net/news/22466).

    Ich selbst wäre vorsichtig, ein generelles Lebensrecht für ungeborenes Leben zu behaupten.
    [...]
    Ein vermeintliches "Lebensrecht" des Embryo bzw. der Spermien/Eizellen hier über die Rechte der mündigen Entscheidungsträger zu stellen [...], finde ich moralisch höchst bedenklich.

    Du bist als Referendar auf das Grundgesetz vereidigt, das weißt du?

    Das Bundesverfassungsgericht hat stets festgestellt, dass die Menschwürde (Artikel 1) auch für Menschen vor ihrer Geburt gilt. Andere Gesetze (StGB, ESchG) bringen das auch unmissverständlich zum Ausdruck. Das Lebensrecht ist nicht "vermeintlich" oder "behauptet".

    Siehe auch: https://www.bundestag.de/resource/blob/…18-pdf-data.pdf

    Wie du hier behinderten und ungeborenen Menschen das Recht auf Leben absprichst, erinnert an ganz dunkle Zeiten der deutschen Geschichte.

    Jede Frau sollte frei darüber entscheiden dürfen, ob sie ein Kind zur Welt bringen möchte oder nicht.

    Jede Frau kann darüber frei entscheiden. Niemand ist in Deutschland gezwungen, Sex zu haben.

    Dass du es als "rückständig" betrachtest, dass wir in Deutschland noch nicht 'so weit' sind, dass man jederzeit hergehen und ungeborene Kinder töten kann, lässt tief blicken.

    Down-Syndrom ist im Übrigen keine so schwere Behinderung; da gibt es ganz andere Störungsbilder (bei denen die betroffenen Menschen aber natürlich auch ein Recht auf Leben haben). Und keine Frau mit einem Kind mit Down-Syndrom "muss [...] den Horror einer Totgeburt durchmachen" (außer bei seltenen Komplikationen), aber traurigerweise wird oft dahingehend Druck auf die werdenden Eltern ausgeübt. Dabei gab es für diese Kinder noch nie so gute medizinische, pädagogische und gesellschaftliche Möglichkeiten wie heute.

    Die heilige Mutter Teresa sagte in ihrer Rede zur Friedensnobelpreisverleihung 1979: "Der größte Zerstörer des Friedens ist heute der Schrei des unschuldigen, ungeborenen Kindes. Wenn eine Mutter ihr eigenes Kind in ihrem eigenen Schoß ermorden kann, was für ein schlimmeres Verbrechen gibt es dann noch, als wenn wir uns gegenseitig umbringen? … Aber heute werden Millionen ungeborener Kinder getötet, und wir sagen nichts. … Für mich sind die Nationen, die Abtreibung legalisiert haben, die ärmsten Länder. Sie fürchten die Kleinen, sie fürchten das ungeborene Kind." (https://de.wikipedia.org/wiki/Mutter_Teresa#Arbeit_in_Indien)

    Offtopic, aber an der Stelle muss ich einmal einwerfen, dass ich die Bremer Bezeichnung "Wahrnehmung und Entwicklung" für den Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung / Geistigbehindertenpädagogik für sehr unpassend halte. Wahrnehmungsstörungen finden sich bei Kindern aus dem gesamten Begabungsspektrum. Die Entwicklung (in zumindest einem Entwicklungsbereich) ist auch bei allen Kindern mit SPF beeinträchtigt. Insofern ist das ganze relativ nichtssagend - aber das soll es wohl auch sein. Noch dazu erschwert es die Kommunikation; beim Lesen nur der Überschrift dachte ich bei "E-Kindern" logischerweise an solche mit Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung und fragte mich, was denn W-Kinder sein sollen ...

    Die Kirchengebote (Heiligung der Sonn- und Feiertage mit Messbesuch, Halten der Fasten- und Abstinenzzeiten, finanzielle Unterstützung der Kirche usw.) gelten auch für 'Ausgetretene' weiterhin. An Rechten entfallen durch den Austritt der Empfang der Sakramente, das aktive und passive Wahlrecht bei kirchlichen Wahlen, die Übernahme eines Patenamtes, das kirchliche Begräbnis etc. pp.

    Hier z.B. etwas darüber, man findet aber noch mehr im Netz:
    https://www.theologe.de/theologe5.htm

    Du bist dir bewusst, dass das eine Homepage der Sekte Universelles Leben ist?
    Wer auf so etwas verweist, den kann ich hier leider nicht mehr ernst nehmen.

    @ Plattenspieler: Das mit der Taufe kannst du nicht an der Bibel, die so oder so ein Sammelsurium unterschiedlicher "Schulen" bzw. Verfasser ist, festmachen und Menschen irgendwann beschlossen haben (die Kirche sagt, von Gott inspiriert), dass diese die wahre Lehre sei. Außerdem gab es in der Bibel nur die bewusste Erwachsenentaufe.

    Lol. Das erste klingt wie ein Argument, das immer wieder von liberalen Landeskirchlern kommt, das zweite wie eines von Freikirchlern. Diese Schlachten sind geschlagen, das muss man hier nicht noch einmal aufrollen. Die Worte der Heiligen Schrift, die apostolische Überlieferung (Tradition) und das Lehramt der Kirche sind bezüglich der Rolle der Taufe übereinstimmend klar.

    Weil man es sich heutzutage aussuchen kann ob man Katholik ist oder nicht. Ob man Chinese ist oder nicht, darüber entscheidet in der Regel der Akt der Geburt.

    Und bei der Frage des Katholischseins entscheidet der Akt der Taufe. Einmal getauft (auch als Säugling) kann man sich auch seine Zugehörigkeit zur Kirche nicht mehr heraussuchen. Denn wer einmal katholisch ist, bleibt katholisch, auch wenn er austritt, auch als Häretiker, Schismatiker oder Apostat (siehe character indelebilis).

    Ich würde mich durchaus als Christ bezeichnen, aber mit der Amtskirche kann ich wenig anfangen.


    "Wer die Kirche nicht als Mutter hat, kann Gott nicht als Vater haben."

    hl. Cyprian v. Karthago

    Die Unterscheidung zwischen "Amtskirche" und "eigentlicher Kirche" ist übrigens eine modernistische Unterteilung von extrem linken Kreisen, die fast alle Standpunkte der Kirche ablehnen, aber sich das aus irgendwelchen Gründen nicht eingestehen wollen.

    Es gibt nur eine Kirche mit vielen Gliedern: Kleriker, Ordensleute, Laien etc. Mit unterschiedlichen Gaben, unterschiedlichen Aufgaben, aber alle in gleicher Weise und gleichem Rang Teil der Kirche, des Volkes Gottes.

    Es ist unglaublich, was hier von studierten Menschen für ein Unsinn verbreitet und womöglich sogar selbst geglaubt wird ...

    Die Kirche mit dem IS verglichen ...

    Mal zur Klarstellung:

    - Die Inquisition war ein Rechtsfortschritt (wie uns bereits die Etymologie nahelegt). Natürlich kein Prozess nach heutigen Rechtsmaßstäben, aber ein Rechtsfortschritt. Etwas Geschichtsbewusstsein hilft.

    - Hexenverfolgungen gab es von protestantischer Seite mindestens genauso, eher mehr, als von katholischer Seite. Frauen als Hexen umgebracht wurden hierzulande überhaupt keine von der Kirche, das waren die weltlich Herrschenden.

    - Die meisten Kreuzfahrer hatten edle Motive.

    - Das christliche Mittelalter ist nicht so schlecht wie sein Ruf. Die Kirche sorgte für die Leute. Den schlechten Ruf bekam das Mittelalter erst in der Zeit der Aufklärung. Und zwar von solchen Leuten, die alle "Feinde der Revolution" an der Guillotine enthaupteten.

    - Hätten überall in Deutschland mehrheitlich Katholiken gelebt, wären die Nazis wohl nicht an die Macht gekommen. Siehe: https://www.reddit.com/r/MapPorn/comm…us_reports_for/

    - Dass jeder einzelne Missbrauchsfall schlimm ist, aufgearbeitet und künftig präventiv verhindert werden muss, habe ich ja bereits geschrieben. Dennoch wüsste ich von keinem Hinweis darauf, dass es dazu in der Kirche häufiger kam und kommt als in anderen Religionen, Vereinigungen, Gemeinschaften, unter Atheisten oder innerhalb von Familien. Insofern kann man dann wohl alles als "Verbrecherorganisation" bezeichnen?

    Huh? Gerade an den Universitäten stehen doch der Liberalismus, Progressismus und Modernismus in ihrer Blüte. Das ist doch wesentlicher Teil der Kirchenkrise in den deutschsprachigen Ländern, dass die Ausbildung von Priestern und Theologen allgemein nicht mehr auf dem Grund der klaren katholischen Lehre und der Tradition erfolgt, sondern getrieben vom Zeitgeist und Anpassung an die Welt. Es gibt Berichte, dass Priesteramtskandidaten, die regelmäßig Rosenkranz beten oder zur Beichte gehen, in den Seminaren drangsaliert werden.

    dass du für eine Verbrecherorganisation arbeitest

    Die Kirche ist keine Verbrecherorganisation.

    seit Jahrzehnten systematisch zehntausende Kinder vergewaltigt hat

    Nicht die Kirche hat Kinder vergewaltigt, sondern Menschen haben das getan. Menschen in der Kirche (was natürlich ein Skandal ist) genauso wie auch Menschen im Staatsdienst, an freien Schulen (gerade heute gab es wieder News zur Odenwaldschule) und in allen Lebensbereichen (was freilich überall ein Skandal ist).

    eine Organisation, die seit über 1000 Jahren der Feind von Fortschritt und Bildung ist

    Im Gegenteil: Die Kirche ist seit zwei Jahrtausenden der Garant für Fortschritt und Bildung.

    frauenfeindlich

    Ich kenne keine Weltanschauung mit einem positiveren Frauenbild als die Katholische Kirche.

    Es kommt wohl auf das Ziel an. Wenn du Normwerte benötigst, brauchst du natürlich einen Test, der für das Alter bzw. die Jahrgangsstufe des Schülers normiert ist. Geht es dir um die Ableitung der nächsten Förder-/Therapieziele, dann ist natürlich ein Test sinnvoller, der detaillierter in dem aktuellen Lern-/Entwicklungsbereich des Schülers differenziert.

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