Wissenschaftliche Hausarbeit (Examensarbeit)

  • Hallo,


    ich bin gerade dabei meine Examensarbeit zu schreiben.
    Ich wollte mal alle fragen, die das hinter sich haben oder
    auch gerade dabei sind.


    Wie macht ihr es, wenn ihr über ein Thema schreibt
    und davon Material aus fünf verschiedenen Büchern habt?
    Macht ihr euch zuerst eine Zusammenfassung aller Bücher,
    oder schreibt ihr einfach darauf los…oder wie macht ihr es?

  • Hm, also wenn ich dich richtig verstehe, möchtest du wissen, wie wir exzerpiert und das dann in die Examensarbeit eingeflochten haben?


    Also ich habe meine Texte gelesen (wobei ich ehrlich gesagt hoffe, dass du, wenn du tatsächlich von der Abschlussarbeit an einer Uni redest, mehr als fünf Bücher hast und diese Zahl nur ein Beispiel war - denn eine Examensarbeit auf fünf Sekundärtexte aufzubauen halte ich doch für eher unwissenschaftlich, sorry) - zurück zum Thema, tschuldige: Also, ich habe meine Sekundärliteratur durchgelesen und für meine Fragestellung relevante Aspekte, Textpassagen etc. rausgeschrieben.
    Eine Zusammenfassung der Texte habe ich nicht gemacht - höchstens noch mal die zentralen Argumentationspunkte übersichtlich aufgeführt, wenn überhaupt.


    Was das Verfassen der Arbeit angeht:
    ich hatte vorher eine Gliederung - sehr wichtig!
    d.h. ich hatte ein vorläufiges Inhaltsverzeichnis mit den einzelnen Kapiteln - also den Aufbau der Arbeit.
    Außerdem habe ich mir unter die Kapitelüberschriften in einigen, wenigen Stichworten die zentralen Punkte des Kapitels aufgeführt (nur zur Sicherheit, eigentlich hatte ich das schon im Kopf).


    Ja, und dann habe ich einfach "drauf los geschrieben" - entsprechende Zitate und Verweise natürlich immer eingebaut.
    Und das lief auch sehr gut - zumindest für mich.


    Andere haben vermutlich eine andere Arbeitsweise.


    By the way:
    Die für mich unpraktischste - weil unstrukturierte - hat ein - wirklich genialer - Studienkollege: der liest alles, ohne Notizen zu machen und wenn er fertig geschrieben hat, sucht er die gelesene Literatur durch und baut die Zitate bzw. Literaturhinweise ein.... für mich einfach extrem unpraktisch, es kostet ja doppelt Zeit - aber für ihn war es scheinbar die richtige Methode, er hat alle seine Hausarbeiten mit "sehr gut" abgeschlossen - zu meine Überraschung funktionierte diese Methode sogar bei seiner knapp 100 Seiten langen Examensarbeit 8o
    Sprich: wenn man genial ist (und vermutlich ein fotografisches Gedächtnis hat), kann man auch so arbeiten... :D
    Allen anderen gewöhnlichen Sterblichen sei übersichtliches, leserliches Exzerpieren angeraten (darauf achten, dass man nicht den ganzen Text abschreibt).


    Ich hoffe, ich konnte dir helfen. Sonst präzisier deine Frage doch noch mal, dann können wir dir sicher besser helfen.


    Wichtigste Fragen wären für mich:
    Hast du eine klare Fragestellung (woraufhin du die Sekundärliteratur bearbeiten kannst)?
    Und hast du eine Gliederung (sie kann ja auch ruhig erst mal grob sein, sowas verfeinert sich nach und nach)?


    Viel Erfolg
    Katta
    (die ihre Erste Staatsarbeit vor nunmehr einem Jahr abgegeben hat)

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • 5 Bücher hört sich wenig an, aber vielleicht kommt ja nach und nach was bei dem Thema dazu (am Anfang dachte ich auch es wäre so wenig, aber das kam mit der Zeit ;)).


    Ich finde eine Gliederung am Anfang auch sehr wichtig. Dann habe ich nach und nach gearbeitet. Also, zum Unterpunkt eins habe ich meine gesamte Literatur gelesen oder quergelsen und dann noch ein wenig darüber recherchiert (was mir wichtig war, dazu habe ich mehr gelesen usw.). Dann habe ich an Kapitel 1 gearbeitet, immer wieder Zitate und Sinnzusammenhänge gekennzeichnet (das ist das wichtigste! bloß nix vergessen) und dann später erst mit dem nächsten Kapitel weitergemacht:


    Man sollte sich auch vorher überlegen welche Zitierweise man z.B. nimmt, das hinterher zu ändern ist dann doch eine bescheidene Arbeit :rolleyes:


    Ich habe meine Arbeit vor nem halben Jahr abgegeben und muss sagen, dass ich es net sooo schlimm war diese zu schreiben ;) Nur Mut, am Ende kann man ja auch etwas Stolz sein auf das, was man geschafft hat :D

  • Die 5 Bücher haben sich nicht auf meine ganze Arbeit bezogen, sondern nur auf ein einziges Kapitel als Beispiel.


    Ich tue mir gerade unheimlich schwer hier etwas stilistisch brauchbares auf Papier zu bringen. Ich bin gerade dabei eine Begriffklärung über soziales Lernen zu schreiben. Dazu habe ich ungefähr 10 Bücher, in jedem Buch steht etwas anderes und davon bezieht sich dann jeder Autor nochmals auf die Arbeiten anderer Autoren. Hat jemand eine Idee wie ich daraus eine Begriffsklärung schreiben soll??
    Soll ich die beste Definition nehmen, oder zwei miteinadner vergleichen, oder einige nehmen mit denen ich nicht einverstanden bin, oder alle zusammenfassen?
    Oh man ist das ein sch...


    Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich mich nur saublöd anstelle, oder ist es mehreren so gegangen. Ich sehe gerade vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.


    Muss man eigentlich wirklich alles belegen, was man geschrieben hat? Dann steht ja hinter jedem Satz eine Quellenangabe; das sieht ja dann voll doof aus!!

  • Zitat

    dan1181 schrieb am 16.04.2006 21:41:


    Muss man eigentlich wirklich alles belegen, was man geschrieben hat? Dann steht ja hinter jedem Satz eine Quellenangabe; das sieht ja dann voll doof aus!!


    Sorry, aber das ist schon eher eine Proseminarfrage...


    Du sollst in deiner Arbeit ja zu einem eigenständigen Ergebnis kommen und nicht nur Literatur zitieren. Wenn du deinen eigenen Standpunkt darlegst, wirst du dich nicht immer auf Quellen beziehen.
    Ansonsten kann man am Ende eines Gedankenganges einfach angeben: Vgl./Siehe auch Quelle1, Quelle2 usw.


    Wenn du eine Begriffsklärung versuchst, musst du letztenendes Position beziehen. Das ist nichts anderes als eine Erörterung: Meine Ansicht nach ist die Definition x die angemessenste, weil...


    Also beim rein Deskriptiven sollte es bei einer guten Examensarbeit nicht bleiben.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Hallo Dan1181!


    Bin auch grad beim Definitionsteil meiner Zulassungsarbeit (obwohl ich keine Sozialformen, sondern Weiblichkeitsmodell,-ideal, Frauenbild, weibliche + männliche Autorschaft usw. definieren muß..) Ich würde aus den viiieeelen Möglichkeiten jeweils diejenigen zusammenfassen bzw. in Kategorien einteilen, die sehr ähnlich sind und dann verschiedenen Definitionsmöglichkeiten kontrastiv aufführen. Anschließend entscheide ich mich dann für eine Definitionsmöglichkeit mit Begründung, warum die aus jetziger (und meiner) Sicht die plausibelste ist. Und die verwende ich dann auch im fortlaufenden Text.


    Liebe Grüße und viel Spaß noch
    schattentheater


    PS: hab grad in meinem Durchhänger ALLE Ostereier aus meinem Nest vertilgt..

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