Außerunterrichtliches Engagement. Umfang wird immer mehr - was tun? Anrechnungsstunden erhalten?

  • Hallo Zusammen,


    ich bin das zweite Jahr an meiner Schule. Im ersten Jahr an meiner Schule wurde mir gleich deutlich gesagt, dass Engagement für die Schule auch über den Unterricht hinaus erwartet wird.
    Das ist ja auch erstmal in Ordnung soweit...
    Eine Kollegin von mir suchte zu diesem Zeitpunkt (Anfang letztes Schuljahr) Hilfe bei einem Projekt, das eben "über den Unterricht hinaus geht. Da mir das Projekt auch gefallen hat, bot ich der Kollegin an, dass ich ihr helfen werde.
    Soweit war erstmal alles gut (alle waren soweit zufrieden: Kollegin, Schulleitung und ich). Zu diesem Zeitpunkt war es ca. 30 Minuten pro Woche Arbeit für mich -also meiner Ansicht auch noch keine großartige "zeitliche Belastung".
    Nun hat sich das Projekt relativ positiv entwickelt und wird dadurch auch größer. Meine zeitliche Belastung sind nun bereits durchschnittlich 1,5 Stunden pro Woche!!
    Meine Kollegin hat seit Beginn des Projekts 1 Anrechnungsstunde. Klar macht sie auch ein klein wenig mehr als ich - dennoch ärgert es mich halt mittlerweile, dass ich keine Anrechnungsstunde erhalte. Die Schulleitung lobt mich zwar immer und ist zufrieden mit mir. Aber insgesamt finde ich es halt langsam unfair. Bin echt etwas verzweifelt und werde nun bald das Gespräch mit der Schulleitung suchen.
    Was denkt Ihr... Ich bin noch in Probezeit als Beamter - aber es ist doch nicht "frech" - wenn ich wegen einer Anrechnungsstunde frage, oder?
    Problem: Es sind wohl (wie meine Kollegen sprechen) keine Anrechnungsstunden mehr verfügbar - wenn das stimmt - wie soll ich reagieren? Aus dem Projekt aussteigen, wo viel Herzblut von mir steckt? Es macht mir ja auf jeden Fall Spaß, aber meine wöchentliche Arbeitsbelastung ist halt einfach extrem und gerade dieses Projekt wird vom Umfang immer größer...


    Würde mich über Antworten freuen!!

  • Das musst du abwägen - bei den Überlegungen, ob ich über die Dienstpflichten hinaus Dinge an der Schule mache, ist für mich immer die Frage wichtig, ob die Sache MIR nutzt, MIR gefällt und für MICH wichtig ist. Wenn das so ist, dann investiere ich auch deutlich mehr Arbeit, als von mir verlangt wird. Für andere Leute oder aus bloßem Interesse für die Schüler mache ich aber keine unbezahlte Überstunden, wenn ich keinen Spaß daran habe oder wenn das nur noch zur Last wird.


    Ich meine, dass du abwägen musst - wenn die Grenze überschritten ist, dass du mehr unter dem Projekt leidest, als du für dich heraus ziehst, dann musst du eine Konsequenz ziehen. Das lässt sich ja ganz ruhig und neutral verhandeln - du musst bei deiner Kollegin und der Schulleitung darstellen, dass das Projekt in dieser Form für dich nicht mehr leistbar ist und dass eine Umorganisation nötig ist. Dann kann man zusammen über die Sache reden und eine bessere Lösung finden, die innerhalb des Rahmens der verfügbaren Ressourcen bleibt. Wenn du nichts sagst, ist das Ergebnis von vornherein klar: es wird sich nichts ändern und am Ende wird es einen großen Krach geben.


    Nele

  • Lege die Fakten auf den Tisch - du hast 1,5 Stunden Belastung pro Woche, die dir zu viel werden. Entweder kriegst du eine Entlastungsstunde oder du steigst dort aus.
    Falls der Topf wirklich ausgeschöpft sein sollte, musst du damit rechnen, dass ihr - deine Kollegin und du - euch damit abwechselt, die Stunde zu kriegen; mal ein Jahr du, mal ein Jahr sie. Da wird sie auch nicht sonderlich erfreut sein, aber für wöchentliche Mehrarbeit (einmal im Jahr was zu betreuen ist was anderes) muss es auch was geben.
    Nur solltest du, falls du nichts bekommst, auch so konsequent sein und aus dem Projekt auch wirklich aussteigen.

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