Silicium,
du hast - das merkt man auch in dem anderen Thread über die Disziplin - noch viel zu sehr das klassische Bild von "Unterricht" in dir. Einer steht vorne , erzählt/zeigt/fragt etwas und alle anderen müssen es kapieren. Dass so inklusiver Unterricht nicht funktionieren kann, wurde doch schon mehrfach erwähnt. Deshalb zielen auch viele deiner Argumente ins Leere: Natürlich zeige ich nicht allen Schülern den gleichen Versuch und erwarte die gleichen Erkenntnisse von allen.
Aber das habe ich oben damit gemeint, man gehe implizit ivon einer Homogenität aus: In deinem Profilkurs Physik würdest du so vorgehen und dabei übersehen, dass du damit auch dort die Hälfte der Schüler unter- oder überforderst.
Und klar, am Gymnasium kann man die Schüler einfach abschieben, die Leistungsschwierigkeiten haben. Warum auch das eigene pädagogisch-didaktische Vorgehen überdenken, warum schauen, in welchen persönlichen Problemlagen der Schüler sich befindet, wenn es doch Schulen für Dümmere gibt ... 
Und eben das wäre an einer Schule für alle anders, wo Schüler nicht mehr nach unten durchgereicht werden können (von den psychischen Folgen einer solchen, oft mehrmaligen Herabstufung und der Gewöhnung an ein neues Umfeld möchte ich ja gar nicht erst anfangen ...), anders. Hier müsste man sich damit beschäftigen, warum der Schüler Schwierigkeiten hat und ihm helfen, wenn man ihn nicht untergehen sehen will.
In dem Zusammenhang finde ich auch etwas unfair, wie du dich beschwerst, wenn jemand negativ konnotiert über diese Vereinigung Hamburger Eltern schreibt, du aber gleichzeitig so tendenziöse Begriffe wie "Einheitsschule" verwendest.
Wie ich und andere schon mehrfach zu erklären versucht haben, betont eine Schule für alle ja vielmehr die Individualität der Schüler.
Und noch zu deinem zweiten Posting. Körperhygiene bei Geistigbehinderten gehört eher weniger zu meinen Schwerpunkten, wie du den Angaben in meinem Profil entnehmen kannst. Da würde ich es mir eher zutrauen, mein studiertes Hauptfach auch in Abiturkursen zu unterrichten. Hätte ich keine Probleme damit, wenn man mich ließe.
Aber klar, auch an einer inklusiven Schule braucht man spezialisierte Lehrkräfte sowohl für einzelne Fachwissenschaften und -didaktiken als auch für sonderpädagogische Förderschwerpunkte. Wäre ich doch der letzte, der das bestritte. Und ich habe auch schon mehrfach gesagt, dass ich die personelle und finanzielle Umsetzung der "Inklusion" auch nicht unkritisch sehe (wobei das sich ja auch je nach Bundesland stark unterscheidet).
Aber die Grundidee einer Schule für alle halte ich nun einmal für gut. Kannst du wirklich keines der hier geäußerten Argumente nachvollziehen?
Dabei reden wir hier ja noch nicht einmal von einer größtmöglichen Heterogenität - es gibt auch Schulen, die erfolgreich jahrgangsübergreifend Klasse 1 bis 10 unterrichten.