als Grundschullehrer in die Hauptschule?

  • Hallo Frau von Franz :D


    Klassenstaerken sind halt oft so ein Problem. In meiner Klasse hab ich derzeit 33 Schueler, in meiner Mathegruppe 29...einzig meine Sportgruppe konnte ich jetzt fuer nach den Ferien auf 10-12 runterhandeln (aber auch nur, weil ich dann die absoluten "Ich will keinen Sport machen...nie...nimmer...ahhhhhhhhhhhh"-Kinder haben werde und unser eigentlicher Rugby-Lehrer endlich wieder gesund ist. Wir haben jetzt also 3 Lehrer fuer die ca. 50 Jungs, statt vorher nur 2).
    Wenn du mit den Maedels bereits diskutiert hast und ihnen Moeglichkeiten gibst, dann sollte das auch das Ende sein. Gibt's bei euch denn keine Sanktionen?


    Tipps die ich damals von meiner Mentorin bekommen hatte (fuer ne relativ schwierige Klasse):
    - kurze, in sich geschlossene Aufgaben
    - keine Uebertragung von Aufgaben in die naechste Stunde
    - strikte und vor allem enge Zeitvorgaben
    - Sitzplan und alle Schueler der Tafel zugewand
    - relativ zuegiges Tempo in Stunden
    - kein Aufstehen und Rumlaufen waehrend der Stunde, alle Materialien griffbereit
    - viel schreiben, wenig reden (kurze Intro, dann gleich zur Aufgabe uebergehen)
    - Aufgaben stellen, sie keiner grossen Erklaerung beduefen
    - sprachlich einfache Aufgabenstellung
    - ruhiger Tonfall, keine Diskussionen, Wahlmoeglichkeiten anbieten (entweder werden die Aufgaben in der Stunde bearbeitet, oder in der Pause...gemacht werden sie auf jeden Fall)
    - konsequente Anwendung der "school behaviour policy" (gibt's sowas an dt. Schulen?)
    Gib ihnen keine Zeit im Leerlauf! Keine Zeit zum grossartig drueber nachdenken, ob sie was machen wollen, oder ob sie sich jetzt irgendwie daneben benehmen koennen, oder um mit dem Freund zu quasseln oder ueberhaupt. Rein in den Raum, setzen und los.


    Einige dieser Dinge gingen entgegen den Sachen, die meine Tutoren an der Uni uns eingetrichtert hatten. Funktioniert hat's dennoch, denn die Dame hatte schliesslich mehr Lehrjahre auf dem Buckel als ich alt bin. :D Das bedeutet nicht, dass es in jedem Fall so laufen muss. Aber irgendwo muss man ja anfangen. Fies, gemein und furchtbar anfangen...man kann spaeter immernoch nett werden.


    Mit meiner eigenen Klasse hab ich vor ein paar Tagen was aehnliches gemacht, weil sie in Gefahr waren etwas zu selbstsicher zu werden. :D "Cocky" ist der englische Begriff. Die Zeitvorgaben in den Stunden hatte ich sehr knapp bemessen. Das bedeutete, dass sie keine Zeit hatten rumzuhampeln und sie haben in absoluter Stille gearbeitet (hatte ich gar nix von gesagt). Ich hab sie auch nochmal neu anfangen lassen, wenn's falsch war oder sie meinen Anweisungen nicht gefolgt waren. Meine Schueler wissen aber aus Erfahrung, dass ich sie recht gnadenlos in ihrer Pause nacharbeiten lasse...und wenn ich sie dafuer vom Schulhof holen muss. Wenn das allerdings der Fall ist, gibt's wirklich Aerger. :motz:
    Aber ich geb's ja zu...meine sind erst 9 und 10. :D

  • zudem fängt die pubertät heute schon bei 4tklässlern an, so dass die grundschullehrer durchaus auch schon mit pubertierenden konfrontiert sind.


    trotzdem ist es für das selbstwertgefühl der kinder natürlich ätzend "am unteren Ende der Fahnenstange" zu sein, und das ist schon ein Riesenunterschied zur Grundschule!

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • An einer Hauptschule muss man schon ein harter Heinrich sein !
    Religion mit Schülern im Backfischalter stelle ich mir dort sehr schwierig vor. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

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