freiwilliges Zurücktreten nach Klasse 5?

  • Hallo,
    es geht um einen 11-jährigen Jungen in der Klasse 5 einer Dualen Oberschule. Er steht in Deutsch und Englisch glatt auf 5, in BPC tendiert er eher zur 5.
    Da es nun aber keine Versetzung zwischen den Klassen 5 und 6 gibt, könnte er nur freiwillig auf Antrag der Eltern und mit Zustimmung der SL ab Sommer noch einmal die 5. Klasse wiederholen.
    Der Antrag hierfür müsste aber noch vor den Osterferien von den Eltern gestellt werden!
    Hat jemand Erfahrungen mit dem speziellen Fall, dass bereits Klasse 5 wiederholt wurde und nicht erst nach der 6. Klasse?
    Glaubt ihr, es macht Sinn, das Kind ein Jahr in seiner jetzigen Klasse zu belassen oder werden dann die Lücken zu groß?
    Ich möchte mal meine Meinung jetzt noch außen vor lassen...
    Vielleicht hat ja jemand bessere Gedanken als ich dazu!
    Danke fürs Durchlesen, actwo

  • Was ist denn BPC?


    Wenn er in Englisch und Deutsch 5 steht und du das Gefühl hast, dass eklatante Lücken da sind, die nicht von alleine zu schließen sind, würde ich den Eltern die Wiederholung nahelegen.


    Gerade in Englisch sind Lücken, die im Anfangsunterricht entstehen, schlecht zu schleißen.


    Wie ist denn die sonstige Entwicklung des Jungen? Würde er von seiner sozialen Entwicklung in eine dann fünfte Klasse passen? Auch das ist zu bedenken.


    Wie schätzt du die Eltern ein? Werden sie einverstanden sein?


    Evtl. kannst du auch ein Elterngespräch einberufen und mit den Eltern absprechen, dass du die Entwicklung bis Ostern beobachtest, sie aber dringend was tun müssen, um die Lücken zu schließen.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • BPC ist Bio / Physik / Chemie. Ginge er jetzt zurück, hätte er meiner Meinung noch eine Chance, zumindest in Englisch. Da lernt er nämlich nur keine Vokabeln, darum klappt alles bei ihm nicht. Deutsch ist für ihn nur Zweitsprache, von daher sieht es in Deutsch sehr schlecht für ihn aus. Das Kind ist nicht in meiner Klasse, ich habe lediglich eine schulische Vollmacht der Eltern, da die Eltern aus diversen Gründen nicht fähig sind, selbst solche Entscheidungen zu treffen.
    Deshalb hängt es zum Halbjahr jetzt praktisch an mir, ob wir den Antrag auf freiwilliges Zurücktreten stellen, aber ich bin unsicher.
    Denn immerhin verlängere ich damit seine Schulzeit womöglich um ein Jahr, das doch am Ende verloren sein könnte.

  • Schwieriger Fall, also darfst du für die Eltern entscheiden?


    Aber die Gefahr die falsche Entscheidung zu treffen, besteht immer, leider.


    Was sagen denn die Fachkollegen zum Rücktritt oder Nichtrücktritt?

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Nächste Woche wird es ein Gespräch mit den Hauptfachlehrern geben.


    Ich bin mir mittlerweile recht sicher, dass er zurück müsste, denn er schießt in letzter Zeit leider so einige Böcke, auch außerschulisch.


    Die Sache ist halt nur die, dass ich nicht alleine eine solche Entscheidung treffen möchte, da bei den älteren Geschwistern schultechnisch auch schon einiges im Argen liegt bzw. diese überhaupt nicht mehr beschult werden!

  • Mal eine etwas blöde Frage, aber hast du dich schon ausführlich mit dem Jungen kurzgeschlossen? Also die ganze Latte, Warum er so wenig Leistung bringt, ob er Probleme hat, was er sich wünscht, was sind seine Ziele für die Zukunft, was für Motivationen hat er überhaupt?


    Ich würde das auf jeden Fall mit einfließen lassen, ist ja schließlich sein Leben, das kann nur er richten. Ach ja, ich würde ihm noch ne Chance geben, und halt die Harte Hand ausspielen(alle paar Wochen mit den unterrichtenden Kollegen sprechen, mit dem Jungen, Leistungskontrolle etc, das ganze Programm).


    Viel Glück noch mit deinem Problem.

    Der kürzeste Mathematikerwitz: Sei epsilon < 0

  • Hallo,
    ich möchte die restliche Problematik hier nicht breittreten, da das teilweise ins Existenzielle übergeht...
    Du kannst davon ausgehen, dass ich natürlich zuerst mit dem Kind rede!
    Und noch was: Es gibt Kinder, die interessieren sich recht wenig für allen harten Hände, die man ausspielt...
    Das sollte bei meinem Beitrag oben mit dem Hinweis auf sämtliche nicht beschulbaren Geschwister erklärt werden. Diese Schiene funktioniert nicht.
    Aber danke für die Antwort!

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