Elternsprechtag und platt?

  • Als (doppelte) Hauptfachlehrerin kann ich nur unterstreichen: Es ist enorm anstrengend, über viele Stunden im 5-10-Minuten-Takt - ohne Pause! - hoch konzentriert sinnvolle Gespräche über ständig wechselnde Themen zu führen. (Eltern gehen in erster Linie zu den HauptfachlehrerInnen! Wen wundert's?) Einer ganze Reihe von Kollegen in den so genannten Nebenfächern gelingt es nebenher locker, den Unterricht für den nächsten Tag vorzubereiten bzw. sich mit etwas Entspannendem zu beschäftigen, während ich langsam heiser werde, Hustenanfälle bekomme und meine Zungenmuskeln (ja, die Erfahrung muss man erst einmal machen!) anfangen zu schmerzen. Zum Lohn - Frau Sommer sei's gedankt! - darf ich dann anschließend noch meine Stunden vorbereiten. Die Verlegung der Elternsprechtage in die Zeit nach dem Unterricht hatte wieder einmal die weitere Benachteiligung der doppelten KorrekturfachlehrerInnen zur Folge, deren Freizeit erneut - im Vergleich zu anderen Fächern - unproportional beschnitten wurde! Frau Sommer, wann fangen Sie endlich an, Ihr im Wahlkampf fixiertes Versprechen einzulösen, die Lehrerarbeitszeit gerechter zu gestalten? Frau Sommer, warum belasten Sie immer nur die HauptfachlehrerInnen mit einem unendlichen Klassenarbeits-, Klausur- und Prüfungsmarathon, anstatt alle LehrerInnen gleichermaßen in die Pflicht zu nehmen? Wieder on-topic: Durch die Verlegung der Elternsprechtage in die unterrichtsfreie Zeit werden wieder einmal die Lehrkräfte unangemessen (mehr-)belastet, die sowieso schon die Hauptlast des PISA-Desasters zu schultern haben und wie Arbeitssklaven behandelt werden.

Werbung