Handlungsorientierte Lehrprobe zum Ohr

  • Hallo!


    In meiner Examenslehrprobe (irgendwann zwischen Februar und März) möchte ich in HSU etwas zum Thema Ohr/Hören machen. Mein studiertes Unterrichtsfach ist Biologie, d.h. ich muss aufpassen, dass es wirklich biologisch und nicht z.B. physikalisch wird.


    Ich habe jetzt Themen wie "Wie höre ich" oder den Schutz der Ohren (nicht nur Lärm) in die grobe Auswahl genommen.
    Natürlich möchte ich dazu was Handlungsorientiertes machen, so dass die Informationen nicht nur aus Texten und UG entnommen werden.


    Viele Versuche dazu fallen mir allerdings nicht ein. Einen kenne ich, nämlich wie der Schall (Schallwellen müssen bekannt sein) im Ohr weitergeleitet wird:
    Man nehme ein Butterbrotpapier und einen Korken darauf und halte das ganze vor einen Lautsprecher. Wenn laute Musik daraus schallt, vibriert das Butterbrotpapier und der Korken hüpft. Ob man den Versuch allerdings in PA oder GA machen lassen kann (Aufwand Lautsprecher), ist fraglich.


    Vielleicht fallen euch ja noch ein paar interessante Versuche ein, die die Schüler selbst durchführen könnten? Am liebsten würde ich ja Stationen machen, aber ich habe eben keine Idee, was dann an den einzelnen Stationen erarbeitet werden soll.


    Oder wisst ihr vielleicht ein anderes gutes Stundenthema zum Themenbereich Ohr/Hören? Bin für alles Biologische offen :) !


    Liebe Grüße,
    biene maja :)

  • Hallo nochmal!


    Ich hab grad noch mal genauer im Lehrplan nachgelesen und festgestellt, dass "wie höre ich" so gar nicht mehr drin steht. Oder kann man es vielleicht irgendwo zuordnen? So steht es im LP:


    - Leistung und Aufbau des Ohrs
    -> hoch - tief; laut - leise u.Ä.
    -> Teile des Ohrs zum Verständnis des Schallweges benennen: Ohrmuschel, Gehörgang, Trommelfell, Mittelohr und Innenohr (ohne Einzelteile)


    - Schutz
    -> Lärmquellen und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit; Gefahr der Schwerhörigkeit durch zu große Lautstärke in Ohr- und Kopfhörern; Verhaltensmaßnahmen zum Schutz des Gehörs; Pflege der Ohren


    ...


    - Ausbreitung von Schall in Luft, festen Körpern und Wasser
    -> Schallausbreitung in Luft sichtbar machen, z.B. Reiskörner auf Tamburin; Schallträger wie Tischplatte oder Baumstamm, Resonanzkörper, Schnurtelefon
    -> Schallausbreitung im Wasser: mit angeschlagener Stimmgabel, Zusammenschlagen zweier Steine
    -> für leistungsstärkere Schüler: Echolot; Orientierung der Fledermäuse; Kommunikation der Wale



    Einerseits sollen wir ja Sachen machen, die die Prüfer nicht schon zig mal gesehen haben (wobei das bei "Wie höre ich" bestimmt auch nicht zutrifft, stand glaub ich im alten LP drin).


    Andererseits wird immer wieder geraten, wirklich nur Sachen zu machen, die man durch einen direkten LP-Bezug begründen kann. (In Bayern wird ja der LP doch ziemlich eng gesehen)
    Bleibt also meine Hoffnung, dass ich diese Stunde im Lehrplan belegen kann. Oder ich wechsle gleich zum Schutz der Ohren...

  • Ich weiß nicht, ob es zu Biologie passt, aber vielleicht magst du Schwerhörigkeit wie folgt simulieren:


    Ein Schüler bekommt Watte in die Ohren und außerdem noch einen Walkman mit Musik aufgesetzt. Ein anderer Schüler erzählt diesem Schüler etwas und der andere soll darauf eingehen. Oder man simuliert ein Gruppengespräch, bei dem der "schwerhörige" Schüler versuchen soll, so viel wie möglich zu verstehen. Dann wird der "schwerhörige" Schüler gefragt, wie er sich gefühlt hat. Daraus wird abgeleitet, dass bereits eine leichte Schwerhörigkeit die Kommunikation deutlich beeinträchtigen kann und deshalb der Schutz der Ohren vor Lärm besonders wichtig ist.

  • Danke, Powerflower, für deine Idee. Die finde ich auf jeden Fall gut und werde ich bestimmt im Laufe der Sequenz machen. Bloß weiß ich nicht, wie du ja auch schon sagst, ob es noch Biologie oder schon eher Sozialkunde ist, also ob es in die Prüfungsstunde darf. Die Schwerhörigkeit ist da irgendwie so ein Grenzthema. Der Umgang mit Gehörlosen gehört auf jeden Fall zur Sozialkunde, bei dem von dir genannten bin ich mir eben nicht sicher.
    Oder man nimmt dies nur zum Einstieg und die Stunde an sich geht dann um den Lärmschutz. Das wäre vielleicht eine Idee. :)

  • Danke auch Talida für deinen tollen Unterrichtsentwurf!


    Über gaaanz viele weitere Ideen (wie gesagt, v.a. Bio) wäre ich dennoch sehr erfreut!! :)


    Liebe Grüße,
    biene maja

  • Kennst du das Material von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung? Die verschicken kostenlos so ein Buch mit Unterrichtsideen zum Thema "Lärm und Gesundheit" (gibts zwei Ausgaben, eine für Primarstufe, eine für Sek. I), es sind auch CDs mit Hörbeispielen dabei. Ich fand das Material ziemlich gut, und es liefert auf jeden Fall Anregungen für eigene Ideen.


    Viel Erfolg und liebe Grüße


    Chiaro

    "Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht."
    (afrikanisch)

  • Hallo!


    Ich hab mich jetzt für die Stunde "Wie werden unsere Ohren geschützt?" entschieden. Allerdings hab ich immer noch keine nennenswerten Versuche /Handlungsorientierung mit drin.


    Zuerst werden die Teile des Ohrs wiederholt (Puzzle an TA)


    Zur Sensibilisierung den Versuch von Powerflower (S unterhalten sich, ein simulierter Schwerhöriger versucht sich zu beteiligen; kurzes Gespräch über seine Situation)


    Stationenarbeit -> 4 Stationen


    * Natürlicher Schutz des Ohrs
    (kl. Versuch mit Knetmasse unter Plastikbox bzw. ohne Box; mit Lineal draufschlagen -> Schädelknochen schützen das Innenohr)


    * Gefahren für das Ohr (aufgeteilt in 2 Stationen wegen Zeiteinteilung)
    S interpretieren Bilddarstellungen und beschreiben die Gefahr
    - spitze Gegenstände, Schlag aufs Ohr, Knall, nasse Ohren, Wind/Kälte, Lärm
    - Miniversuch: Luftballon + Nadel -> Schädigung am Trommelfell


    * mögliche Folgeschäden
    S lesen Text von einem "Ohrenarzt", der mehrere Fälle beschreibt
    am Ende ordnen die S die Gefahren den Folgen zu



    Anschließend Zusammentragen an TA, Sicherung mit Mini-Bewegung.


    3. Teilziel: Schutzmaßnahmen
    S hören CD-Aufnahme vom "Ohrenarzt", der Schutzmaßnahmen beschreibt.
    Sicherung durch Satzstreifenzuordnung


    Erkenntnis, Gesamtsicherung mit Bewegungsphase, Transfer.



    So. Nun also immer noch meine Probleme:



    ?( Ich habe eigentlich immer noch keine richtigen Schüleraktivitäten drin. In einer HSU-Stunde zum Ohr sollte man doch irgendwie Versuche oder so machen, oder? Aber die richtigen Versuche sind alle zur Schallweiterleitung o.Ä. (also Physik).


    ?( Zweitens: So wie die Stunde jetzt geplant ist, komme ich, wenn's gut läuft, auf 60 Minuten. Das ist zwar erlaubt, wenn es die Stunde erfordert, aber ist halt trotzdem noch knapp geplant (ohne Zeitpuffer). Ich habe mir überlegt, die 1. Station wegzulassen und den natürlichen Schutz nur im Transfer zu machen (steht auch nicht direkt im LP). Aber dann hab ich ja noch einen Versuch weniger... :(


    Was meint ihr?


    DANKE!!


    Liebe Grüße,
    biene maja


    P.S.: Wie ist das eigentlich, wenn ich meinen geplanten Verlauf der Stunde hier rein stelle, und die Prüfer das zufällig lesen? Ich kann ja nicht nachweisen, dass es meine eigene Idee war, dass ich das reingestellt hab? Mache mir nur Sorgen, weil es bei mir bisher nur um normale UBs ging, jetzt aber um die staatliche Lehrprobe.

  • Hallo Biene Maja,
    ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, weil ich gerade im Stress bin.
    Kennst du ein Geräuschmemory? Da werden unterschiedliche Materialien in Filmdosen gefüllt. Jeweils 2 Geräuschedosen passen zusammen. Ich hatte dann etwa 10 verschiedene Geräusche. Zur Selbstkontrolle kannst du farbige Punkte unter die Filmröllchen machen.
    LG Ines

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