Du sprichst mir aus der Seele! Heute habe ich z. B. als Vorbereitung für den UB die Klasse zusammen mit einem netten Kollegen quasi geputzt, gestaubsaugt, die Tafel gewischt, die Gruppentische angeordnet, den OHP mitsamt Folie schon justiert - sorry, dazu hab ich im normalen Alltagsgeschehen keine Zeit - warum muss ich dann eine Show vorspielen, von der jeder weiß, dass sie unrealistisch ist?! Ich finde das ganze System verlogen und dämlich - und gute Noten bekommst du nur, wenn du bastelst oder Filme zeigst, das ist doch lachhaft! Und mein FL meinte noch, dass er keinerlei Show erwartet, sondern mich in meinem ganz normalen Unterrichtsgeschehen erleben will :)- dann sollten die doch einfach mal kommen, wenn der OHP nicht funktioniert, die SUS nicht mitmachen etc. pp. und gucken, ob man drauf souverän reagieren kann - DAS wäre mal realistisch. Aber solange alle schön brav die Klappe halten und das Spiel mitspielen, wird sich natürlich nie was am System ändern, nur weil Leute Angst haben, nicht mehr weiterbeschäftigt zu werden, wenn sie mal die Wahrheit sagen.
Beiträge von Sonnenkönigin
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Stelle mir das gerade bildlich vor. "So, wer möchte sich noch beschweren, bitte Finger hoch" [ein paar melden sich und denken sie dürfen ihre Beschwerde vortragen]
"Okay, alle die sich gemeldet haben schreiben jetzt als Strafarbeit folgenden Text ab"
Hat auf jeden Fall Wunder gewirkt - von da an war mit dem Rumgemecker Schluss! In der Sek II würde das natürlich nicht funktionieren.
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glaub mir, dem Kind ist es ziemlich egal, ob ein ursächlicher Zusammenhang zwischen seinem Fehlverhalten und der Zusatzarbeit besteht. Wenn es ein zusätzl. Gedicht auswendig lernen muss oder einen Zusatztext abschreiben muss, heißt das nicht, dass diese Dinge nun grundsätzl. negativ besetzt sind. Es merkt nur, dass es jetzt Zusatzarbeiten leisten muss, und wird sich daher überlegen, ob es noch mal stört.
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bist du dir sicher, dass die Ausbildungslehrer für die Refs keine Stunden angerechnet bekommen? Warum werden die dann soviel besser betreut, als wir Seiteneinsteiger - also für PEler steht offiziell auch diese 1 h pro Fach und Lehrer zur Verfügung, aber inoffiziell meinte meine SL, dass sie sie unter den Tisch fallen lassen müssen, weil sie dafür keine Stunden haben.
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kriegst du keinen Mentor, keine Ausbildungslehrer, keine Hospitationen (außer auf Eigeninitiative), hast nur etwas weniger Hauptseminar, keine Biwi, musst dafür das alles in einem Jahr machen mit der gleichen Zahl an UBs und Schulleiterbesuchen, aber es ist alles VIEL EINFACHER - nee, klar.
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Sorry, aber welcher Lehrer redet im Lehrerzimmer über Disziplinprobleme oder Fehler, die er gemacht hat?! Das ist doch ein ausgesprochenes Tabuthema! Obwohl ich sicher weiß, dass da bei einigen etliches schief läuft, geht es doch wohl gegen das Berufsethos darüber zu reden - und das genau macht ja die Lehrer krank - ich finde das so zum Kotzen, sorry! Mehr Offenheit würde uns allen hier weiterhelfen. Aber ich muss wirklich sagen, dass nur Junglehrer oder Referendare das tun - und auch erst, nachdem ich mich selbst geoutet habe - obwohl ich langsam aufpassen muss, weil meine Offenheit sonst nachher als Inkompetenz gedeutet wird!
Was keiner braucht, ist der Mythos, dass "gute Lehrer" niemals Fehler machen oder Fehler zugeben dürfen.
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Nun, die von dir aufgeführten Punkte würde ich bei der AKO bejahen - die würde ich aber auch bei mir bejahen. Und ich gehe auch davon aus, dass sie in meinem Unterricht stimmen - weil ich vor allem auf eine gute Lehrer-Schüler-Bez. Werte lege - das ist mir wichtiger als Methode und Planung. Im Seminar wird aber nun mal auf Letzteres am meisten Wert gelegt, und wenn was nicht geklappt hat, hat es halt daran gelegen und nicht an Defiziten in der Lehrer-SUS-Bez.
Ich möchte kein harter Knochen sein - das passt halt nicht zu mir, auch wenn ich vielleicht eher soft und freundlich rüberkomme, heißt das nicht, dass man bei mir nichts lernen kann oder dass ich alles mir mir machen lasse. Andererseits werde ich mit SUS, die sehr viel Wert auf Methode und Struktur legen, auch nicht klarkommen - so ist das nun mal - wir können's nicht jedem recht machen.
Und gerade, was das Zwischenmenschliche angeht, kann ich sehr gut beurteilen, was in einer Klasse abgeht, denn ich bin nicht erst seit gestern Lehrer, wenn ich auch jetzt erst die Ausbildung mache!Sonnenkönigin
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Ich mag Papierchaoten - schließlich sind wir doch deshalb Lehrer geworden, oder? Sonst könnte man ja gleich in die Verwaltung gehen - aber ich denke, die Elektronik kann schon weiterhelfen und beeindruckt auch die SUS - auch, wenn es ja nicht gleich ein I-Pad sein muss.
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Lieber nur wenige Regeln, aber konsequent auf die Einhaltung achten - erst mit dem Unterricht anfangen, wenn wirklich alles leise sind - die langen Wartezeiten muss du aushalten - das geht den Kindern nach einiger Zeit auf auf den Geist - einen Zeitwächter zählen lassen, wie lange es gedauert hat, bis sie ruhig geworden sind - die Zeit wird hintendran gehängt oder irgendwann nachgearbeitet. Das Leisezeichen bzw. Tonsignal nicht zu oft einsetzen 2-3 Mal pro Std. Max.
Ein Kind, was gerade unruhig ist, exemplarisch für alle zusammenstauchen - kurz ganz laut brüllen und dann leise werden und mit strengem Blick in die Runde schauen - z. B. sagen "So, und jetzt müssen wir wegen dir wieder neu anfangen!" Zeig, dass du jetzt wirklich sauer bist, auch wenn es nur gespielt ist!
Du kannst auch ein Kind, dass sich bes. gut benimmt, als exemplarisch hinsstellen: "So leise wie der X sind jetzt alle Kinder!"
Wenn ein diffuses Gemecker herrscht, kannst du fragen "Wer sich noch beschweren möchte, meldet sich jetzt mal!" Und alle die sich dann melden. lässt du einen Text abschreiben.
Wenn jmd. die rote Karte hat, muss das natürlich Konsequenzen haben und zwar unangenehme! Da gibt es doch viele Möglichkeiten - Zusatzdienste für die Klasse erledigen, Texte abschreiben, Gedichte auswendig lernen und vortragen, Zusatzmatheaufgaben erledigen etc. pp.
Wichtig auch, selber ruhig bleiben, auch wenn du noch so genervt bist!
Kopf hoch, das wird schon, es dauert einige Zeit, bis disziplinarische Maßnahmen greifen!LG
Sonnenkönigin -
Ich habe bis jetzt mehr mit Lehrerkalender, Mappen und DINA5-Blättern, die ich mir in die jeweiligen Fachbücher mit allen an diesem Tag in dieser Klasse zu erledigenen Dingen gelegt habe, gearbeitet.
Einige Vorschläge werd ich viell. mal aufgreifen - vielen Dank auf jeden Fall schon mal. EIne Kollegin von mir benutzt ein I-Pad - was haltet ihr davon? -
Also mittlerweile hab ich das Gefühl, dadurch, dass man ständige mehrere Dinge auf einmal machen muss (UB vorbereiten, normalen Unterricht planen, Klausuren konzipieren, Elterngespräche führen, Infos von allen Seiten einholen und versuchen, zusammenzubringen, QA), mich auf gar nichts mehr konzentrieren zu können. Wenn ich im Geiste durchgehe, an was ich an einem normalen Schultag so alles denken muss - Nachhalten vergessener HA in verschiedenen Klassen, Absprechen der nächsten KA mit Koll., neue Konzipierung eines Kurses in der Oberstufe, Zusatzmaterial f. manche Klassen, Voktests zurüchgeben von SUS, die nicht da waren etc. pp.), finde ich, das sprengt jeden Rahmen. Und dabei bin ich nicht mal KL oder hab irgendwelche Sonderaufgaben. Wie geht es euch damit?
Aber am schlimmsten sind wie gesagt die UBs - die machen einen für den normalen Unterricht unbrauchbar an diesen Tagen- ich habe da Karten, Texte, Folien etc. pp.und muss alles zum richtigen Zeitpunkt an die SUS ausgeben - ich finde, das kann einen ganz schön kirre machen. Und während ich das plane, muss ich ja gleichzeitig noch den "normalen" Unterricht für diesen Tag planen.
In der GS fand ich es besser, weil man da wenigstens nur EINE Klasse hat, und sich voll darauf konzentrieren kann, was da alles zu erledigen ist, ist zwar auch anstrengend, aber dieses permanente Hn und Her zwischen verschiedenen Klassen und Stufen finde ich sehr stressig.
Freue mich wie immer über eure Meinungen!Sonnenkönigin
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Ja, da könntest du recht haben - unsere SUS sind wirklich erstaunlich brav - deshalb denke ich, dass sie eigentlich ganz pflegeleicht sind, aber ich ihnen durch irgendwelche falschen Signale in Körperhaltung oder was auch immer suggeriert habe, das man mich nicht so ernst nehmen muss. Es sind halt viele Jungen in dem Kurs, obwohl ich sagen muss, dass ich mit irgendwelchen Rabauken eigentlich besser klarkomme, als mit so braven Mädels, die zwar hintenrum tuscheln, aber nie offen was sagen. Ich mag halt Menschen, die aus der Reihe tanzen, und das spüren die instinktiv, denke ich!
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Also ich lass sie einfach durchzählen bis 4 (sie kriegen nummerierte Karten und sehen dann, welche Nr. welcher Rolle entspricht, die sie übernehmen sollen) und sie müssen dann die Tische zusammenschieben oder ich überlege noch, die Gruppentische schon vorher so anzuordnen. Dann wollte ich noch mal neue Gruppen bilden lassen, aber das lass ich jetzt lieber - wird zu umständlich.
Sonnenkönigin
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Das sind gute Tipps - ich glaub, ich muss einfach selbstsicherer rüberkommen, denn die testen mich noch.
Dann habe ich ihnen auch noch gesagt, dass sie nächste Std. gut mitarbeiten müssen, weil mein FL kommtAuf solche Ansagen verzichten, außer vielleicht bei der Lehrprobe. Im besten Fall den Kindern noch sagen, dass Besuch kommt und Du entsprechendes Benehmen erwartest. Aber nicht sagen, dass der Besuch für Dich wichtig ist oder dass sie tolle Leistungen bringen müssen. Die Kinder wissen, dass bei Besuch in der Klasse natürlich gutes Benehmen erwartet wird. Leistungsbezogene Ansagen können sie übrigens auch zum Schweigen bringen - nicht aus Bösartigkeit, sondern Befangenheit.
Das ist ja eine Art Lehrprobe und da sollen sie sich gut benehmen - dass das für mich wichtig ist, hab ich nicht gesagt. Ich meinte, dass es ich z. B. eigentlich auch immer erwarte, dass sie pünktlich kommen.
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Zumindest in NRW ist er strengstens verboten und bei der neu einsetzenden FS halte ich ihn auch persönlich für kokolores - die SUS können doch noch gar nicht genug!
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Hi zusammen,
habe jetzt nach den Sommerferien einen neuen Kurs EF 10 in Englisch übernommen - da sind viele Jungen drin, die sich für die Obercoolen halten. Ein Mr. Oberschlau meldet sich immer, wenn er meint, irgendwelche Worte an der Tafel wären falsch geschrieben - sind sie aber nicht. Er schafft es aber, damit auch bei den anderen Zweifel zu wecken, ob das so richtig ist, was ich mache. 2-3 Mal pro Stunde applaudieren sie auch, wenn jemand etwas gemacht hat - in einem Fall berechtigt, in einem and. Fall nonsense. Dann verteile ich noch ein schwarzes Schaf, wenn jmd. während der Std. Deutsch spricht (er muss dann eine Präsentation auf Englisch für die nächste Std. machen - 2-3 Min.) und fragen schon gleich nach, ob sie es nicht auch haben können - führen also meine Maßnahme ab absurdum. 4 Leute sind letztes Mal zu spät gekommen.
Dann habe ich ihnen auch noch gesagt, dass sie nächste Std. gut mitarbeiten müssen, weil mein FL kommt - das wirkt irgendwie so, als würde ich mich bei ihnen anbiedern. Wie kann ich das Ruder wieder herumreißen? Habt ihr Tipps auf Lager?LG
Sonnen
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Tja, wenn man sich ständig selbst beobachtet, nachdem man nun weiß, was man alles machen sollte, trägt das aus meiner Sicht eher zur Verkrampfung bei - wieso meinst du, die Ergebnisse waren demdentsprechend - was das Feedback der SUS angeht oder von "offizieller Seite" - die werden ja wohl nicht durchgefallen sein, oder?
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meine SL kam auch, als ich noch gar kein Seminar hatte - vielleicht ist das aber auch besser - da ist man so ganz unbelastet - das Seminar gibt einem nicht wirklich Hilfestellungen - das ist oft auch nur holde Theorie - also, es ist nicht von FL zu FL verschieden, wie sie es haben wollen und oft ist auch das noch nebulös und was die Umsetzung angeht, geben sie einem nicht wirklich konkrete Hilfen. Von daher kann es auch noch eine zusätzliche Belastung sein - dass man nämlich ständig im Kopf hat, eigentlich alles ganz anders machen zu müssen!
Viel Glück für die UBs - wichtig ist, dass man viel Selbstbewusstsein ausstrahlt, aber daran hapert's bei mir auch im Mom.
Liebe Grüße
Sonnenkönigin
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Also, ich stehe gerade etwas auf dem Schlauch. In meinem nächsten UB in Englisch (10 EF) wollte ich bereits vorher die Gruppentische hinstellen, damit es nicht so eine endlose Schieberei gibt. Es sitzen dann jeweils 6 SUS an 4 Gruppentischen. Ich habe 4 Charaktere, deren Position zu einem bestimmten Thema (geht um teenage pregnancies) jeweils eine Gruppe mit Folie am OHP präsentieren soll. Jeder Tisch übernimmt also eine Person. Anschließend sollen die 4 Personen in eine Gruppendiskussion miteinander eintreten, d. h. die Gruppen müssten sich neu mischen und nun müssten jeweils an einem Tisch die 4 Charaktere sein. Nur, wie mache ich das? Lasse ich die SUS sich selbst mischen? Zumindest müsste ja jeder ein Namensschild haben, damit man weiß, wer wer ist. Oder lasse ich die 4 Gruppen bestehen, d. h. jeder Tisch bereitet nur eine Rolle vor und trifft dann erst in der Gruppendiskussion auf die anderen - dann ist es aber schwer, die Diskussion in Gang zu kriegen. Ich hab das schon mal an der Gruppe durchexerziert, da hat es gut geklappt, aber das waren auch gute/nette SUS.
Während die SUS die 4 Rollen vorspielen, sollen die anderen Beobachtungsbögen ausfüllen - soll dann jeder alle beobachten? Das wäre ja zuviel Aufwand - dann müsste man die Beobachtenden auch wieder einteilen, dass jeder nur eine Person beobachtet - aber wie teilt man sie dafür ein?Wer hat Ideen und kann mir weiterhelfen?
Danke im Voraus.
Sonnenkönigin
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