FYI: Praxissemester NRW



  • Wenn das hier gämgier Diskussionsstil wird, sollte ich mich vielleicht einfach löschen. Ein unvergütetes Praktikum gleichzustellen mit dem, was Juden während des Holocaust erlebt haben, ist absurd (und mir zu unterstellen, dass ich beides gutheißen würde noch viel mehr). Dass in dasselbe Horn dann noch andere schießen ist, schier unglaublich.


    [PS: mir ist noch nicht klar, wo der zeitliche Verlust liegt, der zuletzt oben so massiv beklagt wurde. Zwischen 9 Semester Studium + 24 Monate Referendariat und 9 Semester Studium + 1 Prakissemeser und 18 Monate Referendariat sehe ich nämlich keinen.]

  • Ein unvergütetes Praktikum gleichzustellen mit dem, was Juden während des Holocaust erlebt haben, ist absurd (und mir zu unterstellen, dass ich beides gutheißen würde noch viel mehr).

    Du kannst aber wirklich nicht sinnentnehmend lesen, oder? Weder habe ich behauptet das unvergütete Praktikum sei dasselbe wie das, was Juden im Holocaust erlebt haben, noch, dass Du den Holocaust gutheißen würdest.
    Ich habe lediglich behauptet, dass Dinge die in Studienordnungen oder anderen offziellen Regelungen auftauchen nicht per se gut sein müssen. Du hast nämlich zur Rechtfertigung des Praxissemesters angeführt, dass auch andere Studienordnungen Vergleichbares enthalten. Und da liegt der Fehler. Nur, weil irgendwo etwas verankert ist, heißt es nicht, dass es deshalb auch eine tolle Sache ist.
    Deshalb der Vergleich mit den Gesetzen: Wenn man oberflächlich nachdenkt, könnte man allein daraus, dass manche Dinge im Gesetz stehen schlussfolgern, dass sie gut sind.
    Die Tatsache, dass es Gesetze sind, macht die Sache aber noch nicht gut. (Eben das Beispiel mit dem 3. Reich, wo es eben auch schlechte Gesetze gab)
    Man muss also bei jeder Verordnung, bei jedem Gesetz überprüfen, ob die Sache gut ist oder nicht. Man kann nicht einfach argumentieren "Es ist eben eine Verordnung" oder "es ist eben ein Gesetz" und deshalb muss es ja richtig sein.
    Wird Dir Dein Denk- bzw. Verständnisfehler jetzt deutlich? Es ging gar nicht um einen Vergleich, dass das Praxissemster so sei wie der Holocaust. Das war aber auch total deutlich, wenn man richtig liest!

  • [PS: mir ist noch nicht klar, wo der zeitliche Verlust liegt, der zuletzt oben so massiv beklagt wurde. Zwischen 9 Semester Studium + 24 Monate Referendariat und 9 Semester Studium + 1 Prakissemeser und 18 Monate Referendariat sehe ich nämlich keinen.]

    Zeitlich bis man fertiger Lehrer ist, tut sich da nichts, schon klar. Aber man wird eben um Geld betrogen. Das ist der Punkt, bei gleichbleibender Ausbildungsdauer bis zum fertigen Lehrer habe ich durch die Auslagerung eines Referendariatsteils in das Studium (ohne, dass ich dadurch ein Fachsemester sparen kann als Ausgleich) massive Geldverluste.


    1. Fall: 9 Semester Studium + 24 Monate Referendariat:


    -> 9 Semester Studium: Kein Gehalt
    -> 24 Monate Referendariat: 24 Monatsgehälter


    Summe Fall 1: 24 Monatsgehälter




    2. Fall: 9 Semester Studium + 1 Semester Praxissemester + 18 Monate Referendariat


    -> 9 Semester Studium: Kein Gehalt
    -> 1 Semester Praxissemester: Kein Gehalt
    -> 18 Monate Referendariat: 18 Monatsgehälter


    Summe Fall 2: 18 Monatsgehälter und damit 6 Monatsgehälter weniger als vor der Auslagerung von 6 Monaten des Refs in das Studium in Form eines Praxissemesters.




    3. Fall: Hypothetischer Fall: Auslagerung des Kompletten Referendariats in das Studium ohne, dass man fachwissenschaftliche Anteile streichen kann. Ich denke hier wird die Sparmaßnahme auf Kosten der Lehrer deutlich. Man würde so um 24 Monatsgehälter geprellt.


    -> 9 Semester Studium
    -> 4 Semester Praxisemester
    -> Referendariat fällt weg, nach dem Studium ist man sofort fertiger Lehrer, da man in den 4 Praxissemestern sein Referendariat vorzieht. (Das Studium ist halt dann um 4 Semster länger. Im Falle des aktuellen Praxissemesters ist mein Studium um 1 Semester länger)


    Zeit bis zum Eintritt in den Lehrerberuf bleibt gleich. Gehalt ist allerdings komplett Null. Dafür studiert man eben schön lange!
    (Im übrigen musste ich während des Praxissemesters immatrikuliert sein... also nochmal Verwaltungskosten drauf, die ich eigentlich gar nicht an der Uni war...Abzocke pur)

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  • 3. Fall: Hypothetischer Fall: Auslagerung des Kompletten Referendariats in das Studium ohne, dass man fachwissenschaftliche Anteile streichen kann. Ich denke hier wird die Sparmaßnahme auf Kosten der Lehrer deutlich. Man würde so um 24 Monatsgehälter geprellt.


    -> 9 Semester Studium
    -> 4 Semester Praxisemester
    -> Referendariat fällt weg, nach dem Studium ist man sofort fertiger Lehrer, da man in den 4 Praxissemestern sein Referendariat vorzieht. (Das Studium ist halt dann um 4 Semster länger. Im Falle des aktuellen Praxissemesters ist mein Studium um 1 Semester länger)


    Zeit bis zum Eintritt in den Lehrerberuf bleibt gleich. Gehalt ist allerdings komplett Null. Dafür studiert man eben schön lange!
    (Im übrigen musste ich während des Praxissemesters immatrikuliert sein... also nochmal Verwaltungskosten drauf, die ich eigentlich gar nicht an der Uni war...Abzocke pur)


    Lass das bitte nicht die Regierung in Düsseldorf lesen, nachher übernehmen die den Vorschlag noch. ;)


    Ich finde es schade, dass hier so agressiv miteinander umgegagen wird. Sicherlich war der Vergleich mit dem 3. Reich nicht der gelungenste, aber ein Gleichsetzen von Holocaust und Praxissemester war das ja wohl mal schon gar nicht.

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