Studium Realschullehrer: mit 32 noch möglich?

  • Hallo,


    ich habe folgende Frage, vielleicht könnt Ihr mir kurz ein Feedback geben:


    Ich bin 32, habe vor 7 Jahren BWL an der Uni fertig studiert, und mein großer Wunsch wäre es, Lehrer zu werden.
    Insbesondere würde es mich reizen, an der Realschule zu unterrichten.


    Glaubt Ihr, es würde sich für mich noch lohnen, ein neues Lehramtsstudium durchzuziehen? Wie lange würde dies denn ungefähr dauern,
    bis ich beginnen könnte zu arbeiten?
    Ich frage hier im Forum noch einmal, weil ich so viele verschiedene Aussagen diesbezüglich gehört habe, dass ich gar nicht mehr weiß, mit welcher Dauer ich jetzt rechnen kann.


    Ich könnte zwar ein Zusatzstudium "Wirtschaftspädagogik" machen, aber mich interessiert Wirtschaft überhaupt nicht (ja, ich gebe zu: ich habe das Falsche studiert). Meine favorisierten Unterrichtsfächer wären Politik, Geschichte, Ethik, Deutsch und Englisch.


    Habt Ihr Tipps für mich? Würde sich ein neues Studium lohnen?

  • Hallo ralfelvin,


    tja, wie definierst du "sich lohnen"? Finanziell? Bezogen auf deine anschließende Lebenszufriedenheit? Dazu wird dir wohl niemand eine eindeutige Antwort geben können.


    Abhängig vom Bundesland und deiner eigenen Studienplanung hast du 3 bis 5 Jahre an der Uni vor dir, anschließend das nicht gerade üppig entlohnte Referendariat. Die Einstellungschancen ändern sich ständig, deine bevorzugten Fächer sind allerdings allesamt keine Mangelfächer (man möge mich korrigieren, wenn ich daneben liege...) Aus BWLler-Sicht "lohnt" es sich sicherlich mehr, nicht nochmal auf Lehramt umzusatteln.


    Meine persönliche Meinung (als diplomierte Betriebswirtin am Ende ihres Lehramt-Zweitstudiums): Wenn du dir sicher bist,


    a) das Studium erfolgreich absolvieren zu können - also finanzielle Ressourcen hast oder nebenbei arbeiten kannst - und
    b) als Lehrer wirklich glücklich zu werden - das würde ich durch Praktika testen und nicht einfach ins Blaue hinein das Studium aufnehmen -,


    dann tu's! Du wirst an der Uni mit Sicherheit nicht der einzige "Exot" mit etwas krummem Lebensweg sein und meiner Erfahrung nach zahlt sich ein bisschen mehr Lebenserfahrung und die damit einhergehende Zielstrebigkeit im Studium auch aus...


    Gruß,
    Paprika

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiß nicht, wie es momentan in Hessen ist, kann dir aber von NRW und Rheinland-Pfalz berichten, dass dort das Schulsystem im Umbruch ist und die Realschulen entweder mit den Hauptschulen fusionieren (Sekundarschule in NRW bzw. Realschule plus in RP) oder die Hauptschulen fast keine Anmeldungen mehr haben, die Schüler mit Realschulempfehlungen oft aufs Gymnasium gehen und man an den Realschulen inzwischen viele Haupt- und Sonderschüler hat und ich denke, diese Tendenz wird sich verstärken, da überall Hauptschulen geschlossen werden. Zumindest hier ist es so, dass sich diese Tendenz in den letzten Jahren verstärkt hat und ich denke, in absehbarer Zeit wird die Realschule die "untere Schulform" werden.
    Wenn du also bewusst Lehramt Realschule studierst, sollte dir das vorher klar sein.

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