Bastelanleitung schreiben

  • Hallo,


    ich würde sehr gerne ein paar Erfahrungsberichte von jemandem hören, der schon mal in ener dritten Klasse eine Bastelanleitung als Aufsatz geschrieben hat. Worauf muss man achten? Wo gibt es Schwierigkeiten?
    Sollen die Kinder dann die Bastelei, über die der Aufsatz geschrieben wird, direkt vor dem Aufsatz basteln? Oder gibt man nur Bilder o.ä. vor?
    (Zuvor, wenn Bastelanleitungen zur Übung geschrieben werden, würde ich die Kinder auf jeden Fall immer basteln lassen.)


    Liebe Grüße.

  • Meine vorletzte, sehr pfiffige Klasse hat als Aufsatz einen Zaubertrick geschrieben - den haben wir vorher gelernt und fleißig geübt, uns gegenseitig vorgezaubert und Tipps und Tricks zur besseren Wirkung besprochen. Als ich dann meinte "Der Zaubertrick wird unsere Probe- Vorgangsbeschreibung." waren alle happy - und konnten beim Aufschreiben den Trick (Münze im Tuch verschwinden lassen) Stück für Stück durchgehen.


    Die letzte Dritte hat mit mir Kerzen gezogen - da haben wir erst den Vorgang theoretisch besprochen (schon allein aus sicherheitstechnischen Gründen), dann die Kerzen fabriziert - und am nächsten Tag den Aufsatz geschrieben. Zur Erleichterung hatten meine Kids die zahlreichen Schritte als Bildkarten und mit Fachbegriffen wie "Dochtschlaufe" o.ä. versehen an der Tafel... War auch schön!


    Mit meiner aktuellen dritten haben wir gemeinsam den "Heißen Draht" gebastelt (in HSU war grad "Strom" dran) - und den Übungsaufsatz Schritt für Schritt dazu geschrieben: Eine Kleinigkeit basteln - verbalisieren ("Herr, wirf Wörter vom Himmel!!!") - notieren - weiterbasteln... usw.


    Den Zaubertrick beherrschen meine jetzigen Drittklässler auch, sind aber längst nicht so kreativ was das gelungene "Drumherum" angeht.
    Momentan tendiere ich zur wahlweisen Vorgangsbeschreibung "Zaubertrick" (für meine phantasievolle Schüler ohne Sprachschwierigkeiten sicher interessanter) oder einer Vorgangsbeschreibung "Wie bastle ich das Strom- Quiz?" (Frage und passende Antwort auf einer Pappplatte (wie eine Stöpselkarte nur mit Musterklammern anstelle der Löcher) mit dem Kabel verbinden, die richtigen Paare sind auf der Rückseite "verkabelt" - bei richtiger Antwort leuchtet das Lämpchen am nun geschlossenen Stromkreis - äh, ihr wisst schon, was ich hier zu beschreiben versuch, ne?


    Das Spiel würde ich einmal fertig vorstellen und in Gruppen nachbasteln lassen. Beim Probeaufsatz einen Tag später würden die Spiele dann zum Ansehen bereitstehen. Hier liegt der Vorteil für die sprachlich schwächern Schüler darin, dass sie einen "Musteraufsatz" zu einem ähnlichen Stromkreis-Spiel mit den gängigen Wörtern und Beschreibungen haben und dadurch (theoretisch) etwas vertrauter mti dem nötigen Wortschatz sind.



    Muss nur mal sehen, ob ich die Beurteilungskritierien für beide Textvarianten vergleichbar hinbekomme.


    Ach so, zu deiner Frage: Wichtig wäre bei meinen Schülern, dass sie für sämtliches Material den Namen wissen - sonst endet das in einem "dann tust du das an das andere..." :(


    Eventuell kannste den Probe-Vorgang auch ruhig gemeinsam vorher beschreiben lassen und mit den Schülern Wörter für knifflige Stellen sammeln.


    Gebastelt haben sollten die Schüler ein Produkt m.E.schon, sonst wäre das in erster Linie eine intellektuelle Leistung, den Vorgang rückwirkend zu konstruieren... ich geh immer von meiner Brennpunktschule aus, da gibt es schon Probleme wenn was schrittweise mit Anleitung gebastelt werden soll. ;)


    Das waren jetzt einige Beispiele, wenn du noch was konkreter wissen möchtest, hak einfach mal nach, ja?


    PS: *grins*, das kommt davon wenn ich genau zu dem Thema schreibe, das ich gerade für den Unterricht vorbereite... aber kurz fassen kann ich mich eh nicht. ;)

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