Doppelfach Musik, Drittfach dazu?!?

  • Hallo! Dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Ich habe die Suchfunktion schon stark genutzt, aber bisher kam ich noch nicht so recht weiter.


    Also: ich bin 24 Jahre alt und studiere Musik als Doppelfach für Gesamtschulen und Gymnasien. Das heißt, ich habe kein klassisches zweites Fach. Mein Studium neigt sich dem Ende und ich werde mich bei der nächsten Gelegenheit für die Staatsarbeit anmelden.


    Meine Frage: von einem befreundeten Referendar bekam ich die Info, dass Lehrer mit dem Doppelfach Musik nirgends eine Stelle bekämen! Das sei seine Erfahrung und ich solle doch schleunigst ein Drittfach studieren. ABER: unsere Professoren sagen was ganz anderes: Musiklehrer seien halt sehr gesucht und wir haben gute Aussichten.


    Was kann ich denn jetzt glauben?!? Ich habe mich damals für das Doppelfach entschieden, weil uns suggeriert wurde, das sei die Zukunft! Innerhalb dieses Studiums habe ich auch viele Erfahrungen gesammelt und kenne mich beispielsweise in dem zukunftsträchtigen Bereich Bläserklasse sehr gut aus.


    Und zusätzlich: welches Drittfach sollte ich denn studieren? Ich will nicht noch etwas studieren, was meinen "Marktwert" letztlich doch kaum verbessert. An den Hauptfächern interessiert mich vor allen Dingen Deutsch, mehr noch würde mich Religion interessieren. Weil ich mit Musik schon recht weit bin und ich eigentlich so schnell es geht in das Referendariat gehen wollte, bin ich im Moment ein wenig verwirrt. Und Deutsch zum Beispiel ist ja auch nicht so gesucht, oder?


    Ich freue mich über jeden Kommentar! Fertige Lösungen usw. will ich gar nicht, mich interessieren Eure Einschätzungen.


    Euer Balkon!


    PS: Vielleicht hätte ich doch ein anderes Pseudonym wählen sollen?!? ;)

  • Ich habe 2006 mit dem Ref. angefangen (NRW), da war der MAngel in Musik so groß, dass Seiteneinsteiger mit Musikstudium zugelassen wurden, auch wenn sie kein Musik hatten. Ob das noch immer so ist, weiß ich nicht.
    Wir hatten davon zwei - einer hat es bis zum 2.Staatsexamen geschafft und auch eine Stelle bekommen, wenn ich mich nicht irre.
    Wie das aber nach deinem Ref. aussieht, weiß ich nicht.
    Ich habe in den letzten Monaten allerdings von Schulleitern gehört, dass sie im Hinblick auf die - mittlerweile allerdings ausgesetzte Oberstufenreform - jedem dazu raten würden, mindestens ein Hauptfach zu studieren.
    Aus Schulleitersicht ist man natürlich interessanter, wenn man mehrere Fächer hat, weil man dann einfach flexibler ist. Auch wenn Musiklehrer gesucht sind, denn mögliche Mitbewerber um eine Stelle sind, wenn sie zwei verschiedene Fächer haben, ja eben AUCH Musiklehrer, aber nicht nur.
    Auf die Aussagen der Profs würde ich nicht zu viel geben, weil sie dann eben doch meistens nicht soo in der Materie drin sind, dass sie verlässliche Aussagen über Einstellungsprognosen geben können. Andererseits studiert man ein zusätliches Fach während des Refs. mit Sicherheit auch nicht nebenbei.
    Was für dich die richtige Entscheidung ist, weiß ich nicht, ich kann nur sagen, dass ich eine Lehrerin kenne, die sich wünscht, nicht nur in Musik eingesetzt zu werden, weil ihr die permanente Lautstärke beim gemeinsamen Musizieren ziemlich auf die Ohren geht.

  • Danke für die Antwort, Brick in the wall. Ich wollte mich einfach mal informieren beim Arbeitsamt, was es so für freie Stellen momentan gibt und welche Prognosen. Am Donnerstag habe ich von denen einen Termin beim Berufsberater bekommen. Mal schaun, was der sagt. Falls es interessant ist, werde ich es hier posten.

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