Beiträge von Jaydan

    Es wäre schon eine Hilfe, etwas aus der Oberstufe rauszukommen. Würde ich auch in der 5, 6 und 7 eingesetzt, wäre mir schon viel geholfen. Gerade in der Fremdsprache sind die Korrekturen da doch viel überschaubarer. Auf sowas müsste bei der Stundenverteilung auch geachtet werden. Ich finde es kann einfach nicht sein, dass zum Beispiel Kollege XY mit Englisch und Reli eine 5, 6 und 7 in Englisch hat und nur einen Oberstufenkurs, wenn überhaupt, und andere Kollegen immer massiv diese immense Korrekturbelastung schultern müssen. Ich decke mit meinen 3 Q1 Kursen gerade mal 9 Stunden ab. Eine Klasse 5 dagegen bringt schon 6 Stunden, so könnte auch die Anzahl der Korrekturen verringert werden.
    Es würde mich interessieren, wie das an anderen Schulen geregelt ist. Bei uns gibt es Belastungstabellen, ich bin seit 3 Jahren Anführerin dieser ach so wichtigen Liste, die keine Auswirkungen hat. Die eine Entlastungsstunde ist da wirklich nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

    Ich kann die Aufregung jedoch immer noch nicht verstehen. Wenn die Korrekturbelastung zu hoch wird, reduziert man halt die Länge der Klausuren/Aufsätze, die Qualität der Korrekturen (keine Verbesserungen), die Anzahl der Klausuren und die Qualität der Vorbereitung. Ökonomisch gesehen nennt man dies das "Maximumprinzip": Man macht aus der vorhandenen Zeit den bestmöglichen Unterricht. Punkt. Nicht mehr. So kann mir auch niemand erzählen, dass er zuviel arbeitet. Das macht keinen Sinn.


    Also wenn das so einfach wäre, hätten viel weniger Kollegen Probleme mit zu hoher Korrekturbelastung. Die Rahmenbedingungen lassen es gar nicht zu, dass ich die Anzahl oder die Länge der Klausuren nach eigenem Belieben ändere. Und auch die Klausurtypen kann ich nicht einfach ändern wie es mir gefällt. Ankreuzaufgaben sind in der Oberstufe nicht zulässig und Analysen und Aufsätze kann man nicht eben mal nebenbei korrigieren. Ich lese im Normalfall jede Klausur schon nur einmal, was ich gar nicht laut sagen darf, weil bei vielen Kollegen sonst schon der große Aufschrei kommt, dass man so keine angemessene Korrektur machen könne.


    Aus den Antworten Siliciums lese ich für meinen Geschmack eine allzu große Arroganz. Alle Lehrer, die nicht Naturwissenschaften unterrichten werden deklassiert. Ich hoffe, die Einstellung ändert sich noch, ansonsten kann das nur zu Problemen geben, wenn das Berufsleben startet.
    Dass andere Fachlehrer auch viel leisten ist mir bewusst und ich möchte das auch gar nicht in Frage stellen. Ich weiß auch nicht, wie häufig diese so oft angeführten aufwendigen Experimente in der Realität anstehen. Allerdings ist es doch schon ein Unterschied, ob ich 100 Oberstufenklausuren auf dem Schreibtisch liegen habe, die nicht unter einer halben Stunde pro Klausur korrigiert werden können (wobei das nur für die Einführungsstufe gilt, die Q1 dauert viel länger), wo ich noch nicht einmal Einfluss darauf nehmen kann, wann diese geschrieben werden, weil es bei uns vorgegebene Klausurtermine gibt. Wie erwähnt habe ich 3 Q1 Kurse in Englisch. Absurderweise schreiben diese noch nicht einmal am gleichen Tag, ich muss also drei Klausuren und drei Erwartungshorizonte erstellen (reiner Irrsinn!). Auf meine Nachfrage, ob man die Kurse nicht zeitgleich schreiben lassen könnte, habe ich nur ein müdes Kopfschütteln geerntet.
    Letztes Jahr hatte ich ein längeres Gespräch mit meinem Schulleiter, in dem ich ihm meine Situation geschildert habe und er sagte mir zu, auf eine besser Verteilung zu achten. Leider gab es zwischenzeitlich einen unvorhersehbaren Wechsel in der Schulleitung. Als ich meine diesjährige Verteilung erfahren habe, habe ich meinen Unmut sofort kommuniziert. Als Antwort bekam ich nur die Aussage, man könne es leider nicht anders verteilen. Dazu muss ich sagen, dass einige Kollegn bei uns geschont werden, weil sie sonst zu oft ausfallen (das muss man sich mal überlegen...!).
    Ich sage ja gar nicht, dass ich andere dazu verdonnern will, mehr Stunden zu geben, aber man sollte doch etwas auf die Verteilung achten. So macht man sich die Leute doch schleichend selber kaputt. Wen wundert es da noch, dass die Burn Out Quote so hoch ist.
    Und um ehrlich zu sein, finde ich das Unterrichtvorbereiten und das Halten der Stunden nicht schlimm, mein Arbeitstag fängt erst nach dem Tag in der Schule richtig an. Wenn ich weniger korrigieren müsste, wäre ich dafür sogar bereit, mehr Stunden zu geben...
    Die Ferien nutze ich nebenbei erwähnt auch für Korrekturen, sonst wäre das Pensum gar nicht schaffbar...

    Hallo zusammen,
    das ist mein erster Beitrag hier, auch wenn ich schon länger angemeldet bin. Ich unterrichte Deutsch und Englisch an einem Gymnasium und muss mir heute einfach mal ein bisschen Luft verschaffen. Ich habe langsam das Gefühl, dass mir die Arbeit über den Kopf wächst. Ich bin noch relativ neu im Beruf, seit 2 Jahren verbeamtet. Von Beginn an war meine Verteilung eher bescheiden. Im ersten Jahr hatte ich 4 Oberstufenkurse in Deutsch, meine jüngste Klasse war eine Klasse 9. Gut, damals dachte, das ist das erste Jahr, da muss ich mich durchbeißen, dann wird es sicher besser mit der Verteilung, weil ich ja Wünsche äußern kann. Leider hat sich aber nicht geändert, auch in den Folgejahren war ich immer hauptsächlich in der Oberstufe, die jüngste Klasse, die ich überhaupt mal hatte war eine Klasse 8. Aus dem Referendariat kenne ich aber auch den Unterricht in der Erprobungsstufe und ich bin davon überzeugt, dass es für mich weniger aufwändig wäre, wenn ich wenigsten ein oder zwei Klassen dort hätte. Dieses Schuljahr hat es mich dann aber wieder getroffen, drei Englischkurse in der 12. Vorher war ich immer in Deutsch in der Oberstufe, da hätte ich wenigstens in der Vorbereitung weniger Arbeit, in Englisch sind die Themen Neuland für mich. Dazu kommt natürlich noch ein Kurs in der Einführungsphase, eine Klasse 9 und eine 8 und ich bin nun endlich auch in einer fünften Klasse, allerdings mit Klassenleitung. Langsam weiß ich einfach nicht mehr, wann ich das alles machen soll. Das Vorbereiten ist gar nicht so das große Problem, aber die Korrekturen. Es ist einfach soooooo viel, was da anfällt und ich korrigiere schon wirklich schnell.
    Ich muss ganz ehrlich sagen, ich fühle mich langsam echt ausgenutzt, ich habe zwei Korrekturfächer, kann man da nicht mal bei der Verteilung ein bisschen Rücksicht drauf nehmen? Und dann sehe ich andere Kollegen, die immer schön in der 5, 6 und 7 unterrichten und maximal einen Oberstufenkurs mit intensiver Korrekturarbeit haben. Das ist wirklich frustrierend. Ich weiß auch gar nicht, was ich mit meinem Beitrag hier bezwecken will. Mich würde es aber schon mal interessieren, wie so etwas an euren Schulen gehandhabt wird. Die Aussage, mit dieser Fächerkombination müsse man eben reduzieren, finde ich eine Frechheit. Es kann doch wohl nicht sein, dass die Arbeitsbelastung so extrem unterschiedlich ist, dass man mit einigen Kombinationen keine volle Stelle schafft. Und auch der Einwand, man habe seine Fächer ja frei gewählt, macht mich rasend. Erstens wurde und bei der Beratung damals erzählt, dass Korrekturfachlehrer entsprechend entlastet würden (darüber kann ich nur lachen) und zweitens räumt der Spruch ja fast schon ein, dass einige Fächer einfach weniger Arbeit bedeuten. Gerade dann müsste aber doch ein Umdenken stattfinden.
    Ich möchte auch einfach gerne mal ein Wochenende wegfahren, wie es andere machen oder wirklich mal nur ausruhen, aber die Wochenende gehen einfach für die Korrekturen drauf. Wenn man die Zeiten mal zusammenrechnet, kommt man weit über die zulässige Stundenzahl, die an Arbeit abverlangt werden darf, aber wen interessiert das? Da läuft doch etwas ganz gewaltig schief!
    Puh, das musste erstmal raus. Über Erfahrungen und Gedanken zu dem Thema würde ich mich sehr freuen.

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