NRW- Deutsch & Bio auf Lehramt

  • Hallo Ihr Lieben!


    Ich möchte gerne Bio und Deutsch auf Lehramt studieren!


    Aber die Schulform ist mir noch ungewiss!


    Möglichkeit 1 : Grundschullehramt!
    Habe zuerst an Grundschullehramt gedacht aber frage mich, ob die Herausforderungen dort nicht irgendwann zu klein sind?
    Vielleicht unterschätze ich es auch?
    Hatte letztens ein Praktikum an einer Grundschule gemacht und mehrere Lehrer bestätigten mir, dass sie eigentlich kaum was davon vermitteln, was sie in der Uni gelernt haben. Den Kindern bringt man die absoluten Basics bei, die man eigentlich auch schon als Abiturient können muss.
    Die Kids fand ich auch alle echt süß und es hat mir auch Spaß gemacht! Aber hab da echt ein bisschen Angst, dass mir die Sache irgendwann langweilt bzw. mein Ehrgeiz mich ständig fragt : Geht da nicht noch mehr?!


    Möglichkeit 2: Berufskolleg!
    Da unterrichtet man junge Menschen zwischen 16-21 Jahren, die mehr oder weniger erzogen sind. ;)
    Ich denke mal da diese Studium "fachwissenschaftlich" heißt, wird hier auch sicher einiges an Stoff vermittelt, den man in der Uni gelernt hat.



    Was behandelt man eigentlich alles stofftechnisch in Deutsch??
    Bücher hab ich eigentlich immer gerne im Unterricht gelesen und gegen Gedichte und Grammatik hatte ich jetzt auch keine Allergie ;)


    ich hatte in Deutsch immer eigentlich ne 2 als 12 , 11 oder 10 Punkte.
    Aber ich hatte nie einen Deutsch LK oder Deutsch als Abifach.
    (Und im BIO LK hatte ich immer nur ne 3 - aber hoffe, dass ich schon mal 2. semester Bio hatte hilft mir da etwas weiter.)
    Bin ich dann trotzdem den Anforderungen gewachsen?
    Inwiefern unterscheidet sich die Fächer bzw der Inhalt von BK zu Gym?! Kann man auch auf Gym studieren und am BK unterricht?!


    Würde mich über Antworten freuen von denen, die schon Lehramt Bio und/oder Deutsch auf BK oder Grundschule studieren in NRW!


    vielen Danke für das aufmerksame Lesen


    schöne Grüße und allen viel Glück auf Ihren Lebenswegen

  • Studium und späterer Unterricht sind nach meiner Erfahrung zwei Paar Schuhe. Ein Großteil von dem, was ich an der Uni gemacht habe, kann ich im Unterricht nicht gebrauchen. Ein Großteil von dem, was ich heute brauche, habe ich an der Uni nicht gemacht. Aber ich weiß, wie es mir erarbeiten kann. 'Anspruchsvoll' ist auch oft - mal aus fachlichen Gründen, mal aus didaktischen Gründen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte Deutsch auch weder als LK noch als Abi-Fach und habe trotzdem erfolgreich Germanistik studiert. Allerdings kann man von den guten Noten in der Schule nicht automatisch auf eine gute Examensnote schließen.
    Die Erfahrung von AK hab ich auch (wenn auch in Bayern ;)) gemacht- wenig vom dem, was ich in der Uni gelernt habe, kann ich in der Schule gebrauchen- das ist bestenfalls theoretisches Basiswissen.
    Wenn du in die Grundschule gehen willst, musst du aber doch wohl noch weitere Fächer studieren, da wird Deutsch und Bio nicht ausreichen? Ich persönlich habe übrigens noch nie von einer unterforderten oder gar gelangweilten Grundschullehrerin gehört- die Ansprüche sind einfach ganz andere und glaub mir, die Kinder können dich jeden Tag aufs Neue fordern.

    "Ein Mann, der noch keinen Fehler begangen hat, hat noch nie etwas getan."
    Sir Robert Baden-Powell, Earl of Gilwell

  • Ich kann nur zustimmen: Uni-Wissen und Schulwissen sind ganz verschiedene Dinge. Ich habe Gymnasiallehramt studiert und kann mein Uni-Wissen auch hier nicht wirklich gebrauchen. Es kommt ganz drauf an, was du mit "anspruchsvoll" meinst. Jede Schulform hat ihre Kniffe und Schwierigkeiten.
    In der Grundschule ist es eben besonders wichtig, dass du es schaffst, den Kinder das Wissen anschaulich und verständlich zu übermitteln. Hier musst du also methodisch ganz viel drauf haben und lernen, dich auf die Kinder einzustellen. Hier spielt v.a. auch noch Pädagogik eine herausgehobene Rolle. Du legst hier also den Grundstock für weiterführende Schulen
    Am Gymnasium haben die Schüler schon viel methodisches Rüstzeug parat. Das heißt, du bist vor allem dafür zuständig, dass die Schüler sich neues Wissen aneignen können. Du bist zwar noch immer zum Teil Pädagoge, hast nun aber eher den Schwerpunkt im Bereich Wissensvermittlung. Das Lernen ist doch auch ganz anders. Am Gymnasium (bzw. auch Sek. I) kannst du mit den Schülern auch schon über gewisse Themen diskutieren. Sie haben ihre eigene Meinung und der Unterricht wird viel getragen durch die Schüler.
    An der Grundschule bist du noch viel mehr gefragt. Die Schüler müssen viel mehr an die Hand genommen werden.
    Also die Entscheidung ist doch eher: Will ich lieber die Kleinen oder Großen unterrichten? Und: Will ich lieber die Pädagogik im Zentrum stehen haben oder die Wissensvermittlung?
    Dass die Arbeit an einer Grundschule weniger anspruchsvoll ist, würde ich so nicht ganz unterschreiben wollen. Die Schwerpunkte liegen hier einfach anders. Wenn du jedoch das fachliche alleine herausstellt, dann mag das schon stimmen.

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