Frage zur Versetzung

  • Ich bin zurzeit im Angestelltenverhältnis tätig. Ich würde gerne verbeamtet werden.
    Der einzige Haken für mich ist dabei , dass ich auf keinen Fall aus meinem
    jetzigen Wohnort wegziehen möchte. Das kommt für mich nicht in Frage!


    Als verbeamtete Lehrerin könnte ich auf Wunsch meines Dienstherrn versetzt
    werden. Ich kenne in meinem Umfeld keine Lehrerin / Lehrer der gegen seinen Willen
    versetzt wurde. Wie wahrscheinlich ist so etwas?


    Gibt es Umstände, die eine Versetzung verhindern? Zum Beispiel schulpflichtige Kinder?
    Pflege/Betreuung der Eltern? Mitarbeit in einer Partei?
    Wo finde ich Informationen dazu?

  • Versetzt kann man ziemlich schnell werden, aber auch im Angestelltenverhältnis. In der Regel geht es dabei jedoch um Versetzungen an eine andere Schule in der näheren Umgebung.
    Theoretisch kannst du jederzeit von deinem Dienstherrn dorthin versetzt werden, wo er deine Arbeitskraft braucht, aber wie gesagt, da versucht man schon, sich in einem Rahmen zu bewegen. Ich habe noch nie davon gehört, das jemand plötzlich vom Harz an die Küste versetzt wurde.


    In dem Moment, wo an deiner Schule mehr Lehrerstunden zur Verfügung stehen als für die Unterrichtsversorgung benötig werden, müssen Stunden abgeordnet werden oder Lehrkräfte werden versetzt. Abordnungen sind zunächst auf zeit, eine Versetzung dauerhaft. Bis du abgeordnet, bleibt deine Stammschule die alte und es kann sein, dass du nach kurzer Zeit wieder dorthin zurück kehrst.
    Einen Anspruch auf eine bestimmte Schule hast du niemals, unter keinen Umständen. Aber gerade wenn du verheiratet bist, schulpflichtige Kinder hast oder Angehörige pflegst, wird sich dein Dienstherr um einen wohnortnahen Dienstort bemühen.


    Ich kenne viele junge Kollegen, die eine Stelle antreten, dann heiraten und einen Versetzungsantrag stellen. Solchen Versetzungsanträgen wird in der Regel schnellstmöglich stattgegeben.


    Wie gesagt, das gilt alles nicht nur für Beamte, sondern auch für Lehrer im Angestelltenverhältnis, da man ja in der Regel vom Bundesland beschäftigt wird.


    Gibt es einen bestimmten Grund, warum du die Versetzung fürchtest?

  • Danke Valundriel,


    es gibt derzeit keinen Grund für eine Versetzung bei mir. Ich bin als Vertretungslehrerin an meiner derzeitigen Schule bis zum Sommer eingesetzt und da bei uns öfter jemand krank wird, ist eine Versetzung absurd.
    Ich möchte mich nur vorzeitig informieren, bevor ich irgendwann die Chance zur Verbeamtung bekomme und dann nur "gefährliches Halbwissen" über meine Rechte und Pflichten vorweisen kann.
    So wie ich dich verstanden habe, besteht kein Unterschied, ob ich nun Angestellte oder Beamtin bin.

  • Wenn du als verbeamtete Lehrkraft eingestellt wirst, dann ja immer an einer bestimmten Schule. Die möchte dich in der Regel ja auch haben und wird dich nicht gleich wieder wegschicken. Und selbst wenn du abgeordnet oder versetzt werden solltes, dann höchstwahrscheinlich an eine Schule in der unmittelbaren Umgebung.
    Als Vertretungslehrkraft hast du viel schlechtere Chancen, an einer Schule zu bleiben, als wenn du dort verbeamtete Lehrerin wärst.

  • Danke für deinen Beitrag. Jetzt bin ich viel beruhigter, auch wenn es
    keine Garantie für einen Arbeitsplatz in meiner Nähe gibt.

  • In unserem Kollegium kommt es öfters vor, dass wir zu viele Stunden haben.
    Dann liegt es vor allem an der Schulleitung, das so zu regeln, dass das auf möglichst breiten Schultern verteilt wird.
    In der Regel wird versucht, mehrere Kollegen abzuordnen, damit nicht eine Kollegin allein mit vielen Stunden an eine andere Schule gehen muss.
    Im vorletzten Schuljahr war ein Kollege mit 4 Stunden an die Realschule im Ort abgeordnet,
    und das hat alles gut geklappt und er hat sich da sehr wohl gefühlt.
    Vor einigen Jahren (vor meiner Zeit) haben sich insgesamt vier Kollegen dazu bereit erklärt, mit einigen Stunden an Schulen in der Umgebung zu gehen.
    Das stellt für jeden zwar eine kleine Belastung da, aber dafür kann man sein Stammkollegium halten.
    Im Moment geht bei uns wieder der Abordnungswahn um, es könnte sein, dass uns eine ganze Klasse weg bricht und eine ganze Stelle übrig ist.
    Ich habe leider feststellen müssen, dass eine Stelle nie ganz sicher ist und vor allem, dass man einfach abwarten muss, bis es soweit ist.
    Plötzlich ist irgendwer schwanger, plötzlich ziehen drei Kinder dazu, ...
    Bis zum Schuljahresende passiert oft noch so viel, und dann fehlen plötzlich Stunden.
    Eine gute Schulleitung bemüht sich darum, den Ball flach zu halten und setzt sich für das Kollegium ein.


    Und letztendlich muss man eine Abordnung oder gar Versetzung als Chance sehen, etwas Neues kennenzulernen.
    Anscheinend gefällt es dir in deinem Kollegium sehr gut, und so geht es doch den meisten von uns.
    Da sind doch die Chancen groß, dass man an einer Schule in der Nähe landet, die auch ein klasse Kollegium hat.
    Im ersten Moment bricht eine Welt zusammen und wenn man erst mal da ist, lebt man sich schnell ein und fühlt sich wohl.


    Sieh lieber zu, dass du verbeamtet wirst, da hast du eine Menge Vorteile von.
    Und wie bereits gesagt: Es wird nicht passieren, dass du plötzlich in einen anderen Teil des Bundeslandes versetzt wirst.
    Wenn dir die Schule gar nicht gefällt, stellst du einen Versetzungsantrag, dem immer irgendwann stattgegeben wird,
    weil zufriedene Lehrer einfach bessere Arbeit machen! :P


    Ich wünsche dir viel Glück mit der Verbeamtung!

  • Die Hauptsache ist für mich, dass ich nicht plötzlich so weit versetzt werde, dass ich umziehen müsste.
    Ein paar Kilometer zur Arbeit fahren zu müssen finde ich halb so wild.
    Ich fahre gerne Auto, mal abgesehen von den aktuellen Benzinpreisen.


    Glück für meine Verbeamtung kann ich natürlich brauchen.
    Danke!

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