Was ist Kuschelpädagogik?

  • 8)

    kannst du die mal weglassen? passt nicht zum fünteiler mit uhrkette und seitenscheitel (der warst du doch, oder?)
    nimm' zumindest mal 'nen anderen oder gar keinen, ist doch eh' zu verspielt sowas!
    und: vor satzzeichen gehört kein leerzeichen !


    kuschlerin:
    schwarze pädagogik für mich:
    zynische, die schüler beleidigende lehrer (im dauerzustand)

  • Das Ausrufezeichen setze ich aus ästhetischen Gründen etwas weiter nach rechts, geehrte Linna ! Weiter nach links wirkt es mir zu gequetscht. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Ich möchte meinen Blick für pädagogische Schlagworte schärfen und die "Erlebnistiefe" darauf erhöhen. Bislang habe ich aber den Eindruck, dass es doch einfacher ist, dieser Tiefe auszuweichen und stattdessen im Vagen zu verbleiben. Warum eigentlich?


    Als ich, wie anfangs gesagt, auf den Begriff Kuschelpädagogik gestoßen bin und ihn bei Wikipedia nachschlug, bin ich an der Aussage hängen geblieben, dass "Kuschelpädagogik" im Kern ein "Kampfbegriff" sei. Diese Aussage hat die Diskussion hier bislang meiner Meinung nach bestätigt.


    aus Wikipedia "Kuschelpädagogik":
    ...
    Scharfe Kritik an dem Begriff hat der in Zürich lehrende Erziehungswissenschaftler Jürgen Oelkers geübt. Oelkers berichtet, der Kampfbegriff werde vor allem von solchen Konservativen ins Feld geführt, deren Schulkritik eher auf einem Affekt gegen die Reformpädagogik ‒ besonders gegen die „antiautoritäre Bewegung“ ‒ als auf Kenntnis der aktuellen Schulrealität beruhe; infolgedessen tendieren diese Kritiker dazu, die Einführung von mehr Disziplin als Königsweg zur Behebung schulischer Probleme zu erachten

    ...


    Ich selbst bin alles andere als antiautoritär! :) Ich stelle nur immer wieder fest, wie leicht Menschen dazu geneigt sind, mit Begriffen um sich zu werfen, die bei genauerer Betrachtung einer gewissen Inhaltsleere nicht entbehren. Meine Kollegin sagte mal: Jeder, wie er eben kann. ;)



    P.S.
    Deine ästhetischen Gründe in allen Ehren, sie verfehlen aber ihren Zweck. Überlege mal, welches typografische Problem entstehen könnte.

  • Ich denke mir gerade dem Verlauf der Diskussion nach zu urteilen, dass wir es mit "Kuschelpädagogik" eher um eine Phrase bzw. eine Floskel zu tun haben - weniger um einen Kampf"begriff".


    Wikipedia zu Floskel / Phrase:
    ...Heute ist mit einer Floskel eine inhaltsleere Sprachhülse gemeint und wird daher oft abwertend gebraucht. ... Durch ihre permanente Wiederholung entwickelt sich das Deutsch ihrer Verwender zum „Papageien-Deutsch“ (
    Schenk). ...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Kuschlerin
    ich finde es interessant, dass du die Begriffe, über die du etwas wissen möchtest, in Wikipedia nachschlägst und ich würde gerne erfahren, ob du deine bisherigen Erkenntnis auch mit etwas "Bodenständigerem" untermauern kannst. Warum benutzt du eigentlich deinen Nick, wenn du doch alles andere als antiautoritär bist? Wenn ich das so schreibe, klingt es aggressiv, ist aber wirklich nicht so gemeint, nur neugierig.
    Als inhaltsleer betrachte ich persönlich den Begriff Kuschelpädagogik übrigens gar nicht, dazu hatte ich damit selbst schon zuviel zu tun.
    Um deine Liste fortzuführen:
    -Schwarze Pädagogen demütigen Schüler
    -Schwarze Pädagogen verteilen gerne schlechte Noten und sehe diese als "Heilmittel"
    - Schwarze Pädagogen schüchtern Schüler ein
    -Kuschelpädagogen ist es in allererster Linie wichtig, dass die Kinder sich immer wohlfühlen und ja kein Druck entsteht.
    - Kuschelpädagogen loben, auch wenn es vollkommen unangebracht ist (siehe Schmeilis Post)
    - Bei Kuschelpädagogen dürfen Kinder oft das machen, worauf sie Lust haben, die Pädagogen überlegen nachher, wie man das pädagogisch erklären kann.
    Edit: Gerade bei deinem vorletztem Post bekomme ich die Krise, meiner Ansicht nach hat Kuschelpädagogik in nur sehr wenigen Fällen etwas mit Reformpädagogik zu tun.

  • meiner Ansicht nach hat Kuschelpädagogik in nur sehr wenigen Fällen etwas mit Reformpädagogik zu tun.

    ja, einige reformpädagogische ansätze finde ich echt seltstam, aber "kuschlepädagogen" sind für mich beliebiger - so wie ich sie mir vorstelle zumindest. wirklich kennengelernt habe ich ja noch keine (ich weiß, ich wiederhole mich :rolleyes: )


    vielleicht auch: schwarze pädagogen reden nur extrem abfälligem tonfall über ihre schüler
    schwarze pädagogen sind keine "pädagogen", von ihrer sicht auf schüler her nicht.

  • Ich denke mir gerade dem Verlauf der Diskussion nach zu urteilen, dass wir es mit "Kuschelpädagogik" eher um eine Phrase bzw. eine Floskel zu tun haben - weniger um einen Kampf"begriff".


    Wikipedia zu Floskel / Phrase:
    ...Heute ist mit einer Floskel eine inhaltsleere Sprachhülse gemeint und wird daher oft abwertend gebraucht. ... Durch ihre permanente Wiederholung entwickelt sich das Deutsch ihrer Verwender zum „Papageien-Deutsch“ (
    Schenk). ...


    *lach* "Papageien-Deutsch" - das trifft es.


    Solche Begriffe fordern die Duskussionsteilnehmer dazu heraus, ihre Meinungen platt- und breitzutreten und alles, was nicht dazu passt, anzugiften.


    "Spaß" - Hilfe, total kontraproduktiv, damit zieht man psychisch kranke Schüler heran. Igitt!
    vs.
    "Disziplin" - Igitt, das macht man nur, wenn einem sonst nichts einfällt.


    Beides kann niemand ernsthaft meinen.


    Ich halte mich da an John Dewey: "To be playful and serious at the same time is possible, in fact it defines the ideal mental condition".

  • Zitat von Hermine

    ich finde es interessant, dass du die Begriffe, über die du etwas wissen möchtest, in Wikipedia nachschlägst


    Warum sollte ich das nicht tun? Nur weil etwas in einem Lexikon steht, ist es doch noch lange kein Gesetz. Daher meine Anfrage hier in diesem Forum, um von "euren" Erfahrungen zu 'erfahren'. ;)


    Zitat von Hermine

    und ich würde gerne erfahren, ob du deine bisherigen Erkenntnis auch mit etwas "Bodenständigerem" untermauern kannst.


    Natürlich kann ich das, allerdings sehe ich die Problematik nicht in dem Begriff selbst, sondern darin, dass er ein Wischi-waschi-Begriff, unter dem jeder etwas Anderes verstehen kann. Wenn ich mir aber dessen bewusst bin - und wo, wenn nicht in der Pädagogik selbst, können unscharfe "Begriffe" massiv ideologisch aufgeladen sein? - dann gebührt es eigentlich der Anstand, vorsichtig und mit dem nötigen kritischen Abstand mit solchen Begriffen umzugehen! Es wundert mich, dass einigen der harten (eher konservativen?) Lehrertypen hier in der illustren Runde, die doch sonst so auf die altbekannten Tugenden setzen, gerade diese Haltung vermissen lassen..


    Zitat von Hermine

    Warum benutzt du eigentlich deinen Nick, wenn du doch alles andere als antiautoritär bist?


    Nachdem ich die andere Diskussion las (siehe erster Beitrag), lag mir die Frage ja auf der Zunge. Es lag dann irgendwie nahe mir bei der Registrierung diesen Nick zu geben. ;) Also, interpretiere da nicht zu viel hinein.


    Zitat

    Als inhaltsleer betrachte ich persönlich den Begriff Kuschelpädagogik übrigens gar nicht, dazu hatte ich damit selbst schon zuviel zu tun.
    Um deine Liste fortzuführen: ...


    Ich habe ja nicht behauptet, dass der Begriff per se inhaltsleer ist, sondern ihm ausgehend von der bisher verlaufenen Diskussion aus eine "gewisse Inhaltsleere" zugeschrieben.
    Danke für deine Liste!

  • Linna

    Zitat

    schwarze pädagogen sind keine "pädagogen", von ihrer sicht auf schüler her nicht.


    Da musste ich spontan an Prof. Struck denken und an sein Buch "Die 15 Gebote des Lernens"


    Müssen wir nun nach Bayern oder nach Finnland und Schweden pilgern, wenn wir sehen
    wollen, wie die Schule der Zukunft aussehen sollte? Eigentlich haben wir die Wahl; Entweder
    wir gehen in die 50-er Jahre des letzten Jahrhunderts zurück, dann müssen wir Angst beim
    Lernen und Selektion erhöhen, und dann erhalten wir Schulverhältnisse wie in Singapur,
    Südkorea und Japan, vielleicht auch wie in Bayern, das gerade die Noten ab Klasse 1 wieder
    eingeführt hat; oder wir gehen 20 Jahre in die Zukunft, dann müssen wir Motivation und
    Integration erhöhen, um skandinavische oder kanadische Schulverhältnisse zu bekommen.


    Bei beiden Wegen kämen wir bei künftigen Leistungsvergleichen gewiss weiter nach oben.
    Angst und Selektion zu erhöhen funktioniert, denn beide haben viel mit Gehorsam zu tun.
    Gehorsam ist ein wirkungsvoller Erzieher, der jedoch nur zu Obrigkeitsstaaten mit dem Erzie-
    hungsziel des Untertanen passt, Demokratien mit ihrer Meinungs- und Wertevielfalt, mit der
    Anerkennung der Eigentümlichkeit des Schüiers vertrauen hingegen eher auf die Einsicht, die
    ein relativ schwacher Erzieher ist, aber nur der passt zu unserem Grundgesetz.


    Quelle: http://www.erasmus-viersen.de/…15_Gebote_des_Lernens.pdf

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe deshalb nachgefragt, weil Wikipedia bisweilen doch auch einiges an zweifelhaften Informationen anbietet. Ob das hier auch der Fall ist, entzieht sich meiner Kenntnis und ich habe jetzt auch weder die Lust noch die Zeit, um das Konkret nachzuprüfen, Fakt ist, dass ich der "allwissenden Müllhalde" selten als einziger Quelle vertraue.
    Wie du weißt, bzw. hier wohl erfahren hast, werden Diskussionen gelegentlich hitzig und im Eifer des Gefechts wird durchaus auch mal der nötige (und gar kritische) Abstand verloren, da man seine eigene Meinung kundtut. Ich finde, auch das ist wesentlicher Bestandteil einer Diskussion.
    Um auf dein eigentliches Anliegen zurückzukommen: Du hast doch jetzt schon einiges an Punkten aufgeführt bekommen. Zu welchem Ergebnis kommst du denn damit?

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