Rat für Quereinstieg

  • Hallo,


    ich habe einen Magisterabschluss (Anglistik/Germanistik) und unterrichte seit einigen Jahren freiberuflich in der Erwachsenenbildung (Berufsfachschule/Uni). Da keine Aussicht besteht, dass meine Honorarverträge in feste Verträge umgewandelt werden, überlege ich nun, was ich am besten tun sollte.


    Ich bewerbe mich bei Schulen in freier Trägerschaft um eine feste Anstellung. Hätte eventuell ab nächstes Jahr August etwas in Aussicht. Da mir das aber zu vage ist, möchte ich auch andere Möglichkeiten in Erwägung ziehen.


    Würdet ihr mir raten, wieder zu studieren, um das 1. Staatsexamen zu machen und dann den regulären Weg über das Referendariat in den Lehrerberuf zu nehmen?
    Oder ist es sinnvoller, sich (nochmals und diesmal hoffentlich erfolgreich) als Quereinsteigerin für das Referendariat zu bewerben?


    Hat sich jemand von euch seine MA-Studienzeit anrechnen lassen und die noch fehlenden Scheine nachgeholt? Und wenn ja wie lange dauert das? War zwar beim Prüfungsamt der Uni, dort hat man mir aber keine Hoffnung gemacht, aufgrund der neuen zweigliedrigen Studiengänge, angenommen zu werden. Die Anzahl der Scheine (habe ich jetzt vergessen, ist schon etwas her), die ich noch machen müsste, war auch unheimlich hoch, was mich abgeschreckt hat - vor allem in finanzieller Hinsicht. Als Honorarkraft konnte ich nicht wirklich Geld ansparen.


    Vielen Dank für euren Rat.


    Shaun

  • Hi,


    zu deiner Frage:


    Zitat

    Würdet ihr mir raten, wieder zu studieren, um das 1. Staatsexamen zu machen und dann den regulären Weg über das Referendariat in den Lehrerberuf zu nehmen? Oder ist es sinnvoller, sich (nochmals und diesmal hoffentlich erfolgreich) als Quereinsteigerin für das Referendariat zu bewerben?


    Aus meiner Sicht (Seiteneinsteiger) würde ich bei dir folgende Argumente für den Quereinstieg an der BBS (wenn er denn für dich möglich ist; in RLP ginge er mit Englisch und Deutsch) sehen:


    Quereinstieg jetzt direkt spart dir viel Zeit. Du hast ja schon Erfahrung als Lehrerin, daher weißt du, was auf dich zukommen wird und musst nicht noch mit viel pädagogischer Theorie im Aufbaustudium darauf vorbereitet werden.


    Im Referendariat - so ist meine Erfahrung - kommt es vor allem darauf an, sich auf die vom Seminar gewünschte päd. und did. Richtung einzulassen.
    Ich persönlich kam damit sehr gut zurecht. Dass ich schon früher in einem Fernstudium auch mal Pädagogik studiert hatte, hat nicht wirklich viel geholfen, die frühere unterrichtende berufliche Tätigkeit dagegen sehr.


    Wie lern(t)en wir es so schön im Seminar:
    Die Theorie erschließt sich (für unsere Schüler) aus der Praxis heraus. Richtig! Für Referendare gilt das genauso!


    Lange Rede kurzer Sinn: Wenn du die Möglichkeit bekommst, den Quereinstieg zu machen und du nachher gegenüber den "normalen" Referendaren nicht schlechter gestellt bist (Verbeamtung), dann mach das.
    Das Aufbaustudium bringt - meiner Ansicht nach - in Relation zum Zeitverlust für dich nicht so wirklich viel. Du wirst dann halt mit einem gewissen Rückstand in der Fachdidaktik leben müssen, den du selbständig aufholen musst.


    Gruß,
    Golum


    PS: Ich hoffe, ich habe nicht an deiner Frage vorbei geschrieben; wenn du Richtung Lehramt am Gym / Real / Haupt willst, dann kann ich dir nämlich keinen Rat geben.

    Einmal editiert, zuletzt von golum ()

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