• Hallo,


    ich habe gerade eine ganz heiße Diskussion in einem andern Forum zum Thema Üben. Es ging zuerst nur um das Thema "Üben in den Ferien", nun geht die Diskussion mehr um Üben (außerhalb der Schule) allgemein.


    Mich interessiert eure Meinung! Was denkt ihr über das Thema Üben? Notwendig oder nicht, wie ......? Mich interessieren die Meinungen aller Schulformen, Stufen und Bundesländer.


    lg
    flecki

  • Hallo,


    Nein, eine solche Antwort erwarte ich nicht. Ich habe auch studiert und weiß, dass es ohne üben nicht geht (den neurobiologischen Kram habe ich am meisten gehasst). Hätte die Anfrage genauer stellen sollen, Sorry.
    Mir sagte dort in dem Forum ein Lehrer, dass Eltern zu Hause nicht mit den Schülern üben sollen. Nur so könne er die wahre Leistung eines Kindes korrekt beurteilen. Das mal als Beispiel.
    Es geht mir also üben AUßERHALB der Schule (mit Eltern usw.).


    lg
    flecki

  • Das ist klar. Aber warum lernen die Schüler weniger, wenn sie mit Eltern üben? Die gehen zum großen Teil auch zur Nachhilfe, dort wird auch geübt.
    Als Lehrer kann man sich doch sehr freuen, wenn es noch Eltern gibt, die mit ihren Kindern üben. Sonst kann man die Fülle der Lehrpläne gar nicht einhalten.

  • Hallo,


    der meinte, dass wenn Eltern mit ihren Kindern üben er das Können der Eltern beurteilen würde (egal ob die Schüler mehr oder weniger lernen). So z.B.:


    "Tja, die Lehrer betonen immer, dass Kinder gar nicht üben sollen. Weder in den Ferien noch sonstwann. Das, was sie können sollen wird durch Hausaufgaben abgearbeitet. Kinder mit Lernschwächen bekommen Sachen an die Hand, aber die werden von den Lehrern ausgewählt. Die Lehrer möchten nämlich gerne beurteilen, was die Kinder können und nicht was die Eltern einprügeln."


    Solche Kommetare sind da mehrere zu lesen. Daher meine Frage nach eurer Meinung.


    lg
    flecki

  • Aber Lernen/Begreifen geht doch einher mit üben. Ob es nun der Lehrer beibringt oder die Eltern oder wer auch immer, sollte doch egal sein. Wenn es der Schüler dann kann, ist doch prima.


    Ich stehe eher vor dem PRoblem, dass ein großer Teil der Eltern der Meinung ist, üben ist weniger sinnvoll da die Kinder doch auch noch andere Verpflichtungen haben. Von Mo bis Fr Fussball oder sowas und am WE ist dann Ruhetag... Ich denke, im kommenden Schuljahr werde ich unangekündigt Test schreiben/HA schriftlich überprüfen. Auch wenn es deutlich mehr Arbeit bedeutet.

  • Hallo,


    ich denke, dass die Einstellung der Eltern auch der Grund für solche Postings ist. Lernen sollen die Schüler in der Schule und nicht zu Hause, zum Üben/Lernen sind die Lehrer da usw.


    Was mich schockiert hat ist, dass Lehrer so etwas schreiben. Ich habe schon an meiner Einstellung gezweifelt. Wie gesagt, daher auch meine Frage an alle.


    lg
    flecki

  • Letztenendes schauen sie dann blöd, wenn das Kind die Versetzung nicht schafft. Man hätte die Eltern ja vorher drauf aufmerksam machen können... In meiner 5. Klasse war da jetzt schon so ein Fall. "Wie, Englischvokabeln soll sie lernen? Wie, Matheregeln sind zum Lernen?"


    Nun wiederholt die Tochter die 5. Klasse - obwohl Erprobungsstufe, aber ohne Grundlagen macht es wohl wenig Sinn, weiter zu machen. Die Mutter hat ja noch 2 andere Kinder, um die sie sich zu kümmern hat. Ihr Mann arbeitet.

  • Hallo!



    Meiner Meinung nach üben viele Eltern zu Hause mit den Kindern - ich kann es nachvollziehen, muss aber auch sagen, dass ich eigentlich denke, das wäre die Aufgabe der Schule. Als ich noch zur Schule ging, habe ich eigentlich nie mit meinen Eltern geübt - und auch aus anderen Famnilien kannte ich das nicht.
    Ich habe heute als Lehrerin aber immer wieder das Gefühl, dass ich viel zu wenig dazu komme, mit den Kindern Dinge einfach zu üben, zu wiederholen, zu festigen - und das obwohl ich jede erdenkliche Minute dazu schon nutze. Dass das an mir persönlich und an meiner Art der Unterrichtsgestaltung liegt, kann ich mir nicht vorstellen, denn das geht vielen, vielen Kollegen so, wie ich häufig in Gesprächen höre. Besonders ältere Kolleginnen sprechen immer wieder davon, dass ihnen für genau dieses einfache, aber so notwendige Üben früher tausendmal mehr Zeit blieb.
    Immer öfter kommen heutzutage andere Sachen dazwischen. Dazu die Stofffülle der Lehrpläne. Meiner Meinung nach ist das eine deutliche Schwäche in unserem Schulsystem. Kinder, deren Eltern nicht mit ihnen üben können (Kinder mit Migrationshintergrund bzw. Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern oder Kinder mit berufstätigen Eltern) haben dadurch natürlich massive Nachteile, die sich in schlechteren Leistungen niederschlagen. Das zeigt sich ja auch in allen Untersuchungen immer wieder.


    LG


    Sina

  • Meine Eltern haben auch nicht viel mit mir geübt. In der Grundschule mal Diktate geschrieben, später mal Merksätze/Geschichtsdaten abgefragt. Mehr nicht, habe selber gelernt. Warum dann auch üben mit eltern, wenn man es selbst macht. Nur, wie du Sina es schon schreibst, hat man ja so schon massiv Probleme, den Lehrplan zu erfüllen und dann auch noch lange üben? Man ist auf die Kooperation mit den Eltern angewiesen und so ist auch das spätere Leben --> Ohne Üben kann aus einem nur sehr begrenzt etwas werden und das müssen die Schüler lernen, mal ein Buch zu nehmen und dann auch mal aufzuschlagen und selbstständig zu arbeiten. Das ist wiederum sehr schwer. Da fast jeder Schüler in meiner Klasse (aber auch in anderen Klassen) einen Ipod/PSP3/PC/Wii o.ä hat und das ist doch viel besser. Die Mädels in meiner 5. (in 4 Wochen 6. Klasse) gehen lieber auf den Reiterhof. Komischerweise können die die Dinge auch und ein Teil der Eltern sagt auch, dass sie mit ihren Kindern üben bzw. Nachhilfe, da sie eine gute Ausbildung für ihre Kinder wünschen. Aber es gibt eben auch die anderen Eltern...


    Da kommt dann wiederum die Frage auf, warum nicht Ganztagsschule. Nicht mit zusätzlichem Angebot, sondern vielmehr zu Üben/Lernen/Fördern.

  • Hallo,
    also, ich kann nur bestätigen, dass ohne Üben gar nichts geht. Mein Sohn ist in der fünften Klasse. Er bekam eine knappe Realschulempfehlung, für den Klassenlehrer war er eher ein Fall für die Hauptschule. Durch regelmäßiges Üben (im Rahmen, das Kind soll ja nicht die Motivation verlieren), gehört er nun zum oberen Drittel in der Realschule. Schlechter sieht es für einen Klassenkameraden aus, der
    zum ersten Halbjahr der vierten Klasse eine Empfehlung für das Gymnasium bekam, zum Ende der vierten Klasse aber doch die Realschule besuchen sollte (die Leistungen waren auch nicht mehr so berauschend) und nun auf der Realschule mit seinen Leistungen eher im mittleren Drittel hängt, weil die Eltern meinen, ihr Sohn könne sich ja alles allein erarbeiten ("Nach dieser fünf im Mathetest setzt du dich eben jeden Tag zwei Stunden hin und machst Aufgaben aus dem
    Mathebuch").
    Meine Tochter ist in der ersten Klasse und auch sie muss in regelmäßigen Abständen ein wenig üben, damit ich von eventuellen Defiziten zeitnah etwas merke. Der Lehrer ist sehr engagiert ( die meisten in der Realschule allerdings auch), aber für alles ist er nun auch nicht verantwortlich. Für einige Eltern mag der Kommentar "Mein Kind hat nachmittags immer so viel vor" auch eine Ausrede dafür sein, dass sie selbst keine große Lust haben, mit ihrem Kind zu üben.

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