Beiträge von Sonnenkönigin

    Wie ich jetzt gehört habe, ich das Unterrichten in der Sek II nach Absolvieren der PE doch nicht ganz so einfach - je nach Schule darf man wohl noch in die neue 10, nicht aber unbedingt in die Qualifikationsphase, also 11 oder 12.
    Wenn man eine Feststellungsprüfung absolviert (jmd. von der BR schaut den Unterricht an und man absolviert ein 1-stündiges Kolloquium), kann man jedoch ein Abi abnehmen. Das ist also mit weniger Aufwand verbunden, als die OBAS zu absolvieren.
    Einige Seminarkollegen von mir wurden von ihrer SL dazu verdonnert, die FP zu machen, ich überlege aber, es freiwillig zu machen.
    Wie ist euer Kenntnisstand?

    LG

    Sonnenkönigin

    Also die Leute, denen ich da begegnet bin, waren alle - einschließl. Seminarleiter - in Jeans und eher "underdressed"- da in Anzug und Krawatte aufzutreten , wirkt ein wenig befremdlich würde ich sagen. Andere Regeln gelten für ein Vorstellungsgespräch in der freien Wirtschaft oder für ein Berufskolleg mit kaufmännischer Ausrichtung - da sollte man klassische Bürokleidung wählen. Aber für ein Vorstellungsgespräch an einer "normalen" Schule würde ich mir mit Sicherheit keinen Anzug kaufen, noch dazu, wenn du diese Kleidung sowieso nicht magst - du wirst dann nicht authentisch wirken. Den Anzug kannst du später einmal im Jahr rausholen - wenn du zur Abifeier gehst. :)

    der Fehler bei ihm lag und nicht bei dir! Rein rechtlich darfst du eine KA, die der Schüler bereits zu Hause hatte, nicht mehr korrigieren - ist leider so. Wie schusselig kann der Schüler aber auch sein, dass es ihm den ganzen Tag nicht aufgefallen ist?! Wenn er sie dir noch in der Schule übergeben hätte, wäre es was anderes.

    Deshalb vergebe ich mittlerweile keine halben PUnkte mehr (war ja ursprünglich dazu gedacht, bei halbrichtigen Antworten den SUS noch ein paar Punkte zuzubilligen) - wenn es aber ins Gegenteil umschlägt, dass sie nun um Punkte feilschen - mach ich da nicht mehr mit. Dann besteht die Gefahr, sich bei der Gesamtsumme zu vertun, auch nicht mehr so.

    Ich hatte aber auch schon das Problem, dass ich nach Turbokorrekturen (120 Klausuren und KA am Stück), bei einem Satz KA bei 2 Leuten Punkte falsch vergeben hatte. Dann regen die sich immer tierisch auf, weil sie das persönlich nehmen und nicht wissen, in welchem Schweinsgalopp wir Sprachlehrer korrigieren müssen. Der SUS sieht halt nur sich und es ist ihm egal, unter welchen Bedingungen wir Lehrer diese Arbeit korrigieren mussten. Dafür muss man sie einfach mal sensibilisieren.

    Wenn man öfter Punkte übersieht, gilt man schnell als unfähig, obwohl sie sich ja eigentlich freuen müssten - weil sie noch was Besseres bekommen - schlechter machen darf man es ja eh nicht.

    Es kommt allerdings - wie schon meine Vorredner sagten - auf die Persönlichkeit an! Es gibt sicherlich auch Leute, die einfach nicht dazu geeignet sind.
    Nachdem ich in meinem Seminar nun auch den direkten Vergleich zu grundständigen Referendaren habe, muss ich schon sagen, dass die SE durchweg fachlich besser sind, was ja auch nicht überrascht, da sie jahrelang praktisch in ihrem Fach gearbeitet haben , wogegen die Refs gerade frisch von der Uni kommen und meistens nur die holde Theorie kennen. Man hat auch einen anderen Stand vor der Klasse, da man einfach mehr Lebenserfahrung hat.
    Dafür sind die Refs natürlich mehr im Lernen drin und wissen eher, was FL von ihnen wollen, worin SE sich oft mühevoll einarbeiten müssen. Und man findet sich natürlich im gängigen Referendarsalter auch leichter in die "Azubi"-Rolle ein.

    Obwohl .... du hast einen Riesenvorteil gegenüber der freien Wirtschaft ... und damit mehr Freiheiten ... weil du dich nicht danach richten mußt, wie "man es gerade tun sollte". Denn auf der anderen Seite sitzen keine Personalabteilungen, die in jede Formulierung, die gerade nicht (mehr) up to date ist, irgendetwas hineinphilosophieren. Da sitzen SL, die AK ... also Lehrer, ggf. ein Elternteil ... da ist vieles, wie du es "abgehoben" in der freien Wirtschaft schreiben würdest, sogar eher befremdlich.

    Sehe ich anders - in der Wirtschaft musst du viel wettbewerbsorientierter schreiben und dich selbst besser verkaufen-mit "Abgehobenheit" kommt man hier gar nicht weiter. Bei Lehrerschreiben fällt mir als Wirtschaftsmensch oft auf, dass sie noch nicht einmal den einfachsten formalen Anforderungen eines Geschäftsbriefes entsprechen - das würde ich aber schon sicherstellen, da man nie weiß, an welchen SL man gerät. Die Schreiben sollten auf keinen Fall in dem verschrobenen, verstaubten Amtsdeutsch abgefasst sein, was einem von den BRs oft serviert wird. Aber generell sind SL wohl eher an diese Art Schreiben gewöhnt und empfinden es daher als willkommene Abwechslung, wenn mal jemand in einer frischeren Aufmachung daherkommt. Also ich bin mit meinen eher wirtschaftsorientierten Schreiben bisher immer gut angekommen - nur einen Fehler solltest du nicht machen - nicht zu dick auftragen (wie in der Wirtschaft üblich), deine Erfahrungen und Fähigkeiten/Fertigkeiten positiv verkaufen, aber nicht zu übertrieben, eher sachlich. Und immer betonen, dass du gerne im Team arbeitetest (was zwar in der Wirtschaft eine Selbstverständlichkeit ist, aber nicht in allen Leherkollegien - da gibt es immer noch viele Einzelkämpfer!), beziehungsorientiert bist etc. Man kann ja auch ruhig schreiben, dass man ein paar Gegensätze in sich vereint, also z. B. je nach Situation durchgreifen kann, aber auch mal ein Ohr für die Probleme des einzelnen Schülers hat etc. pp.

    auch immer mehr frauen. der beruf scheint für frauen einfach attraktiver zu sein.

    und lt meiner letzten fortbildung in puncto gender ist es doch so, dass LehrerINNEN männliche Schüler durchweg besser bewerten als ihre männl. Kollegen, also daran kann es nicht liiegen, wenn die Jungs Verlierer des Bildungssystems sind.

    mit kind und teilzeit kann man genauso engagiert arbeiten wie ohne kind und mit vollzeit. das ist alles nur eine frage der organisation - schulintern und bei den betroffenen kol. allerdings bin ich vermutll. eine ausnahme, da ich mich nicht auf einem beamtenstatus ausruhen kann. also ich wundere mich schon über das geringe engagement so mancher lehrer, die weder kind noch kegel noch sonst jemanden zu versorgen haben.
    allerdings hat die kombination von beamtentum und mutterschaft schon zu manch seltsamem wildwuchs geführt, da gebe ich dir recht. aber das thema hatten wir schon.

    in der sek 1 verteile ich striche, bei 3 strichen muss man zur nacharbeit und kriegt eine benachrichtigung an die eltern.

    in der sek II nenne ich eine nicht gemachte HA 6 und weise darauf hin, dass es sich neg. auf die somi-note auswirkt.

    Hi Mara,

    genau da sehe ich das manko. habe hier im forum dazu aber auch nur wenig rückmeldung bekommen - scheint ein wunder punkt zu sein. dabei kann professionnelle gesprächsführung sehr viel bewirken und man kann damit viele "elternbeschwerden" runterkochen.

    auf jeden fall würde ich dir raten, einen erfahreneren kollegen dazu zu nehmen und ein protokoll zu fühen.

    fortbildungen in diesem bereich halte ich für sehr sinnvoll.

    nicht so ganz nachvollziehen, warum die zeugnisse nicht wieder aufgetaucht sind, aber mir wird auch nicht klar, warum du unbedingt lehrer werden willst. wegen der finanziellen sicherheit?
    ich stelle immer mehr fest, dass man in einem bürokratischen system arbeitet, in dem nicht unbedingt die fähigsten überleben, sondern die, die sich am besten anpassen. also, wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich ein anderes land nehmen, wo du mehr freiheiten hast, es sei denn, du kannst noch verbeamtet werden, dann würde es sich lohnen!

    ist ja witzig, ich habe auch einen übersetzer/dolmetscher als abschluss. allerdings sind die br mit der anerkennung ausländischer abschlüsse nicht sehr kulant - ist meine erfahrung - ich musste erst das ministerium einschalten, bis sich die br mal bequemte, da aktiv zu werden. hat aber dann geklappt.
    wieso sind die zeugnisse denn verloren gegangen? Kann ich nicht nachvollziehen - der koffer müsste doch nachgeschickt werden und du wirst doch noch kopien haben bzw. die zeugnisse von der uni noch mal neu ausstellen lassen können.
    und ob der schuldienst wirklich so der traum ist, wie es dir jetzt erscheint, da wäre ich vorsichtig. es gibt in diesem job viele unangenehme begleiterscheinungen und seiteneinsteiger werden nicht von allen mit offenen armen aufgenommen! das nur, um dich vor falschen erwartungen zu bewahren.

    fremdsprachenunterricht nicht vorbereitungsintensiv? das würde ich aber verneinen wollen! und auf die sprachkompetenz der sus kann man sich NICHT verlassen, da muss man schon täglich wieder das rad erfinden. und permanente korrekturen gibts noch gratis dazu.

    Aber es ging wohl im wesentlich - wie so oft - darum. dass die Eltern sich wahrgenommen fühlen möchten.
    Bemerkenswert fand ich auch, dass die Eltern meinen beurteilen zu können, welche Lehrer gut oder schlecht sind. Ich wollte das Gespräch eigentlich beenden, nachdem wir ja einen Konsens erzielt hatten, dann äußerten sie aber meinem Kollegen gegenüber: ja, der Herr X, der macht ja auch nur was er will, dagegen die Frau Y, die ist ja viel besser, wie die vor der Klasse steht
    Offengestanden finde ich sowas unmöglich - ich möchte Koll einfach nicht miteinander vergleichen. Aber da der Koll schon wesentlich länger an der Schule ist als ich, habe ich ihm dann das Ende des Gesprächs überlassen ...

    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, die mir sehr geholfen hat. Als eine der wenigen hier hast du mein Anliegen überhaupt ernst genommen, was ich schon bezeichnend finde.

    Was du von deinen Eltern schreibst, klingt ja gruselig - aber Gespräche dieser Art gibt es bestimmt in unserem Schulumfeld auch, weil es auch ein eher kleiner Ort ist und sich da jeder kennt.

    Ich glaub, ich würde an deiner stelle umziehen - ist ja echt die Härte!

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