Leseförderung Klasse 4 - Lesepass, freie Lesezeiten und Vorlesezeiten

  • Hallo Zusammen,


    ich werde nach den Sommerferien meine erste eigene Klasse bekommen - eine 4. Klasse. So langsam beginne ich mit der Planung, v.a. hinsichtlich Ritualen im Schulalltag. Bestimmt werde ich mich in den nächsten Wochen also öfters mal mit Fragen an euch wenden.


    Heute hätte ich Fragen bzgl. der Leseförderung.


    Findet ihr in Klasse 4 einen Lesepass noch angemessen? Aus Klasse 1/2 kenne ich es z.B. so, dass die Schüler zu Hause täglich 10 Minuten lesen, dies in ihrem Pass eintragen und von den Eltern unterschreiben lassen. Als Belohnung bekommen sie dann eine Holzperle für ihren Lesewurm.
    Habt ihr in Klasse 4 noch einen Lesepass für das Lesen zu Hause? Und wenn ja, würde mich natürlich die Umsetzung interessieren (wie lange sollen die Kinder täglich lesen, was bekommen sie als Belohnung etc.)


    Im Unterricht werde ich dreimal wöchentlich freie Lesezeiten von je 20 Minuten einplanen. Auch regelmäßiges Vorlesen erachte ich eigentlich für wichtig und würde feste Lesezeiten toll finden. Aber ich frage mich, ob freie Lesezeiten und Vorlesezeiten nicht zu viel sind. Zum einen hat man wahrscheinlich im Schulalltag die Zeit gar nicht und zum anderen kommen die Kinder wahrscheinlich auch inhaltlich durcheinander, wenn sie in den Lesezeiten ein Buch lesen und ich ihnen dann im Rahmen der Vorlesezeiten ein anderes Buch vorlese... .
    Wie macht ihr das in Klasse 4? Gibt es bei euch freie Lesezeiten (wenn ja in welchem Umfang) oder Vorlesezeiten oder beides?


    Freue mich auf eure Rückmeldungen!

  • Hallo!


    Ich habe auch ab morgen eine vierte Klasse.
    Einen Lesepass werde ich nur für2-4 leseschwache Kinder einführen, deren Eltern leider wenig unterstützen. Aber in Absprache mit dem Förderplan finde ich es ok.


    Ich lese seitdem ich die Klasse habe jeden Morgen in einem Buch, also im täglichen Morgenkreis, zur Weihnachtszeit war es meist länger... Wir hatten das Sams, MissWiss, DUMMIE die Mumie, Hinter verzauberten Fenstern, Wir Kinder vom Brunnenplatz...Als wir das Thema "Frühlingsgedichte" hatten, las ich jeden Morgen ein Gedicht vor, bzw Kinder, die eins mitbrachten.


    Zudem hatte ich auch 2x in der Woche eine feste Lesezeit nach der ersten Pause, daran mussten sich einige Kinder gewöhnen, sprich auch wirklich lesen. Aber sie fanden es toll und es zahlte sich aus. Auch durften Kinder aus ihrem Buch eine besondere Stelle vorlesen.


    Ich überlege, ob ich meine Deutschstunden generell anders plane. Also zB montags statt erzählen zu lassen vom WE schreiben lasse und freies Schreiben anrege. Zudem eine feste Rechtschreibstunde und freitags eine komplette Lesestunde, auch in Verbindung mit Antolin und auch zur Leseförderung mit spezieller Übungen für Leseschwache.


    Was hälst du davon?


    LG von mir

  • Danke für deine Antwort! :)


    Hätte dazu noch ne Frage:
    Kamen die Kinder inhaltlich nicht durcheinander, wenn zwei Bücher parallel gelesen wurden? Also sie in der freien Lesezeit ein Buch gelesen haben und du ihnen dann im Morgenkreis ein anderes Buch vorgelesen hast? In der Regel liest man ja auch als Erwachsener nur ein Buch gleichzeitig und gibt sich dann diesem Inhalt ganz hin.


    Ich hab es mir jetzt so gedacht, dass wir jeden Monat in den Lesezeiten ein Buch lesen - das Buch des Monats sozusagen (das kann mal für alles dasselbe Buch sein, mal für die Jungen und Mädchen ein unterschiedliches und mal dürfen sie sich eines aussuchen). Und hin und wieder wird es Monate geben (z.B. um die Weihnachtsszeit), in denen ich vorlese - also statt der freien Lesezeit eine Vorlesezeit :)


    Prinzipiell finde ich dein Vorhaben gut, dass du die Woche einteilst in Lesestunde, Rechtschreibstunde etc. Das bringt eine Struktur in die Woche. Allerdings bietet es sich im Sinne des integrativen Deutschunterrichts schon auch an, anhand eines Themas vielfältig zu arbeiten und die Arbeitsbereiche eben nicht zu trennen.


    Wie stellst du dir das konkret vor mit dem Schreiben vom Wochenende? Ich habe das in Klasse 2 mal während Hospitationsstunden erlebt und da war das Stöhnen immer seeehr laut, wenn es hieß, sie sollen ihre Wochenendgeschichte schreiben ;)


    Arbeitest du eigentlich mit einem Lehrwerk oder machst du deinen Unterricht relativ losgelöst von einem solchen?


    Vielleicht wollen uns ja auch andere noch mitteilen, wie sie ihre Woche speziell im Bereich des Deutschunterrichts stukturiert haben. Welche festen Rituale gibt es bei euch und wie sehen diese konkret aus?


    Liebe Grüße :gruss:

  • Hallo!


    Erste Woche Schule geschafft!


    Ich habe ab dem 2. Schultag es so gemacht, dass ich im Morgenkreis ca. 5 min aus einem Buch vorlas. In der Lesezeit liest jedes Kind ein Buch seiner Wahl aus der Klassenbücherei.
    Bisher kommt niemand durcheinander.
    Montgs möchte ich eine feste Schreibzeit verankern, aber die Wochenenderlebnisse müssen es nicht sein ;)


    Wir arbeiten zudem mit dem JOjo-Buch, die darin enthaltendn Schreibinhalte rücke ich in diese Stunde. Mal sehen, ob es sich bewährt?!


    Viele Grüße, ich werde berichten!

  • Oh, da beneide ich dich sehr. Ich finde das Jojo so toll.


    Wir haben das Mobile. Ich find es einfach nur entsetzlich - sowas von unansprechend - dass ich eigentlich kaum mit Lehrwerk arbeite, was leider auch die Arbeit für mich ziemlich erhöht.


    Alles Gute dir mit deinen 4ern!

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